Gab der Therapeut das Scheitern der Therapie zu?
@Hope: ja stimmt, das ist eigentlich Stoff für ein neues Thema. Bzgl. Des verrückten Inhalts: ich würde gerne noch länger in diesem Forum verweilen Naja, mal sehen, vielleicht pack ich es nochmal aus...
Herzliche Grüße
Harmonia
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Ach... Hier gibt es doch genug 'verrückte' Stories. Wenn nicht hier wo sonst kannst du sie erzählen?
Na dann, nur Mut!
Das Gute ist ja,hier sieht dich kein Mensch-kannst ruhig rot werden
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Mach ich, aber nicht mehr heute. Einen geruhsamen Abend noch allerseits
Herzliche Grüße
Harmonia
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Scheitern?
Ich glaub, gekonnt scheitern, das können die wenigsten gut. Ich zähl mich jedenfalls nicht dazu.
Nicht dass ich selbst was persönlich zu Scheitern von Therapien und damit den Therapiebeteiligten sagen könnte, glaub aber, da ist so was womöglich noch schwieriger, als in anderen Lebensbereichen.
Schon dass überhaupt etwas als gescheitert angesehen werden kann, muss?!
Nach meinen allgemeinen Erfahrungen nicht leicht, sich darauf zu „einigen“. Was der eine für gescheitert hält, ist für andere immer noch erreichbar, machbar.
Wenn wirklich Einigkeit in Sachen scheitern besteht?! Klingt schön, wäre gut, sinnvoll, damit „konstruktiv“ umzugehen. Das aber nur schöne Worte, Theorie. Spätestens dann, wenn es darum geht, Ursachen für das Scheitern nicht nur allgemein, nicht nur fernab des Verhaltens der Beteiligten zu sehen.
Scheitern verantworten, sich also den eigenen Anteil am Scheitern einzugestehen, eine Fähigkeit, die nicht grad verbreitet ist, jedenfalls nach meiner Erfahrung.
Verbreitet eher all das, das kaum konstruktiv zu nennen ist. Schuldzuweisungen, nicht nur aber auch um selber gut, besser dar zu stehen.
In der Therapie? Für einen Therapeuten auf jeden Fall ganz einfach, Scheitern als etwas zu sehen, an dem er nur beteiligt ist, aber keinen eigenen Anteil hat, jedenfalls keinen, den er auch selbst verantworten müsste.
Zum einen ja – wie ich finde – wirklich nicht grad leicht, überhaupt eine Therapie als gescheitert sehen zu können.
Und, mal die Frage von münchnerkindl, ob es verletzend sei, wenn sie einem Automechaniker sagte, die Kiste klappere immer noch, näher betrachtend, und dann auf das hier weiter denkend: Nö, die meisten Mechaniker werden eine immer noch klappernde Kiste kaum gleich „persönlich nehmen“. Fängt ja bereits damit an, dass es sie ohne klappernde Kisten gar nicht gäbe. Und wenn ihnen nicht gelingt, beim ersten Versuch, oder auch beim zigsten Versuch so eine Kiste zu „entklappern“? Mag dann manch Mechaniker auch persönlich „treffen“, aber viele?... kaum! Mal ist es die Kiste selbst, die halt sowieso eine Klapperkiste ist, mal der Besitzer der Kiste, der halt maßgeblich selbst „Schuld“ ist, dass seine Kiste klappert, und noch einiges mehr.
Tja, und in der Therapie sind die Klapperkisten halt die Klienten selber. Jedenfalls dann, wenn der Therapeut vergeblich therapiert, wenn die Therapie nicht bewirkt, dass sich das „Klappern“ zumindest bessert.
So viel anders, als Automechaniker, sehen wohl auch Therapeuten es nicht. Könnte ich mir zumindest vorstellen.
LG hawi
Ich glaub, gekonnt scheitern, das können die wenigsten gut. Ich zähl mich jedenfalls nicht dazu.
Nicht dass ich selbst was persönlich zu Scheitern von Therapien und damit den Therapiebeteiligten sagen könnte, glaub aber, da ist so was womöglich noch schwieriger, als in anderen Lebensbereichen.
Schon dass überhaupt etwas als gescheitert angesehen werden kann, muss?!
Nach meinen allgemeinen Erfahrungen nicht leicht, sich darauf zu „einigen“. Was der eine für gescheitert hält, ist für andere immer noch erreichbar, machbar.
Wenn wirklich Einigkeit in Sachen scheitern besteht?! Klingt schön, wäre gut, sinnvoll, damit „konstruktiv“ umzugehen. Das aber nur schöne Worte, Theorie. Spätestens dann, wenn es darum geht, Ursachen für das Scheitern nicht nur allgemein, nicht nur fernab des Verhaltens der Beteiligten zu sehen.
Scheitern verantworten, sich also den eigenen Anteil am Scheitern einzugestehen, eine Fähigkeit, die nicht grad verbreitet ist, jedenfalls nach meiner Erfahrung.
Verbreitet eher all das, das kaum konstruktiv zu nennen ist. Schuldzuweisungen, nicht nur aber auch um selber gut, besser dar zu stehen.
In der Therapie? Für einen Therapeuten auf jeden Fall ganz einfach, Scheitern als etwas zu sehen, an dem er nur beteiligt ist, aber keinen eigenen Anteil hat, jedenfalls keinen, den er auch selbst verantworten müsste.
Zum einen ja – wie ich finde – wirklich nicht grad leicht, überhaupt eine Therapie als gescheitert sehen zu können.
Und, mal die Frage von münchnerkindl, ob es verletzend sei, wenn sie einem Automechaniker sagte, die Kiste klappere immer noch, näher betrachtend, und dann auf das hier weiter denkend: Nö, die meisten Mechaniker werden eine immer noch klappernde Kiste kaum gleich „persönlich nehmen“. Fängt ja bereits damit an, dass es sie ohne klappernde Kisten gar nicht gäbe. Und wenn ihnen nicht gelingt, beim ersten Versuch, oder auch beim zigsten Versuch so eine Kiste zu „entklappern“? Mag dann manch Mechaniker auch persönlich „treffen“, aber viele?... kaum! Mal ist es die Kiste selbst, die halt sowieso eine Klapperkiste ist, mal der Besitzer der Kiste, der halt maßgeblich selbst „Schuld“ ist, dass seine Kiste klappert, und noch einiges mehr.
Tja, und in der Therapie sind die Klapperkisten halt die Klienten selber. Jedenfalls dann, wenn der Therapeut vergeblich therapiert, wenn die Therapie nicht bewirkt, dass sich das „Klappern“ zumindest bessert.
So viel anders, als Automechaniker, sehen wohl auch Therapeuten es nicht. Könnte ich mir zumindest vorstellen.
LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
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WENN (SEIN) SCHWEIGEN (sogar vor dem Ethikrat) EINE ANTWORT IST ? - dann ja...Harmonia hat geschrieben:Tja, also mich würde ja mal interessieren bei denjenigen, bei denen die Therapie gescheitert ist, ob der Therapeut dies auch so zugeben kann oder ob er es lieber verschweigt....
Für Rückmeldungen wäre ich sehr dankbar!
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht"
Hallo Schneerose,
okay, das ist natürlich auch eine Möglichkeit...
Ich befürchte meiner verfährt auch so...
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Herzliche Grüße
Harmonia
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hawi hat geschrieben:Scheitern?
Ich glaub, gekonnt scheitern, das können die wenigsten gut. i
Meine Meinung:
Ein Scheitern kann immer nur im Zusammenhang mit einer vorher bestehenden Erwartungshaltung passieren.
Was hat bitteschön eine Erwartungshaltung des Therapeuten an einen Klienten in einer Therapie verloren? Fast so als ob der Klient die Pflicht hat, dass es ihm durch die Therapie besser geht, damit der Therapeut sich sein Erfolgserlebnis abholen und sich in seiner Erwartungshaltung bestätigt fühlen kann.
Wer ist da bitteschön bedürftig? Der Therapeut oder der Klient? Die Kompensation des Therapeuten für diese Dienstleistung ist finanzieller Natur, liegt nicht in der Befriedigung seines Bedürfnisses nach Erfolgserlebnissen.
Wenn das so läuft, dann läuft in einer Therapie ja doch wohl ewas SEHR schief.
müki,
meine Meinung, in dem Fall wohl nicht grad deckungsgleich mit deiner:
Auch wenn ich selber von Therapie mangels praktischer Erfahrung null Ahnung habe, ich glaub nicht, dass das geht, funktioniert, egal um welche Leistung, welchen Beruf es sich handelt, dem Leistenden seine persönlichen Erfolgsziele weitgehend zu nehmen, abzusprechen, sie allein auf finanziellen Vorteil zu begrenzen.
Was ganz anderes ist der Umgang mit den Bedürfnissen, die so ein Dienstleister (auch) persönlich hat.
Aber ich glaub, grad die, denen es bei Leistungserbringung, bei Berufsausübung, um mehr geht, auch höchstpersönlich, sind genau deshalb oft auch erfolgreich, nicht allein für sich selber, auch für andere.
Grad für die, sicher noch mal schwieriger, persönliches Scheitern einzugestehen. Denn klar, wer ohnehin nur auf finanziellen Erfolg für sich aus ist, der scheitert als Therapeut aus seiner Sicht ja gar nicht, wenn die Therapie seinem Klienten nix bringt, Geld gibt’s ja trotzdem.
Natürlich gibt es zig persönliche Antriebe, wohl auch bei Therapeuten. Ist also wohl nur eine Teilmenge bei der ich mir vorstelle, sie tun sich mit dem Scheitern deshalb schwer, sehr schwer, weil sie persönlich sehr engagiert sind. In dem Fall wäre das das quasi die Kehrseite der Medaille. Wer selbst viel investiert, wer auch persönlich sehr an dem Erfolg einer Therapie für den Klienten interessiert ist, der verliert halt selber auch mehr, wenn die Therapie „scheitert“.
LG hawi
meine Meinung, in dem Fall wohl nicht grad deckungsgleich mit deiner:
Auch wenn ich selber von Therapie mangels praktischer Erfahrung null Ahnung habe, ich glaub nicht, dass das geht, funktioniert, egal um welche Leistung, welchen Beruf es sich handelt, dem Leistenden seine persönlichen Erfolgsziele weitgehend zu nehmen, abzusprechen, sie allein auf finanziellen Vorteil zu begrenzen.
Was ganz anderes ist der Umgang mit den Bedürfnissen, die so ein Dienstleister (auch) persönlich hat.
Aber ich glaub, grad die, denen es bei Leistungserbringung, bei Berufsausübung, um mehr geht, auch höchstpersönlich, sind genau deshalb oft auch erfolgreich, nicht allein für sich selber, auch für andere.
Grad für die, sicher noch mal schwieriger, persönliches Scheitern einzugestehen. Denn klar, wer ohnehin nur auf finanziellen Erfolg für sich aus ist, der scheitert als Therapeut aus seiner Sicht ja gar nicht, wenn die Therapie seinem Klienten nix bringt, Geld gibt’s ja trotzdem.
Natürlich gibt es zig persönliche Antriebe, wohl auch bei Therapeuten. Ist also wohl nur eine Teilmenge bei der ich mir vorstelle, sie tun sich mit dem Scheitern deshalb schwer, sehr schwer, weil sie persönlich sehr engagiert sind. In dem Fall wäre das das quasi die Kehrseite der Medaille. Wer selbst viel investiert, wer auch persönlich sehr an dem Erfolg einer Therapie für den Klienten interessiert ist, der verliert halt selber auch mehr, wenn die Therapie „scheitert“.
LG hawi
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hawi hat geschrieben: Auch wenn ich selber von Therapie mangels praktischer Erfahrung null Ahnung habe, ich glaub nicht, dass das geht, funktioniert, egal um welche Leistung, welchen Beruf es sich handelt, dem Leistenden seine persönlichen Erfolgsziele weitgehend zu nehmen, abzusprechen, sie allein auf finanziellen Vorteil zu begrenzen.
Was ganz anderes ist der Umgang mit den Bedürfnissen, die so ein Dienstleister (auch) persönlich hat.
Aber ich glaub, grad die, denen es bei Leistungserbringung, bei Berufsausübung, um mehr geht, auch höchstpersönlich, sind genau deshalb oft auch erfolgreich, nicht allein für sich selber, auch für andere.
Bei einer Therapie geht es aber um die Erfolgsziele des Klienten, nicht die des Therapeuten, also was will ich erreichen,was sind meine Lebensinhalte, was ist mir wichtig. Wenn der Therapeut an mir seine eigenen Erfolgsziele abarbeiten will, dann muss die Therapie scheitern.
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Harmonia hat geschrieben:Tja, also mich würde ja mal interessieren bei denjenigen, bei denen die Therapie gescheitert ist, ob der Therapeut dies auch so zugeben kann oder ob er es lieber verschweigt....
Für Rückmeldungen wäre ich sehr dankbar!
Liebe Harmonia,
ich hab jetzt nur diesen ersten Beitrag gelesen und habe eine Verständnisfrage:
meinst Du, dass der Therapeut zugeben kann dass die Therapie nicht erfolgreich verlaufen ist?
Oder meinst Du, dass der Therapeut die (alleinige) Schuld dafür übernimmt, dass die Therapie nicht erfolgreich verlaufen ist?
Liebe Mia,
Die Frage ist so gemeint, ob er es einsehen kann oder lieber kein Wort darüber verliert.
Schuld finde ich ist generell ein fieses Wort. Aber ich bin der Meinung, dass ein Therapeut Ursachenforschung betreiben sollte. Ich denke der Patient kann am allerwenigsten dafür, wenn er mitgearbeitet und compliant war. Wenn er sich weigert, ist hier natürlich schon eine Ursache für ein Scheitern gegeben. Manches Leiden mag auch einfach zu komplex und Verfahren sein, als dass ein Therapeut einen guten Weg raus findet aus dem Schlamassel.
LG Harmonia
Die Frage ist so gemeint, ob er es einsehen kann oder lieber kein Wort darüber verliert.
Schuld finde ich ist generell ein fieses Wort. Aber ich bin der Meinung, dass ein Therapeut Ursachenforschung betreiben sollte. Ich denke der Patient kann am allerwenigsten dafür, wenn er mitgearbeitet und compliant war. Wenn er sich weigert, ist hier natürlich schon eine Ursache für ein Scheitern gegeben. Manches Leiden mag auch einfach zu komplex und Verfahren sein, als dass ein Therapeut einen guten Weg raus findet aus dem Schlamassel.
LG Harmonia
Herzliche Grüße
Harmonia
Harmonia
Scheitern kann ja vieles bedeuten:
- Eine Therapie wird wegen eines irgendwie gearteten Konflikts vorzeitig beendet, von Therapeut oder Klient.
- Eine Therapie wird nicht sachgerecht durchgeführt bis hin zu Mißbrauchs-Situationen.
- Oder es zeigt sich während oder nach einer Therapie, dass sie nicht wirksam ist.
Bei meinen gescheiterten Therapien waren 1 und 3 vorwiegend. Dabei hat mir der Therapeut, der mir zwar kündigte, die Verantwortung dafür aber komplett bei sich gesehen hat, am Ende am wenigsten "geschadet". Es war seine realistische und nachvollziehbare Einschätzung, dass er mir aufgrund von x, y und z nicht gerecht werden kann - und die hat er mir gegenüber transparent gemacht.
Dann hatte ich noch einen Therapeuten, der mein eigenes Weggehen-Wollen mit einem cholerischen Anfall und Beschuldigungen beantwortet hat, um das mit "Ich bin nämlich ein sehr guter Therapeut" abzurunden.
Und schließlich gab es noch jemanden, der die "Schuld" auf recht allgemeiner Ebene sowohl bei sich als auch bei mir gesehen hat. Es war deutlich, dass da eine Auseinandersetzung über eigene Anteile stattgefunden hat, aber sie wurden nicht näher ausgeführt oder offengelegt.
Ich denke, für alle Beteiligten ist so ein "Scheitern" irgendwie bitter. Für Patienten, weil die Hoffnung auf Hilfe sich nicht einlösen ließ und insbesondere dann, wenn sie zum Abschied von Therapeuten noch ein Päckchen Du-bist-Schuld mit auf den Weg bekommen. Und für die Therapeuten, weil ein beruflicher Mißerfolg eben auch verarbeitet werden muss und am professionellen Selbstbewußtsein kratzen kann. Vor allem, wenn das gegenüber den Fach-Kollegen aus Scham dann nicht angesprochen werden kann.
Dabei habe einmal irgendwo gelesen, dass rund 10% aller Therapien aus den unterschiedlichsten Gründen scheitern. Und eigentlich wäre es das beste, wenn es eine gepflegte Scheiter-Kultur gibt und Therapeuten auch über eine "Ethik der Kommunikation über das Scheitern" nachdenken würden.
- Eine Therapie wird wegen eines irgendwie gearteten Konflikts vorzeitig beendet, von Therapeut oder Klient.
- Eine Therapie wird nicht sachgerecht durchgeführt bis hin zu Mißbrauchs-Situationen.
- Oder es zeigt sich während oder nach einer Therapie, dass sie nicht wirksam ist.
Bei meinen gescheiterten Therapien waren 1 und 3 vorwiegend. Dabei hat mir der Therapeut, der mir zwar kündigte, die Verantwortung dafür aber komplett bei sich gesehen hat, am Ende am wenigsten "geschadet". Es war seine realistische und nachvollziehbare Einschätzung, dass er mir aufgrund von x, y und z nicht gerecht werden kann - und die hat er mir gegenüber transparent gemacht.
Dann hatte ich noch einen Therapeuten, der mein eigenes Weggehen-Wollen mit einem cholerischen Anfall und Beschuldigungen beantwortet hat, um das mit "Ich bin nämlich ein sehr guter Therapeut" abzurunden.
Und schließlich gab es noch jemanden, der die "Schuld" auf recht allgemeiner Ebene sowohl bei sich als auch bei mir gesehen hat. Es war deutlich, dass da eine Auseinandersetzung über eigene Anteile stattgefunden hat, aber sie wurden nicht näher ausgeführt oder offengelegt.
Ich denke, für alle Beteiligten ist so ein "Scheitern" irgendwie bitter. Für Patienten, weil die Hoffnung auf Hilfe sich nicht einlösen ließ und insbesondere dann, wenn sie zum Abschied von Therapeuten noch ein Päckchen Du-bist-Schuld mit auf den Weg bekommen. Und für die Therapeuten, weil ein beruflicher Mißerfolg eben auch verarbeitet werden muss und am professionellen Selbstbewußtsein kratzen kann. Vor allem, wenn das gegenüber den Fach-Kollegen aus Scham dann nicht angesprochen werden kann.
Dabei habe einmal irgendwo gelesen, dass rund 10% aller Therapien aus den unterschiedlichsten Gründen scheitern. Und eigentlich wäre es das beste, wenn es eine gepflegte Scheiter-Kultur gibt und Therapeuten auch über eine "Ethik der Kommunikation über das Scheitern" nachdenken würden.
Hallo Harmonia,
wurden zu Beginn Deiner Therapie Deine Therapieziele geklärt? Und inwiefern betrachtest Du die Therapie in Bezug hierauf als gescheitert? Woher weisst Du, dass auch Dein Therapeut dies so sieht (also die Therapie als gescheitert erachtet)?
Das sind jetzt eher Fragen für Dich. Also Fragen, die ich mir an Deiner Stelle erst einmal stellen würde, um zu überprüfen, ob die Therapie wirklich gescheitert ist oder gerade nur eine für einen therapeutischen Prozess nicht unübliche Unzufriedenheitsphase vorliegt, weil es weniger "erfolgreich" läuft und mühsamer ist als erhofft.
Wenn ich mir meine eigene Therapie und meine Ziele in ihr ansehe, dann ist es so, dass ich die ursprünglichen Ziele erreicht habe (zumindest soweit, dass mir diese Probleme kaum noch Probleme bereiten und ich sie als für mich erträgliches und "normales" Mass bewerten würde), aber es sind andere Probleme hinzugekommen/in den Vordergrund getreten die ich nun noch irgendwie bearbeiten muss. Therapie ist ja kein "starres Konstrukt" das planmässig funktioniert sondern ein beweglicher Prozess in dem sich immer wieder mal "neu orientiert" werden muss, so wie im Leben eben auch.
Wie diese Neuorientierung für Dich am hilfreichsten funktioniert, würde ich versuchen in der bestehenden Therapie (persönlich, nicht per mail) zu klären. Gelingt dies nicht, würde ich die Therapie beenden und mir einen neue Therapie suchen.
Lieben Gruss,
mio
wurden zu Beginn Deiner Therapie Deine Therapieziele geklärt? Und inwiefern betrachtest Du die Therapie in Bezug hierauf als gescheitert? Woher weisst Du, dass auch Dein Therapeut dies so sieht (also die Therapie als gescheitert erachtet)?
Das sind jetzt eher Fragen für Dich. Also Fragen, die ich mir an Deiner Stelle erst einmal stellen würde, um zu überprüfen, ob die Therapie wirklich gescheitert ist oder gerade nur eine für einen therapeutischen Prozess nicht unübliche Unzufriedenheitsphase vorliegt, weil es weniger "erfolgreich" läuft und mühsamer ist als erhofft.
Wenn ich mir meine eigene Therapie und meine Ziele in ihr ansehe, dann ist es so, dass ich die ursprünglichen Ziele erreicht habe (zumindest soweit, dass mir diese Probleme kaum noch Probleme bereiten und ich sie als für mich erträgliches und "normales" Mass bewerten würde), aber es sind andere Probleme hinzugekommen/in den Vordergrund getreten die ich nun noch irgendwie bearbeiten muss. Therapie ist ja kein "starres Konstrukt" das planmässig funktioniert sondern ein beweglicher Prozess in dem sich immer wieder mal "neu orientiert" werden muss, so wie im Leben eben auch.
Wie diese Neuorientierung für Dich am hilfreichsten funktioniert, würde ich versuchen in der bestehenden Therapie (persönlich, nicht per mail) zu klären. Gelingt dies nicht, würde ich die Therapie beenden und mir einen neue Therapie suchen.
Lieben Gruss,
mio
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