Setting/Raum wichtig für die Therapie?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

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Speechless
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Beitrag Mi., 19.08.2015, 12:39

pandas hat geschrieben:
Speechless hat geschrieben: Das mit dem Kissen wäre eigentlich eine gute Idee, aber etwas aufdringlich, wenn ich dann verlange, dass das da wohnen bleibt, oder? So als würde ich ihrem Raum einnehmen wollen und auch was da lassen, wenn ich nicht da bin, was sie an mich erinnert. Glaube nämlich da ist nirgends Platz für Stauraum und ich kann das nicht immer wieder mit weg schleppen, weil ich immer direkt danach zur Arbeit gehe.
Aber es wäre eine gute Gelegenheit für Dich, zu üben, Deine Bedürfnisse zu artikulieren und ihnen Wichtigkeit zu geben.
Du könntest es im Zuge damit ansprechen, dass Du Dich im Raum und seinen inneren Dingen überhaupt nicht wohl fühlst, Du Dir aber vorstellen könntest, dies dadurch zu mildern, dass Du ein eigenes Kissen o.ä. mitbringst und in jeder Stunde dann zur Verfügung hast. Natürlich wäre es auch ein Wunsch an die Therapeutin, aber auch dies ist wichtig in Beziehungen, seine Wünsche auszusprechen und mit dem Anderen zu verhandeln, um nicht unglücklich zu sein in der Beziehung und/oder den Kürzeren zu ziehen.
Da hast du sehr Recht, so werde ich es machen

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Speechless
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Beitrag Mi., 19.08.2015, 12:44

Unfrei hat geschrieben:
pandas hat geschrieben:
Insgesamt: Das visuelle Setting ist nicht zu unterschätzen.
Das ist schon richtig. Das wollte ich auch nicht runterspielen.
Aber ich glaube, dass der Raum an sich auch "unwichtig" sein KANN ....völlig ausgeblendet werden kann...wenn man sich auf sich und den Thera konzentriert.
Ablenkungen kann es immer geben. Der Raum könnte kahl und ohne Deko sein und dann sitzt dir da der Thera gegenüber in seinem knallorangenen Pulli und du hast grad deinen Job bei Obi gekündigt....

Ich finde beides was ihr sagt wichtig und beides betrifft mich auch. Denn ich spüre auch in der Therapie gerade einen Stillstand, es kommt alles nur von mir und die letzen paar h haben nicht soviel gebracht. Erst seitdem merke ich so richtig, wie furchtbar ich diesen Raum und das drum herum jetzt finde. Aber das außen macht es auch schwieriger in mich reinzuhören, obwohl ich mich sehr geöffnet habe und für mein Gefühl zu wenig von ihr zurück kam die letzten Male.

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side effect
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Beitrag Mi., 19.08.2015, 13:34

Hallo,
ich klinke mich mal ein, denn ich hab über die Frage auch gerade nachgedacht. Mir war es nicht bewußt, aber ich finde den Raum auch wichtig für die Therapie.
Ich hatte in letzter Zeit vier Erstgespräche bei verschiedenen Therapeuten und hab so gänzlich unterschiedliche Räume kennengelernt und ganz unterschiedliche Empfindungen gehabt. Ich glaub, ich kann manchmal gar nicht sagen, was ein Wohlfühlen oder ein Nicht-Wohlfühlen im Raum ausmacht.
Letztendlich hab ich eine Therapeutin gefunden, bei der beides passt, die Thera und der Raum (mit einem sympathischen Co-Therapeuten, einer großen Ficus-Pflanze, die manchmal im passenden Moment ein paar Blätter abwirft, das Geräusch hat mich schon davor bewahrt, in mir abzutauchen :D )
"i am the master of my fate: i am the captain of my soul" Henley, Invictus

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Jezabel
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Beitrag Mi., 19.08.2015, 15:25

Hallo,
ich habe noch nie darüber nachgedacht bis ich eure Meinungen gelesen habe. Also bei meinem Thera ist es ein bisschen altmodisch, schlicht, mit einem braunem Couch und Teppich der auch braun ist. Da liegen ein paar Kissen aber die fasse ich nie an, das ist mir irgendwie zu nah und zu intim irgendwelche fremde Kissen zu berühren . Als ich nach einem Therapeuten gesucht habe, habe ich mir im Internet einige Therapeuten und ihre Räume angeschaut. Manche waren sehr modern angerichtet mit vielen Farben, bei einem waren zwei normale Stühle so nah dargestellt, dass ich dann gedacht habe, dass dies mir zu nah wäre. Auch trotzt der Vielfalt an Farben hat diese Praxis so ein kaltes Gefühl vermittelt. Bei meinem Thera ist es irgendwie normal und nicht zu büromäßig eingerichtet. Ich glaube auch, dass ich große Probleme hätte wenn seine Praxis bei ihm zu Hause wäre. So ist es gut und ich finde die Einrichtung ok. Side effect@ mit dem Ficus finde ich lustig, bei meinem stehen immer irgendwelche Blumen in einer Vase (ich glaube von Patienten) und die zerfallen manchmal nach ein paar Wochen während der Therapiestunde. Manchmal lache ich darüber mit ihm.

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kaja
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Beitrag Mi., 19.08.2015, 17:16

Der für mich beste Therapieraum ist der Park.
Ich bin lieber draußen aktiv unterwegs als passiv im Sessel zu sitzen. Da habe ich genug Bewegung um Spannungen abzubauen.
Eingesperrt in einen Raum mit Therapeut finde ich ganz furchtbar und verursacht enormen Muskelkater.
After all this time ? Always.

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Lumi
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Beiträge: 12

Beitrag Mi., 19.08.2015, 21:16

Für mich ist das Setting ziemlich wichtig.
Auch ich habe einen Umzug der Praxis in meiner ersten Therapie erlebt, und war überrascht, wie sehr mich die ungewohnte Umgebung in der ersten Stunde nach dem Umzug doch aus dem Konzept gebracht hat.
In der Praxis wo ich heute bin, fühle ich mich wohl, weil alles so hell ist, ein großer Raum, oft ein paar Blumen und die zwei Sessel in einem für mich angenehmen Abstand stehen. Ich fühle mich dort sicher und geborgen und in dem luftigen Raum ist genug Platz für alle meine Gedanken.


Landkärtchen
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Beitrag Do., 20.08.2015, 09:46

Für mich ist der Raum auch sehr wichtig.

Als ich vor ca. einem Jahr eine neue Therapeutin suchte, hatte ich viele Vorgespräche in Räumen die mir nicht oder wenig zusagten.
Ich glaube, dass der Raum und die Gestaltung des Raumes, etwas vom Innenleben der Therapeutin widerspiegelt.
Für mich ist es wichtig, dass das Zimmer hell und relativ leer ist. Mir fällt es immer mehr auf, dass ich keine dunklen Räume mag in denen wenig oder kein direktes Sonnenlicht herein kommt.
Ich habe zu zwei unterschiedlichen Uhrzeiten Therapiestunde was mich oft ein wenig irritiert, weil das Zimmer je nach Uhrzeit anders auf mich wirkt. Ich mag mehr die Stunde in der die Sonne ins Zimmer scheint.

Landkärtchen
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?

Vincent van Gogh

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abendrot79
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Beitrag Do., 20.08.2015, 19:45

Was die Wichtigkeit der Raumgestaltung angeht bin ich etwas zwiegespalten. Meine Thera hatte einen fürchterlichen Raum. Schlicht, karg und dass was darin stand, war altmodisch. Als Krönung gab es ein paar Gardinen, die ich schon vor 30 Jahren in meinem Kinderzimmer hängen hatte Und obwohl ich immer dachte, das kann doch beim besten Willen nicht ihr persönlicher Geschmack sein, habe ich mich "irgendwie" wohl gefühlt. Es war halt der Raum, in dem ich eine wahnsinnig wertvolle Zeit erleben durfte. Ein Vorteil war bestimmt, dass ich bis dahin nichts anderes kannte weil es meine erste Therapie war / ist.

Dann ist die Thera umgezogen und mich hat der Schlag getroffen! Ich habe selten einen fremden Raum betreten und mich auf Anhieb dort direkt wie zu Hause gefühlt!!!!! Ich war soooo erleichert, dass sie doch Geschmack hat Ich glaube ich würde mich in so einem Gruse-Raum wie am Anfang kein zweites Mal wohlfühlen, aber auch nur weil ich jetzt weiss, es geht auch anders. Früher dachte ich, das muss scheinbar so karg sein. Abgelenkt wurde man da kaum, ich konnte mich voll und ganz auf die Thera konzentrieren
Weil Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade irgendwie auch Obst! (gelesen auf einem Frühstücksbrettchen)

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Solage
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Beitrag Do., 20.08.2015, 19:48

Mir ist die Ausgestaltung des Raumes wurscht! Ich habe mehrere Therapeuten aufgesucht. Ohhhh, da waren wunderschöne Räume dabei. Aber.....
Wichtig ist für mich, dass ICH da Raum habe.

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Carpincha
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Beitrag Fr., 21.08.2015, 09:45

Die bloße Optik des Raums ist für mich nicht sooo wichtig, kann allerdings dazu beitragen, dass ich mich wohlfühle. Gemerkt habe ich das bei meiner letzten Therapie, wo der Raum groß, hell und sehr liebevoll gestaltet war. Besonders toll fand ich jedoch den wirklich extrem bequemen Sessel, in dem ich mich stundenlang hätte "rumlümmeln" können. Dabei gehöre ich sonst zu den Leuten, die keine fünf Minuten still sitzen können. Dass du, Speechless, beim Sitzen sogar Schmerzen hast, finde ich deswegen schon ziemlich ungünstig. So was stört ja und lenkt einen somit ab.

Was ich persönlich ganz schlimm fand, war bei meiner vorherigen Therapeutin. Rein optisch fand ich den Raum durchaus ansprechend (wenn auch nicht so sehr wie den der Folgethera) und auch der Stuhl war durchaus bequem (jedoch kein Vergleich zum Lümmelsessel! ). Leider nutzte die Therapeutin die fünf bis zehn Minuten zwischen den Patienten allenfalls dazu, das (kleine) Fenster kurz zu kippen, sodass es im Zimmer häufig total stickig und voller gebrauchter Luft war. Manchmal fand ich das extrem ekelhaft und konnte mich vor lauter (gefühltem) Würgereiz auf nichts anderes konzentrieren. Ich habe mich nie getraut, etwas zu sagen, weil ich nicht unhöflich sein oder gar die Botschaft überbringen wollte: Ihr stinkt! Heute würde ich mich da, glaube ich, schon äußern...


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Speechless
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Beitrag Fr., 21.08.2015, 13:14

Carpincha hat geschrieben:Die bloße Optik des Raums ist für mich nicht sooo wichtig, kann allerdings dazu beitragen, dass ich mich wohlfühle. Gemerkt habe ich das bei meiner letzten Therapie, wo der Raum groß, hell und sehr liebevoll gestaltet war. Besonders toll fand ich jedoch den wirklich extrem bequemen Sessel, in dem ich mich stundenlang hätte "rumlümmeln" können. Dabei gehöre ich sonst zu den Leuten, die keine fünf Minuten still sitzen können. Dass du, Speechless, beim Sitzen sogar Schmerzen hast, finde ich deswegen schon ziemlich ungünstig. So was stört ja und lenkt einen somit ab.

Was ich persönlich ganz schlimm fand, war bei meiner vorherigen Therapeutin. Rein optisch fand ich den Raum durchaus ansprechend (wenn auch nicht so sehr wie den der Folgethera) und auch der Stuhl war durchaus bequem (jedoch kein Vergleich zum Lümmelsessel! ). Leider nutzte die Therapeutin die fünf bis zehn Minuten zwischen den Patienten allenfalls dazu, das (kleine) Fenster kurz zu kippen, sodass es im Zimmer häufig total stickig und voller gebrauchter Luft war. Manchmal fand ich das extrem ekelhaft und konnte mich vor lauter (gefühltem) Würgereiz auf nichts anderes konzentrieren. Ich habe mich nie getraut, etwas zu sagen, weil ich nicht unhöflich sein oder gar die Botschaft überbringen wollte: Ihr stinkt! Heute würde ich mich da, glaube ich, schon äußern...
Großer bequemer Sessel, was für ein Traum..also Schmerzen nicht direkt, aber wenn ich meinen Kopf immer lange aufrecht halten muss ohne ihn anlehnen zu können ist die Wahrscheinlichkeit dass die Schmerzen kommen, größer..ist direkt danach im Büro schon so, von daher wäre es umso schöner, da mal bequem zu sitzen bzw einfach im reden entspannen zu können.

Und der Stuhl ist tatsächlich auch so winzig, dass man sich darin kaum bewegen kann, was mich auch stört.

Ah ja stickige Räume, wo es noch stinkt, sind widerlich..das ist zum Glück bei meiner Thera nicht so, immerhin darauf achtet sie, haha

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Carpincha
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Beitrag Fr., 21.08.2015, 13:35

Ich denke, da würde ich mir wirklich ein Kissen o. Ä. mitbringen. Wenn dir das unangenehm ist, brauchst du ja nicht sagen, dass der Stuhl unbequem ist, sondern kannst das mit deiner eigenen körperlichen "Beeinträchtigung" erklären.


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Beitrag Fr., 21.08.2015, 14:25

Ja, werde ich so machen

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