Was mich bewegt ....

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viciente
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Beitrag Di., 23.06.2015, 17:13

.. no ja, dann lehnst du das ganze "herumbasteln" eben für dich insgesamt ab; und mir geht es genau SO!

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Nico
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Beitrag Di., 23.06.2015, 17:18

Wobei ich sagen muss, dass sich das halt auch erst zeigen muss, ob ich das dann wirklich auch so sehen würde, wenn es soweit wäre.

Aber ich hoffe es halt.
Und noch besser wäre es wenn sich diese Frage für mich nie ergeben würde.
Die Chancen dafùr stehen ja gut denn die Mehrheit braucht ja nie eine Transplantation.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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viciente
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Beitrag Di., 23.06.2015, 17:37

.. diese art von zweifel kenn ich bei mir auch; solange alles hinhaut spuckt man grosse töne, weiss aber nicht wie sehr man im krisenfall dann doch am leben hängt und welchen preis man dafür zu zahlen bereit ist. ich jedenfalls halt es für natürlich abzudanken, wenn irgend ein teil von mir aufgibt .. dann aber bitte möglichst schnell. dahinsiechen liegt mir (auch) nicht - aber wem schon? niemand möchte leiden; ICH persönlich würd also keine ersatzteile wollen .. denn solange die gesamtbalance stimmt, geht letztlich eh nix wirklich kaputt. sollte es das doch tun, dann wirds wohl auch so sein sollen.


Vincent
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Beitrag Di., 23.06.2015, 17:38

By the way ...

Bis jetzt geht's hier ja nur um Organe und Körperteile, die man freundlicherweise bereit ist sich abzwacken zu lassen, damit andere auch noch was davon haben. Is' ja auch irgendwie voll sozial.

Neulich zeigte mir jemand seinen Spenderausweis und fügte mit Worten hinzu, er werde seinen ganzen Körper der Wissenschaft spenden. (Freilich erst nach seinem Tod.)

(Etwas paradox fand ich das schon, zumal wir kurz vorher in eher 'misanthropischer' Tendenz über das 'Problem Mensch' auf dem Planeten Erde sprachen. )

Naja ...
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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redred
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Beitrag Di., 23.06.2015, 17:51

weiss aber nicht wie sehr man im krisenfall dann doch am leben hängt und welchen preis man dafür zu zahlen bereit ist
Sterben muss man eben als Mensch, dass haben alle Menschen, jetzt und in der Vergangenheit, gemeinsam. Deswegen Frage ich mich auch, welchen Sinn es hätte sich ein fremdes Organ transplantieren zu lassen. Man lebt halt ein paar Jahre länger, aber der Tod kommt dann trotzdem, und dann hängt man immer noch am Leben. Was wird man überhaupt mit dem gewonnen Jahren tun? Noch ein bisschen, hier und da, was schönes kaufen und konsumiern, noch ein bisschen streiten, noch n' bisschen Sex, noch n' bisschen RTL schauen, noch n' bisschen egoistisch sein, noch paar mal leckeres Essen und das wars dann auch schon! Ist es das wert? Oder kann man nicht einfach sein Schicksal und den Tod annehmen?
Ob Dir eine Katze, die Dir über den Weg läuft, Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab, ob du ein Mensch bist oder eine Maus!

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viciente
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Beitrag Di., 23.06.2015, 18:18

.. also für mich macht es schon einen unterschied, ob es z.b. um nico oder mich - also die eher älteren geht, oder um ganz junge menschen, die den grössten teil ihres leben noch VOR sich haben. versagt da z.b. eine niere oder gibt es einen unfall, dann seh ichs schon als sinnvoll, da etwas zu tun. die überlegung, köpfe zu verpflanzen halt ich allerdings andererseits für genauso abwegig wie das andere für sinnig. ich finde, das ist nur ein egotrip derer, die sich damit brüsten wollen, das fertig zu bringen .. möge es ihnen gehörig misslingen.

.. die meisten gedanken würd ich mir zusätzlich dazu machen, woher sowohl der körper als auch der kopf überhaupt kommen - und wohin das überhaupt führen soll; das ist ja wie bei frankenstein. da wird sinnvolle hilfe zum egotrip pervertiert.

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Nico
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Beitrag Di., 23.06.2015, 18:28

Es ist halt alles nicht so einfach fürchte ich.
Bei einer Forschung in Richtung Kopftransplantation könnte ich mir als " Nebenprodukt" z.B. wichtige Aufschlüsse in Sachen Heilung von Querschnitten usw. vorstellen.
Aber was weiß ich als Laie schon.
Andererseits hat es sicher etwas von Frankenstein und man fragt sich was dann als nächstes kommt, der Hund mit Menschenkopf etwa ?

Schaut man sich z.B. die Forschung der Fortpflanzungsmedizin an, ist es ja auch so, dass jetzt vielen Paaren geholfen werden kann, andererseits nützen das dann halt Spinner aus um 65 Jährigen Frauen Mehrfachgeburten zu ermöglichen was wieder völliger Wahnsinn ist.
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Themis
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Beitrag Di., 23.06.2015, 19:14

Nico hat geschrieben:Erinnert sich das Hirn an die alte Hand und nimmt es gleichzeitig die neue wahr ?

Aha Profis haben dir das so erzählt ?
Hm, dann wäre die Widerspruchsregel aber für die Fisch, oder ?
Siehste, da wird leider so viel gelogen, dass man am besten überhaupt nix mehr glaubt.
Ahnung hast du echt nicht viel, aber eine große Portipon Zynismus dafür.

Weißt du eigentlich, was Phantomschmerzen sind? Wenn jemand trotz Beinamputation Schmerzen an der Fußsohle hat. Diese waren bis vor kurzem nicht behandelbar, weil ja kein Bein mehr da ist. Die Schmerzen an dieser Stelle trotzdem, nämlich vom Gehirn wahrgenommen. Eine neue Methode wird jetzt erprobt, Nerven werden verlegt, um die sensorischen Nerven zum Gehirn zu verändern. Genaueres mag ich nicht erklären, schau selbst nach, wenn es dich interessiert.


Und nein, Profis haben mir nicht von der möglichen Wahrnehmung vergangener Organe erzählt, das war meine persönliche Schlussfolgerung auf Phantomschmerzen.


Gelogen ist da gar nichts. Jeder Mensch ist in Österreich ein potentieller Spender. Das auch nur, wenn der Hirntod eingetreten ist und bis dato alle Organe versorgt waren.

Der Herztod ist so lange reversibel, bis der Hirntod eingetreten ist, weil mit zu wenig Sauerstoff versorgt. Deshalb gibt es ja Reanimation bei Herzversagen.
Der biologische Tod tritt ein, wenn alle Zellen unwiderruflich abgestorben sind. Sie zersetzen sich, Todeszeichen setzen ein (Flecken etc.)

Beim Hirntod ist das Gehirn irreversibel geschädigt, Gehirnströme werden nicht mehr gemessen. Durch die Herz-Lungen-Maschine werden die restlichen Organe durchblutet, die Lunge mit Sauerstoff versorgt. Sobald diese Maschine abgeschaltet wird, tritt der biologische Tod ein.

Reihenfolge: Herztod, Hirntod, biologischer Tod.

Wenn sich Angehörige dagegen aussprechen oder wissen, dass der Verstorbene das nicht wollte, wird von einer Explantation abgesehen. Ethik nennt man das, und wird tatsächlich praktiziert.

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Grashalm
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Beitrag Di., 23.06.2015, 19:21

Hallo allerseits,

das genannte Video finde ich persönlich sehr populistisch, unfundiert und fragwürdig.

Ich habe mich für eine potentielle Organspende entschieden, da es meinen Überzeugungen entspricht. Angesichts der aufkommenden Horrorgeschichten hoffe ich einfach, dass es sich um unbegründete Katastrophenszenarien handelt Der Mensch aus dem Video ändert an meiner Meinung nichts...

Auch wenn dieses Thema natürlich kontroverse Diskussionen zulässt, finde ich es verantwortungslos, keine Entscheidung zu treffen. Niemand zwingt einen zur Organspende, jedoch sollte ein erwachsener Mensch (soweit möglich) für sich selbst entscheiden können, was mit seinem Körper geschehen soll.
Nico hat geschrieben:Ich will ganz sicher keinen anderen Kopf und ich möchte auch nicht dass mein Kopf auf einen anderen Körper gesetzt wird.
Aber ich möchte auch keine andere Hand und ich kann mir auch nicht vorstellen ein fremdes Herz zu wollen.
Hierzu würde ich gerne einfach eine Aussage von dir selbst aus einem anderen Thread zitieren:
Nico hat geschrieben: In der Praxis hängen fast alle an jeder Minute ihres Lebens wenn es soweit ist.
-
...
-
Nico hat geschrieben: Wurden nicht Augen auch schon transplantiert ?
Zumindest ist die Netzhaut (soweit ich mich erinnere) eines der meisttransplantierten Organe...
"Wer a sagt, der muß nicht b sagen. Er kann auch erkennen, daß a falsch war." - Bertolt Brecht -


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Beitrag Di., 23.06.2015, 19:23

@Themis
Aber woher will man wissen, dass der Körper nach Eintritt des Hirntodes keinen Schmerz mehr spürt?
Man kann es nicht wissen. Mal abgesehen davon, dass es schon zu falschen Hirntoddiagnosen kam.
Ob Dir eine Katze, die Dir über den Weg läuft, Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab, ob du ein Mensch bist oder eine Maus!


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Beitrag Di., 23.06.2015, 19:29

@Grashalm,
das genannte Video finde ich persönlich sehr populistisch, unfundiert und fragwürdig.
Ich finde es auch zu populistisch und diesen Elsässer viel zu selbstgefällig. Aber ich habe hier noch ein Video:
Ob Dir eine Katze, die Dir über den Weg läuft, Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab, ob du ein Mensch bist oder eine Maus!

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Grashalm
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Beitrag Di., 23.06.2015, 19:31

was mir dazu noch einfällt: Mal angenommen, der hirntote Mensch würde noch Schmerz verspüren (was ich nicht glaube), würde er dann nicht auch die "Schmerzen" des Erstickens erleben, sobald die Maschinen abgeschaltet werden...? Das ist doch schließlich die Alternative, oder?
"Wer a sagt, der muß nicht b sagen. Er kann auch erkennen, daß a falsch war." - Bertolt Brecht -

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Grashalm
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Beitrag Di., 23.06.2015, 19:34

redred hat geschrieben:@Grashalm,
das genannte Video finde ich persönlich sehr populistisch, unfundiert und fragwürdig.
Ich finde es auch zu populistisch und diesen Elsässer viel zu selbstgefällig. Aber ich habe hier noch ein Video:
boah dauert das lang... aber danke für den Tipp. Aber ich werde es mir zu einem späteren Zeitpunkt ansehen. Heute Abend bin ich zu platt dafür.
"Wer a sagt, der muß nicht b sagen. Er kann auch erkennen, daß a falsch war." - Bertolt Brecht -


Themis
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Beitrag Di., 23.06.2015, 19:44

Grashalm hat geschrieben:was mir dazu noch einfällt: Mal angenommen, der hirntote Mensch würde noch Schmerz verspüren (was ich nicht glaube), würde er dann nicht auch die "Schmerzen" des Erstickens erleben, sobald die Maschinen abgeschaltet werden...? Das ist doch schließlich die Alternative, oder?
Sobald es keine Hirnfunktion mehr gibt, kann das Gehirn auch keine Schmerzen mehr verarbeiten. Demnach auch keine Wahrnehmungen von außen oder innen, also keine Wahrnehmung des Sauerstoffschwundes durch Abschalten der Maschinen.
Soweit die Medizin/Naturwissenschaft.

Reflexe wie Zuckungen allerdings gibt es schon. Reflexe sind nicht hirngesteuert, sondern gehen übers Rückenmark.

Es sind Hornhauttransplantationen, die sehr häufig vorgenommen werden.


Themis
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Beitrag Di., 23.06.2015, 19:48

redred hat geschrieben:@Themis
Aber woher will man wissen, dass der Körper nach Eintritt des Hirntodes keinen Schmerz mehr spürt?
Man kann es nicht wissen. Mal abgesehen davon, dass es schon zu falschen Hirntoddiagnosen kam.
Weil die Verarbeitung des Schmerzes im Gehirn passiert. Alle sensorischen Nerven laufen im Hirn zusammen und werden dort verarbeitet.

Es müssen zwei Ärzte nacheinander den Hirntod feststellen, nach genauem Protokoll. Aber klar: Wo Menschen sind, passieren Fehler. Das wäre auch meine größte Angst.

Wenn ich wirklich tot bin, können sie meine Organe haben und Menschenleben damit retten. Wozu sollen sie verfaulen?

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