Psychotherapie als Stigma

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Tristezza
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Beitrag Mo., 08.12.2014, 18:44

Sandrin, aber der Arzt wusste nichts von deinen Depressionen, oder? Ich habe in Erinnerung, dass du wegen der bevorstehenden Verbeamtung deine Therapie nicht über die Versicherung hast laufen lassen.

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sandrin
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Beitrag Mo., 08.12.2014, 18:49

Doch, ich hab ja sogar ein Gutachten der Therapeutin vorgelegt und absolut mit offenen Karten gespielt.


leberblümchen
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Beitrag Mo., 08.12.2014, 19:02

Ich bin keine Beamtin mehr, weil mir der Job zu hohl war (Verwaltung).

Wenn bei dir alles glatt gelaufen ist, ist es doch erst recht kein Grund, sich so aufzuregen; damit beweist du ja, dass eine psychische Krankheit kein Ausschlusskriterium sein MUSS. Das hat ja auch niemand gesagt. Nur wenn Zweifel bestehen, dass die Leistungsfähigkeit gegeben ist, wird eher nicht verbeamtet.

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sandrin
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Beitrag Mo., 08.12.2014, 19:13

Mir geht es um's Prinzip. Menschen wegen Krankheit zu benachteiligen ist meines Erachtens sogar gegen das Grundgesetz und ich bin froh, dass sich da jetzt auch im rechtlichen Bereich etwas tut.

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leberblümchen
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Beitrag Mo., 08.12.2014, 19:14

Trotzdem muss derjenige für den Beruf geeignet sein. Das muss geprüft werden dürfen.

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sandrin
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Beitrag Mo., 08.12.2014, 19:17

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Zuletzt geändert von sandrin am Mo., 08.12.2014, 20:00, insgesamt 1-mal geändert.


leberblümchen
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Beitrag Mo., 08.12.2014, 19:20

Ein tauber oder stummer Mensch kann schwerlich unterrichten, ein depressiver aber sehr wohl.
AUTSCH!

Woher hast du denn das? Wieso sollte ein tauber oder stummer Mensch nicht unterrichten können? Diese Menschen sind nicht krank; sie sind u.U. kerngesund und damit voll einsatz- und arbeitsfähig. (Jetzt mal abgesehen davon, dass die korrekte Bezeichnung 'gehörlos' ist.)

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sandrin
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Beitrag Mo., 08.12.2014, 19:22

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Zuletzt geändert von sandrin am Mo., 08.12.2014, 20:00, insgesamt 1-mal geändert.

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candle.
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Beitrag Mo., 08.12.2014, 19:26

Was ist denn hier jetzt dein Problem sandrin? Du bist verbeamtet, dir kann also nichts mehr passieren, kriegst ja vermutlich auch eine gute Pension im Falle des Falles, vermute ich mal.

Oder willst du dich politisch engagieren? Das fände ich natürlich klasse!

Was sich ändert, würde mich interessieren, ich sehe da nämlich nichts. Ob attestiert krank oder nicht, wenn du vieler Behandlungen bedarfst bzw. viele Krankentage hast, dann wirst du sonst üblicherweise entlassen. Das war früher, meine ich, auch mal anders, aber jetzt nicht mehr. Man kann dann eben einfach betrieblich kündigen (in der freien Wirtschaft). Gerade kleine Betriebe können sich psychisch Kranke dann wirklich nicht leisten, so hart es auch klingt.

Ich finde das gerade bei psychischen Erkrankungen wirklich extrem schwer zu bewerten.

candle
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sandrin
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Beitrag Mo., 08.12.2014, 19:30

Candle, kein Kommentar.


leberblümchen
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Beitrag Mo., 08.12.2014, 19:31

Ich finde das gerade ziemlich beschränkt (im wörtlichen Sinne), sandrin, was du schreibst. Was soll das heißen: "Man kommuniziert verbal"? Man kann auf viele Arten kommunizieren, und wenn der Lehrer das nicht so schafft, dass es alle Schüler verstehen, bekommt er eine Assistenz. Es gibt blinde Lehrer, Lehrer im Rollstuhl, gehörlose Lehrer, Lehrer mit Down-Syndrom.

Sich aufregen, dass psychisch kranke Menschen u.U. nicht eingestellt werden, aber die Gehörlosen (gibt's noch andere Gruppen, die angeblich nicht unterrichten können?) sollen draußen bleiben?!

DU beurteilst einfach, dass das nicht geht (was definitiv nicht stimmt, wie schon ein Blick ins Netz beweist!). Aber andere dürfen nicht einschätzen, ob DU für den Lehrerberuf geeignet bist?

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Nico
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Beitrag Mo., 08.12.2014, 19:33

In Zeiten wo der gesamte Lehrkörper über Stress und Überlastung klagt und die Burnoutrate in die Höhe schnellt und psychische Erkrankungen immer öfter die Folge sind, finde ich es schon hinterfragenswert, ob unbedingt schon vorab psychisch kranke, aufgenommen werden müssen.
Ist aber nur meine ganz persönliche Meinung.

Ausserdem finde ich es bemerkenswert, dass du Gehörlose ohne mit der Wimper zu zucken ausgrenzt und dich andererseits aufregst.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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candle.
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Beitrag Mo., 08.12.2014, 19:34

sandrin hat geschrieben: Ein tauber oder stummer Mensch kann schwerlich unterrichten, ein depressiver aber sehr wohl.
Es gibt ja noch die Gebärdensprache und Blindenschulen. Nur, wenn ein Depressiver unterrichten kann, dann hat er womöglich gar keine Depression, oder?

Naja, egal. Ich weiß nicht was hier wieder abgeht.

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viciente
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Beitrag Mo., 08.12.2014, 19:34

leberblümchen hat geschrieben:AUTSCH!
.. ja, "ouch"; m.e. nach liegt es aber eher im zweiten teil der aussage begründet als im ersten, weil diese nämlich sehr wohl "krank" sind und dem entsprechend - in lehr-, trainings-, oder therapieberufen - eventuell sehr wohl nicht voll einsatzfähig sein können.
Zuletzt geändert von viciente am Mo., 08.12.2014, 19:40, insgesamt 1-mal geändert.

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sandrin
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Beitrag Mo., 08.12.2014, 19:40

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Zuletzt geändert von sandrin am Mo., 08.12.2014, 20:01, insgesamt 1-mal geändert.

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