Filmriss nach Therapiestunde

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

leberblümchen
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Beitrag So., 09.11.2014, 14:27

Peppermint Patty, es gibt keinen sachlichen Grund dafür, dass du auf meinem Hinweis auf die Möglichkeiten einer analytischen Behandlung rumreitest und versuchst, mich zu provozieren. Ich bin gegen solche Methödchen immun; es kostet nur Speicherplatz und hat mit dem Problem des TE nichts zu tun.

Mehr als dem TE zu raten, mit seiner Therapeutin darüber, was passiert ist, zu sprechen, und mal zu gucken, wie hilfreich die Beziehung bisher empfunden wurde oder zu schauen, wie das Verhalten der Therapeutin modifiziert werden kann und die Frage, wie viel Zeit noch bleibt (daher der Hinweis auf das erhöhte Kontingent einer Analyse), geben die wenigen Beiträge des TE nicht her.

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peppermint patty
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Beitrag So., 09.11.2014, 14:59

leberblümchen hat geschrieben: dass du auf meinem Hinweis auf die Möglichkeiten einer analytischen Behandlung rumreitest und versuchst, mich zu provozieren Ich bin gegen solche Methödchen immun.
Genau das meinte ich mit, "wirst persönlich". Hinzu füge ich "und schlägst um dich". Ich hatte nicht vor dich zu provozieren. Ich habe pro Traumatherapie argumentiert und gegen PA, da es um das Thema "Filmrisse nach Therapiestunde" geht. Aber auf diese Diskussion - die das Thema des Threads ist - bist du nicht drauf eingegangen.

Allerdings möchte ich zukünftig bitte von deinen Analyseversuchen bzgl meiner Person verschont bleiben, dies gilt ebenso für Literaturempfehlungen (ich kann ganz alleine überlegen und entscheiden, wann und was ich gerne lesen möchte) an mich. Ich bitte dich dies ab SOFORT zu berücksichtigen und zu respektieren. Vielen Dank!

Und trotzdem schade, dass du nicht beim Thema geblieben bist.

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Mia Wallace
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Beitrag So., 09.11.2014, 15:08

Hi offtheground,

dein Filmriss nach der Stunde klingt tatsächlich sehr nach einer Dissoziation, das ganze Geschehen sehr typisch für eine Traumafolgestörung.

Da ist es oft nicht aushaltbar und auch nicht das passende therapeutische Vorgen zu schweigen, oder den Patienten dazu zu bewegen, über seine Grenzen hinwegzulatschen.

Gerade bei Traumafolgestörungen wissen die Betroffenen ja oft nicht, wo ihre Grenzen sind und können sich kaum schützen.

Es wäre schon sehr sinnvoll, diesesn Zustand der Therapeutin zu schildern.
Wenn sie Ahnung von Traumafolgestörungen hat und professionell arbeitet, wird sie erkennen, was da los war und danach anders mit dir arbeiten oder dich an jemanden verweisen, der sich in der Arbeit mit Traumapatienten auskennt.

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Mia Wallace
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Beitrag So., 09.11.2014, 15:16

leberblümchen hat geschrieben: Dein Fehler liegt darin, dass du (nicht nur hier) zu sehr von dir selbst ausgehst:
Ich glaube, es ist hier eher umgekehrt.
Mag ja sein, dass dir eine Analyse geholfen, dein leben verändert und deine Symptome zum verschwinden gebracht hat.
Aber eine Traumafolgestörung ist kein Bindungstrauma und wenn es einem Patienten salopp formuliert den Schalter raushaut (=er dissoziiert), dann meist, weil sich die Seele vor unaushaltbaren Affekten schützen muss.
Da ist nun mal ein anderes therapeutische Vorgehen gefragt, da haben PP und Wandelröschen völlig Recht.

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Jenny Doe
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Beitrag So., 09.11.2014, 15:36

Hallo offtheground
weil ich über das, was mich wirklich tief innerlich belastet einfach nicht bereit bin zu sprechen und somit meistens mit ziemlich leerem Kopf da hocke. Und dieses "nicht bereit" ist nicht, weil ich keine Hilfe will, sondern weil ich nicht weiß, ob ich mich da richtig erinnere, mich außerdem schäme, niemanden fälschlich beschuldigen möchte ect.
Ich möchte dir einfach sagen, dass ich dieses/dein Problem mehr als gut aus eigener Erfahrung kenne. Teile deines Postings könnten von mir sein. Mir ging es wie Dir, auf einem Thema sitzen, aber nicht reden können, weil ich nicht wusste, ob das, worauf ich sitze, wahr oder falsch ist. Ich schämte mich maßlos für das, was da in meineme Kopf los war und zugleich war in der Therapie in meinem Kopf alles leer.
Ich bin jemand, der sehr schlecht mit einer solchen innerlichen Zwiespalt, mit einer solchen Zerrissenheit und Unsicherheit umgehen kann. Sowas verursacht bei mir Stress, Stress führt bei mir zu Blackouts. Ich habe es gemieden über diese besagten Themen zu reden. Sprach meine Therapeutin diese an, so entstand bei mir nicht nur ein Entfremdungsgefühl der Therapeutin gegenüber. Ich hatte zudem nach der Therapie Probleme, die Therapiesitzung zu rekonstruieren. Das Stressempfinden, diese innere Unsicherheit (wahr oder nicht wahr) führte dazu, dass ich mich nicht mehr an die Sitzung erinnern konnte.

Mein Tipp an dich: Deine Unsicherheit ist ja zunächst mal dein eigentliches Problem. Du möchtest Hilfe haben, schämst dich aber aus Unsicherheit über dieses Thema zu reden. Wenn das dein Problem ist, dass du nicht weißt, ob du dich richtig oder falsch erinnerst, du dich schämst, ... dann red mit deinem Thera über dieses Problem, über deine Unsicherheiten. Sag dem Thera, dass du unsicher bist. Wenn du Deine Unsicherheit einräumst, dann verschwindet vielleicht auch dein Schamgefühl und du schaffst es, über das zu reden, was dich belastet.

Dir alles Gute für deine weitere Therapie.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.


leberblümchen
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Beitrag So., 09.11.2014, 15:39

Mia, ich habe nicht gesagt, er soll eine Analyse machen; ich habe gefragt, ob eine Analyse sinnvoller sein könnte - was auch die Therapeutin für die Methode der Wahl hält - ich nehme an, sie wird sich etwas dabei gedacht haben, weil sie den TE sicher besser kennt als wir. Es ist nicht möglich, hier eine Diagnose zu stellen, und es wirkt auf mich fast amüsant, wenn ihr euch vom Sessel aus anmaßt, der Therapeutin fehlende Kompetenz zu unterstellen, die ja noch gar nicht weiß, wie es dem TE geht. Es ist wichtig, in solchen Fällen das Gespräch zu suchen; dazu wurde hier geraten. Es gibt Therapeuten, die psychoanalytisch bei Traumen arbeiten; welches Trauma hier vorliegt, und ob ein solches Vorgehen beim Patienten sinnvoll ist, kann hier nicht beurteilt werden. Es gibt viel Literatur über das Thema 'Trauma und Psychoanalyse' - bei Bedarf lieber mal reinlesen, bevor man urteilt.

Meinerseits ist diese Pseudodiskussion nun beendet, da es hier nicht um peppermint pattys Profilierungssehnsucht gehen sollte. Von hier an also ohne mich weiter wüten (bis der TE sich meldet).

Ach ja, das wollte ich auch noch schreiben: dass das Hauptthema die Zerrissenheit ist und dass ich dem Wunsch, über das Unaussprechliche sprechen zu wollen, eine Chance geben würde - nach Absprache mit der Therapeutin.


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offtheground
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Beitrag So., 09.11.2014, 15:47

Hallo,

erstmal Danke an euch alle, dass ihr so bemüht seid mir zu helfen!
In der Tat lehne ich - wie ich bereits vorher schrieb - eine Psychoanalyse ab, wobei das eher vom Gefühl her eine Entscheidung ist. Meine jetzige Therapeutin hat zu dem Zeitpunkt als sie mir Vorschlug vll eine Psychonalyse zu machen weitaus weniger über mich gewusst als jetzt. Ich befürchte sie ist selbst etwas erschrocken, was da bei mir hervorkommt....sie hat auch nicht gemerkt, dass ich in einer Übertragung hänge. Erst als bei mir der Druck viel zu groß war und ich kurz vorm Zusammenbruch war, war ich dazu genötigt ihr das mitzuteilen. Ich bin extrem kontrolliert, ich hab einfach gelernt alle meine Gefühle nach außen hin zu verbergen, ich bin da absolut Profi drin, vermutlich kennen das viele hier ja auch. Ehrlicherweise muss ich einfach zugeben, dass meine Therapeutin auch fast keine Möglichkeiten hatte überhaupt sowas zu merken. Und als ich es ihr offenbarte standen auch erstmal einige Fragezeichen über ihrem Kopf. Ich denke, dass die letzte Sitzung demnach damit zu tun hatte, dass sie herausfinden wollte warum ich übertrage. Denn das konnte ich wieder nicht mitteilen. Es ist so schwierig über die Gefühle zu reden, auch ihr gegenüber. Mir ist schon bewusst, dass das wohl diese typische Mutterübertragung ist. Ich glaube auch nachwievor, dass ihr nicht ansatzweise klar ist wie stark meine Übertragung ist und wie wichtig der Zettel für mich ist und alles. Wie auch, wenn ich immer nur häppchenweise überhaupt schaffe mich mitzuteilen. Der Fehler liegt da ganz klar bei mir. Sie ist auch nicht grade ein mütterlicher Typ und eher distanziert, manchmal wechselt das aber auch. Ich weiß nur, dass ich Angst davor habe was noch kommt und von ihr als Therapeutin eigentlich nicht weg möchte, was sicher mit der Übertragung zu tun hat. Für mich wäre es glaube ich grade schon nen wichtiger Schritt in der Therapie überhaupt die Sicherheit zu bekommen, dass sie wirklich die Therapie mit mir bis zum Ende durchzieht und mich nicht aus irgendwelchen Gründen mich plötzlich rauskickt. Irgendwie sind das einfach alles sehr viele Baustellen.... vll habe ich auch Angst, dass sie mit so viel Übertragung gar nicht umgehen kann.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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hopelife
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Beitrag So., 09.11.2014, 16:04

Hallo offtheground,

ich habe eine VT gemacht und bin jetzt in der psychoanalytischen Therapie, die modifizierte Form und aus eigener Erfahrung möchte ich dir sagen, dass es nicht auf das Verfahren ankommt, sondern auf den Menschen, der dich behandelt.

Du kannst in der Analyse retraumatisiert werden, aber genauso auch in der VT oder in der Tpf.

Eine Abhängigkeit lässt sich mit dem Verstand
nicht steuern, das kann dir in jeder Therapie passieren und sollte erstmal kein Hindernis sein,
die Therapieform zu wechseln. Was mir bei Therapeuten oftmals fehlt ist, das eine gründliche Anamnese des Patienten gemacht wird,
denn so könnte viel besser eingeordnet werden, was für eine Behandlung in Frage käme.

Ich weiß allerdings zu wenig über deinen biographischen Hintergrund, waren diese
Amnesien jetzt für dich neu? Es ist schon auch eine sehr schwerwiegende Symptomatik, die meiner Meinung nach eine Form der dissoziativen Störung sein könnte, aber wenn du Tabletten nimmst, dann solltest du morgen auch den Arzt anrufen, der dir diese verschreibt und ihm von deiner Symptomatik erzählen, das fände ich wirklich wichtig.

Was mir auffällt ist, dass du die Beziehung zu deiner Therapeutin mehr thematisierst, als das, was dir da passiert ist. Es scheinen sich auch Ängste bei dir zu entwickeln, die mit eurer Beziehung zu tun haben.

Das sie dir einen Zettel als Übergangsobjekt mitgibt, das war für mich erstmal befremdlich.
Es gibt nämlich Patienten, die es noch nicht gelernt haben sich mit einem Übergangsobjekt zu regulieren, bzw sich damit zu beruhigen, wenn die Bezugsperson nicht anwesend ist.

Ich könnte jetzt mit einem Zettel persönlich nichts anfangen, deswegen wundert es mich, dass sie für dich aussucht, was für dich hilfreich ist.

Ein Terminzettel als Übergangsobjekt habe ich selten gehört, denn es ist ja eigentlich nichts persönliches daran, außer vielleicht die jeweilige Handschrift und die Beruhigung, das du sie am x Tag um x Uhr sehen wirst.

Ich selbst habe frühkindliche Traumatisierung und kenne die Symptomatik, die du beschrieben hast aus meiner Zeit als Heranwachsende. Bei mir gab es aber einen Auslöser, es wäre schon wichtig mal zu erforschen,
was da auch in der Beziehung zu deiner Therapeutin nicht so stimmt, ich würde das jetzt nicht zusammenhanglos ansehen, denn Eingangs beschreibst du, dass die Stunde schon anders begonnen hat, es reichen oftmals so kleine Veränderungen im Verhalten seitens Therapeuten, um das so traumatische Erlebnisse wieder angetriggert werden können.
Denn meistens sind ja traumatische Ereignisse in der Kindheit mit gut und böse gekoppelt, du vertraust einem Menschen, der sich dann von einer anderen Seite zeigt und das alleine kann schon ausreichen, um das dein Gedächtnis an eine für dich schlimme traumatische Situation errinnert wird, das muss gar nicht am Inhalt der Stunde gelegen haben.

Meine Analytikerin ist zum Beispiel keine, die sich in ihren Stimmungen verstellt und anfänglich hatte ich damit große Schwierigkeiten, weil ich eine Veränderung bei ihr wahrnahm, die mir Angst machte. Es gilt aber auch da, dass der traumatisierte Mensch auch neue Erfahrungen machen kann und das kann er und die lässt sich nicht am Verfahren festmachen.

LG
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!


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offtheground
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Beitrag So., 09.11.2014, 16:15

Hallo Hopelife,

das stimmt. Ich glaube auch schon, dass es mich etwas beunruhigt, dass sie scheinbar nicht gemerkt hat wie schlecht es mir ging. Kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass ich da völlig normal gesessen habe.
Ich hatte schon öfter mal so Zeitverluste, also normal, wenn ich irgendwie...psychisch überfordert bin. Aber nie so lange - zumindest nicht, dass ich mich bewusst erinnern kann. Ich trete öfter bischen weg, meine Freunde scherzen ganz gern darüber. Das ist aber nicht vergleichbar mit dem was da passierte.
Auf jeden Fall wird so ne Problematik meinerseits ja Auswirkungen auf die Therapie haben, schätze ich.
Ich finde den Zettel auch nicht optimal, aber ich würde mich halt nie aufdrängen. Keine Ahnung, was ich verlangen darf und was nicht. DAs ist genauso, wenn es mir sehr schlecht geht. Sie sagte anfangs mal, dass sie mich einweist, wenn ich sie anrufe. Also ruf ich natürlich nicht an, auch wenn ich das letzten Mittwoch am liebsten abends getan hätte anstatt mich jetzt 7 Tage mit all diesen Gedanken und Ängsten herumzuplagen. Aber ich kann ja nur das nehmen, was sie bereit ist mir anzubieten und das scheint nicht mehr zu sein. Sie wird ihre Gründe dafür haben? Vll um Abhängigkeit vorzubeugen oder so?
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


leberblümchen
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Beitrag So., 09.11.2014, 16:19

Ich möchte dem, was hopelife schreibt, zustimmen. Ich verstehe, dass du Angst hast vor einer Analyse. Es kommt aber auf den Menschen an, der dich behandelt - und wenn ich ehrlich bin, dann irritiert mich ein bisschen die Angst, die du vor ihr hast - auch in Anbetracht der Tatsache, dass eine Tfp 'nur' maximal 100 Stunden dauert (wenn du nicht privat zahlst). Mir kommt es ein bisschen so vor, als würdet ihr euch nicht richtig 'begegnen', sondern als ginge es dir um jeden Preis (aus der großen Angst heraus) darum, alles richtig zu machen - und sie scheint es nicht zu sehen. Mich verwirrt, dass du sagst, sie hat die Übertragung nicht erkannt: Tiefenpsychologen arbeiten doch damit, und zwar ohne dass der Patient sagen muss: "Hier läuft gerade eine Übertragung" (ich möchte dir hier auch noch mal darauf hinweisen, dass der Übertragung in einer Analyse sehr viel mehr Raum gegeben wird als in anderen Therapieformen). Ich fände es schade, wenn deine Angst dich so zusammenschnürt, dass du dich nicht einlassen kannst. Das Zusammengeschnürtsein kann man ja richtig beim Lesen spüren.


leberblümchen
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Beitrag So., 09.11.2014, 16:24

Sie sagte anfangs mal, dass sie mich einweist, wenn ich sie anrufe.
Das finde ich jetzt allerdings richtig schlimm. Und das erklärt deine Angst. Was soll man dazu noch sagen?


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offtheground
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Beitrag So., 09.11.2014, 16:30

Ja, das stimmt absolut. Bei mir dreht sich - mal diesen Filmriss und was letzte Woche passierte ganz außen vorgelassen - alles darum, dass sie mich bloß nicht rauskickt. Es ist nicht so, dass ich überhaupt kein Vertrauen in sie habe....ich glaube dann wäre es nicht dazu gekommen, dass diese Themen letzte Woche angeschnitten wurden und ich würde nicht bei ihr bleiben wollen.
Denke diese Angst vor dem Abbruch der Therapie ihrerseits hat auch wieder mit negativer Übertragung zu tun. Dadurch ist es für mich ein Problem diesen Filmriss anzusprechen, da ich ja Angst habe, dass sie damit nen Grund haben könnte die Therapie abzubrechen... wahrscheinlich spinne ich mir da auch viel zu viel zusammen. Aber leider kann ich das nicht rational betrachten. Ich muss das ansprechen, ich seh's ein.

Ich hab halt einfach Angst, dass wenn ich sie darauf nochmal anspreche und frage, ob ich nicht im Notfall anrufen kann, dass sie eben sagt sie steht 50 Minuten die Woche zur Verfügung und wenn es nicht reicht soll ich eben in eine Klinik? Ich hab keine Ahnung.
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leberblümchen
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Beitrag So., 09.11.2014, 16:43

Hm, fast so, als befindest du dich in einem Dilemma: Wenn du 'brav' und angepasst bist, verleugnest du dich; wenn du offen bist, droht der Rauswurf. Da du die Therapeutin aber nicht verlieren willst, nützt vermutlich auch der Ratschlag nichts, dir eventuell mal eine Zweitmeinung eines Kollegen einzuholen? Eigentlich kann man dir nur raten, möglichst offen zu sein. Wieso drohte sie denn mit der Einweisung? Gab es dafür einen Anlass? Natürlich sollte man idealerweise nicht zwischendurch anrufen (es sei denn, es wird angeboten); aber es kommt vor, dass man das dennoch mal tun muss, weil man es anders nicht aushält. Das ist absolut nichts, was eine Einweisung rechtfertigen würde! Damit setzt sie dich ja massivst unter Druck - den du nun spürst (und vermutlich schon immer gespürt hast).


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offtheground
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Beitrag So., 09.11.2014, 17:02

Also ich war anfangs ziemlich suizidal. Ich kann schon nachvollziehen, dass sie auf die Frage, ob ich mich melden kann wenn es mir sehr schlecht geht und ob sie mich dann einweist einfach nur nen klares JA drauf gab. Wobei ich mit dieser Frage nicht meinte "ich steh vorm Suizid", an dem Punkt ruft man sowieso niemanden mehr an. Ich glaub mir ging es da auch eher um ein Übergangsobjekt, was ich aber nicht in der Lage war so zu formulieren, weil mir gar nicht klar war zu diesem Zeitpunkt worum es mir wahrscheinlich bei der Frage ging. Ohne Zettel war ihr "wie als wäre sie tot zwischen den Terminen" fast nicht auszuhalten eigentlich.. diesmal schrieb sie auch auf den Zettel nicht ihre Initialen, das ist für mich zum Beispiel auch nen mega Problem, für sie aber vll total lächerlich.
Ich hab zuvor schon VT gehabt, ich hab meine VT Therapeutin in all der Zeit kein einziges Mal angerufen. Ich bin also niemand, der da dann Dauerterror macht und wegen jeder Kleinigkeit anruft. Bei ihr hatte ich keine Übertragungen und auch keine Missverständnisse, aber es kratzte sowieso hauptsächlich an der Oberfläche. Letztendlich sagte sie aber immer "wenn was ist, anrufen, dann finden wir nen Notfalltermin". Allein das Wissen darum beruhigt ja schon.
Wobei mir auch meine jetzige immer nen Ausweichtermin anbietet, wenn ein Termin wegen ihr oder mir ausfallen muss. Sie ist nicht schlecht oder inkompetent, ich bin mir auch sicher, dass sie sehr bemüht ist.

Ehrlich gesagt - und danke dafür - vermute ich nach deinem "Wenn du 'brav' und angepasst bist, verleugnest du dich; wenn du offen bist, droht der Rauswurf", dass meine Ängste bzgl des Abbruchs hauptsächlich auf negative Übertragung meinerseits zurückzuführen sind. Denn darin erkenne ich mich auch in anderen Beziehungen wider.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


leberblümchen
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Beitrag So., 09.11.2014, 17:10

Negative Übertragungen dürfen ja auch sein - nur sind und bleiben sie schädlich, wenn ihr nicht darüber sprechen könnt. Eigentlich nutzt man die Übertragungen. Aber das funktioniert nur, wenn ihr beide auch auf dieser Ebene miteinander reden könnt; Angst ist da ein schlechter Ratgeber. Wobei die Angst bis zu einem gewissen Punkt natürlich 'normal' ist; nur sollte sie dich nicht lähmen: Der Patient sollte in den Stunden (und natürlich auch danach...) immer auch handlungsfähig bleiben; mir kommt es beim Lesen so vor, als seiest du da nur als Schatten unterwegs, und dann wundert mich das Dissoziieren nicht - wenn du dich selbst so gar nicht spüren kannst in den Stunden, weil du als du selbst ja gar nicht sichtbar werden darfst. Ich kenne solche Zustände auch. Es kann besser werden, wenn du die Beziehung besser 'greifen' kannst. Dazu müsstest du dich aber trauen, die Arme auszustrecken. Was schwierig ist, wenn die Einweisung droht...

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