Eben... für die Anerkennung braucht nicht jeder eine bestimmte Diagnose.Candykills hat geschrieben:Ich kenn durch Klinikaufenthalte genug Menschen mit anderen Diagnosen, die keine offiziellen Traumafolgestörungen sind. Trotzdem können sich diese Menschen ihr eigenes Trauma anerkennen ohne dabei auf mich zu schauen und sich zu denken "der hat's gut mit seiner Traumafolgestörung", was ich für extrem verstörend halten würde. Ich hab es nämlich überhaupt nicht gut.
Wenn ich die Wahl hätte: je lapidarer die offiziell-gestellte Diagnose, desto lieber wäre mir das (diese Wahl habe ich natürlich nicht)... noch lieber hätte ich gar keine (das geht bei Selbstfinanzierung. Damit ist man jedoch kein anderer Mensch).
Für die Behandlung (welche Medikamente und welche Therapie) finde ich es aber durchaus wichtig, dass die Diagnose einigermaßen passt.
Behandler denken eh nicht nur in Diagnosen, sondern es gibt verschiedene Ebenen, die angesehen werden... und das leuchtet ja auch ein: Wenn jemand mit guter Struktur so behandelt wird als hätte er kaum Reflexionsvermögen, so bringt die Therapie evtl. nicht das, was sie bringen könnte. Und wenn jemand überfordert wird, bringt es nichts oder verschlechtert die Verfassung.
Und auch ja:
Viel spielt eine Rolle... insbes. auch die Resilienz.Eine Störung hat auch sehr viel mit der Persönlichkeit des Individuums, der Resilienz und dann sicher auch mit der schwere des Traumas zu tun. Das sollte auch dir bekannt sein. Umso mehr verwundert es mich, dass du immer wieder auf diesem Thema herumhacken musst.
Oder manche haben Ressourcen, mit meinetwegen einer Scheidung umzugehen (die normal jeden Menschen belastet), andere nicht...