Therapeutin möchte nicht, dass ich Antrag lese
"Das ist immer sehr individuell, wie man jemanden - ich sag mal jetzt nur übertrieben -"blind" vertraut, beruht doch halt nur darauf, was für Erfahrungen ein jeder Mensch macht und ich mich im Übrigen an die Frage der TE halte, die da bisher nichts weiter dargelegt hat"
Ich vertraue ihr soweit ich dazu in der Lage bin. Ich fühle mich gesehen und auch verstanden. Das hatte ich noch nie vorher.
Auf das Urteil konnten sich aber alle berufen. Rechtlich wären sie Safe. Die therapeutische Beziehung nur evtl angeknackst. Ich könnte es auvh akzeptieren. Allerdings neige ich dazu sehr auf meinen Willen zu beharren.
Ich vertraue ihr soweit ich dazu in der Lage bin. Ich fühle mich gesehen und auch verstanden. Das hatte ich noch nie vorher.
Auf das Urteil konnten sich aber alle berufen. Rechtlich wären sie Safe. Die therapeutische Beziehung nur evtl angeknackst. Ich könnte es auvh akzeptieren. Allerdings neige ich dazu sehr auf meinen Willen zu beharren.
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Ich frage mich, was der Patient davon hat, diesen Bericht zu lesen. Beim Hausarzt fragt man ja auch nicht nach, ob man die Kartei lesen darf.
warum dann beim Therapeuten ? ist ja im Prinzip auch nichts anderes. entweder man ist mit dem Therapeuten auf einer Linie, dann muß man das auch nicht tun, oder es passt von Haus aus irgendwas nicht.
Mich persönlich hat das noch nie interessiert, was da drin steht, denn ich habe es immer so empfunden, daß meine Thera schon das richtige machen wird und ich das nicht kontrollieren muß. das schafft doch nur Verwirrung, in der therapeutischen Beziehung oder auch bei einem selbst, wenn man den Bericht dann vielleicht doch zu lesen bekommen hat.
finde ich unnötig.
warum dann beim Therapeuten ? ist ja im Prinzip auch nichts anderes. entweder man ist mit dem Therapeuten auf einer Linie, dann muß man das auch nicht tun, oder es passt von Haus aus irgendwas nicht.
Mich persönlich hat das noch nie interessiert, was da drin steht, denn ich habe es immer so empfunden, daß meine Thera schon das richtige machen wird und ich das nicht kontrollieren muß. das schafft doch nur Verwirrung, in der therapeutischen Beziehung oder auch bei einem selbst, wenn man den Bericht dann vielleicht doch zu lesen bekommen hat.
finde ich unnötig.
LG, CrazyChild
***stay strong***
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Doch.CrazyChild hat geschrieben:Ich frage mich, was der Patient davon hat, diesen Bericht zu lesen. Beim Hausarzt fragt man ja auch nicht nach, ob man die Kartei lesen darf.
Im Krankenhaus muss man sogar unterscheiben, dass man alles gelesen hat.
Warum?
Selbstbestimmung, Überprüfung, was mit einem gemacht wird, ob alles stimmt.
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Das was mich am meisten genervt hat, waren die Rechtschreibfehler
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googelt doch nochmal "Merkblatt für Patientenrechtegesetz" (psychotherapeutenkammer-berlin.de). Dort werdet ihr nochmals alle RECHTLICHEN Details finden.
Mich schockiert es immer wieder, wie es manchen Therapeuten gelingt, ihre Patienten zu entmündigen - und vor allen Dingen auch, wie leicht sich manche entmündigen lassen. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber die Rechtslage ist nunmal klar. Da beiß die Maus keinen Faden ab...
Mich schockiert es immer wieder, wie es manchen Therapeuten gelingt, ihre Patienten zu entmündigen - und vor allen Dingen auch, wie leicht sich manche entmündigen lassen. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber die Rechtslage ist nunmal klar. Da beiß die Maus keinen Faden ab...
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Das liest sich für mich so ver-urteilend an, obwohl es gar nicht ums "sich entmündigen lassen" geht. Man begibt sich mit dem eigenen Grundvertrauen in psychologische Hände....das ist der Ursprung. Und ich weiß, was formal geregelt wird, kann mich dem nicht wwirklich widersetzen, wenn ich die Therapie von der Kasse finanziert haben möchte. Vertrauen in die Qualitäten des Therapeuten ist doch das grundsätzliche Thema, denn da kommt ja der Bericht auch her....sandrin hat geschrieben:Mich schockiert es immer wieder, wie es manchen Therapeuten gelingt, ihre Patienten zu entmündigen - und vor allen Dingen auch, wie leicht sich manche entmündigen lassen.
Meine Thera und ich haben auch mal nur darüber gesprochen als nur um die Diagnose ging, die ich lange Zeit nicht wissen wollte, weil ich auch Angst davor hatte. Mit der Zeit aber hatte ich eine Ahnung und die wollte ich "bestätigt" wissen, um meine Grübelei abstellen zu können. Sie schaute immer darauf, was es mir persönlich bringen könnte und man schauen sollte, wie man damit umgeht, wenn es "....verletzend auf einen einprasselt", so die Thera und führte weiter aus "...es kann auch genauso gut sein, dass es Ihnen hilfreich ist".
Und da ich einen "Namen" für mein "Seine" brauchte um einen Anhaltspunkt zu haben, ließ ich mir (meine bereits vermutete) Diagnose mitteilen. Und es war für meine Therapeutin und für mich goldrichtig. Damit ließ sie mir den Willen, mit der Voraussetzung vorher einiges zu beleuchten.
Ich gehe jetzt davon aus, dass dies mit Einsicht in die Berichte sich genauso verhalten könnte, "etwas" suchen zu wollen. Was sehr wohl in der Therapie angesprochen werden kann und ich persönlich bisher keinen Therapeuten kennen gelernt habe, der sich dem Willen des Patienten widersetzt, aber auch dennoch darauf hinweist, was das Lesen der Berichte auslösen könnte etc.
Das kann prima hinterfragt und besprochen werden und obliegt letztlich dem Willen des Patienten, wo ein Therapeut eben halt auch zulassen sollte, denn dieser gibt den Patienten selbst die Möglichkeit zu erfahren, was es mit ihm/ihr im Inneren auslöst.
Ich finde ein "da habt ihr aber ein kindliches Vertrauen" oder "wie man sich entmündigen lassen kann" oder (wie von mir) "Kontrolle/Vertrauen hinterfragen" oder "sich fragen, was es einem bringen würde" fehl am Platze. Mir persönlich fehlt hier gerade die Mitte. Das ist so in etwa wie - "entweder/oder"-Prinzip - und ich meine, wenn man Interesse an dem Bericht hat, dann besteht doch die Möglichkeit, dies auch beim Therapeuten einzufordern, nur dass man Sinn und Zweck zunächst hinterfragen könnte und wenn es letztendlich dem Patienten dennoch wichtig ist, liegt es dann letztlich in seiner eigenen Verantwortung, damit auch umgehen zu können.
Ich kann mir schwer vorstellen, dass es Therapeuten gibt, die sich absolut (aus therapeutischen Gründen) weigern, den Bericht rauszurücken. Und wenn der Patient darauf pocht, was soll ein Therapeut da noch machen? Das ist für mich dann entmündigend, wenn er stur bleiben würde....wo ich das doch so sehr möchte. Wenn Therapeuten Empfehlungen aussprechen, dann heißt es doch nicht, dass man dieser Empfehlung auch folgen soll.
Es gehört mal ordentlich besprochen was Sinn und Zweck dabei ist und dann kommt - so war das bei der Diagnose zwischen mir und meiner Thera - der entsprechende Input, den man brauchte.
Eine Entscheidung, die letztlich allein der Patient trifft.
Und das finde ich völlig okay. Muss es jetzt überstürzt für dich sein, den Bericht lesen zu wollen? Ich finde es gut, dass es offen gelassen wird. Du könntest vielleicht für dich selbst abwägen, was es dir perönlich bringt und was für einen Umgang du "im schlimmsten Fall" hättest. Es ist immer die Frage, wie sehr man es selbst will....KdesZ hat geschrieben:ich habe es meit meimer Therapeutin nochmal besprochen. Sie sagt, sie hätte es verstanden. Das ist noch kein ja, aber immerhin kein nein mehr.
Und es ist ganz zum Schluss nur DEIN WILLE, der zählt.
Das dauert noch ein wenig bis wir darüber reden und dann konkret was zu sagen bzw sie den schreiben wird. Ich hätte schon gerne eine konkrete Antwort. Dann wüsste ich, woran ich bin und könnte das abhaken.
War vorhin bei ihr und habe wieder danach gefragt. Ich bin bei sowas aber auch ziemlich penetrant. Heute kam auch hinzu, dass ich mit ihr den Arztbrief besprochen habe. Ich bin gespannt was am Ende dabei herauskommt.
Ganz generell ist es auch kein Weltuntergang, wenn ich es nicht dürfte. Ich finde zu ner Interaktion zwischen Memschen gehört ja auch Akzeptanz. Was aber eben auch bedeutet, dass man seinrn Willen äußern darf, kann und sollte.
War vorhin bei ihr und habe wieder danach gefragt. Ich bin bei sowas aber auch ziemlich penetrant. Heute kam auch hinzu, dass ich mit ihr den Arztbrief besprochen habe. Ich bin gespannt was am Ende dabei herauskommt.
Ganz generell ist es auch kein Weltuntergang, wenn ich es nicht dürfte. Ich finde zu ner Interaktion zwischen Memschen gehört ja auch Akzeptanz. Was aber eben auch bedeutet, dass man seinrn Willen äußern darf, kann und sollte.
@ Tränen-Reich: Ich sprach auch nicht davon, dass man den Bericht unbedingt lesen muss. Ich bezog mich hierbei nur auf Aussagen einiger Therapeuten, die den Patienten weismachen wollen, sie DÜRFTEN keine Einisicht nehmen. Hab ich in der Klinik bei einer Mitpatientin auch erst wieder erlebt. Ich hab ihr dann den entsprechenden Paragraphen aus dem BGB gegeben und siehe da, die Therapeutin ist schnell zurückgerudert. Und was mich schockiert, ist, wie sich manche Patienten DA entmündigen lassen.
Selbstverständlich darf man seinem Therapeuten vertrauen, selbstverständlich kann es Gründe geben, weshalb man die Gutachten vielleicht am besten nicht (alleine) liest. Aber darüber muss gesprochen werden. Als Therapeut eine Einsicht grundsätzlich abzulehnen und dem Patienten eine solche zu verbieten, ist schlicht und ergreifend rechtswidrig.
Und noch etwas zum Thema Grundvertrauen. Wenn mir ein Therapeut auf mein Bitten, den Bericht zu lesen, eiskalt ins Gesicht lügt, dann ist mein Vertrauen ohnehin zerstört. Einem solchen Menschen sollte man dann nämlich nicht vertrauen.
Selbstverständlich darf man seinem Therapeuten vertrauen, selbstverständlich kann es Gründe geben, weshalb man die Gutachten vielleicht am besten nicht (alleine) liest. Aber darüber muss gesprochen werden. Als Therapeut eine Einsicht grundsätzlich abzulehnen und dem Patienten eine solche zu verbieten, ist schlicht und ergreifend rechtswidrig.
Und noch etwas zum Thema Grundvertrauen. Wenn mir ein Therapeut auf mein Bitten, den Bericht zu lesen, eiskalt ins Gesicht lügt, dann ist mein Vertrauen ohnehin zerstört. Einem solchen Menschen sollte man dann nämlich nicht vertrauen.
Genau, ich denke aber dieses Hickehacke, was es wegen der Berichte oft gibt, wird sich wieder einpendeln, das Recht ist ja noch neu.
Die Psychologen müssen wohl erst noch lernen, wie sie damit umgehen.
Wobei ja auch im Psychotherapiegesetz geplant ist, bis zu 60 Stunden auf das Gutachterverfahren zu verzichten ... so wäre das Problem auch für viele Therapien erledigt ...
Ansonsten gibt es wohl bald eine Fortbildung "Wie schreibe ich im Einverständnis mit dem Patienten einen guten Bericht"
Die Psychologen müssen wohl erst noch lernen, wie sie damit umgehen.
Wobei ja auch im Psychotherapiegesetz geplant ist, bis zu 60 Stunden auf das Gutachterverfahren zu verzichten ... so wäre das Problem auch für viele Therapien erledigt ...
Ansonsten gibt es wohl bald eine Fortbildung "Wie schreibe ich im Einverständnis mit dem Patienten einen guten Bericht"
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Ich glaube schon, dass ein Patient nicht vergessen sollte, dass es auch um seine Behandlung geht und um die Bewilligung der Stunden, die in einem Gutachten überzeugen müssen!
Also von der Seite sollte man es auch betrachten.
Also von der Seite sollte man es auch betrachten.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!
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hopelife,
aber das vergisst doch keiner. Es geht darum, dass die Therapeuten mit dem Patienten besprechen sollen, wenn sie etwas "überschreiben". Es kann ja auch sein, dass der Patient bei bestimmten Überschreibungen lieber auf die Therapie bei diesem Therapeuten verzichtet.
Ausserdem ist ja auch die Frage, wie damit weitgreifend umgegangen werden kann, wenn der Bericht so geschrieben werden muss, dass der Patient sich durch die Beschreibung abgewertet fühlt. Und es zudem anscheinend regelmässig zu Falschbehauptungen durch die Therapeuten kommt, um angeblich ansonsten nicht therapie-finanzierungs-würdigen Patienten eine Therapie bewilligt zu bekommen.
Wie gesagt, es ist ja auch deshalb im Gespräch, bis zu einem Kontigent von 60 Stunden auf das Berichtsverfahren zu verzichten. Da es so wie es ist, nichts bringt, wenn sowieso die Therapeuten andere Patienten nehmen, als sie in den Berichten beschreiben.
Insofern kann man dann auch sagen, jeder Versicherte erhält die Option auf eine 60stündige Therapie.
Dass die psychoanalytische Sprache beispielsweise den Patienten in einem Tonfall beschreibt, den der Patient an sich nicht erträgt, geht eigentlich nicht überein mit gesellschaftlichen Standards. Es ist doch dann ein entwürdigenedes Procedere, was wahrscheinlich nicht mehr lange toleriert werden wird.
aber das vergisst doch keiner. Es geht darum, dass die Therapeuten mit dem Patienten besprechen sollen, wenn sie etwas "überschreiben". Es kann ja auch sein, dass der Patient bei bestimmten Überschreibungen lieber auf die Therapie bei diesem Therapeuten verzichtet.
Ausserdem ist ja auch die Frage, wie damit weitgreifend umgegangen werden kann, wenn der Bericht so geschrieben werden muss, dass der Patient sich durch die Beschreibung abgewertet fühlt. Und es zudem anscheinend regelmässig zu Falschbehauptungen durch die Therapeuten kommt, um angeblich ansonsten nicht therapie-finanzierungs-würdigen Patienten eine Therapie bewilligt zu bekommen.
Wie gesagt, es ist ja auch deshalb im Gespräch, bis zu einem Kontigent von 60 Stunden auf das Berichtsverfahren zu verzichten. Da es so wie es ist, nichts bringt, wenn sowieso die Therapeuten andere Patienten nehmen, als sie in den Berichten beschreiben.
Insofern kann man dann auch sagen, jeder Versicherte erhält die Option auf eine 60stündige Therapie.
Dass die psychoanalytische Sprache beispielsweise den Patienten in einem Tonfall beschreibt, den der Patient an sich nicht erträgt, geht eigentlich nicht überein mit gesellschaftlichen Standards. Es ist doch dann ein entwürdigenedes Procedere, was wahrscheinlich nicht mehr lange toleriert werden wird.
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sandrin hat geschrieben: (...) Ich kann mich nur immer wieder wundern, wie locker das manche sehen.
Das DÜRFEN ist mir hier irgendwie entgangen... egal.sandrin hat geschrieben:Ich bezog mich hierbei nur auf Aussagen einiger Therapeuten, die den Patienten weismachen wollen, sie DÜRFTEN keine Einisicht nehmen.
Ich habe mich allerdings auf deinen ersten Ursprungssatz (1. Zitat) bezogen, der für mich eher verallgemeinernd klingt.
Nun ja, ist ja "Geschmackssache" wie man was liest....
Hier wurde explizit auf ein angebliches Gerichtsurteil verwiesen, das den Therapeuten die rechtliche Handhabe gebe, dem Patienten die Einsicht zu verweigern! Das ist Quatsch. Ist nunmal so. Nur in absoluten Ausnahmefällen (Suizidgefahr) ist dies erlaubt und dann auch nicht so leicht.
Ich glaube halt, es kommt immer darauf an, was man im Leben so vor hat. Wenn man damit leben kann, dass man als überzogen psychisch gestört dargestellt wird (ohne dass man es überhaupt weiß!), und das mit allen Konsequenzen für die Zukunft, dann ist das ja in Ordnung.
Ich für meinen Teil, und anderen geht es auch so, finde es gar nicht abwegig, und auch nicht einem vertrauensvollen therapeutischen Verhältnis abträglich, wissen zu wollen, was da über mich vermerkt ist. Das gehört für mich einfach zu einem verantwortlich geführten Leben dazu. Aber muss jeder selber wissen...
Ich glaube halt, es kommt immer darauf an, was man im Leben so vor hat. Wenn man damit leben kann, dass man als überzogen psychisch gestört dargestellt wird (ohne dass man es überhaupt weiß!), und das mit allen Konsequenzen für die Zukunft, dann ist das ja in Ordnung.
Ich für meinen Teil, und anderen geht es auch so, finde es gar nicht abwegig, und auch nicht einem vertrauensvollen therapeutischen Verhältnis abträglich, wissen zu wollen, was da über mich vermerkt ist. Das gehört für mich einfach zu einem verantwortlich geführten Leben dazu. Aber muss jeder selber wissen...
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Ich halte das für eine Legende, anzunehmen, in den Gutachten würden seitenweise Beleidigungen stehen und die Patienten regelmäßig als widerliche Idioten dargestellt (ich übertreibe nicht wirklich drastisch).
Haben wir eine Störung oder haben wir keine? Wer den Bericht in erster Linie lesen möchte, um bestätigt zu bekommen, dass er das gute Opfer ist, der sollte sich das sicher nicht antun. Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen dem Verhalten, das der Therapeut dem Patienten gegenüber zeigt - und dem nüchternen Stil, in dem so ein Bericht geschrieben wird. Seitenweise Tränenvergießen über das Leiden des Patienten wird man dort wohl vergeblich suchen. Und das ist es wohl, was viele Therapeuten befürchten, wenn ein Patient den Text liest: dass dieser nicht versteht, wo das Mitgefühl geblieben ist, sondern dass er erfahren muss, wie zwei Fachleute über ihn kommunizieren - zu einem bestimmten Zweck.
Mein eigener Therapeut hat, zumindest was die Diagnose betrifft, eher unter- als übertrieben - allerdings sagte er auch: "...mit gutem Grund!" - Und trotzdem gab es keinerlei Probleme, die 300h bewilligt zu bekommen. Der "gute Grund" leuchtet mir allerdings auch ein, denn: Die Diagnose wandert mit, zehn Jahre lang. Sie verschwindet nicht einfach so, nur weil die Therapie beendet wurde...
Ich kann also verstehen, dass man 'so was' nicht mitschleppen will, wenn es nicht stimmig ist. Also, ich wollte nicht als Borderliner stigmatisiert werden, und zwar UNABHÄNGIG DAVON, ob die Diagnose zutrifft oder nicht!!! Andererseits funktioniert ohne ein gewisses Vertrauen eine Therapie auch nur bedingt: Wenn ich also annehme, der Therapeut würde hinter meinem Rücken Lügengeschichten erzählen, ohne daran zu denken, dass das auch negative Auswirkungen haben könnte, dann ist es wichtig, darüber zu sprechen. U.U. können viele Ängste dann aus dem Weg geräumt werden, z.B. indem das Schreckgespenst der Diagnose benannt wird. Was ich allerdings völlig daneben fände, wäre dem Therapeuten mit dem Gesetzbuch gegenüberzutreten. Dann kann man es eigentlich auch gleich lassen...
Haben wir eine Störung oder haben wir keine? Wer den Bericht in erster Linie lesen möchte, um bestätigt zu bekommen, dass er das gute Opfer ist, der sollte sich das sicher nicht antun. Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen dem Verhalten, das der Therapeut dem Patienten gegenüber zeigt - und dem nüchternen Stil, in dem so ein Bericht geschrieben wird. Seitenweise Tränenvergießen über das Leiden des Patienten wird man dort wohl vergeblich suchen. Und das ist es wohl, was viele Therapeuten befürchten, wenn ein Patient den Text liest: dass dieser nicht versteht, wo das Mitgefühl geblieben ist, sondern dass er erfahren muss, wie zwei Fachleute über ihn kommunizieren - zu einem bestimmten Zweck.
Mein eigener Therapeut hat, zumindest was die Diagnose betrifft, eher unter- als übertrieben - allerdings sagte er auch: "...mit gutem Grund!" - Und trotzdem gab es keinerlei Probleme, die 300h bewilligt zu bekommen. Der "gute Grund" leuchtet mir allerdings auch ein, denn: Die Diagnose wandert mit, zehn Jahre lang. Sie verschwindet nicht einfach so, nur weil die Therapie beendet wurde...
Ich kann also verstehen, dass man 'so was' nicht mitschleppen will, wenn es nicht stimmig ist. Also, ich wollte nicht als Borderliner stigmatisiert werden, und zwar UNABHÄNGIG DAVON, ob die Diagnose zutrifft oder nicht!!! Andererseits funktioniert ohne ein gewisses Vertrauen eine Therapie auch nur bedingt: Wenn ich also annehme, der Therapeut würde hinter meinem Rücken Lügengeschichten erzählen, ohne daran zu denken, dass das auch negative Auswirkungen haben könnte, dann ist es wichtig, darüber zu sprechen. U.U. können viele Ängste dann aus dem Weg geräumt werden, z.B. indem das Schreckgespenst der Diagnose benannt wird. Was ich allerdings völlig daneben fände, wäre dem Therapeuten mit dem Gesetzbuch gegenüberzutreten. Dann kann man es eigentlich auch gleich lassen...
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Es wird auch nicht wirklich selten vorkommen, dass ein Patient deshalb so fixiert ist darauf, die "Verantwortung und Kontrolle" zu behalten, weil es zu seinem Störungsbild gehört, nicht loslassen zu können, nicht zu vertrauen und sich an Formalitäten festzubeißen. Das muss nicht unbedingt ein gutes Zeichen sein, finde ich, wenn man das so betont, dass man unabhängig und selbstbestimmt ist. Dahinter kann eine starke Angst stecken, nicht nur vor dem Anderen, sondern auch vor dem Leben an sich.
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