Machen Psychotherapien abhängig?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Zimtkiffel
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 14:11

leberblümchen hat geschrieben:Das wirkt sich bei mir nicht so sehr auf Beziehungen aus, hat aber seine Ursache in der Mutter-Kind-Beziehung. Leiden tu ich selbst daran.
Bei mir kommt eigentlich auch nur eine komische Mutter-Kind-Beziehung infrage, Vater als Nebenfigur, evtl auch noch Großmutter als Nebenfigur.
Sonst war da nichts besonderes.

Das Problem was ich dabei sehe: Wenn du einmal ausbuddelst, gibts kein Zurück mehr.
Was auch immer da analysiert wird, ist ja auch nur eine Interpretation, ein Ursachenklärungsversuch.
Oder arbeitet ein Therapeut mit Beweisen? Eher nicht....

Was wenn das mir mehr schadet als nutzt? Das kann ich vorher nicht wissen.
Was wenn es ganz allgemein falsch ist oder falsch gewichtet/bewertet wird?
Was wenn der Therapeut einen entscheidenden Faktor gar nicht findet, sieht oder auch gar nicht sehen kann?

Das ist keine Vermeidungshaltung aus Angst oder aus Prinzip.

Ich misstraue einfach ein wenig dieser relativ neuen und von außen kommenden Bewältigungsform.

Wie lange gibt es Psychotherapeuten schon? Gibt es dazu überhaupt schon Langzeitstudien?

Heutzutage wird an jeder Ecke der Hauspsychologe als Allheilmittel angepriesen. So ungefähr. Du bist out, wenn du Vorurteile hast.
Dass die aber nicht mit mit einer erzkonservativen Einstellung was zu tun haben müssen (ich bin eher das Gegenteil), sondern auch auf einem gesunden Misstrauen beruhen können, kommt da erst gar nicht in Frage.

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Broken Wing
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 14:11

Ich kann mir nicht helfen, aber wenn jmd. schreibt, er/sie sei monate- oder gar jahrelang vom Therapeuten ausgenützt worden und hätte jetzt den super Therapeuten, schrillen bei mir alle Alarmglocken. Es gibt viele Faktoren, die stimmen müssen, damit Missbrauch nicht vorkommt. Eine Möglichkeit, wie man an gute Therapeuten kommt, ist Glück. OK, ich rechne jetzt nicht nach, wie wahrscheinlich die Variante ist. Bei anderen Möglichkeiten sieht es noch düsterer aus: Sich für seine Interessen einsetzen können - sorry, warum gehe ich dann in Therapie? Es gibt so viele gute Therapeuten. Wieso? Die Kassenplätze sind hoffnungslos überbelegt, Therapiefehler werden so gut nicht sanktioniert. Warum sollte der Therapeut heiliger als der Papst sein?

Höchstwahrscheinlich handelt es sich um eine Idealisierung. Da kann man nur hoffen, dass der Therapeut einfach nur seinen Job tut und keinen Schaden anrichtet. Ich sehe hier aber auch die Wirksamkeit einer schädlichen Therapie. Der nachfolgende Therapeut wird gegenüber dem Vorgänger unrealistisch erhöht. Das kann dann sogar ein hochpotentes Plazebo sein. Ebenso wie der Fall, dass jemand in einer Therapierichtung schlechte Erfahrungen macht und hoch motiviert eine andere Richtung einschlägt. Da muss man sich selbst und anderen einiges Beweisen.
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sandrin
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 14:16

Broken Wing, du musst das ja auch nicht verstehen (ich hab schon kapiert, dass du das wohl auf mich bezogen hast). Und zum Idealisieren neige ICH ganz sicher nicht. Wäre eine neue Eigenschaft, sagt man mir jetzt nicht unbedingt nach, eher das Gegenteil.

Nun, wie gesagt, ich bin ja auch nicht persönlichkeitsgestört, sondern lediglich neurotisch, ...

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Broken Wing
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 14:32

@ Leberblümchen: Dies ist zwar kein Thread für die Wirksamkeitsfrage, aber du hast es so schön und ausführlich beschrieben. Und man kann dir großteils nur zustimmen, vor allem bei der Feststellung, dass man viel von den Eltern mitnimmt.

Aber: Das ist doch bei jedem so. Es ist illusorisch zu meinen, man wäre alleine auf der Welt damit, dass man kein Wunschkind ist, der Einzige, der Prügel bezieht usw. Die Frage ist, wieso man sich entschieden hat, zB untertänig bis zum Umfallen zu sein. Andere reagieren darauf eben anders. Wenn man sich als Kind so entschieden hat, stellt sich die Frage, ob man das als Erwachsener nicht ebenso getan hätte. Da kann man doch gleich eine Abkürzung nehmen und den Kindheitskram lassen.
Das hat vermutlich eher biologische Gründe. Da hilft auch 300 H schwafeln nicht weiter. Es gibt auch keine alternative mit einer liebenden Mutter, da es sich dann zwangsläufig um eine andere Person handeln müsste, man also nicht existieren würde.
Ja, und das harte Fazit: Wenn man kein Selbstbewußtsein hat, hat man auch allen Grund dazu. Es liegt nicht an der Mutter, es liegt an einem selbst, weshalb auch die Mutter nicht lieb war. Damit muss man leben.
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Zimtkiffel
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 14:36

sandrin hat geschrieben:
Nun, wie gesagt, ich bin ja auch nicht persönlichkeitsgestört, sondern lediglich neurotisch, ...
sandrin, magst du mir das mal was näher erklären, was neurotisch genau ist?
ich kenne das aus alten Hitchcockfilmen.... und eben vom guten alten Freud. Dachte gar nicht, dass dieser Diagnosebegriff heute noch gebraucht wird.

Es gibt da übrigens einen herrlich sarkastischen Film zum Thema neurotisch. ok, das lass ich lieber, ist vielleicht hier missverständlich und unpassend.


War mir aber noch auf den Magen schlägt, ist diese Erwarungshaltung.
Der Therapeut seiner Wahl darf einen keinesfalls an der Praxistür fallenlassen. Dabei wird das in Helferberufen eben genau empfohlen, auch wenns nicht von allen umgesetzt wird.

Möchte ich meinem Therapeuten sehr wichtig sein? Aus dem Selbstschutzgefühl raus: eher nein.

Kann mir vorstellen, dass sich sowas in einer jahrelangen engen Arbeitsbeziehung entwickelt, vielleicht sogar zwangsläufig.

An das sehr wichtig sein sind doch aber unerfüllbare Erwartungen geknüpft und Enttäuschungen vorprogrammiert.

Das schafft auch eine richtig heftige Missbrauchsebene... wenn der Therapeut da nicht ganz diszipliniert und konsequent ist, und welcher Mensch (und Mann) ist das schon immer und jederzeit und bei jedem?

Für mich war die Therapiestunde immer bisschen ein lästiger Termin. Schon wieder dahin. Hat mir ja auch ab und an was gebracht (viel erst zeitversetzt später), hätte ich aber auch oft gestrichen, wenn sie nicht die Vereinbarung mit mir gehabt hätte, ich muss zahlen, wenn ich nicht komme und nicht 24 h vorher absage.

Ich kann mir schwer vorstellen, dass man es nicht erwarten kann, zu einem Fremden für eine Therapiestunde zu gehen und genau zu wissen, man ist für ihn letztlich doch nur eine Nummer. Auch wenn die Wellenlänge stimmt, man sich sympathisch findet.

So wie es DIE richtige Ernährung nicht für ALLE gibt, ist scheints auch nicht jeder therapiegeeignet oder aufnahmefähig.

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Broken Wing
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 14:44

@ Sandrin: Du bist mitgemeint, ja. Aber nicht nur du. Ich hoffe, dass du damit auch kein Problem hast.
Verstehen will ich es auch nicht, ich schreibe nur, wie ich die Dinge sehe. Was deine Eigenschaften angeht, differenziere ich nicht. Und zwar deshalb, weil sich mein Beitrag nicht konkret und allein auf dich bezogen hat.
Fühl dich bitte nur persönlich angesprochen, wenn ich dich anschreibe. Wenn dich mein Beitrag derart anspricht, dann halte auch du dich allgemein. Also wer dich wie einschätzt, interessiert mich wirklich nicht. Wenn ich dich nicht verstehen muss, musst du dich auch mir nicht verständlich machen und kannst eine Antwort sein lassen.
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Zimtkiffel
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 14:52

Broken Wing hat geschrieben:
Aber: Das ist doch bei jedem so. Es ist illusorisch zu meinen, man wäre alleine auf der Welt damit, dass man kein Wunschkind ist, der Einzige, der Prügel bezieht usw. Die Frage ist, wieso man sich entschieden hat, zB untertänig bis zum Umfallen zu sein. Andere reagieren darauf eben anders. Wenn man sich als Kind so entschieden hat, stellt sich die Frage, ob man das als Erwachsener nicht ebenso getan hätte. Da kann man doch gleich eine Abkürzung nehmen und den Kindheitskram lassen.
Das hat vermutlich eher biologische Gründe. Da hilft auch 300 H schwafeln nicht weiter. Es gibt auch keine alternative mit einer liebenden Mutter, da es sich dann zwangsläufig um eine andere Person handeln müsste, man also nicht existieren würde.
Ja, und das harte Fazit: Wenn man kein Selbstbewußtsein hat, hat man auch allen Grund dazu. Es liegt nicht an der Mutter, es liegt an einem selbst, weshalb auch die Mutter nicht lieb war. Damit muss man leben.
das sehe ich ähnlich.

Resilienz vorhanden oder nicht vorhanden. Angeboren. Was bestritten wird, aber für mich ist die genetische Komponente einfach logisch.
Bei einem Kleinkind können bestimmte Faktoren vielleicht resilienzfördernd wirken, wie das Vorhandensein von möglichen Bezugs- und Vertrauenspersonen, aber letztlich ist die angeborene Persönlichkeit entscheidend, ob man als Kind sich anderswo Ersatzeltern sucht, wenn die eigenen kläglich versagen oder einem massiv schaden oder ob man zum Opfer wird, das einfach nur aushält und überlebt.

Was ist eigentlich mit den Selbstheilungskräften? Der Fähikeit zur Selbstregulation? Dinge, die sich immerhin seit ein paar Jahrtausenden bewähren (was sich nicht bewährt, wird eliminiert) wenn nicht gar schon viel länger. Die Mechanismen der Selbstheilung, Selbsthilfe und Selbstregulation sind ja auch im Tierreich zu beobachten.

ich erinnere mich noch an eine Traumastudie. Dort wurde das sofortige Eingreifen als stark schädlich eingestuft, zb psychologisch geschulte Ersthelfer bei Naturkatastrophen. Es ging in der Studie auch um das Zugunglück von Eschede. Auch dort wurde sofort mit der Traumatherapie begonnen, naja, also quasi sofort Psychologen auf die Opfer losgelassen.

Die Natur hat aber ihre eigenen Strategien entwickelt und Verdrängen ist da ganz vorne dabei. Wird schon seinen Sinn haben.

Während ein Körperfremder doch gar nicht wissen kann, an welchem Punkt ich bin und was am besten für mich ist, sollten mein eigener Körper und auch mein Geist das aber schon wissen. Zumindest handeln die eher in meinem ureigenen Interesse als ein Fremder, der noch nicht mal verwandt mit mir ist und seine Brötchen nur damit verdient.
Zuletzt geändert von Zimtkiffel am Sa., 27.12.2014, 14:58, insgesamt 1-mal geändert.


montagne
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 14:55

Ich denke bei dem Thema kann es hilfreich sein, auf zwei Ebenen zu differenzieren. Natürlich gibt es, wie ziegenkind schrieb Therapeuten, die ihre Klienten abhängig machen. Und es gibt Klienten, die abhängig werden, weil es zu ihrer Störung gehört oder weil sie es für ihren Weg so brauchen.
Man kann sich aber auch Fragen, warum man das Thema Abhängigkeit so kritisch sieht: schlechte Erfahrungen im Helfersystem (gibt es leider genug, ja), gesunde kritische Distanz.. oder ist vieleicht genau das ein Problem? Ein zu großes Misstrauen, eine zu große Angst vor Abhängigkeit, die einen auf ungesunde Distanz zu seinen Mitmenschen hält und damit verhindert, dass man emotional geborgener ist?

Ich denke schon, das es gut ist, sich kritisch mit seiner Rolle im Helfersystem/Therapiesystem auseinanderzusetzen. Das kann nur gut sein, um den Weg der Heilung, der Entwicklung konsequenter gehen zu können. Kritisch reflektieren heißt aber nicht nur in Frage stellen und verneinen. Es heißt auch, anerkennen und annehmen, was gut und hilfreich ist.

Ansonsten denke ich, gibt es nunmal keine Sicherheit. Psychotherapie kan aus sehr vielen Gründen misslingen. Ebenso hat man aber keine Sicherheit, wie sich Psychopharmaka nach Jahren auswirken. Da dachte man auch, dass da vieles geht und inszwischen weiß man, dass viele Neuroleptika und auch einige Antidepressiva nach Jahren der Einnahme extrapyramidale Nebenwirkungen hervorufen können, die nicht(!) reversibel sind. Wenns danach geht, dürfte man keine einzige Tablette mehr nehmen, weil sicher an jedem Medikament, dass man je genommen hat und seien es Antibiotika, Schmerzmittel schon Menschen ungewollt gestorben sind oder dauerhaften Schaden erlitten haben.


Letzendlich denke ich aber, dass viele Abhängigkeiten, die auftreten, über die hier berichtet wird, weder von seiten des Therapeuten, noch von Seiten des Klienten Krankhaftigkeit oder gar Malignität aufweisen. (Obwohl es das wie gesagt gibt und wohl, denke ich auch, häufiger vorkommt als einem lieb sein kann.) Es sind einfach nur Übergangsphänomene auf einem guten Weg der Heilung. Es tritt dann auf, wenn all die Gefühle, Bedürfnisse, Sehnsüchte, Wünsche spürbar werden, bewusst werden, aber noch keine Erfahrung, noch nicht ausreichende Möglichkeiten im Innen und Außen bestehen damit umzugehen. Dann ist der/die Therapeutin diejenige/derjenige, der erster Ansprechpartner wird und wohl tatsächlich sehr zentral wird. Denn ich denke, so habe ich es erfahren, es kommen Gefühle, Zustände ins Bewusstsein, die so archaisch, so entwicklungsgeschichtlich früh, so basal sind, aber auch so krass sind, dass es auch ist, wie damals als Babys oder Kleinkind. Es kann mit (unbewusster) Todesangst, purer Panik verbunden sein. Man braucht dann ganz, ganz dringend jemanden, der es einem reguliert, den/die TherapeutIn. Es geht nicht anders, wie ein Baby halt.

Aber die Phase wird vorbei gehen. Man wird lernen sich selbst zu regulieren und in reiferer Form um emotionale Unterstützung zu bitten. Man wird wieder unabhängiger, ganz von selbst. Und dann ist man eben auch selbst zumindest etwas reifer, was dann heißt, dass Leben an sich gelingt mit seinen Herausforderungen etwas leichter (ich denke auch für psychisch gesunde Menschen ist das Leben nunmal kein Ponyhof), man kann eeetwas zufriedener mit sich sein. Und weil man sich besser regulieren kann, sich besser in Beziehung setzen kann, reduzieren sich Symptome. ich möchte nicht sagen, dass sie ganz verschwinden. Aber sie reduzieren sich auf ein normales Maß und bestimmen und Behindern nicht mehr das Leben so sehr. Jeder hat ja so seine Symptome und Marotten.
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sandrin
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 15:07

Ist das Thema "Abhängigkeit" nicht irgendwie auch vergleichbar mit einer gesunden Eltern-Kind-Beziehung? Auch da ist es ja Ziel, die Kids irgendwann ins Leben zu entlassen, nachdem man sie exakt darauf vorbereitet hat. Auch da geht es doch nicht darum, sie bis zum vierzigsten Lebensjahr zu Hause zu halten, oder? Und so ist es meiner Meinung nach auch in einer Therapie.

Hinzu kommt, dass man als "Helfer" auch nie mehr versprechen sollte, als man geben kann. Und das ist nunmal eklatant weniger an Emotion, an Nähe, an Zeit und dergleichen im Vergleich zu einem engen Freund, einem Elternteil oder Partner. Damit sag ich nicht, dass ein Therapeut nichts geben kann, jedoch ist die Beziehung nunmal eine gänzlich andere.

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Nico
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 15:12

sandrin hat geschrieben:Auch da ist es ja Ziel, die Kids irgendwann ins Leben zu entlassen, nachdem man sie exakt darauf vorbereitet hat.
.

Also DAS ist mir jetzt aber völlig neu.
Wie bereitet man ein Kind e x a k t auf DAS Leben vor ??
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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sandrin
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 15:16

Naja, du weißt schon, was ich meine. Also irgendwann kommen die halt dann in ein Alter, wo man weiß, sie ziehen in die Welt hinaus. Und da versucht man dann (Eltern, Pädagogen...) das nötige Selbstvertrauen usw.. mitzugeben .

Mit "exakt" meinte ich, dass das eben das erklärte Ziel ist, dass Kinder irgendwann mal flügge werden.

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Beitrag Sa., 27.12.2014, 15:22

Mit dem Unterschied, dass Kinder von ihren Eltern in der Regel nicht erwarten, dass sie ihnen DAS Leben beibringen.
Im Gegenteil, sind Kinder grundsätzlich der Meinung, dass Eltern keine Ahnung vom Leben haben.
Von Theras scheint man das aber sehrwohl zu erwarten.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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sandrin
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 15:24

Ja, gut. Der Vergleich hinkt ein wenig. Ich wollte ja nur darauf hinweisen, dass auch der Rückgriff auf die Nachbeelterungstheorie nicht unbedingt eine Abhängigkeit beinhaltet.

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**AufdemWeg**
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 15:24

Zimtkiffel und Broken,

zu euren Ausführungen:

VOR meiner Psychotherapie und Analyse hatte ich NIE solche Gedanken
wie ihr sie beschreibt
jetzt, nach einer abgeschlossenen UND während der laufenden Therapie allerdings schon
sogar zunehmend.

Für mich kann ich sagen: da ist schon was dran.

Ich muss aber auch sagen: ich war SEHR abhängig.

Aber auch: ich konnte sie lösen

LG ADW, sehr spannende Diskussion hier!
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Zimtkiffel
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 15:28

montagne hat geschrieben:Ebenso hat man aber keine Sicherheit, wie sich Psychopharmaka nach Jahren auswirken. Da dachte man auch, dass da vieles geht und inszwischen weiß man, dass viele Neuroleptika und auch einige Antidepressiva nach Jahren der Einnahme extrapyramidale Nebenwirkungen hervorufen können, die nicht(!) reversibel sind. Wenns danach geht, dürfte man keine einzige Tablette mehr nehmen, weil sicher an jedem Medikament, dass man je genommen hat und seien es Antibiotika, Schmerzmittel schon Menschen ungewollt gestorben sind oder dauerhaften Schaden erlitten haben.
Ich nehme Medikmente, egal welcher Art nur dann, wenn ich sie unbedingt brauche!
Das sind im Jahr vielleicht drei bis vier Pillen, je nachdem, ob und wie oft ich krank bin.

Fieber lasse ich wüten, da muss kein fiebersenkendes Mittel genommen werden, egal ob pflanzlich oder eine Paracetamol.

Haust du dir bei jeder Gelegenheit Pillen ein? Ja, ich weiß, das ist weit verbreitet.

Selbst schuld.

Man kann auch erstmal die körpereigenen Möglichkeiten nutzen, weißte?

Nicht nur bei Fieber, Erkältung oder Diabetes, auch bei seelischen Erkrankungen kann man sich ruhig mal auf sich selbst besinnen, statt panisch zum nächsten Therapeuten zu rennen, damit der einen rettet.

Das ist so anmaßend eigentlich, dass ein Seelendoktor wissen soll, was tief in mir vorgeht, was ich brauche.
Wenn es nur darum geht, dass ich auf meine inneren Stimmen hören soll, ja dafür brauche ich ihn dann auch nicht. Das kann ich auch selbst.

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