Exzessives Sexleben, midlife crisis oder Sexsucht?

[hinundweg]

@rosenfüchsin:

ich kenne ja die skala nicht, aber ich finds nüchtern betrachtet schon ziemlich extrem, sowohl hinsichtlich der risiken, als auch in der intensität und exzessivität des tuns.

ich empfinde es im moment taktvoller, meinem partner nichts zu sagen und ihn sogar zu belügen, als ihm mit meinem begehren ein paket umzuhängen, mit dem er nicht gut umgehen wird können. das kann man finden, wie man will, aber ich kenne ihn so lang, ich kann nicht glauben, dass ich mich irre. außerdem kann ich einige infos meinem partner gar nicht zumuten, er ist so konservativ, da könnte er gar nichts damit anfangen.

zum ersten mal seit vielen jahren fühle ich mich wieder begehrt, als jägerin, als die, die aussucht und bei der alles gut ist. ob das ein sich treiben lassen ist, glaube ich nicht, es fühlt sich an, wie der gipfel der sexuellen selbstbestimmung. die risiken sind mir sehr wohl klar, das macht es ja erst kompliziert.

an alle vielen dank fürs zuhören, fürs mitfühlen ind mitteilen!
liebe grüße, hinundweg

[candle.]

Schön, dass du dich wieder meldest!

sowohl hinsichtlich der risiken, als auch in der intensität und exzessivität des tuns.

Da du das nun ständig wiederholst und dir das offensichtlich wichtig ist, wichtiger als die "Verpflichtung" deines Partners gegenüber, frage ich jetzt mal ganz offenherzig: Was ist exzessiv? Was ist denn da die Intensität bzw. wie wird die denn hervorgerufen? Und warum kannst du Risiken nicht ausschalten?

Viele Grüße!
candle

[hinundweg]

was ist exzessiv? der punkt ist, es ist/war so überwältigend, dass ich die risiken eingegangen bin. sagen wir mal, egal, wieviele regeln ich gebrochen habe, welche grenze ich überschritten habe, es hat sich gelohnt, zumindest in diesem moment. der kater der erkenntnis, dass ich die konsequenzen u.u. auch tragen werde müssen, kommt nur zwischendurch auf. genauso das gefühl, dass das leben der letzten wochen bitte genauso weitergeht, weitergehen soll.
da gehts für mich um begehren, befriedigung, um zuviel von allem. dazu noch das zuckerl, dass es mit meinem partner viel besser läuft, als schon viele jahre, dass ich aufgedreht von einem date nachhause komme und mit ihm "weitermache".
vielleicht ist das schwer nachzuvollziehen, ich hätte das selbst nicht für möglich gehalten.

[candle.]

vielleicht ist das schwer nachzuvollziehen, ich hätte das selbst nicht für möglich gehalten.

Ja nachvollziehen kann ich das schon, aber ich hatte ja konkrete Fragen gestellt und dazu magst du ja offenbar nichts sagen. Wenn dein Partner positiv reagiert, ist das doch schön!? Und wenn du jetzt Sex im Chat ausübst... naja da sehe ich nicht so große Gefahr, hängt davon ab, ob du eine Affinität zu Abhängigkeiten hast. Du die Begegnungen mit realen Männern halte ich jetzt nach deinen Schilderungen auch für überschaubar. Klar solltest du auf Kondome zurückgreifen und dich am besten erstmal an einem sicheren Ort mit den Männern treffen, aber das weißt du eh.

Aber ein Rätsel ist mir schon wie man das so unterbringt zwischen Mann, Kindern und Job.

Wo siehst du denn deinen "Leidensdruck" in deiner Geschichte gerade?

candle

[hinundweg]

ja, so genau mag ich das gar nicht schreiben. und nein, ich habe keinen cybersex, hatte mich übers web verabredet, aber eben auch einfach so, so wie früher.
mein leidensdruck besteht darin, dass ich weiß, ich sollte das einfach lassen und als schöne erinnerungen in meinen alltag mitnehmen. und ich weiß, dass ich es jetzt einfach nicht lassen will oder kann.
wie sich das neben arbeit und familie ausgeht, ist mir auch ein rätsel, aber ich bin so ruhig und gut drauf, wenn ich da bin, dass die zeit, die ich nicht da bin wahrscheinlich nicht so wichtig ist.

[candle.]

mein leidensdruck besteht darin, dass ich weiß, ich sollte das einfach lassen

Und wenn du mal in eine Beratungsstelle gehst?

candle

PS: Oder mit einer guten Freundin reden?

[hinundweg]

es gibt eine beratungsstelle für dieses thema? wenn mir wer meine geschichte erzählen würde, würde ich spontan auf bipolar in einer hypersexuellen phase tippen, gewürzt mit selbstschädigenden tendenzen. aber so ist es nicht. ich glaube, ich kann das nicht erkären.

[madmonk]

Liebe hinundweg,

Du wirst das alles schon selbst lösen und zermartere Dir nicht das Hirn in Analysen so lange Du Dich wohl fühlst. Da Du, wie ich glaube erkennen zu können, ganz gut reflektierst, ist ein Austausch wie hier o.k., sollte aber nicht zur Hobbyanalyse führen.

Du wirst da Deinen Weg finden. Es wäre schön, wenn Du den hier eines Tages (hoffentlich in positiver Form) beschreiben könntest. Davon würden viele in ähnlichen Situationen profitieren.

LG
Manni

[candle.]

es gibt eine beratungsstelle für dieses thema? wenn mir wer meine geschichte erzählen würde, würde ich spontan auf bipolar in einer hypersexuellen phase tippen, gewürzt mit selbstschädigenden tendenzen. aber so ist es nicht. ich glaube, ich kann das nicht erkären.

Naja, schaue dich doch mal um was deine Stadt anbietet.

Wie gesagt, bei 2 Monaten Laufzeit würde ich nicht auf bipolar kommen oder bist du in therapeutischer Behandlung?

candle

[hinundweg]

nein, ich bin nicht in therapie, aber selbst in einem "vorbelasteten" beruf. ich habe oft mit krankheitsbildern aus dem psychiatrischen bereich zu tun, daher auch meine sorge.

[leuchtturm]

wenn du das, was ich Gefahren nennen würde, nämlich sich mit Wildfremden in deren Wohnung treffen, ohne dass jemand weiß, wo du bist, oder ungeschützten Sex, ausschalten kannst:
warum musst du gerade nun aufhören?
Mag oberflächlich klingen, doch:
du weißt vom Kopf her, dass dein Doppelleben irgendwann auffliegen wird. Dann wird es ganz sicher Probleme mit deinem Mann geben.
Anscheinend bist du innerlich noch nicht bereit aufzuhören.
Du musst allerdings damit rechnen, dass dein Mann oder deine Familie aus anderer Quelle von deinem Doppelleben erfahren. Ob dir das lieber ist, als selbst den Stier bei den Hörnern zu packen, kannst nur du entscheiden.

Warum sollte eine psychische Störung wie Bipolarität dahinterstecken? nicht jedes Verhalten, das anders ist als 08-15, ist pathologisch!

[candle.]

nein, ich bin nicht in therapie, aber selbst in einem "vorbelasteten" beruf. ich habe oft mit krankheitsbildern aus dem psychiatrischen bereich zu tun, daher auch meine sorge.

Na gut, ich wünsche dir einen guten Weg! Ich ziehe mich jetzt mal raus, nachdem ich jetzt gestutzt habe, dass du dich bei madmonk bedankt hast. Das sagt ja nur aus: Alles ist gut wie es ist.

candle

[hinundweg]

@candle: ich danke dir! auch wenn dein eindruck nicht stimmt, denn ich weiß, dass du recht hast. ich werde mal drüber schlafen.

[Pitt]

Klar solltest du auf Kondome zurückgreifen

Zum Thema "safer sex" mag sich hinundweg nicht konkret äußern.
Ich selbst sehe Sex zwar insgesamt "locker", - aber mit sexuell übertragbaren Krankheiten ist nicht zu spaßen.
Wäre ich ein Partner, - der sich über seine "fremdsexelnde" Partnerin infiziert, - und sei es nur es nur leicht behandelbarer Tripper, - von Hepatitis C oder gar HIV ganz zu schweigen -, wäre ich wohl maximal sauer. Nicht über das "Fremdsexeln" als solches, sondern über die Infektion.
Meiner Meinung trägt ein fremdsexelnder Partner eine hohe gesundheitliche Verantwortung für den festen Partner, und schon allein aus diesem Grunde darf es da keine Heimlichkeiten geben.
Lg
Pitt

[hinundweg]

das stimmt nicht, ich habe das explizit aus den regelverstößen rausgenommen! das ist selbst für mich ein nogo.