Wie kann man Selbstliebe erlernen?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Wandelröschen
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Beitrag Di., 30.09.2014, 23:44

Hallo Eremit,

da muss ich dir widersprechen.
Es gibt sogar eine Therapieform, in der diese Nachbeelterung Programm ist. Mir verhalf sie dazu, dass ich überhaupt Objektkonstanz aufbauen konnte und diverses, was bei unsereins mal unter „frühgestört“ läuft, durch eine korregierende Erfahrung, also kein Herbeigerede, bestens in einer relativ kurzen Zeit bearbeiten konnte.
Sie hat absolut keinen Schaden oder Abhängigkeiten hervorgebracht, obwohl es eine viel intensivere Beziehung war als in einer üblichen VT. Mein Thera hat sehr wohl meine und seine Grenzen gewahrt, missbräuchlich war da rein gar nichts.
Meine Therapie ist jetzt zu Ende, sind momentan noch ein paar Stunden am Reflektieren, und gut ist.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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MissAnnabella
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Beitrag Di., 30.09.2014, 23:57

Hallo Eremit,

also mir wurden zwar Persönlichkeitsstöungen diagnostiziert,jedoch nicht die narzisstische.

@ Viciente Natürlich ist man nicht allein der Schuldige,dem stimme ich Dir voll und ganz zu.Es gibt immer 2 Beteiligte,bei dem ganzen.Das sagte ich auch schon immer,es sind immer 2 Seiten.

Ich empfinde mich manchmal schon als narzisstisch.Natürlich nicht wegen Wiki e.c.t.....

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MissAnnabella
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Beitrag Mi., 01.10.2014, 00:21

Hallo Wandelrsschen,

Zitat:
Sich mit seinen Fehlern und Unzulänglichkeiten zu akzeptieren ist schwer, aber auch eine Voraussetzung für die Selbstliebe. Auch andere Menschen haben Fehler. Auch wenn du dich selbst liebst, hast du Fehler. Es ist normal Fehler zu haben. Du bist es dir allemal Wert, dass du dich selbst liebst. Du tust es für dich, du bist ein liebenswürdiger Mensch.


Vom Verstand her ist es einen bewußt,das es menschlich ist,Fehler zu machen.Das man nicht perfekt ist.Ich strebe auch nicht danach,perfekt zu sein.Aber danach,manches an mir zu korrigieren.Wir mache Fehler,um aus ihnen zu lernen.So ist das Leben.

Ich habe hier noch ein Gedicht für dich, vielleicht mag es dir ein wenig helfen:
Vergiss es nie:
Dass du lebst war keine eigene Idee,
und dass du atmest kein Entschluss von dir!
Vergiss es nie:
Dass du lebst war eines anderen Idee,
und dass du atmest sein Geschenk an dich!
Vergiss es nie:
Niemand denkt, fühlt und handelt so wie du,
und niemand lächelt, so wie Du es tust.
Niemand sieht den Himmel ganz genau wie Du
und niemand hat je was du weißt gewusst!
Vergiss es nie:
Dein Gesicht hat niemand sonst auf der Welt,
solche Augen hast alleine du!
Vergiss es nie:
Du bist reich, egal ob mit, ob ohne Geld,
denn du kannst leben! Niemand lebt wie du!
Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls,
keine Laune der Natur, ganz egal ob du dein
Lieblingslied in Moll singst oder in Dur.
Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch
dazu, du bist du.
[/quote]


Hab vielen Dank für das wundervolle Gedicht.

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Gelli
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Beitrag Mi., 01.10.2014, 04:30

Auch dieses schöne Gedicht bringt mich nicht mal ansatzweise auf die Idee das ich einzigartig bin und wegen meiner einzigartigkeit ein gewolltes Geschenk von Gott bin.Ich habe nie dieses Stück gewollt sein auf Erden oder im Leben gespürt,ich exestiere,ja das ist aber auch alles.
Gott hat sicherlich nichts schlechtes im Sinn gehabt mich in diese Welt zu setzen,aber ich wünschte ich wäre nie geboren worden,nur leider konnte ich das nie selbst entscheiden.
GUT DING WILL WEILE HABEN

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Schneerose
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Beitrag Mi., 01.10.2014, 05:10

Eremit hat geschrieben:
Schneerose hat geschrieben:Liebe Annabella, "3 Nuesse für Aschenbrödel" zeigt sehr schön für mich was Selbstliebe ist - die weibliche Erotik☺
DER war gut!
Freut mich für dich☺
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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Fouché
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Beitrag Mi., 01.10.2014, 05:23

Wandelröschen hat geschrieben:Zuerst müsstest du dich fragen: was ist Selbstliebe? Woran machst du es fest? Fouché schrieb:Wann, warum und wodurch liebt man sich selbst? Wenn man in sein Umfeld gut integriert ist, von dort Achtung und Wertschätzung erfährt, positives Feedback von anderen eben - so wie es einst von den Eltern hätte kommen müssen. Dieses, was Fouché schreibt, ist keine Selbstliebe, kann aber beim Aufbau von Selbstliebe helfen.Selbstliebe kommt nicht von außen, und wenn man es an Bedingungen von außen festmacht, ist man davon abhängig.Für mich hat Selbstliebe etwas mit Zufriedenheit zu tun, man ist mit sich selbst zufrieden, ruht in sich, akzeptiert sich, lebt in Frieden mit sich selbst. Und Selbstliebe kann man nicht herbeireden, das muss man spüren (wäre ein Zitat meines Theras, der das auf anderes gesagt hat).
Sorry Wandelröschen, aber der Mensch ist ein soziales Wesen. Niemand ist eine Insel. Keiner kann allein im stillen Kämmerlein beschließen sich selbst zu lieben, er braucht die immer Interaktion mit anderen. Und natürlich ist jeder immer von anderen abhängig - das ist auch ein Teil der Selbstliebe - mit dieser "Abhängigkeit" (ich nenne das lieber Zusammenspiel) umzugehen.
Was Du beschreibst erscheint mir eher undurchführbar: Alleine für sich selbst beschließen, dass man sich lieb hat und zufrieden ist - Wie soll das denn gehen? Das klingt eher psychotisch.

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Wandelröschen
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Beitrag Mi., 01.10.2014, 11:54

Hallo Fouché,
Fouché hat geschrieben:Sorry Wandelröschen, aber der Mensch ist ein soziales Wesen. Niemand ist eine Insel.
Stimmt, nichts anderes sagte ich auch, siehe:
Wandelröschen hat geschrieben: wo ja der Mensch von Natur aus auf soziale Kontakte ausgelegt ist
Du stellst aber ja auch, genau wie ich, die Frage:
Fouché hat geschrieben: Wann, warum und wodurch liebt man sich selbst?
Also dann mal meine Frage, diesmal nicht nur an MissAnnabella sondern auch an dich und alle anderen hier:
Was ist Selbstliebe? Woran machst du es fest?

Solange man das nicht für sich klar hat, bleibt es nur ein leeres Wort. Und solange ist es nicht zielführend darüber nachzudenken, wie man für sich da hingelangen will/kann.

Zu dem Rest aus deinem Posting möchte ich dir noch was schreiben, voraussichtlich heute Abend, muss jetzt auf die Arbeit.
Gruß
Wandelröschen

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MissAnnabella
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Beitrag Mi., 01.10.2014, 15:16

Hallo Gelli,

ich persönlich glaube nicht an einen Gott.Ich denke auch nicht das es einen gibt.Aber da du an Gott glaubst,müsstest du doch dich durch Gottes Liebe geliebt fühlen?

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Gelli
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Beitrag Mi., 01.10.2014, 16:23

@Miss Annabella

Gottes Liebe?Hm da fragst du mich aber was.

Vieleicht liebt mich Gott,so wie er halt jeden Menschen liebt,da bin ich nichts aussergewöhnliches.Gottes Liebe sie ist in meinem Kopf,aber in meinem Herzen ist sie nicht.In meinem Herzen kommt einfach garnichts an.
Gott gebe ich nicht die Verantwortung das ich auf dieser Welt bin,das haben meine Eltern gemacht,aber oft habe ich Gott gefragt wieso ich überhaupt exestiere,aber weder Gott noch ich in mir finden darauf eine Antwort.
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Arthur
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Beitrag Mi., 01.10.2014, 19:14

Zum Thema Neubeelterung gibt es nen informativen Wiki-Eintrag

http://de.wikipedia.org/wiki/Reparenting

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Bloodbuzz Ohio
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Beitrag Mi., 01.10.2014, 22:59

Gelli hat geschrieben:Auch dieses schöne Gedicht bringt mich nicht mal ansatzweise auf die Idee das ich einzigartig bin und wegen meiner einzigartigkeit ein gewolltes Geschenk von Gott bin.Ich habe nie dieses Stück gewollt sein auf Erden oder im Leben gespürt,ich exestiere,ja das ist aber auch alles.
Gott hat sicherlich nichts schlechtes im Sinn gehabt mich in diese Welt zu setzen,aber ich wünschte ich wäre nie geboren worden,nur leider konnte ich das nie selbst entscheiden.
Hallo Gelli

Ich kann irgendwie gut nachempfinden, was du da schreibst - und obwohl ich häufig auch an diesen Punkt gelange... klingt dein Geschriebenes sehr traurig.
Ich hoffe für dich und alle die ähnliche Konflikte haben, irgendwann den eigenen Wert zu spüren... und dann würde vielleicht auch die eigene Existenz nicht NICHTGEWOLLT sein.

Alles Liebe

Ohio
In Wirklichkeit aber ist kein Ich, auch nicht das naivste, eine Einheit, sondern eine höchst vielfältige Welt, ein kleiner Sternenhimmel, ein Chaos von Formen, Stufen und Zuständen, von Erbschaften und Möglichkeiten.

Hermann Hesse, Der Steppenwolf

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Bloodbuzz Ohio
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Beitrag Mi., 01.10.2014, 23:19

@Alle

Vielleicht könnte man sich Gedanken machen, was denn SELBSTHASS ist, wie sich das auswirkt... um dann auch irgendwie die Brücke zur SELBSTLIEBE und deren Bedeutung zu schaffen?
... im Moment habe ich mehr Bezug zu Ersterem... kann aber eine Chance sein - und bei sich mal schauen, was das Gegenteil wohl wäre...

Gruss
Ohio
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Hermann Hesse, Der Steppenwolf

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wind of change
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Beitrag Do., 02.10.2014, 10:35

Hallo ,

zuerst nachträglich willkommen im Forum auch von mir, MissAnnabella

Da allgemein die Frage aufkommt, WAS eigentlich Selbstliebe ist, will ich jetzt auch mal meinen Senf dazugeben

Wie ja auch schon andere hier schrieben, gibt es doch einen Unterschied zwischen Selbstliebe und Egozentrik, wobei Egozentrik zu einem Teufelskreis werden kann, der wieder in Selbsthass mündet.

Wenn ich so Sachen las wie, sich immer schön sagen, wie toll ich doch bin, hab ich mich eigentlich oft unwohl gefühlt und auch irgendwie innerlich "die Stirn gekräuselt" ohne genau zu wissen, warum.

Selbstliebe (vielleicht drückt es das Wort Selbst-Bewusstsein besser aus) heisst meiner Meinung nach, sich selber zu kennen / sich selber BEWUSST zu sein, d.h. sich seiner positiven Seiten UND seiner nicht so positiven Seiten UND dies ALLES dann anzunehmen / akzeptieren, was nicht ausschliesst, dass ich ja noch an mir arbeiten kann, also bezügl. meiner nicht so positiven Seiten (d.h. sein GANZES (inneres) Bild / Ich anzunehmen / anzuschauen, wie ein Foto oder (innerer) Spiegel).
Wenn ich den Anspruch habe, mich bedingungslos zu lieben, heisst das auch, dass ich mich kenne und zwar "beide" Seiten und nichts zu "leugnen", sonst wäre es ja keine bedingungslose Liebe.

Wie mach ich das jetzt aber ?
Wie ja auch schon gesagt wurde, sind wir soziale Wesen, also von Natur aus eher keine "Einzelgänger" und insofern auch auf zwischenmenschliche Kontakte angewiesen.
Wenn ich selber dazu neige, mich oft für meine nicht so positiven Eigenschaften fertig zu machen (die ja auch wohl existent sind) und mir dann andere sagen, ja das und das war jetzt nicht so toll (z.B.), bin ich oft noch fertiger. Hinzu kommen noch die "Macken" der anderen und das ganze kann dann auch schon mal ...ja, verwirrend werden (bin jetzt wieder ich nur schuld ? Warum ist das jetzt so ? Was ist der Grund, dass der andere so handelt ? Wieso sagt er mir das jetzt (was mich fertigmacht) ? Ist da vielleicht auch ein bisschen "Macke" des anderen bei (vielleicht sogar ein gewisser ....Sadismus ? ....Kann sein, muss aber nicht sein....bloss, wie soll ich das wissen / durchschauen ???).

Insofern stimme ich auch zu, dass man / ich in eine gewisse Abhängigkeit gerate, wenn ich mein Wohl-Sein vom Wohlwollen anderer beziehe.
Ich glaube auch, dass andere Menschen oft wie ein "Spiegel" für einen selber sind, strahle ich Unzufriedenheit (mit mir selber z.B.) aus, wird mir das vielleicht auch oft "zurückgespiegelt". Darüber hinaus bin ich dann vielleicht auch "blind" für positive Rückmeldungen anderer und neige eher dazu, das nicht so positive "aufzusaugen".

Nur wie da rauskommen ?
Es ist so, wenn ich mich vielleicht über jemanden ärgere, ist das oft wohl in dem Sinne "berechtigt" (die Ungerechtigkeit, die mir widerfahren ist), ich kann mir aber auch denken, ach, der hat vielleicht irgendwelche Gründe, die gar nichts mit mir selber zu tun haben. Und wenn ich mir bewusst mache, dass ich selber vielleicht manchmal in gewissen Situationen nicht anders reagiere, fällt es mir schon mal viel leichter, "weicher" dem anderen gegenüber zu sein und ja...zu verzeihen.
Insofern ist da doch vielleicht ein Stück Eigenliebe in jedem von uns, von Natur aus. Ich hab auch mal eine Bekannte kennengelernt, die mich besonders "berührt" hat. Wohl weil ich mich sehr in ihr wiedererkannt hab. Mir ging es schon ziemlich schlecht damals und ihr wohl noch ein paar Grad schlechter, ja und ich hatte auch wirklich Mitgefühl MIT IHR. Das Ganze war wohl darin begründet, dass ich mich...ja, auch identifiziert hab mit ihr. Ich kann mir vorstellen, dass es sowas (evtl. in ähnlicher Form) auch bei anderen gibt. Insofern gibt es doch schon Selbstliebe, denke ich.

Wenn ich eben schrieb, ich könnte ja auch mal versuchen, mich "in die Haut des anderen reinzuversetzen", heisst das auch, sich selber ein Stück weit zu "vergessen" (extrem gesagt: zu begraben).
Jetzt könnte "man" vielleicht denken, na toll, wenn ich mich selber vergesse ("begrabe"), was bleibt dann noch übrig ? Wer denkt denn bitte mal an mich ? Wo bleibe ich denn da ?
Und es stimmt: wenn ich selber nicht da bin / "weg" bin / begraben / tot bin, ist nichts ! Für mich selber ! Es ist dann alles weg. Für mich.
Insofern MUSS ich "egoistisch" sein, weil ICH meine Welt bin.

(Fortsetzung folgt)
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
(Autor unbekannt)
Wege entstehen, indem man sie geht. (Franz Kafka)
Glaub nicht alles was du denkst (Heinz Erhardt (?))

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wind of change
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Beitrag Do., 02.10.2014, 10:40

(Fortsetzung:)

Und hier kommt für mich Gott "ins Spiel". 
Ich habe selber die Erfahrung gemacht und mache sie immer noch, dass es Ihn gibt und er mich liebt. 
Und er liebt jeden Menschen, so als ob er der einzige Mensch auf der Welt wäre, auch wenn viele Menschen das leider nicht spüren / erfahren.   
Mir fällt dazu ein: "Wenn ihr mich (ernstlich und von ganzem Herzen) sucht, lasse ich mich finden". Und auch: "Ich stehe an der Tür und klopfe an. Wer mich einlässt, zu dem komme ich herein und wir werden zusammen Mahl halten". 

Ich habe das persönlich eigentlich schon früh erfahren, dass es ihn gibt, bin dann aber trotzdem erstmal lange Zeit geflüchtet und es ging mir trotzdem lange Zeit ziemlich schlecht. Jetzt geht es bergauf, wohl auch u.a. deshalb, weil ich mir ein paar Sachen eingestanden habe und ich mich letztendlich für das Leben entschieden habe, nachdem ich gemerkt hab, dass einfach meine Zeit wohl noch nicht gekommen ist. Aber ohne Gott ? Könnte ich niemals schaffen, würde ich auch jetzt noch immer wieder "zurückfallen", verzweifeln, 

ja auch wegen Enttäuschungen anderer Menschen an mir, die ich auch jetzt noch immer wieder erlebe. 
Insofern heisst es für mich, nicht nur mich selbst zu "begraben", sondern auch andere Menschen in dem Sinne, nichts mehr zu erwarten. Das ist oft nicht leicht und auch schmerzhaft. 

Das "Ego" sehe ich als Selbst-Zentriertheit, alles dreht sich um mich, ich "bin" meine Welt. 
Ich sehe es so: 
"Selbstliebe" (in Anführungsstrichen !) in dem Sinne, dass ich mir sage, hach, was bin ich doch toll  ist eigentlich genauso Selbst-Zentriertheit wie Selbsthass ( "Ich bin das allerletzte, ich bin so scheisse, hässlich" und was weiss ich noch)
Genauso ist extreme Schüchternheit eigentlich Selbst-Zentriertheit (was denken die anderen nur von mir ? Störe ich ? Wie komme ich an ? ....), auch wenn jemand ziemlich "vorlaut" ist, oft im Mittelpunkt steht, ja auch wohl danach sucht bis hin zu "sich manchmal in den Vordergrund drängelt", ist das eigentlich auch ein Zeichen von Selbstzentriertheit. 


Für mich ist es so: 
mein "Ego" ablegen / begraben (und das ist nicht von einer auf die andere Sekunde "erledigt"), 

und es kommt immer mehr das Selbst "zu tage", was auch wohl vorher schon da war, nur wohl mehr oder weniger vom Ego "verdeckt" und das ist wirklich so wie in dem schönen Gedicht von Wandelröschen beschrieben: 

Du BIST ein grossartiger Gedanke Gottes, 
Du BIST einzigartig, ein Original, insofern bist Du wirklich eine Bereicherung ! 
Keiner ist wie Du ! Insofern bist Du unersetzlich ! 
Du BIST eine Bereicherung ! Wir brauchen Dich und das gilt für jeden einzelnen von uns: 
Jeder ist da wo er hingestellt wurde sozusagen perfekt (hingestellt), ich glaube nicht wirklich an Zufälle, ich glaube, dass es kein Zufall ist, welchen Menschen ich begegne. 
Ich bin wichtig, ich habe etwas zu sagen, ich habe Erfahrungen gemacht, die kein anderer gemacht hat, deshalb bin ich auch eine Bereicherung ! 
Das gilt für jeden einzelnen von uns ! 

Auch wenn "man" sich jetzt vielleicht denkt, was hab ich denn zu "bieten", mir geht's total schlecht, ich bin eine Belastung für andere........  sag ich: 
Guter Wein braucht lange, um zu reifen ! 
(ich habe in einem anderen Thread hier mal so etwas gelesen (ich glaube "Gute Zitate Eurer Therapeuten" oder auch "Nicht so gute Zitate Eurer Therapeuten"), ich fand das echt beeindruckend und ich finde, es ist auch wirklich etwas wahres dran). 

Joo, das ist mein Statement dazu  

Liebe Grüsse 
wind of change  

P.S.: mir fällt auch noch ein, dass vieles eigentlich wie eine "Medaille" ist / gesehen wird, wenn mir z.B. jemand sagt, Du bist so überempfindlich, ist das in dem Sinne nicht gut, dass ich dazu neigen könnte, in allem einen Angriff zu "wittern", die "Kehrseite der Medaille" ist, dass, wenn ich mir etwas zu Herzen nehme, hinhöre, wenn andere mir etwas sagen, ich nicht oberflächlich (oder im Extremfall sogar überheblich) bin und auch bereit, etwas an mir zu ändern (dieses Aha-Erlebnis hatte ich beim Lesen des Threads "andere mäkeln oft an meinem Aussehen herum"). 
Insofern ginge es wohl darum, BEIDE Seiten der Medaille anzuschauen und dann auch "zur Mitte zu kommen" (wie eine alte Waage vielleicht, die dann "ausgeglichen" ist). 
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
(Autor unbekannt)
Wege entstehen, indem man sie geht. (Franz Kafka)
Glaub nicht alles was du denkst (Heinz Erhardt (?))

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MissAnnabella
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Beitrag So., 05.10.2014, 05:13

Hallo wind of change,

Erst einmal vielen Dank,für deinen langen Eintrag.
Genau darum geht es mir ja,bei dem Thema Selbstliebe.Sich mit all seinen Fehlern zu akzeptieren und zu lieben.Ich möchte mich im ganzen lieben,so wie ich bin.Egal was ich auch erlebte.Mir einfach selber vergeben und zu mir zu stehen,mit allem drum und dran.Natürlich strebe ich keine Perfektion an,denn niemand ist perfekt und jeder hat seine Fehler.

Mein Problem ist jedoch,ich kenne meine positiven Seiten nicht wirklich.Ich zähle zu den Menschen,die sich mit dem negativen Eigenschaften fertig machen.Aber das liegt auch aufgrund anderer Leute.Negative Erfahrungen nun mal.Vom Verstand her weiß ich,ich muss mich dafür nicht fertig machen.Aber so etwas prägt einen.Sicher sind soziale Kontakte wichtig.Jedoch möchte ich mich lieben lernen,ohne deren Abhängigkeit.Es aus mir selber heraus schöpfen.

Ich stimme dir vollkommen zu,dass die anderen,ein Spiegel von sich selber darstellen.Man spiegelt sich in ihnen.Aktion...Reakion.Man zieht das an,was man selber innerlich ausstrahlt sozusagen.

Zum Thema Gott,ich glaube an keinen Gott.Denn ich denke,das nur weil die Wissenschaft nicht alle Fragen beantworten kann,heißt es ja noch lange nicht,das Gott die Antwort für unsere Existenz ist.Aber so hat jeder sein eigenes Weltbild.

Was das erwarten bei anderen Menschen betrifft,da geht es mir genauso.Ich erwarte da auch nichts mehr.

Ja,das beste wäre,wenn man seine goldene Mitte finden würde.Das wäre das weiseste.Ist wohl ein langer Prozess....

Liebe Grüße
Annabella

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