Borderline und Beziehung?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Sour
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Beitrag Di., 19.05.2009, 16:18

Hallo!

@
TatangaMani: "Ich hab jedenfalls genug und überleg auch du dir gut ,ob du das noch länger mitmachen willst ,denn diese Nähe-Distanz -Sache wird ja immer bleiben."

--- ich überlege es mir gut. Ich stecke meine Grenzen. Gegen Probleme habe ich nichts, ich lasse mich darauf ein, ich bin auch nicht ganz einfach und suche wohl auch nach einem passenden Gegenüber! Aber ich würde immer gehen, wenn es zu weit geht. Dass weiß ich und ich weiß auch: ich habe gute Freunde, die passen auf mich auf und würden mich auf Dinge aufmerksam machen, wenn ich sie nicht bemerke...oder noch nicht bemerke...

@ feenstaub: "ob ich mit der verachtung letztendlich gar nicht ihn meine, sondern nur mich selber?
ich würde mich freuen, meinungen von blern und auch angehörigen zu lesen"

-- also ich bin Partnerin, dass noch einmal zu meinem "Status" .
Das man Gefühle auf andere überträgt, dass kenne das geht glaube ich jeden so. Wenn ich gerade so richtig schön unzufrieden mit mir bin, dann kann ich meine Freunde schon ganz schön piesacken. Wenn ich mich selbst unattraktiv finde, dann überträgt sich das auch ein wenig auf meinen Freund. Ich würde jetzt sagen: aber ich erkenne es und kann damit gut umgehen, nicht nur das, ich trage es wahrscheinlich auch nicht so nach Außen, dass es meinem Gegenüber wirklich schadet. Aber Du erkennst es ja auch...vllt lässt Du Deinem Partner daran teilnehmen!? Als Partnerin kann ich nur sagen, dass es das ist, was ich mir am meisten wünsche: dass mein Freund mich teilhaben lässt, damit ich es verstehen kann. Dann hat er eben 5 Tage keinen Bock auf mich, wenn er mir nur sagt WARUM. Kein Problem, diese 5 Tage fallen mir auch nette Sachen ein, die ich ohne ihn machen kann. Wenn er es mir aber nicht sagt, dann geht es mir in dieser Zeit echt beschissen, weil ich einfach überhaupt nicht weiß, was los ist...Wenn ich mich z.B. gerade super gut fühle und alles gut läuft, dann bin ich in der Beziehung auch leichter und nehme viele Dinge anders wahr als wäre ich schlecht drauf. Das ist denke ich normal. NUR: REDEN, REDEN, REDEN.


@ Eleven: Angenommen ich habe keine Ahnung von Borderline. Wie kann ich mir das vorstellen? Warum sind die Beziehungen intensiv? Was bedeutet unbeständig? Wie kann man sich so eine Anstrengung, nicht verlassen zu werden, vorstellen?

--also...ich kann Dir ja nur auch meiner Sicht sagen, wie es sich anfühlt. Es ist dieses hin und her: auf der einen Seite total intensiv, dieser Mensch ist tiefgründig, und hat auf Grund seiner auch schrecklichen Erfahrungen, all das in Kreativität umgeleitet. Dann gibt es Zeiten, wo er seine Unsicherheit verbal äußert und von mir will, dass ich ihn ständig bestätige, dass alles sehr offen. Dann gibt es Zeiten, in denen gar nichts offen ist und aber bei ihm trotzdem die gleichen Gefühle vorhanden sind, er sie nur durch Rückzug und leichte Aggressivität auslebt...dass ist für mich an ihm unbeständig. Aber auch in den letzter genannten Zeiten verlässt er mich nicht, das Leid ist trotzdem da...Aber ob das nun Borderline ist oder auf Grund der schlimmen Erlebnisse in seiner Kindheit..? Ich an seiner Stelle würde auch Beziehungsprobleme haben und Verlustängste und auch sonst ziemlich viele Schwierigkeiten glaube ich.

Aber vielleicht beschreiben das mal die Betroffenen, ich finde es auch immer sehr hilfreich, wenn jemand Betroffenes versucht das zu beschreiben!

LG Sour.

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Eleven
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Beitrag Mi., 20.05.2009, 13:40

Ja, die Sache ist nämlich die, dass meine Ex-Freundin Borderliner(in) war. Sie hatte zwar keine Wutausbrüche, aber man hat gemerkt, wenn sie wütend war - da hat sie sich meistens zurückgezogen und eine Auszeit gebraucht. Beziehungstechnisch hat sie regelmäßig einen neuen Freund. SVV kam bei ihr vor, aber an untypischen Stellen (um den Intimbereich der Frau herum). Jetzt ist es so, dass ich für mich einen Umgang finden muss, warum es mit dieser Frau nicht geklappt hat - auf den Weg dorthin wäre es vielleicht hilfreich ihre Krankheit zu verstehen. PS: ich glaube, dass ich nicht mehr so richtig wollen würde, wenn ich die Chance hätte, weil mir so eine Beziehung zu einseitig wäre. Ich brauche kein "Kind" zur Frau, das ich immer nachfragen muss, wie es ihr geht, und mir womöglich den X aufreißen muss, um es ihr auch ja recht zu machen. "Intensive" Beziehung kann ich nur so deuten, dass man, sobald man ihr neuer Freund ist, der Schatz, der beste, der größte, der stärkste ist, aber das finde ich gar nicht so ungewöhnlich, denn wer ist das nicht für eine frisch verliebten Menschen? Ich verstehe zwar, wie Gefühle mit der Zeit nachlassen, aber dieses Fremdbild (auch mich betreffend) war bei ihr so schwankend. Woher kommt das? Was haben traumatische Erlebnisse damit zu tun? Warum sieht sie nicht ein, dass es eigentlich sinnlos ist, sich ständig einen neuen Freund zu suchen, weil die Beziehung sowieso irgendwann in die Brüche geht? Fühlt sie für jeden der armen Idioten (unter denen ich mich auch zählen darf) das gleiche? Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie das absichtlich macht... Fragen über Fragen und ich bräuchte Antworten.
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feenstaub
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Beitrag Do., 21.05.2009, 21:18

ich muss(te) wohl immer einen neuen mann haben, weil ich mich immer nur so lange bei einem wohlfühle, bis ich meine, der hätte es jetzt gemerkt, wie wertlos und unattraktiv ich eigentlich bin. mit dem neuen schwebt man dann, der andere ja "blind vor Liebe", im 7. himmel. der findet mich noch toll, so lange, bis auch er hinter die fassade guckt. und dann lieber weglaufen, bevor der andere noch mehr mitkriegt, wie doof ich bin.
und jedesmal, wenn ich mir so doof vorkomme, werde ich wütwnd auf den anderen, weil ich in dem moment meine, wie kann er mich nur in so eine situation bringen. also erst ist alles peinlichkeit und scham und dann wut. dann rede ich meisstens nicht mehr oder werde sogar etwas aggressiv. manchmal krieg ich es hin, es zu formulieren, aber meinem freund gegenüber traue ich mich nicht, weil dann weise ich ihn ja nochmal explizit auf meine mängel und wertlosigkeit hin. und dann weiß er es ja auf jeden fall, was heißt, ich muss dann gehen......

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querkopf
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Beitrag Do., 21.05.2009, 22:59

Eleven hat geschrieben:Angenommen ich habe keine Ahnung von Borderline. Wie kann ich mir das vorstellen? Warum sind die Beziehungen intensiv? Was bedeutet unbeständig? Wie kann man sich so eine Anstrengung, nicht verlassen zu werden, vorstellen?
ich war mit einer bl-erin zusammen:
instensiv heißt: es geht emotional richtig zur Sache, sowohl im positiven Sinne (Sex, Berührungen, Offenheit) als auch im negativen (totale Ablehnung, z.B. 'Du Penner' oder wortloses 'die Tür vor der Nase Zuknallen')
Unbeständig bedeutet: genau das (s.o.). Dieses Wechselbad kann binnen Tagen, aber auch binnen Stunden oder gar binnen Minuten passieren und ist TOTAL UNKALKULIEBAR. Und es zerrt extrem an den Nerven, man wird irgendwann selber aggressiv und ablehnend. Man (als Partner) kann an dem einen Tag absolut geliebt worden sein, am nächsten Tag ist man der A r s c h und soll sich schleunigst verpissen.
Das Extremste was ich kenne: ich will Sex mit Dir, ich träume davon, und wenn man dann gerade mitten beim Streicheln ist verschieben sich die Gesichtszüge von sehnsüchtig auf aggressiv, und es kommt ein gezischtes 'fassmichnichtan'. Gründe: nicht erkennbar. Es kann z.B. ein Grund für vollkommenen Umschwung sein dass das Telefon klingelt, oder eine Frage, oder ein Pups (kein Witz, wirklich wahr).

Anstrengungen, nicht verlassen zu werden: emotionale Erpressung. Mit Tränen, nächtlichen Anrufen, 'Du verstehst mich nicht, ich muss sterben, ich finde nie wieder so einen Mann wie Dich, wenn Du mich verläßt, ist mein Leben sinnlos, dann bring ich mich um' usw..

Das ganze wirkt extrem unglaubwürdig, bis man es selber erlebt hat. Konnte ich mir vor dieser Beziehung zu einer bl-erin auch nie und nimmer vorstellen.

Es gibt einen Film (amerik. Spielfilm), dessen Titel ich vergaß, da wird sehr realistisch eine bl-erin dargestellt, wie sie andere zur Weißglut treibt, emotional erpresst, sie nicht zu verlassen usw.. Wer den Titel kennt, bitte hier posten! Danke.
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querkopf
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Beitrag Do., 21.05.2009, 23:12

Eleven hat geschrieben:Ich verstehe zwar, wie Gefühle mit der Zeit nachlassen, aber dieses Fremdbild (auch mich betreffend) war bei ihr so schwankend. Woher kommt das? Was haben traumatische Erlebnisse damit zu tun? Warum sieht sie nicht ein, dass es eigentlich sinnlos ist, sich ständig einen neuen Freund zu suchen, weil die Beziehung sowieso irgendwann in die Brüche geht? Fühlt sie für jeden der armen Idioten (unter denen ich mich auch zählen darf) das gleiche? Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie das absichtlich macht...
Ja, das Gefühl, daß sie das absichtlich macht (weil man es sich anders überhaupt nicht erklären kann) hatte ich auch oft. Das bleibt einfach nicht aus. man denkt unwillkürlich an 'üble Spielchen'. Habe bis heute nicht rausgefunden was daran Methode und was Schicksal ist.

Aber deine anderen Fragen sind leicht beantwortbar: Du denkst aus Deiner Perspektive, und findest logischerweise keine Erklärung. Das ist so. Das gehört zum Krankheitsbild. Es ist eine psychische Fehlleistung des Geistes. Der/diejenige sieht WIRKLICH in dem einen Moment nur das Positive, sehr überhöht z.T., und im anderen moment ebenso überhöht nur das Negative. Es gibt nur Schwarz oder Weiß. Es gibt keine Grautöne, oder Zwischentöne. Und wenn die negative Phase ist, dann ist auch ALLES schlecht. Der Partner, das Wetter, Beziehungen zu Freunden, die Musik, Gerüche, alle Sinneswahrnehmungen. Und umkippen, in die eine wie andere Richtung, kann jederzeit passieren.

Und die Beziehungen gehen ständig in die Brüche, weil das ja ein normaler Mensch nicht lange aushält, ohne selber vollkommen irre zu werden, anzufangen, an sich selbst zu zweifeln, usw.

Der bl-er sehnt sich ja innerlich nach stabilen Beziehungen, und ihn machen die ständig in die Brüche gehenden Beziehungen am meisten fertig (der Partner ist manchmal nur noch froh, daß dieser Horrortrip zuende ist).
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Eleven
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Beitrag Fr., 22.05.2009, 09:03

Vielen Dank für eure Antworten! Ein paar geschriebene Dinge kommen mir bekannt vor. Ich meine, es IST nicht so, dass ich von Borderline keine Ahnung habe. Ich habe schon mal die Diagnose "emotional instabile Persönlichkeitsstörung" gestellt bekommen, und auch der hiesige Test brachte folgendes Ergebnis:
Erfüllte Borderline-Indikatoren gemäß DSM IV*: 7
Festgestellte Nebenmerkmale gemäß DSM IV*: 1
Festgestellte Borderline-Zusatzindikatoren*: 3
In bestimmten Punkten verstehe ich sie trotzdem nicht, aber ich glaube, dass es daran liegt, weil sie einfach eine Frau ist, und ich ein Mann. Wer weiß, was ich machen würde, wenn ich eine Frau wäre... Ich würde sagen, dass wir gut zusammengepasst hätten, nur war das Problem, dass mich dann eines Tages die Selbstsicherheit (wenn es um das Thema Frauen geht bin ich nicht mehr so sicher wie sonst) verlassen hat, weil ich mit ihren ablehnenden Komponenten nicht umgehen konnte. Außerdem hat sie nie etwas gesagt - sie wollte dann immer ihre Ruhe haben, die sie bei mir gerne - auch tagelang - haben konnte, doch irgendwann habe ich fantasiert, dass sie mich gar nicht will, sondern zwischenzeitlich vielleicht schon auf der Suche nach einen anderen Mann ist.
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querkopf
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Beitrag Sa., 23.05.2009, 22:33

Inzwischen komme ich zu dem Schluss, dass es gar keine Persönlichkeitskonstellation gibt, die dazu anrät, mit einer richtig harten bl-erin eine Liebesbeziehung durchzuhalten: der instabile, selber psychisch labile Mensch geht dabei schrittweise vor die Hunde, und der stabile Typ wird instabil, und wird deshalb von sich aus vorher die Reißleine ziehen.
Man dient, glaube ich, der bl-erin am besten, in dem man einen gewissen Abstand (Abgrenzung) wahrt, aber aus dieser (notwendigen) Distanz im Bedarfsfall Hilfestellung anbietet. Den 'bösen Buben' muss dann der Therapeut geben, wenn die bl-erin sich überhaupt auf eine Therapie einlässt, was sie wiederum nur tut wenn ihr Leidensdruck ausreichend groß ist.
Mit zu viel Nähe zur bl-erin ist selbst das Bewußtsein, daß ihre Bösartigkeit nicht absichtlich oder zielgerichtet einen trifft, nicht hilfreich, weil (jedenfalls meine Erfahrung) diese Aggression jede irgendwie 'vernünftige' Auseinandersetzung verunmöglicht.
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TatangaMani
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Beitrag So., 24.05.2009, 17:26

querkopf hat geschrieben: Man dient, glaube ich, der bl-erin am besten, in dem man einen gewissen Abstand (Abgrenzung) wahrt

Mit zu viel Nähe zur bl-erin ist selbst das Bewußtsein, daß ihre Bösartigkeit nicht absichtlich oder zielgerichtet einen trifft, nicht hilfreich, weil (jedenfalls meine Erfahrung) diese Aggression jede irgendwie 'vernünftige' Auseinandersetzung verunmöglicht.

Wenn man eine solche Beziehung- oder sei es nur eine Freundschaft- führt (führen möchte) ,muss sich der Gesunde unbedingt knallhart abgrenzen können.
Ich habe es auch so erlebt ,dass vernünftige Auseinandersetzungen kaum bis gar nicht möglich sind ,weil BL sehr stark zur unbewußten Projektion neigen ,d.h. sie übertragen ihre schlechten Anteile auf ihr Gegenüber.(ich bin nicht krank ,aber DU bist es bestimmt ö.ä.)
Da treffen zwei Welten und Realitäten aufeinander ,die besser weitgehend getrennt bleiben sollten ,es sei denn ,der BL hat Krankheitseinsicht .....dann besteht die Chance ,an der Sache zu arbeiten und sie zu vertiefen.....

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Eleven
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Beitrag Mo., 25.05.2009, 10:00

Meine Ex-Freundin und ich waren im Leben sicher einmal am selben Punkt, und wir haben uns unterschiedlich entwickelt - sie als Frau und ich als Mann. Eigentlich hätten wir uns gut ergänzt, aber genauso wie es an ihr Anteile der Erkrankung gegeben hat, die ich nicht verstanden habe, gab es welche an mir, die sie nicht verstanden hat. Trotzdem würde ich mir das noch einmal antun, wenn ich könnte, denn eigentlich ist sie eine Traumfrau, und "nur" ich habe mein Selbstbewusstsein verloren. Sie hätte noch länger wollen. Keine Ahnung, ob eine Borderline-Frau ev. wirklich schädlich für mich ist, aber wenn ich bedenke, was ich beziehungstechnisch wirklich will, dann ist das jemand, der mir ähnlich ist, und da sind Borderliner-Frauen eigentlich ideal Idealer als "normale" Frauen ... ich wüsste nicht, was ich mit denen anfangen soll, weil die mich wahrscheinlich noch weniger verstehen würden.
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TatangaMani
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Beitrag Mo., 25.05.2009, 10:55

Eleven hat geschrieben: "nur" ich habe mein Selbstbewusstsein verloren.
Hm .. . wenn es schon soweit ist ,läuten da bei dir nicht alle Alarmglocken ,dass mit dir ebenso etwas nicht stimmen kann,wenn du trotzdem bereit bist, sowas jederzeit wieder mitzumachen ?

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Eleven
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Beitrag Mo., 25.05.2009, 14:49

Ich würde mir SIE noch einmal antun, weil sie nicht so leicht ersetzbar ist. Ich habe bisher jedenfalls noch keine Frau getroffen, die besser zu mir gepasst hätte, obwohl das theoretisch möglich wäre. Eine gesunde Frau würde nicht zu mir passen, und interessiert mich demnach auch gar nicht. Meine Ex hätte in den Phasen, in denen sie sich zurückgezogen hat, einfach nur sagen müssen, dass sie nicht auf der Suche nach jemand anderes ist - dann hätten wir von mir aus auch wochenlange Pausen machen können. Es gab keine heftigen Auseinandersetzungen, wie sie hier geschildert wurden. Es war eben so, dass sie immer weniger auf meine Kommunikationsanstöße reagiert hat, bis ich nicht mehr geglaubt habe, dass sie überhaupt Interesse an mir hat. Eine kühle, abweisende Art, aber keine Sorge: es war nicht so, dass ich mich umsomehr bemühte, je mehr sie mich abgewiesen hat. Ihre beste Freundin hat mir damals zwar gesagt, dass ich unbedingt dranbleiben sollte, weil sie mich (angeblich) immer in den höchsten Tönen gelobt hat, aber ich habe davon nie sehr viel gemerkt - mir gegenüber war sie (fast) immer relativ kühl und ablehnend, obwohl ich schon so manche Rutsche gelegt habe, die es ihr einfach machen sollte. Als ich mich dann nicht mehr gemeldet habe, weil ich dann ganz schön sauer wurde, hat sie sich mal gemeldet, und dann wieder, und wieder, aber ich habe es ignoriert. So hat sich diese Beziehung verloren. Schade drum. Drei Monate später hatte sie einen neuen Freund. Da war für mich klar, dass ich ihr wohl nicht so wichtig gewesen bin.
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kleinerbär__
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Beitrag Mi., 27.05.2009, 18:46

hallo leute,
ich bin auch eine borderline persönlichkeit.Ahnen (durch familie pädagogenetc) tu ich es seit 4jahren, wissen seit einem.
Es war sehr schwer für mich, mir selber einzugestehe das ich krank bin.
Naja jedenfalls, hab ich seit einem halben Jahr einen festen freund.
Es ist extrem anstrengend nicht nur für ihn , manchmal liebe ich ihn dann hasse ich ihn wieder.
Im einen moment bin ich total glücklich, dann tut/ sagt er etwas was mir nicht passt oder mich verletzt(was sehr schnell geht) und ich wünschte ich wäre nicht mit ihm zusammen. Ich schäme mich das ich manchmal so denke.
Er weiß von meiner Krankheit und bemühmt sich wirklich, (leider) ist er schizoid, das heißt er ist das totale gegenteil von mir.
Ich brauche ihn, will jeden tag mit ihm zusammen sein etc, er will lieber ruhe,liebt es allein zu sein.es ist sehr schwierig, ich will das es ihm gut geht und er sich wohl fühlt, aber ich kann meine eigenen gefühle nicht ignorieren.
wenn er mal sagt er braucht mal wieder einen tag für sich, bricht eine welt fürmich zusammen,ich habe dann das gefühl er will mich nicht bei sich haben.
Ich weiß das er mich liebt, und mich immer bei sich haben will, und das das nichts mit ihm zu tun hat etc aber fühlen tu ich eben das gegenteil.
Wir haben beschlossen beide in therapie zu gehen, ich hoffe sehr es hilft uns.
Hat jemand ähnliche erfahrungen gemacht oder ist in so einer situation
würde mich über anworten bzw berichte freuen.
liebe grüße
kleinerbär

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Eleven
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Beitrag Mi., 27.05.2009, 19:45

Nur eine kleine Frage noch: woher kommt das eigentlich (welche Logik steckt dahinter), dass Borderliner so wechselnde Meinungen über ihre Partner haben? Was passiert da im Kopf, wenn z.B. eine Kleinigkeit gesagt wird, die nicht so passend ist? Ach ja, und noch was: ich habe erkannt, dass eine gesunde Frau durch ihre klare Linie, einen (bei Frauen) selbstunsicheren Mann wie mir, eher helfen könnte, als eine Borderlinerin, deren Fremdbild schwankend ist. Hoffentlich komme ich nicht noch auf einen destruktiven Mechanismus drauf, dem ich unterliege, denn so wie es aussieht, dürfte ich auch eine Art Angst vor Nähe haben, und wundern würde es mich nicht
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kleinerbär__
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Beitrag Mi., 27.05.2009, 20:23

hey Eleven,
auf deine Aussage drei monate danach hatte sie wieder einen freund, dann scheinst du ihr ja nicht wichtig gewesen zu sein stimmt denke ich so nicht.
naja ich kanns dir nur aus meiner sicht beschreiben.
Borderliner finden sehr schnell gefallen an dingen, werden schnell euphorisch...was männer am geht war ich glaub ich schon tausend mal verliebt und verknallt...ich begeistere mich einfach schnell für dinge...und wenn ich etwas verloren habe brauche ich so schnell wie möglich einen ausgleich...sonst bin ich selber verloren. Ich kann dieses allein sein einfach nicht ertragen...hatte ne zeit lang auch einen nach dem anderen(ganz schlimm)...jedenfalls denke ich nicht das du ihr egal bist und sie deshalb einen neuen hat...es ist dieses nicht allein sein können...man kann eben alles ertragen(auch einen scheiß freund, der gewaltätig ist oder dir defentiv nicht gut tut) aber diese eisamkeit ist einfach schlimmer.
hoffe ich konnte dir bisschen weiterhelfen

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fontana
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Beitrag Mi., 27.05.2009, 20:25

Ich vermute bei mir auch ein paar Anzeichen von Borderline. Denke, dass das von meiner Mutter auf mich weitergegeben wurde. Ihr Verhalten schwankt auch extrem und ich wusste als Kind - und oft jetzt noch immer nicht - woran ich bin. Wenn man als Kind nie konstantes Verhalten gesehen hat, wie soll man es dann später erwarten können? Bei jedem Job, Wohnung etc. denke ich mir auch wenn die Leute noch so nett zu mir sind, könnten sie mich von einem Tag auf den anderen rauswerfen. Hab da echt oft richtige Angst... dann manchmal sehe ich eh, dass das unbegründet war, aber manchmal passiert einem halt doch wieder so eine arge Sache und dann ist das gleich um einiges schlimmer als bei anderen in der gleichen Situation.
Tja, in ner Beziehung wohl nicht viel anders. Wenn eine Kleinigkeit gesagt wird die nicht so passend ist, tja, dann erinnert das halt an alte Verletzungen. Die sind dann emotional so present, auch wenn die ganze Situation eine komplett andere ist.
Ich weiß nicht, manchmal denke ich mir auch, vielleicht wäre ich gerne mit einem anderen bl zusammen, damit er mich versteht. Andererseits hätte ich auch unendlich viel Angst vor so unberechenbarem Verhalten. Da ist mir ein "gesunder" doch lieber, weil stabiler. Manchmal stört es mich dann halt, wenn meine Emotionen von meinem Freund fast abgeblockt werden, weil sie ihm zu extrem sind. Andererseits ist das sicher gut, damit er sich selbst schützen kann - und ich die Achtung vor ihm nicht verliere....

Ich glaub das wurde hier auch schon erwähnt: mir passiert das auch oft, dass ich einer Person gleich von Anfang an mein Herz ausschütte und danach aber wieder abblocke und am liebsten monatelang nichts mehr von ihr/ihm höre. Das ist schon gefährlich und hab es auch schon erlebt, dass das andere mit mir machen. Wenn man sich das alles anhört, dann rutscht man total rein und denkt die andere Person in- und auswendig zu kennen. Der Erzähler hingegen benützt den Zuhörer oft nur, damit er mal wieder alles loswird. Dann ist entweder gar kein Bedürfnis mehr da sich zu treffen, weil man eh schon alles gesagt hat, oder es ist auch peinlich weil man zuviel erzählt hat. Längerfristig ist die Beziehung aber kaum denkbar, weil man diese emotionale Intensität nicht so halten kann.

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