Schlimmer Familienstreit

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Elena
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Beitrag Di., 07.04.2015, 21:06

Hallo alle zusammen,
erstmal vielen lieben Dank, wie ihr mir antwortet und welche Sichtweise ihr jeweils habt. Ich kann leider aus Zeitgründen nicht jedem einzeln antworten, aber Saffiatou hat es auf den Punkt gebracht. Es geht mir nicht um das Essen, auf gar keinen Fall, sondern es geht mir darum, dass ich von meinem Bruder und von meiner Mutter angelogen wurde. Mein Vater hatte mit diesen ganzen Absprachen nichts zu tun, er wusste garnicht, was wir besprochen hatten. Zum zeitlichen Ablauf, die Absprache wurde Samstagvormittag erstmalig getroffen, dass mein Bruder um 12 Uhr bei meinen Eltern sein wollte, aber er meinte, er weiss es noch nicht genau. Für meine Mutter wäre es okay gewesen, wären wir auch um 12 Uhr gekommen. Am Tag drauf rief mich mein Bruder um 12 Uhr an, dass er es auf keinen Fall schafft, so früh da zu sein, er kommt erst um halb drei! Ich habe dann daraufhin mit meiner Mutter telefoniert und sie gefragt, ob wir dann auch erst um halb drei kommen sollen. Sie meinte, wir könnten fruhstens um Viertel nach zwei kommen, denn sonst schafft sie die Vorbereitungen nicht. Naja, und als ich dann um Viertel nach zwei anrief, um zu sagen, dass wir etwas später kommen, war ich ja so verdutzt über die Aussage meines Vaters. Ich kam mir richtig hintergangen und belogen vor, denn es kam ja heraus, dass sie die Vereinbarung mit meinem Bruder schon Samstag getroffen hatte, dass er zum Mittagessen mit den Kindern kommt. D.h., beide haben es schon am Sonntagmorgen gewusst, als ich mit ihnen telefoniert hatte. Ich könnte es super gut verstehen, wenn es meiner Mutter zuviel werden würde für alle zu kochen, und ich weiss auch, dass sie dies in so einem Fall kommuniziert. Genauso weiss sie es auch, dass ich deshalb niemals beleidigt sein würde! Wirklich niemals, es war schon häufiger der Fall, dass mein Bruder einfach mal so zum Essen kam, genauso wie ich auch!
@Feenya, du hast geschrieben, wenn sich eines deiner Kinder spontan früher melden würde, würdest du nicht alle durchrufen. Das meine ich garnicht, sondern mir geht es darum, dass sie es schon alles wusste, als sie mit mir telefoniert hat. Und je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr merke ich, dass mein Impuls des Sauerwerdens genau darin lag! Ich fühle mich verarscht, und ich bin angelogen worden, von meinem Bruder und von meiner Mutter und ich weiss um Himmels Willen nicht warum! Ja, und ich bin der Meinung, wenn ein Fest ist, dann ist entweder die ganze Familie und nicht nur die Hälfte eingeladen, zumal wir auch nur zwei Kinder sind. Das hat nichts damit zu tun, dass der eine mehr Zucker bekommt als der andere, wie du es beschrieben hast, sondern es geht darum, dass ein scheinbar ganz bewusstes Ausschliessen dahinter steckt!

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Elena
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Beitrag Di., 07.04.2015, 21:11

@redred, doch mein Bruder wollte meine Schwägerin nicht dabei haben, da die beiden in Scheidung leben. Das ist noch ein Punkt, ihr wurde genau die gleiche Story aufgetischt, und ich weiss, dass meine Mutter alles macht, um sie nicht dabei zu haben. Sie suchte schon in der Ehe jede Gelegenheit, ihr zu zeigen, dass sie nicht erwünscht ist.


Feenya
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Beitrag Di., 07.04.2015, 22:36

D.h., beide haben es schon am Sonntagmorgen gewusst, als ich mit ihnen telefoniert hatte.
Wusste deine Mutter auch, dass dir dein Bruder gesagt hat, dass er um 12 Uhr keine Zeit hätte?

Es ist alles verzwickt, und dein Bruder scheint da die treibende Kraft zu sein. Es scheint so, als ob er deine Mutter gegen dich ausspielen möchte.

Darum habe ich ja meinen ersten Beitrag damit begonnen, dass ich nicht weiß, wie eure Kindheit und Jugend als Geschwister verlaufen ist, und wie die Eltern euch behandelt haben ...

So auf die Entfernung kann ich nicht "urteilen" wer gelogen hat, und aus welchem Grund.
Dir gegenüber ist es auf jeden Fall unfair.

Sprich in einer ruhigen Minute mit deiner Mutter darüber, und höre dir ihre Seite der Geschichte an.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*


LynnCard
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Beitrag Di., 07.04.2015, 22:44

Liebe Elena

Es ist doch egal, wie oft man jemanden sieht, wenn die Beziehung sonst stimmt. Wenn es nur noch um solche Äußerlichkeiten geht, besteht da schon sehr viel Vertrauensverlust. Aus diesem Grund hasse ich Feierlichkeiten, weil auf einmal solche Konventionen in den Vordergrund rücken. Wer wird wann eingeladen und wie begrüßt, wer wird bevorzugt und wer wiederum benachteiligt, wer kriegt welches Geschenk? Ich kenne diese Anspannungen und hasste es von Kind an. Auf einmal mutieren vertraute Familienangehörige zu empfindlichen Diven. Durch das ganze Jahr supernormal, aber genau bei solchen Treffen unausstehlich, ausgelöst durch diese Anspannungen und überhöhten Erwartungen an solche Treffen.

Es wird schon wieder in Ordnung kommen. Gerade solche "gestellten" Feiertagstreffen sagen rein gar nichts über den Menschen aus. Man darf das einfach nicht so auf die Goldwaage legen. Es haben alle überreagiert und werden es im Nachhinein verarbeiten.
LG Lynn

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Elena
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Beitrag Mi., 08.04.2015, 05:35

@ Feenya "Wusste deine Mutter auch, dass dir dein Bruder gesagt hat, dass er um 12 Uhr keine Zeit hätte?"

Ja, das wusste sie, denn daraufhin habe ich sie angerufen, um ihr zu sagen, dass er um 12 Uhr nicht da sein kann.

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mitplauderin
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Beitrag Mi., 08.04.2015, 07:31

Ich halte ja nach wie vor nichts davon, wenn man versucht, Konflikte zu rekostruieren: Wer hat was, wann, wo, wie gesagt/getan ect? Dies dient, meiner Meinung nach nur dazu, einen Schuldigen ausfindig zu machen. Dann wird die Schuld hin- und hergeschoben und alles bleibt beim Alten. Effektiver ist es, sich auf die Spur seiner Gefühle zu machen. Was hat das Verhalten oder Nicht-Verhalten des Anderen in mir ausgelöst? Welcher Schmerz/welches Gefühl hat sich gemeldet? Woher kenne ich das Gefühl? Und in weiterer Folge würde ich mir die Frage stellen: Wie kann ich mich schützen? Das nächste Familientreffen kommt bestimmt, außer ich breche alle Zelte ab. Das meinte ich in meinem Post weiter oben: Welche Regeln braucht es für mich? Regeln von mir für mich, die mich schützen. Mich hat z.B. der Vorsatz, ich nehme eine Beobachterrolle ein, schaue mir das Familiengeschehen "von oben" aus an, sehr geholfen. Das ermöglichte mir, aus dem Geschehen herauszutreten: "Was wird denn da gespielt?", fragte ich mich. Eine wirklich sehr spannende Frage mit erhellenden Antworten.

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luftikus
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Beitrag Mi., 08.04.2015, 09:06

kaja hat geschrieben:Es wirkt auf mich als seist du da sehr sensibel oder empfindlich, vielleicht ist deinen Eltern das klar und sie wollten Stress vermeiden um einfach einen schönen Tag zu haben.
Und ich hatte bisher bei mir selbst geglaubt, ein eher distanziertes Verhältnis zu meinen Eltern zu haben... Trotzdem hätten sich meine Eltern da doch deutlich anders verhalten, und ich verstehe nicht ganz, warum da jetzt der Threaderstellerin eine besonders hohe Empfindlichkeit diagnostiziert zu werden scheint.

Auch ich habe meine Eltern jahrelang nur wenige Male im Jahr gesehen, aber so ein Hin und Her mit Nennen unterschiedlicher Uhrzeiten und Einladen bzw. doch nicht Einladen habe ich noch nie erlebt. Meine Eltern hätten mich in so einem Fall definitiv vorher angerufen und sinngemäß etwa gesagt: "Du, dein Bruder kommt jetzt doch schon zum MIttagessen, magst du vielleicht auch schon früher kommen?"

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mitplauderin
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Beitrag Mi., 08.04.2015, 09:18

luftikus hat geschrieben:Meine Eltern hätten mich in so einem Fall definitiv vorher angerufen und sinngemäß etwa gesagt: "Du, dein Bruder kommt jetzt doch schon zum MIttagessen, magst du vielleicht auch schon früher kommen?"
Definitiv hätte ich als Mutter ebenso gehandelt. Allerdings kann ich nur für mich sprechen.


kaja
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Beitrag Mi., 08.04.2015, 09:28

Ich habe nichts von überempfindlich geschrieben sondern von empfindlich und sensibel. Jeder Mensch hat nunmal solche Punkte, ob zu Recht oder Unrecht ist da erstmal egal.

Eltern sollten auch mal Zeit mit einem Kind alleine verbringen dürfen ohne das es ein Familiendrama gibt. Das ist ganz einfach meine persönliche Meinung. Meine Eltern sind eigenständige Menschen und müssen sich nicht für ihre Entscheidungen bei mir rechtfertigen.

Die TE und ihr Bruder sind ja keine kleinen Kinder mehr.
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mitplauderin
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Beitrag Mi., 08.04.2015, 09:52

kaja hat geschrieben:Meine Eltern sind eigenständige Menschen und müssen sich nicht für ihre Entscheidungen bei mir rechtfertigen.

Die TE und ihr Bruder sind ja keine kleinen Kinder mehr.
@kaja, ich verstehe schon,was du sagen willst. Tatsache ist aber, dass das Verhalten von Eltern und Bruder Verletzung/Schmerz/Enttäuschung bei Elena ausgelöst hat. Darum schrieb ich auch, dass es hilfreicher ist, sich auf die Spur der eigenen Gefühle zu machen. Glaubst du, dass sich durch den Hinweis "Ihr seid ja keine Kinder mehr" irgendetwas im Erleben von Elena ändert? Der Kopf weiß doch, dass ich und die anderen keine Kinder mehr sind. Gefühle kennen kein Alter. Das ist ja oft der Grund, prinzipiell bei Konflikten, weshalb sie so aus dem Ruder laufen: Mit dem Kopf wird versucht, was nur auf der Gefühlsebene zu lösen ist.
Zuletzt geändert von mitplauderin am Mi., 08.04.2015, 09:58, insgesamt 1-mal geändert.

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Elena
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Beitrag Mi., 08.04.2015, 09:55

@kaja, ich glaube, du verstehst nicht, um was es mir geht! Ja, wir sind keine kleinen Kinder mehr, und genau deshalb will ich auch, dass wir wie erwachsene Menschen miteinander umgehen, indem nicht gelogen wird. Das ist der Punkt, der mich verletzt und stört. Keine Ahnung, aber ist man deswegen empfindlich und sensibel, wenn man soetwas feststellt?

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luftikus
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Beitrag Mi., 08.04.2015, 09:58

kaja hat geschrieben: Die TE und ihr Bruder sind ja keine kleinen Kinder mehr.
Aus meiner Sicht geht es auch gar nicht darum, ob jemand sich wie ein kleines Kind fühlen oder verhalten würde.

Zumindest meiner Empfindung nach haben sich aber die Eltern im beschriebenen Fall zumindest unhöflich und ausgrenzend verhalten. Möglicherweise unabsichtlich, aber auch ich hätte mich nach so einem Vorfall unwohl und unwillkommen gefühlt - obwohl auch ich kein kleines Kind mehr bin. Auch erwachsene Menschen haben Gefühle und wünschen sich ein respektvoll-wertschätzendes Miteinander, insbesondere auch mit der eigenen Familie - oder nicht?


Feenya
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Beitrag Mi., 08.04.2015, 10:19

luftikus hat geschrieben: Möglicherweise unabsichtlich, aber auch ich hätte mich nach so einem Vorfall unwohl und unwillkommen gefühlt - obwohl auch ich kein kleines Kind mehr bin. Auch erwachsene Menschen haben Gefühle und wünschen sich ein respektvoll-wertschätzendes Miteinander, insbesondere auch mit der eigenen Familie - oder nicht?
Das verstehe ich auch. Darum hab ich auch zweimal geraten, in Ruhe mit der Mutter zu sprechen, dass man über diesen Vorfall enttäuscht ist.

Man kennt das gesamte Familiengefüge nicht, sondern nur die eine beschriebene Situation. Und ob da bei der Mutter irgendwelche Missverständnisse geherrscht haben, oder sie bewusst verschwiegen hat, dass der Sohn doch zu Mittag kommt (obwohl die Tochter "gerade" am Telefon etwas anderes sagt), das kann nur die Mutter klãren.

Die Kränkung spreche ich nicht ab, und habe sie auch zu keinem Zeitpunkt abgesprochen.

Für mich kam es anfangs nur so rüber, dass Elena auch unbedingt zu Mittag am Tisch sitzen wollte, wenn der Bruder auch bei den Eltern sein durfte.
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kaja
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Beitrag Mi., 08.04.2015, 10:21

Wenn du dir so sicher bist eine erwachsene Frau zu sein und dementsprechend eine Lösung angehen zu wollen und zu können, stellt sich mir halt die Frage wo das Problem ist wenn der Bruder am Mittag da ist und du nicht.
Es ist keine Lüge, man hat dich lediglich nicht extra darüber informiert (wozu auch).
Wenn schon die Information das der Bruder 2,5 Std vor der Schwester da war für einen "schlimmen Familienstreit" sorgt, was würde denn z.B. bei der Information passieren das die Eltern einfach 2, 5 Stunden mit dem Sohn und seinen Kindern mal alleine sein wollen ?

Ich stimme da mitplauderin zu, du solltest dich eher mit deinen Gefühlen und deren Auswirkungen beschäftigen.
Zuletzt geändert von kaja am Mi., 08.04.2015, 10:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Mi., 08.04.2015, 10:28

Feenya hat geschrieben:Für mich kam es anfangs nur so rüber, dass Elena auch unbedingt zu Mittag am Tisch sitzen wollte, wenn der Bruder auch bei den Eltern sein durfte.
Ach so. Ich hatte es eher so verstanden, dass die Kränkung dadurch zustande gekommen ist, dass unterschiedliche Informationen an Bruder und Schwester gegeben wurden (an die Schwester gerichtet: "Komm nachmittags", an den Bruder gerichtet "Komm zum Mittagessen". Der Schwester wurde gesagt, dass das Familientreffen erst nachmittags beginnt, aber der Bruder war aus irgendwelchen Gründen trotzdem schon beim Mittagessen dabei, obwohl vorher gesagt wurde, es gäbe kein gemeinsames Mittagessen).

Auch auf mich würde das unterschwellig wie eine versuchte Ausgrenzung wirken, die zu einem Gefühl der Kränkung bei der Threaderstellerin geführt hat, und ich finde es kein "kindisches Verhalten", wenn einen das verletzt - insbesondere in einem familiären Kontext.

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