Kinder Los!

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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Schneekugel
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Beitrag Mo., 07.07.2008, 13:20

aber WENN es nunmal der grund ist
Ein Kind kann nie der Grund sein, das würde Verantwortung dafür beinhalten. Ein Kind ist für seine Existenz aber niemals verantwortlich.

Wenn ich mich entscheide in Südalgerien Urlaub zu machen und mir passiert etwas, liegt der Grund und die Verantwortung für das Geschehen dann in meiner Entscheidung dahin zu fliegen oder beim Flugveranstalter bei dem ich gebucht habe, nachdem ich meine Entscheidung getroffen habe?

Das Kind als Grund zu sehen ist immer eine fadenscheinige Ausrede mit der man sich natürlich auch selbst wundervoll aus jeder Mitschuld und Verantwortung nehmen kann, um weiterhin vor sich selbst auf einem tollen Podest zu stehen und kein Mäkelchen an sein selbstgebauschts Ego zu lassen. Nicht das Kind ist der Grund, dass mein Leben so verlaufen ist sondern MEINE Entscheidung dazu, das noch nicht mal existierende Kind kann bei dieser Entscheidung keine Gründe geliefert haben. Oder MEINE Entscheidung mehr zu trinken als ich vertrage, was auch zu einem Kind führen kann, MEINE Entscheidung das mit der Verhütung nciht so genau zu nehmen...wie auch immer. Aber ein Kind KANN sich NIEMALS selbst zeugen, daher auch nicht verantwortlich sein für seine Existenz begleitende Nebenerscheinungen.

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yves
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Beitrag Mo., 07.07.2008, 16:44

Irgendwie kommts mir auch so vor als würden manche Frauen ohne Kinder von Müttern schief angeschaut werden.
Meine Mutter hat meine (Halb)Schwester sehr früh (16) und mich sehr "spät" (28) gekriegt. Meine Schwester und ich waren beide nicht geplant aber erwünscht (wie es meine Mutter so nett ausdrückt XD). Hinzukommt, dass mein Vater noch aus einer vorherigen Ehe eine Tochter hat, die ebenfalls 13 Jahre älter ist als ich.
Beide Schwester sind mittlerweile Mütter von 2 Kindern geworden:
Die eine hat mit 19 geheiratet und mit 21 das erste Kind bekommen (Wunschbaby), nach 2 Jahren kam das 2te Wunschbaby und auf das 3te Wunschbaby wurde verzichtet (sie konnten es sich nicht leisten ).
Die andere Schwester hat ebenfalls das erste "zufälligerweise" mit 21 bekommen, allerdings war sie weder verheiratet (was sie aber, glaub ich, durch das Kind erzwingen wollte...), noch berufstätig (13 Jahre langer Dauerstudent auf Kosten meines gutmütigen Vaters )... ein paar Jahre später kam mit einem anderen Mann noch ein Kind.

So, ich bin jetzt die "Kleine" in der Familie. Studiere, bin ins Ausland gegangen, mach "Karriere". Wohl aufgrund des großen Altersunterschieds und der Tatsache, dass ich "Mama und Papa" für mich "alleine" beanspruchen kann (beide Schwestern sind ja eigentlich "nur" Halbschwestern) kommt der Neid...

Die eine mit dem geregelten (und schon recht spießbürgerlichen XD) Leben beneidet mich, weil ich Studieren konnte (sie hätte ja die gleichen Möglichkeiten von meinen Eltern bekommen, so ist's ja nicht) und ins Ausland gehen konnte. ABER ich bin mir sicher, dass sie *niemals* ihre Kinder gegen so ein Leben wie meines eintauschen würde und 100% glücklich ist, so wie sie lebt (vor allem mit ihren Kindern und dem Mann)
Die andere ist neidisch, weil ich während dem Studium keine Kinder bekommen hab und deswegen freier bin und ins Ausland gehen konnte. JEDOCH wirft sie das ihrem Kind (und damit ist jetzt die große Tochter und nicht der jüngere Sohn gemeint!) vor! Es vergeht keine Sekunde, wo sie die Tochter nicht niedermacht, als dumm oder fett (das Kind könnte Model werden, so dürr und groß ist es!!!) bezeichnet und und und....(und das von einer selbsternannten Feministin! >_<)

Nur, die beiden wissen nicht. Ich bin auch neidisch auf sie!!! Wer kann schon heutzutage mit 36 Jahren sagen "Ich bin seit 16 Jahren verheiratet und habe schon fast große Kinder"?! Manchmal denk ich mir schon, dass es vielleicht besser wäre, früher Kinder zu bekommen. Wenn die richtige "Karriere" so mit 35, 36 beginnt sind die Kinder bereits groß genung und hoffentlich auch selbstständig genug, so dass sich die Mama dem Beruf genauso widmen kann wie es meistens nur dem Papa vorbehalten war/ist.
Außerdem habe ich die Vorstellung, dass es "leichter" ist, während dem Studium Kinder zu haben, vor allem wenn man bereits in der Abschlussphase ist und die Uni wirkliche tolle Betreuungsangebote hat (man ist ja auch nur 2-3 Stunden weg und nicht den ganzen Tag wie es mit einem Job wäre). Aber dazu kann ich nicht wirklich viel sagen, wie gesagt, die eine Schwester hat Studium und Kinder nicht gepackt - aber aus ihrer eigenen Faulheit heraus und weil mein Vater der doofe Kerl war, der ihr das alles auch noch finanziert hat :/

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yves
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Beiträge: 6

Beitrag Mo., 07.07.2008, 16:44

Zum Thema Egoismus:
Wer von uns Dreien ist nun wirklich egoistisch? Ich, die kinderlose "Karrierefrau", die bürgerliche Mama oder die Langzeitstudentin, die ihre Tochter für ihre Probleme verantwortlich macht, da das Kind es nicht geschafft hat, seinen Vater bei der Mutter zu halten? :(

Wenn ich an die eine Schwester denke werde ich wirklich wütend. Ihr Kind ist intelligent, hübsch, ein toller Mensch geworden (als sie klein war hatte sie wohl so etwas wie ADHS, würde ich mal als Laie behaupten). Wenn diese Frau also damals nicht aufgepasst hätte, wäre nie so ein toller Mensch auf die Welt gekommen. Allerdings ist es wirklich traurig zu sehen, wie dieses Kind unter so einer Mutter leiden muss und ich kann ihr auch nicht helfen (am liebsten würde ich sie zu mir nehmen, aber das geht wegen der Distanz ja nicht)...

Ich denke immer, wie sich meine Eltern für mich aufgeopfert haben und alle meine Launen ertragen, mich bei allem unterstützen was ich mache. Ich möchte so etwas auch meinem zukünftigen Kind weitergeben können, das wäre zumindest meine Motivation dahinter. Meinen Eltern kann ich das ja nicht auf die gleiche Weise zurückgeben.

Deswegen macht es mich echt sauer wenn ich dann so "ach so unfreiwillige" Mütter sehe, die ihren Frust an den eigenen Kindern ablassen.
Und ich traue mich auch zu behaupten, dass hauptsächlich solche Mütter neidisch auf die kinderlosen "Karrierefrauen" sind. Eine glückliche Mutter (wie die andere Schwester) denkt sich wohl manchmal "Ach, das hätte ich auch machen können", doch ich denke, dann kommt sofort ein "Aber meine Kinder geben mir so viel mehr, der Weg, den ich für mich gewählt habe, ist der richtige".
Zumindest sehe ich das in meiner Familie so.

Und wirklich leiden tun die Kinder von den unzufriedenen Müttern, oder eben die Frauen, die unfreiwilligerweise auf ein Kind verzichten müssen :/ (ich vermute ja, dass ich mich mal dazu zählen muss, schon rein aus biologischen Gründen :()

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Una
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Beitrag Di., 08.07.2008, 19:14

@ Black XistenZ
Black XistenZ hat geschrieben:es ist keineswegs eine lüge, wenn man vom aussterben des volkes spricht.
Die Lüge ist an der Stelle, wo behauptet wird das dies nur das deutsche Volk betrifft.
Es sind erstaunlicher Weise alle wohlhabenden Länder der EU betroffen, bis viell. auf die skandinavischen.
Es muß also an etwas anderem liegen, als "nur" an den unwilligen deutschen Frauen.


Die Welt steht nach wie vor 5 vor 12 vor der Überbevölkerung. Vielleicht steckt ein höheres Prinzip dahinter.
Das Gaya-Prinzip ist sowas, das ich nicht ausschließen würde. Die Erde als Organismus als solcher, der sich anfängt zu wehren. Wir sind doch alle nicht blind und taub. Der Erde geht es nicht mehr so gut.
Es wird in den nächsten Jahren viele Umweltflüchtlinge geben, die aus versteppenden Gegenden und vor überschwemmten Küstenregionen fliehen. Das ist schon heute ein Fakt.
Es wird härter werden und ist schon hart für viele.
Ich denke hier nur etwas an, behaupte jetzt also nicht, das ich da eine fertig begründete These habe.
Aber aus der Ecke könnte auch eine Entwicklung kommen.
Black XistenZ hat geschrieben:vielleicht liegt das ja teilweise an unserem ausgesprochen männerfeindlichen scheidungsrecht,
Ganz bestimmt sogar!
Wobei das wurde ja gerade geändert, nun müssen die Männer nicht mehr lange für die Frauen zahlen.
Für die Kinder "nur" bis zum dritten Lebensjahr. Es soll die Männer wohl mutiger machen sich zu trauen.
Aber ich befürchte, das die Frauen jetzt vorsichtiger werden sich auf Kinder einzulassen.
Wenn es sich der Mann dann anders übelegt, womöglich noch einmal Kinder mit einer Frau zeugt,
dann steht der Unterhalt der neuen Familie zu.

Aber der Glaube an Familie ist insgesamt eher gemäßigt.
Ich würde als Mann auch eher befürchten, das ich meine Kinder bei einer Trennung los wäre-
und als Frau habe ich die Befürchtung, das ich nach einer Trennung als alleinerziehende Frau alles allein an der Backe habe. Das kommt ja auch vor.
Ich würde sagen- die Befürchtungen sind ausgewogen.

Das mit der höheren Bildung die Verneinung zur Familie wächst,
hat auch eventuell etwas mit dem Wunsch nach mehr Kontrolle über die eigenen Gefühle zu tun.
Mit mehr Verantwortung im Beruf, mit mehr Anforderungen an den Mensch um Karriere machen zu können. Einsatz, Flexibilität und ein nicht unerheblicher Stressfaktor könnten die freien Energien für Familiengründung einschränken. Zumal die Männer mit so einer Ausbildung heute auch eher eine Frau mit solch einem Backround möchten, eine selbstständige Persönlichkeit mit entsprechender Bildung.
Die Zeiten wo Frauen Sekretärin wurden um den Chef zu heiraten, sind wohl eher vorbei.
Damit aber auch die typische Hausfrauenkarriere der sechziger Jahre.
Black XistenZ hat geschrieben:welche konsequenzen man daraus ziehen soll. denn imho sind kinder aus familien, in denen eine scheidung für alle beteiligten besser gewesen wäre, genauso geschädigt und haben die selben probleme, vertrauen in feste partnerschaft und ins andere geschlecht zu finden.
Ja das ist richtig. Ich kenne auch erwachsene Kinder aus Ehen, die nur nie geschieden wurden aber im Grunde vorbei bis einfach unbefriedigend für die Eheleute sind.
Die wollen ebenso wenig Kinder. Wegen diesem Mangel an Vertrauen.

LG
Williams
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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