Sexualtrieb loswerden

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.

Vincent
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Beitrag So., 07.06.2015, 11:13

Nico hat geschrieben:Vincent ich sehe es so, dass es schon ein menschlicher Wesenszug ist, sich etwas mit dem man nur Probleme hat, irgendwie wegzuwünschen bzw. weg zu theoretisieren.
Ja, stimmt schon. Ist wahrscheinlich 'nur' eine Trauma-Folgeerscheinung - und somit auch äußerst menschlich.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)


Vincent
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Beitrag So., 07.06.2015, 11:17

Tranqulium hat geschrieben:Das mag sein, es ist aber auch ein Zeichen unserer Zeit dass die Menschheit sich immer mehr unlösbaren Problemen gegenübersieht und dies wird immer mehr Menschen bewusst. Würden effizienzgesteuerte Roboter sich aus Gier ihrer eigenen Lebensgrundlage berauben oder ihren Mitrobotern Schaden zufügen um Emotionen zu befriedigen?
Na, das sind natürlich sehr edle Argumente. Nur zu Robotern gewordene Menschen können die Welt vor der Zerstörung durch Menschen retten.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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Nico
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Beitrag So., 07.06.2015, 11:24

Tranqulium hat geschrieben: Das stimmt, aber welchem anderen Zweck als der Reproduktion und dem Erreichen eines ekstatischen Gefühls dient der Trieb denn nun? Ich habe darüber nachgedacht, aber mir fällt nichts mehr ein...
Ich bin kein Verhaltensforscher um dir das wissenschaftlich fundiert aufdröseln zu können.
Aber für mich persönlich ist es sehr entspannend, bereichernd und erfüllt auch starke sozialbindende Aspekte.
Ich liebe den Körperkontakt zu meiner Partnerin, sei es nun kuscheln, streicheln, küssen oder händchenhalten.
Ich glaube nicht dass dies ohne Sexualtrieb auch so wäre.
Unser gesamtes Sozialleben würde sich mMn ohne diesen Trieb völlig anders gestalten, ob nun besser oder schlechter vermag ich nicht zu beurteilen.
Für mich ist es so jedenfalls angenehmer, soviel kann ich mit Sicherheit sagen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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leuchtturm
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Beitrag So., 07.06.2015, 11:27

Statt an der "heutigen zeit" oder an "dem menschen an sich" zu verzweifeln oder herumzudoktern, könnte man, wenn man solche probleme mit natürlichen gegebenheiten wie dem sexualtrieb hat, alternativ an sich selbst arbeiten.
Es ist nämlich nicht der trieb, es ist die person, die sich selbst probleme macht.
Aber natürlich ist es viel bequemer, eine biologische tatsache in frage zu stellen als sich selber.

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Nico
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Beitrag So., 07.06.2015, 11:32

Ein Beispiel fällt mir noch ein:
Und zwar beobachte ich in meinem Bekanntenkreis, dass es fast ausnahmslos zu mehr oder weniger schweren Beziehungskrisen führt wenn es bei Paaren zu Fortpflanzungsproblemen kommt und auf Grund dessen der Sexualakt quasi mit Uhr und Kalender nur mehr diesem Zweck gemäß zum optimalen Zeitpunkt erfolgt.
Warum ist das so wenn der Sexualtrieb eh nur der Fortpflanzung dient ?

Und noch einen:
Warum verkümmert der Sexualtrieb nicht wenn beim Menschen die körperlichen Voraussetzungen zur Fortpflanzung operativ unterbunden werden ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Tranqulium
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Beitrag So., 07.06.2015, 11:36

Nico hat geschrieben:Ich bin kein Verhaltensforscher um dir das wissenschaftlich fundiert aufdröseln zu können.
Aber für mich persönlich ist es sehr entspannend, bereichernd und erfüllt auch starke sozialbindende Aspekte.
Ich liebe den Körperkontakt zu meiner Partnerin, sei es nun kuscheln, streicheln, küssen oder händchenhalten.
Ich glaube nicht dass dies ohne Sexualtrieb auch so wäre.
Gut, das kann ich nachvollziehen. In meiner Erfahrung war Sex im Gegensatz dazu immer erfüllt von einer Mischung aus sehr sehr unangenehmen Emotionen. Es war mir nicht vergönnt, von Endorphinschüben und anderen Hochgefühlen zu profitieren- mit diesem Empfinden dürfte es wohl niemandem schwerfallen, auf seinen Sexualtrieb zu verzichten.
leuchtturm hat geschrieben:Es ist nämlich nicht der trieb, es ist die person, die sich selbst probleme macht.
Da muss ich dir Recht geben. Allerdings sehe ich die Wahrnehmung- die Erfahrungen "erzeugen"- einer Person als das Problem.

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Handsome Harald
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Beitrag So., 07.06.2015, 12:17

leuchtturm hat geschrieben: Aber natürlich ist es viel bequemer, eine biologische tatsache in frage zu stellen als sich selber.
Du bist ja witzig. Dir ist schon klar, dass es auch 'biologogische' tatsachen (im sinne physischer und genetischer veranlagungen) gibt, die den zugang zu sexualität erheblich erschweren können?

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Handsome Harald
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Beitrag So., 07.06.2015, 12:48

Nico hat geschrieben: Und zwar beobachte ich in meinem Bekanntenkreis, dass es fast ausnahmslos zu mehr oder weniger schweren Beziehungskrisen führt wenn es bei Paaren zu Fortpflanzungsproblemen kommt ....
Warum ist das so wenn der Sexualtrieb eh nur der Fortpflanzung dient ?
Das ist natürlich eine lupenreine Argumentationskette.


Eremit
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Beitrag So., 07.06.2015, 16:27

Handsome Harald hat geschrieben:Die männliche Libido ist eine komplette Fehlkonstruktion, zumindest auf der jetzigen Evolutionsstufe. Aus ihr resultieren sexuelle Gewalt gegen Frauen, Überbevölkerung, auf der anderen Seite aber auch ein Haufen unglücklicher Männer...also nur Probleme.
Erstens gibt es nicht "die" männliche Libido. Zweitens impliziert "Fehlkonstruktion" die Existenz bzw. Anwesenheit eines Konstrukteurs, was wiederum das Konzept der Evolutionstheorie negieren würde. Drittens gibt es diverse Ursachen für "Gewalt gegen Frauen", männliche Libido spielt dabei tatsächlich nur eine sehr kleine Rolle. Viertens braucht es zur Überbevölkerung mehr als männliche Libido, nämlich auch weibliche. Ist ja auch nicht so, dass ALLE Kinder NUR durch Vergewaltigung zustande kommen. Viertens missachtest Du all die guten Dinge, die auch aufgrund männlicher Libido – je nach Ausprägung und Situation – enstehen.
Ambiente hat geschrieben:Doch, das Wort gibt es in Duden: http://www.duden.de/rechtschreibung/tantrisch
Richtig. Mit "falsch" habe ich den Kontext gemeint. "Tantrisch" heißt NUR das Tantra betreffend, hat also nur peripher etwas mit Sexualität zu tun. "Sexuell" wäre treffender gewesen, mehr wollte ich damit nicht aussagen.
Ambiente hat geschrieben:"Neuere empirische Ergebnisse weisen jedoch nicht auf einen negativen, sondern positiven Zusammenhang hin zwischen (ausgelebter) Libido und kreativen Tätigkeiten."
Wobei das allerdings die Ausnahme, nicht die Regel ist.
FosterWallace hat geschrieben:Der Sexualtrieb ist hormonell bedingt. Um ihn "beeinflussen" zu können, müsste man die Testeron-Ausschüttung manipulieren.
Der Mensch besteht allerdings nicht nur aus Hormonen. Zumindest bestehen nicht ALLE Menschen nur aus Hormonen.
Nico hat geschrieben:Das menschliche Gehirn verfügt über jede Menge ungenützter Kapazitäten, da fällt der Sexualtrieb überhaupt nicht ins Gewicht.
Das Gehirn ist eine Sache, es gibt aber noch weitere Aspekte, die zu berücksichtigen sind, z.B. die verfügbare Zeit …
Vincent hat geschrieben:Es wäre sicherlich einfacher, ein Roboter zu sein als ein Mensch.
Sofern er über keine Leidensfähigkeit verfügt, ja.
Tranqulium hat geschrieben:Würden effizienzgesteuerte Roboter sich aus Gier ihrer eigenen Lebensgrundlage berauben oder ihren Mitrobotern Schaden zufügen um Emotionen zu befriedigen?
Kommt auf die jeweilige Programmierung an. Sollte es die Menschheit jemals schaffen, eine K.I. zu entwickeln, wird es auf jeden Fall sehr interessant. Wobei eine K.I. wiederum im Grunde gar kein Roboter sein kann …
Vincent hat geschrieben:Nur zu Robotern gewordene Menschen können die Welt vor der Zerstörung durch Menschen retten.
Wie soll ein Sklave seinen eigenen Unterdrücker retten können? Zudem, warum sollte ein Sklave sowas überhaupt wollen?
Nico hat geschrieben:Ich liebe den Körperkontakt zu meiner Partnerin, sei es nun kuscheln, streicheln, küssen oder händchenhalten.
Du darfst allerdings nicht außer Acht lassen, dass Du auf gewisse Art und Weise priviligiert bist, Nico. Es gibt auch viele Menschen, die sowas wollen, aber aufgrund diverser Umstände nicht bekommen können. Solche Menschen leiden dann aufgrund ihrer unstillbaren Bedürfnisse.
leuchtturm hat geschrieben:Statt an der "heutigen zeit" oder an "dem menschen an sich" zu verzweifeln oder herumzudoktern, könnte man, wenn man solche probleme mit natürlichen gegebenheiten wie dem sexualtrieb hat, alternativ an sich selbst arbeiten.
Es ist nämlich nicht der trieb, es ist die person, die sich selbst probleme macht.
Kommt immer darauf an, wie viel "Person" in einem steckt. Zudem:
Handsome Harald hat geschrieben:Dir ist schon klar, dass es auch 'biologogische' tatsachen (im sinne physischer und genetischer veranlagungen) gibt, die den zugang zu sexualität erheblich erschweren können?
So ist es. Nicht alles ist bei jedem Menschen operativ und/oder therapeutisch in den Griff zu kriegen, da kann man noch so viel an sich selbst arbeiten.
Nico hat geschrieben:Warum verkümmert der Sexualtrieb nicht wenn beim Menschen die körperlichen Voraussetzungen zur Fortpflanzung operativ unterbunden werden ?
Noch nie etwas von Kastration gehört?

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Nico
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Beitrag So., 07.06.2015, 16:39

@Eremit
Das Zitieren ist mir am Handy zu mühsam, daher die Antworten in dieser Form.

Die verfügbare Zeit siehst du als Argument ?
Nimm die durchschnittliche Lebenszeit, zieh die Zeit für Kinder, für Arbeit und für Schlaf ab und rechne einmal aus was in der restlichen Zeit alles erlernt werden könnte wenn man z.B. das schreiben in Foren usw. weglässt.

Ja ok dein zweiter Einwand ist berechtigt, betrifft aber nur die von dir angeführten Personen, hier scheint es mir aber doch allgemein gleich um die gesamte Menschheit zu gehen, oder ?
Wenn jemand schwer traumatisiert ist kann ich mir für ihn persönlich schon vorstellen dass dieser Wunsch aufkommt.

Klar kenne ich Kastration, ich dachte dabei aber eher an Unfruchtbarkeit z.B.
Wenn es so wäre dass der Sexualtrieb nur der Fortpflanzung dient, müsste er bei Unfruchtbarkeit ja aussetzen, oder ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Tocotronic
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Beitrag So., 07.06.2015, 16:45

Du erschießt dich lieber als es mit Chemopillen zu probieren. Also besonders erfolgsversprechend finde ich Seroquel. Da geht bei mir wirklich gar nix...nada, niente, nichts. Tot.

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Handsome Harald
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Beitrag So., 07.06.2015, 17:12

Nico hat geschrieben:@Eremit
hier scheint es mir aber doch allgemein gleich um die gesamte Menschheit zu gehen, oder ?
Ich glaube nicht, dass hier jemand ernsthaft sowas will. Bis auf Antinatalisten vielleicht, aber sowas wäre nicht mal als Gedankenexperiment interessant...denn dann wäre einfach nur Ende im Sinne von Aussterben, sonst nix. Vorher kämen vielleicht noch ein paar wirtschaftliche und politische Probleme hinzu...aber naja, das wäre dann ein Thema für sich...


Eremit
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Beitrag So., 07.06.2015, 17:13

Nico hat geschrieben:Die verfügbare Zeit siehst du als Argument ?
Nimm die durchschnittliche Lebenszeit, zieh die Zeit für Kinder, für Arbeit und für Schlaf ab und rechne einmal aus was in der restlichen Zeit alles erlernt werden könnte wenn man z.B. das schreiben in Foren usw. weglässt.
Es geht nicht nur darum, etwas zu erlernen, sondern auch, das Erlernte praktisch anzuwenden. Abgesehen davon fällt ins Gewicht, wie schnell man lernt, als auch, um welchen Gegenstand es sich handelt. Es gibt Tätigkeiten, die EXTREM viel Zeit beanspruchen.
Nico hat geschrieben:Ja ok dein zweiter Einwand ist berechtigt, betrifft aber nur die von dir angeführten Personen, hier scheint es mir aber doch allgemein gleich um die gesamte Menschheit zu gehen, oder ?
Mir geht es nur um Prinzipien und wie sie sich auf das jeweilige Individuum, in diesem Fall anwesende User, auswirken.
Nico hat geschrieben:Wenn es so wäre dass der Sexualtrieb nur der Fortpflanzung dient, müsste er bei Unfruchtbarkeit ja aussetzen, oder ?
Es gibt auch Menschen, die durch das Trauma der eigenen Unfruchtbarkeit so schwer beeinträchtigt werden, dass sie vollkommen lustlos werden. Das ist ja auch eine oftmals unterschätzte Gefahr in Bezug auf Sterilisation. Die meisten unfruchtbaren Menschen wollen aber trotzdem poppen, was das Zeug hält, ohne Zweifel.
Tocotronic hat geschrieben:Also besonders erfolgsversprechend finde ich Seroquel. Da geht bei mir wirklich gar nix...nada, niente, nichts. Tot.
Stimmt. Auch SSRI verringern in nicht wenigen Fällen die Libido erheblich. Theoretisch wäre es also möglich, sich aufgrund von Depressionen (aufgrund von Einsamkeit, Lieblosigkeit, Mangel an Sex) passende Präparate verschreiben zu lassen, welche nicht nur die Depressionen bekämpfen, sondern auch den Trieb selbst. Eine solche Lösung wäre überaus effizient.

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Ambiente
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Beitrag So., 07.06.2015, 18:44

Eremit hat geschrieben: Richtig. Mit "falsch" habe ich den Kontext gemeint.
Tja, meine geistigen Eselbrücken führen halt direkt von Meditation zu Tantra...

Je mehr ich mich mit dem Thema "übertriebene Libido" beschäftige, desto überzeugter bin ich über den Sinn des Tantrismus als natürlicher Lipidoregulierer.

Bei Tantra wird angenommen, dass die Polaritäten aktiv und passiv, bzw. weiblich und männlich das Universum durch ihre Wechselwirkung bilden. Shiva, das männliche Prinzip, gilt als passiv und Shakti, das weibliche Prinzip, als aktiv. Wie gescheit!

Biologisch gesehen haben wir Lebewesen ja auch nur drei Grundbedürfnisse: Essen, Schlafen und Sex. Alles, was wir sonst erreichen wollen (Bildung, Beruf, Statussymbole...etc.) "dient" ja nur dazu, das andere Geschlecht zu imponieren, bzw. den besten Paarungsparter/-in zu finden.

Trotz der weiblichen Emanzipation sitzt in der westlichen Kultur immer noch tief die Vorstellung, dass ein Mann grundsätzlich sexuell aktiver wäre, was allerdings aus meiner Sicht längerfristig nur dazu führt, die Libido bei Frauen zu unterdrücken und zu hemmen -> somit fängt ja der Hexenkreis der Lustlosigkeit in vielen Ehebetten an.

Wenn man aber die weibliche Lust als den wichtigsten Faktor des Universums betrachtet, hat plötzlich auch die männliche Libido seine existenzielle Berechtigung und muss nicht mit allen Mitteln unterdrückt werden...oder?


Eremit
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Beitrag So., 07.06.2015, 19:42

Ambiente hat geschrieben:Je mehr ich mich mit dem Thema "übertriebene Libido" beschäftige, desto überzeugter bin ich über den Sinn des Tantrismus als natürlicher Lipidoregulierer.
Kommt wieder darauf an, was man unter "natürlich" versteht. Gemäß Duden handelt es sich bei Tantrismus nicht um etwas natürliches, da vom Menschen geschaffen.
Ambiente hat geschrieben:Bei Tantra wird angenommen, dass die Polaritäten aktiv und passiv, bzw. weiblich und männlich das Universum durch ihre Wechselwirkung bilden. Shiva, das männliche Prinzip, gilt als passiv und Shakti, das weibliche Prinzip, als aktiv. Wie gescheit!
Es erscheint mir nicht gerade gescheit, den Menschen als auch seine Erfindungen zum Zentrum, ja, zum Ursprung des gesamten Universums zu machen. Das ist Megalomanie.
Ambiente hat geschrieben:Biologisch gesehen haben wir Lebewesen ja auch nur drei Grundbedürfnisse: Essen, Schlafen und Sex. Alles, was wir sonst erreichen wollen (Bildung, Beruf, Statussymbole...etc.) "dient" ja nur dazu, das andere Geschlecht zu imponieren, bzw. den besten Paarungsparter/-in zu finden.
Woher hast Du Deine Biologiekenntnisse? Was ist mit der richtigen Umgebungstemperatur? Oder dem Bedürfnis zu Urinieren und zu Koten? Was ist mit Atmen?
Ambiente hat geschrieben:Trotz der weiblichen Emanzipation sitzt in der westlichen Kultur immer noch tief die Vorstellung, dass ein Mann grundsätzlich sexuell aktiver wäre […]
Die Geschichte der weiblichen Emanzipation geht Hand in Hand mit der Entwicklung der heutigen negativen Andrologie, das eine kann ohne das andere nicht existieren. Insofern sollte es also nicht "trotz", sondern "wegen" heißen.
Ambiente hat geschrieben:Wenn man aber die weibliche Lust als den wichtigsten Faktor des Universums betrachtet, hat plötzlich auch die männliche Libido seine existenzielle Berechtigung und muss nicht mit allen Mitteln unterdrückt werden...oder?
Ich bin nicht spirituell veranlagt, kann Dir dahingehend also nicht folgen. Und was ein "wichtiger" Faktor ist, ist wieder so eine Sache, vor allem, wenn es um das ganze Universum geht. In dieser Hinsicht ist mehr Forschung notwendig.

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