Brief schreiben?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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thorn
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Beitrag So., 23.11.2014, 16:23

Hi dolphin,

ich find's schön, dass du dir so konkret deine Wünsche und Bedürfnisse bewusst machst. Vielen Leuten fällt es schwer, genau zu sagen, was sie bräuchten, damit sie sich wohl und/oder sicher fühlen. Aber je besser man das weiß, desto eher weiß man auch, was man selber dafür tun kann, oder man kann gezielter bei anderen darum bitten.
Fühlt sich das gut an für dich oder eher nicht so, dass du "die ganze Zeit" über deine Wünsche an den Dienstag nachdenkst? Machst du dir damit selber Mut? Oder ist das mehr begleitet von der Angst, dass es nicht so wird, wie du dir erhoffst? Oder was ganz anderes ..?
Außerdem wünsche ich mir von mir, dass ich den mut habe, den Mund auf zu machen um ihr zu sagen, dass ich das Gefühl habe, dass die Zeit nicht ausreicht in diesen 50 Minuten.
Vielleicht könnte es helfen, die Sache pragmatisch(er) zu sehen und anzugehen - es ist ja im Grunde ein ganz nüchternes Verhandeln darüber, was zeitlich machbar ist und was nicht. So wie man sich etwa überlegen muss, was man bei einem Ausflug alles sehen und erleben kann und was aus Zeitgründen nicht mehr ins Programm passt. Das Gute ist, dass du dich nicht wirklich mit jemand anderem einigen musst, weil nur deine Wünsche wichtig sind

Dir auch einen schönen Sonntag!

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dolphin188
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Beitrag So., 23.11.2014, 20:40

Na eigentlich habe auch auch eher probleme damit zu wissen, was ich will und brauche. Warum es wegen Dienstag gerade anders ist, weiß ich nicht.
Mut macht mir das darüber Nachdenken nicht gerade. Bin eher unruhig weil ich nciht weiß, wie sie auf den Brief reagiert, wenn ich dann wieder da bin. Ja, ich glaube es ist eher der Gedanke, dass es nicht so sein wird. denn ich glaube es ist zu viel verlangt, zu hoffen, dass sie dadurch, dass ich geschrieben habe, dass ich darüber nachdenke, ob ich mich wohl fühlen könnte, wenn ich mich auf den Boden mit der Wand oder dem Schrank im Rücken , sitzen würde, dass sie es deswegen umsetzt.

Naja, dass mit dem Zusatztermin ist egal wie ich es betrachte ein Problem. Denn da muss ich von mir aus kommen, ich muss darum bitten oder auch Verhandeln, dass kann ich nicht.

Schönen Sonntag
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Gelli
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Beitrag Mo., 24.11.2014, 05:24

@dolphin188

Oh doch dolphin,du kannst das,wenn du ganz den festen Willen dazu hast und genug Mut hast,dann kannst du das.
Du hast den Mut aufgebracht,deiner Thera einen Brief zu schreiben,das ist dir auch ganz schwer gefallen,und hast hin und her überlegt mach ich das oder nicht und hoffentlich sieht sie mich nicht wenn ich diesen Brief in ihren Briefkasten werfe.
Aber der Mut und der Wille waren größer,daher hast du es letztendlich geschafft diesen Brief an ihr in den Briefkasten zu werfen.Das war dir wichtig und war auch gut so.
Und nun hast du den Wunsch zum nächsten Gespräch das di Stühle weggeschoben sind und du mit einem Kissen an der Schrankwand sitzen möchtes.
Sag es ruhig,frag sie ob du das dürftes,vieleicht wird sie nachfragen warum du das so möchtes,aber du kannst auch antworten,bitte fragen sie nicht jetzt warum ich das so möchte ich brauche das heute einfach so.
Und das mit der verlängerten oder zusätzlichen Stunde das frag sie ruhig auch,denn damit machst du was ganz deutlich.Nämlich das du für dich einstehst und sagen kannst was du brauchst.Das ist so wertvoll auch für den Alltagsgebrauch.
Ich finde,du bist eine mutige Person,es gibt hier im Forum einige,die nach aussen hin so "möchtegernpsychologisch"sein wollen aber nicht genug Mut haben für sich und ihre Bedürfnisse einzustehen.Ich bin da ehrlich,ich gehöre auch zu diesen Leuten die gern andere weiterhelfen wollen,und ich meine auch sogar zu können,aber für mich und meine Bedürfnisse einzustehen da bin ich oft feige.
Deshalb doolphin,du kannst das,wenn dein Wille und Mut größer ist als die Angst es nicht zu können.
GUT DING WILL WEILE HABEN

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dolphin188
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Beitrag Di., 25.11.2014, 16:40

So, in einer Stunde sitze ich bei ihr im Sprechzimmer. Wo auch immer. Auf dem Boden oder dem gewohnten Stuhl, wir werden sehen. Und ich werde sehen wie sie auf meine Zeilen reagiert. Hab etwas schiss. Warum? Keine Ahnung, denn theoretisch ist mir klar, dass mir nichts passieren kann. Ist aber trotzdem so.
Denn liebe Gelli, ich bin nicht mutig. Mein Hände sind eiskalt und so langsam beginne ich auch am rest des körpers zu frieren.

Am liebsten würde ich nun eine nach der anderen rauchen und das bis vor ihre Haustür. Aber sie hat mich mal gebeten, da sie selbst gerade erst ausgehört hat und es für sie immer eine riesen Kraftakt wäre, wenn ihr wer gegenüber steht, der gerade erst eine Zigarette ausgemacht hat, dass ich nicht direkt vor eine aus mache. Naja, dass bekomm ich hin. Sind von mir zu ihr ja nur ~15 Minuten. dann wird der körper halt vorher mit Nikotin übersättigt.

Mal schauen, vielleicht passt mein Medikamentenproblem ja auch noch in ide Zeit heute rein. Wobei ich das eigentlich mit meiner Ärztin besprechen müsste und nicht mit ihr. Ist ein Neurologisches Problem und meine Thera ist außerdem Neurologin und Psychiaterin.

So, nun lenke ich mich noch nen Moment mit nem Spiel ab und dann gehts in ner halben Stunde los.
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thorn
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Beitrag Di., 25.11.2014, 19:30

Hey dolphin,

wie lief's denn?


LG

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Maskerade84
sporadischer Gast
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Beitrag Di., 25.11.2014, 23:11

Hallo Dolphin,

mich wundert etwas, was du in deinem Eingangspost geschrieben hast:
Denn irgendwie habe ich immer die Worte vom Anfang von ihr im Kopf, dass ich nach 50 Stunden zwei Jahre pause machen muss.
Wie kommt denn deine Therapeutin darauf, dass du bereits nach 50 Stunden so lange Pause machen musst?
Für eine Tiefenpsychologisch fundierte Therapie ist eine Höchststundenanzahl von 100 Stunden angesetzt. (bei Verhaltenstherapie ist die Höchststundenanzahl auf 80 und bei analytischem Verfahren auf 300 gesetzt)
Danach "gilt" die "2 jahres Sperre" die so nun auch nicht ganz so stimmt.

Denn ein Therapeut darf dich 3 Mal im Quartal gänzlich ohne Anträge empfangen. Und die Kasse zahlt. Ganz ohne Probleme. Gut drei mal im Quartal sind nicht besonders viel, das bedeutet 1 Mal im Monat oder aber 3 Wochen eine Stunde hintereinander es ist sogar möglich das ganze auf 3 aufeinander folgenden Tagen zu verteilen.... Das ist den Ärzten mit den Patienten frei überlassen solange es nicht mehr als 3 x 50 Min im Quartal (3 Monate) überschreitet.

Darüber hinaus gibt es noch eine weiter Möglichkeit, nicht gänzlich aus der Therapie heraus zu fallen.
Ein "Verfahrenswechsel" bei dem in den meisten Fällen natürlich auch der Therapeut mit wechselt. Aber solltest du als Beispiel aus einem tiefenpsychologischen Verfahren in ein analytisches Verfahren wechseln gelten wieder die ganz normalen Stunden in meinem Beispiel (analytisch höchststundenanzahl von 300).
So fällst du nicht gänzlich aus der Therapie raus, wenn dies auch oft einen Therapeutenwechsel beinhaltet.


Ich hatte nämlich vor kurzem auch die "Hürde" kurz vor dem Ende zu stehen. 80 Stunden hatte ich schon hinter mir, was in etwa 3,5 Jahre umfasste, und es sollten noch die letzten 20 folgen, die natürlich auch wieder per Antrag bei der Kasse gestellt werden mussten. Und da hab ich mich einfach mal getraut zu fragen wie es weiter gehen soll.


Und was dein eigentliches Thema angeht. Ich habe meiner Therapeutin zu Beginn unserer Therapie auch oft Briefe geschrieben. Ich habe ihr manches Mal auch Seiten aus meinem Tagebuch kopiert und ihr zum lesen gegeben wenn ich selbst nicht mit der Sprache heraus kam.
Ich finde es toll, dass du dich getraut hast. Und ich wünsche dir den Mut, vielleicht auch mal auf die 50 Stunden anzusprechen.

alles Liebe

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dolphin188
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Beitrag Di., 25.11.2014, 23:34

Hallo,

ja wie liefs. Hmmm, mal schauen ob ich mich bzw. die 50 Minuten in Worte gefasst bekomme.

Also als erstes mal, standen die Stühle auf ihrem gewohnten Platz und ich habe auch auf meinem gewohnten platz genommen. Habe ja immer meinen Knautschball dabei. Irgendwie hatte der sich heute ganz tief in meiner Tasche vergraben, weswegen es einen Moment gedauert hat, bis ich ihn gefunden habe.
Ich weiß garnicht mehr, wie genau wir angefangen haben.
Irgendwann fragte sie mich,was ich ihr zu meinem Brief zu sagen hätte. Ich wieder nur dumm mit den Schultern gezuckt und ich weiß nicht was ich dazu sagen soll. Ja da wären wir ja an der selben stelle wie letztes mal und die male davor. ich solle einfach erzählen was so war, was mich geärgert hat, was mich traurig gemacht hat oder so seit dem letzten Termin. Sie würde dann schon ihre Meinung dazu sagen oder was sie darin sieht oder wie sie verbindungen zur Kindheit herstellen kann.

Weiß nicht, wie was in welcher reihenfolge kam, schreibe jetzt einfach mal was und wie es mir in die Erinnerung kommt.

Thema vertrauen und öffnen können. Das ich mich nicht öffnen kann, weil sie mir nicht das geben kann, was ich mir wünsche, sie würde mich nicht Adoptieren und es würde immer eine Pat/Thera beziehung sein.
Das ich mich vielleicht nicht öffnen kann, weil ich das immer vor Augen habe und ich mir dann wieder verlassen vorkomme.

Was ich mir denn denke, wie sich das ändern solle. Es wären ja nun schon 17+5 Termine. Also rund 20 Termine und was solle denn nun plötzlich den Schalter umlegen? Ich habe keine Ahnung, ich hoffe halt immer noch, dass das kommt. Durch die Zeit, dass was sich da dann Entwickelt.

Dann hatte sie wieder mal ihre geliebten holzklötzchen Irgednwie war die Frage, was braucht das Kind. Die warme Heizung im Rücken, eine heiße Milch mit Honig, angezogene zusammengekauerte Beine.
Was braucht das Kind noch im Leben. Geborgenheit und wärme, mehr fiel mir dazu nicht ein.
Sie half mir dann irgendwann in dem sie sagte, Freunde, Beziehungen. Außerhalb der Familie.
Dazu stellte sie dann ihre Klötzchen auf. Die Eltern, das Kind in der Mitte. Etwas weiter weg Freunde und Partnerschaft.
Ich sollte das dann so anordnen wie es richtig ist bei mir. Also hab ich die Freunde ein gutes Stück weiter weg gestellt und die Partnerschaft ganz weggelegt.

Wie sich dies denn ändern ließe. Wodurch und durch wen. ja, dass ist mir klar, dass sich das nur durch mich selbst ändert. Das ich das tun muss.
Und warum nicht? Aus Angst vor ablehung, enttäuschung.

Dann kam mal wieder die Frage was ich mitnehme. Warum ich ich so treu und immer pünktlich bei ihr erscheine. Ob sich für mich schon irgendwas verändert hat.
Wie ich mein Befinden denn mit schulnoten benennen würd, als ich bei ihr anfing und heute. Nach überlegung sagte ich, letztes Jahr 4 heute 3-.
Das wäre ja nicht wirklich eine veränderung.
Was ich denn denke, was sich verändert hat. Das ich mich beobachte und anders reagiere oder andere Wort wähle.
Dann sagte sie, dass man aber vielleicht auch denken könnt, dass es am Anfang gar keine 4 sondern eher eine 5 war und heute vielleicht sogar schon ne 2-3 nur dürfe das niemand wissen, selbst ich nicht.

Das Thema wie ich es mir weiter vorstelle. Ich hatte ihr geschrieben, dass ich wenn ich von meinem Psychiater gefragt werde, dass ich da deutlich sagen kann, dass ich mich bei Ihr gut aufgehoben fühle. Warum ich dann nichts rauslassen könne. Vielleicht wäre sie doch nicht die Richtige. Oder wir sollte eine Pause einlegen oder wenn ich der Meinung sei, sie sei nicht die Richtige, auch nen Therapeuten wechseln. Also das wäre nicht das., was sie wolle, aber es wäre meine Therapie wir würden das machen was ich will. Da konnte ich nur fassungslos mit dem Kopf schütteln und sagte auch, dass ich weder das eine noch das andere wolle. Sagte dann, es läge nicht an ihr, es läge an mir selbst. Damit war sie dann mal wieder nicht einverstanden, denn ich schlug somit wieder auf mich selbst ein. Diesmal sagte sie dazu aber nur, dass sie diese Aussage registriert habe und ich ja auch und das sie nichts weiter dazu sagen würde.

Das zweite Thema was ich im Kopf hatte, habe ich natürlich nicht angesprochen. Einfach weil dass auch wieder so ein Ding ist, dass ich nicht weiß ob das Therapierelevant ist. Eigentlich ist mir klar, dass ich dieses Thema mit meiner Neurologin besprechen müsste, aber andererseits denke ich halt, vielleicht steigere ich mich da auch einfach nur rein und meine Thera kann mir die Angst nehmen.

Habe sie natürlich auch nicht gefragt oder ihr gesagt, dass ich da noch was habe und ob sie deswegen in den kommenden zwei Wochen noch mal Zeit für mich hat.

Das geht mir nun die ganze Zeit durch den Kopf. Der Gedanke, dass ich sie Anrufe, ihr auf den AB schwätze und ihr genau das sage. Das ich ein Problem damit habe das Relevante einzuschätzen. Das ich letzte Woche die Aussage wegen meinem Medikament bekam und ich nicht weiß ob das Thema ist. Und dabei dann frage, ob wenn ja, sie noch mal Zeit für mich hat. Ich habe Ja Urlaub, also relativ viel Zeit in den nächsten zwei Wochen. Das darf ich ihr so aber nciht sagen, denn dann bekomme ich wieder eins auf den Deckel, da ich den Urlaub nur so dahin sickern lasse und nichts plane und Unternehme.


Habe gerade wärend dem Schreiben hier, also da kam mir eine Sache in den Sinn, was mit ein Grund ist, was mich hemmt. Dabei habe ich dann beschlossen, dass direkt aufzuschreiben. Hoffe, dass mir in den folgenden zwei Wochen noch mehr einfällt was ich dann mitnehme und selbst in der Hand habe. Das wäre die zweite allternative, wenn ich sie nciht anrufe und ihr auf den AB rede.

Ohje wieder so viel Text geworden.

Danke fürs Lesen
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dolphin188
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Beitrag Di., 25.11.2014, 23:44

@Maskerade
diese Aussage mit den 50 Stunden kam bei unserem ersten Telefonat. Also bevor ich überhaupt auch nur eine Probesitzung bei Ihr hatte. Das hat sich mir halt so tief reingefressen.

Ich hoffe, dass ich es ihr entweder auf den AB quatsche oder wie oben schon steht, mir sobald mir etwas einfällt, wie jetzt halt die Frage, was sind relevante Themen, dass ich mir das aufschreibe, vor der nächsten Stunde ausdrucke und mitnehme um draufschauen zu können.
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thorn
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Beitrag Mi., 26.11.2014, 01:04

Hi dolphin,

ich will zu deiner Schilderung erst mal gar nicht groß was sagen, außer dass mir auffällt, dass du fast gar nichts über deine Gefühle in bzw. zu der Stunde geschrieben hast.
Also das wäre nicht das., was sie wolle, aber es wäre meine Therapie wir würden das machen was ich will. Da konnte ich nur fassungslos mit dem Kopf schütteln
Fassungslos über die Aussage deiner Thera?
Dann hatte sie wieder mal ihre geliebten holzklötzchen
Der Smiley scheint auszudrücken, dass du diese Holzklötzchen gar nicht besonders liebst, stimmt das?

Wie ging's dir denn darüber hinaus in der Stunde, oder wie geht's dir jetzt im Nachhinein damit, gerade, wo du alles noch mal so detailliert aufgeschrieben hast? War das übrigens eine für euch "typische" Stunde, oder läuft manches sonst eher anders?

Und dann würde ich dich gern noch fragen, ob du auf diese für dich so wichtige Frage, warum du dich in der Therapie nicht öffnen kannst, als mögliche Antwort eigentlich in Betracht ziehst, dass deine Therapeutin tatsächlich nicht "die Richtige" dafür sein könnte? Dass es also nicht an dir und auch nicht an ihr liegt, sondern an der Chemie bzw. der Wellenlänge zwischen euch, die eventuell nicht so richtig stimmt?


Ganz liebe Grüße,

thorn


Hannah*
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Beitrag Mi., 26.11.2014, 08:28

Hallo Dolphin,
treu und zuverlässig. Hindern dich vielleicht gerade diese (positiven) Eigenschaften an deiner Entfaltung? Besser gesagt die Einseitigkeit dieser Eigenschaften. Manchmal hat man bestimmte Seiten von sich derart verinnerlicht, dass man die anderen gar nicht mehr wahrnimmt. Was nicht heißt, dass sie nicht existieren. Man hat nur den Kontakt zu ihnen verloren.

Es gibt so einen Sketch mit Evelyn Hamann, die bei einem Therapeuten auf der Couch liegt, brav und angepasst. Nichts tut sich, nichts verändert sich, das Leben plätschert so dahin - bis es eines Tages selbst ihr zu viel wird. Ihr reißt der Geduldsfaden, sie schmeißt, auch symbolisch, den Buddha des Therapeuten an die Wand, wirft erregt seinen Tisch um und schreit: Es reicht!

Ich darf bleiben wie ich bin, ich bin aber mehr, als ich im Moment von mir weiß. Die eigene Vielfältigkeit entdecken - eine schöne Aufgabe für eine Therapie.

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dolphin188
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Beitrag Mi., 26.11.2014, 16:20

Hallo,

@ thorn, das fassungslose Kopfschütteln war nicht weil sie sagte, dass es meine Entscheidung ist wie es weiter geht, sondern weil sie sagte, dass wir eine Pause oder einen Wechseln machen können.

Stimmt, ich kann mit ihren geliebten Holzklötzchen nicht so richtig was anfangen. Bzw. mein Problem ist die Darstellung. Ich finde das alles relativ. Jeder versteht es so wie er es sieht. Wenn ich die "Freunde" zwei Hand breit weg stelle, kann das für mich weit sein, sie sieht es vielleicht noch als nah an, denn sie stehen nicht am rand des Tisches oder garnicht mehr auf dem Tisch.
Es stimmt, von meinen gefühlen in der Stunde hab ich nichts geschrieben, aber genau weil das das Problem ist, Ich kann sie nicht benennen. Außer dieses Erschrecken, als sie das mit Pause oder Wechsel sagte.

Typisch an meinen Stunden ist, dass ich mich so schwer tue etwas in worte zu fassen. Zu spühren was in mir los ist und dies auch auszudrücken.

Die Frage ob sie die Richtige ist, weil ich mich nicht öffnen kann, dazu fiel mir nur folgedes ein: Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich mich irgendwann einmal einem Menschen öffnen konnte. Auf einen Menschen zugehen und sagen, dass mich etwas gerade belastet und ich reden möchte, eine Schulter brauche oder ähnliches. Ich glaube, dass gab es noch nie.

@ Hannah, ja, dass ist tief in mir drin. Man muss sich am Riehmen reisen, spontane Ausnrüche egal in welche Richtung ob positiv oder negativ gibt es bei mir sehr selten bis gar nicht.
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hummmel
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Beitrag Mi., 26.11.2014, 17:17

Hallo dolphin

Könnte es sein das du dich besser öffnen kannst, wenn du Termine in kürzeren zeitlichen Abständen wahrnehmen könntest?

Das was du beschreibst: "dass es so schwer ist etwas in Worte zu fassen; zu spüren was in dir los ist und es auch auszudrücken" glaube ich ganz gut nachvollziehen zu können.

Ich gehe momentan 2x wöchentlich zu meiner Thera, einmal mit nur einem Tag dazwischen und einmal mit vier Tagen. Schon wenn ich vier Tage nicht bei ihr war, ist es für mich jedes Mal wie ein Neustart. Dann kann ich weder anfangen zu reden, noch die Frage beantworten was mich beschäftigt oder was ich fühle. Die Gedanken sind weg und die Gefühle nicht greifbar, auch wenn ich vor der Stunde überzeugt war: dies oder jenes werde ich heute ansprechen.

Mir helfen jedoch die kurzen Zeitabstände, um meine Gefühle etwas näher zu halten, damit ich es schaffe die eine oder andere Frage zu beantworten. Somit kann sich die Thera zumindest ansatzweise vorstellen was in mir vorgeht.

Ich nehme an, deine Thera weiss so gut wie nichts was in dir vorgehen könnte? So hat sie ja auch gar keine Möglichkeit sich in deine Lage zu versetzen; so fehlt euch doch schon der erste Schritt um überhaupt daran zu arbeiten. Korrigier mich bitte wenn ich etwas falsch verstanden habe.

Ich verstehen deinen Druck mit den 50 Stunden, aber vielleicht könntet ihr die Abstände eine Zeit lang verkürzen und sobald die Thera einen kleinen Eingang in dein Seelenleben gefunden hat wieder verlängern. Es wäre ja auch schade alle zwei Wochen zu gehen und am Ende immer noch da zu stehen wo du jetzt bist?

Liebe Grüsse hummmel

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dolphin188
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Beitrag Do., 27.11.2014, 01:09

@ Hummel, ja da habe ich auch schon drüber nachgedacht. das mit den kürzeren Aständen, denn zwei Wochen sind halt wirklich lang.
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dolphin188
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Beitrag Do., 27.11.2014, 04:48

Puh, nachdem ich nun die halbe Nacht ums Telefon herum geschlichen bin und einmal wieder aufgelegt habe, habe ich jetzt meiner Thera aufs Band gesproxheb. Naja War wohl eher gestottert. Das mein Problem der Therapie relavante th Men zu erkennen ist und sie gefragt, ob sie sich vorstelle n kann dass Problem des öffnen können mit kürzeren Abständen in den griff zu bekommen und ob sie nächste Woche Zeit für mich hat.
Jetzt bin ich platt.
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Maskerade84
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Beitrag Do., 27.11.2014, 06:41

Jetzt bin ich platt.


Super Dolphin, bleib weiter dabei und trau dich Dinge. Überwindung kostet viel Kraft aber du hast es geschafft.
Finde ich richtig klasse !

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