Im Grunde nicht.aglaja hat geschrieben:spannend, das ganze...
also ich komme mit der ganzen geschichte nicht ganz mit. vielleicht habe ich auch etwas überlesen, bitte mich in diesem fall zu korrigieren.
die fragestellung geht ja sehr weit über das thema, ob es einem wichtig ist, was die leute reden, hinaus.
Es gibt ja ein anderes Thema, wo ich meine Probleme beschreibe, und zwar hier:
viewtopic.php?f=7&t=27685
Dort habe ich meine Probleme detaillierter beschrieben, allerdings nicht so sehr unter dem Aspekt, daß es meiner Familie sehr wichtig ist, was die Leute reden.
Da jedoch in meiner Therapie herausgekommen ist, daß genau dies ein Punkt ist, auf dem meine Familie immer herumreitet und nachdem einmal meine Schwester auch zur Therapiestunde gekommen ist und ihr Reden in dieser Stunde genau auf diesen Punkt abgezielt hatte, habe ich (mit gehöriger Verspätung) dann halt dieses Thema hier begonnen. Ein Anlaß dafür war auch der Umstand, daß sich in der familiären Situation einige Dinge zugespitzt haben, bei denen es genau um dieses Thema ging.
Allerdings möchte ich auch wissen, wie verbreitet das eigentlich ist, daß es Leuten sehr wichtig ist, was die Leute reden. Wie ich schrieb, ist das mir überhaupt nicht wichtig, meiner Familie aber schon. Und da wollte ich eigentlich wissen, ob diese Haltung, daß es sehr wichtig ist, was die Leute reden, selten oder häufig ist.
Es geht mir ja auch darum, daß ich meine Familie diesbezüglich einschätzen will:
Bin ich deshalb "abartig", weil mir egal ist, was die Nachbarn reden?
Oder hat meine Familie da den Außenseiter-Job, weil ihr dies eben so wichtig ist?
Was entspricht da eher dem, was man gemeinhin "Norm" nennt?
(Von "richtig" oder "falsch" oder von "gut" oder "böse" will ich nicht reden, weil das subjektive Begriffe sind, welche nicht ohne Probleme objektiviert werden können.)
Emotionale Erpressung erfährt ja jeder Mensch in seiner frühen Kindheit. Beispielsweise dann, wenn ihm gesagt wird, daß man zwar nackt in die Dusche geht, aber nicht nackt auf der Straße herumgehen darf - um dies zu unterbinden, wird wohl von den meisten Eltern die eine oder andere Form von Gewalt angewendet. Auch der Kindern oft gesagte Satz "Iß deinen Teller auf, sonst schimpfen alle, und keiner hat dich lieb" gehört dazu.aglaja hat geschrieben:für mich klingen jetzt die darstellungen aus deiner kindheit und jugend sehr stark nach emotionaler epressung.
Das ist alles nur, weil die Familie befürchtet, in der Nachbarschaft schlecht dazustehen, wenn sie das zuläßt.aglaja hat geschrieben:und so viel übergriffigkeit, das einmischen in die frisur, in den lebensstil....
Am Anfang habe ich mir gedacht, daß das Leben so ist und nicht anders.aglaja hat geschrieben:was mich jetzt sehr gewundert hat, wieso du dann nicht geflüchtet bist, es scheint ja so dass du in dem ort geblieben bist.
In der Handelsschule wurde ich zwar zum Rebell, aber das war gegen meine Eltern ein aussichtsloses Unterfangen. Weit einfacher war es da schon mit den Behörden, da konnte ich mich das eine oder andere Mal durchsetzen. Bekannte meinten ob meiner immer wieder erfolglosen Versuche, mich gegen meine Eltern durchzusetzen und zu wehren, daß ich ein Michael Kohlhaas der Jetztzeit bin.
Zwar hatten in der Handelsschule einige Schulkollegen gemeint, ich sollte mal den großen Krach riskieren. Als dann aber einige Schulkollegen mich bei uns zuhause besuchten, änderten sie ihre Meinung und sagten, daß das keine gute Idee wäre, denn sonst gäbe es eine Schlagzeile in der Kronen-Zeitung "Vater erschlug Sohn" oder auch "Sohn erschlug Vater". Und es steht tatsächlich zu befürchten, daß es genau auf das hinauslaufen wird. Das nennt man dann "sich gegen die Bevormundung wehren" oder "einen Schlußstrich ziehen"...
Habe ich das nicht deutlich genug beschrieben?aglaja hat geschrieben:bzw auch, wie das möglich ist, dass deine eltern oder schwester noch heute einfluß auf dich haben können.
Es hängt wohl auch damit zusammen, daß unser Amtsarzt Schularzt im Gymnasium war. Angeblich war ich im Gymnasium frech zu den Professoren und zum Schularzt und unfolgsam zu den Eltern, deshalb wurde ich von der ersten Klasse Gymnasium gleich in eine psychiatische Kinderklinik gebracht, wo ich erst nach ca. vier Monaten wieder rauskam. Ich durfte dann zwar wieder ins Gymnasium, aber nur mit der Auflage, daß ich nach der vierten Klasse die Schule verlasse; dabei wollten meine Eltern, daß ich die Matura mache. Dieser Amtsarzt hat mir dann mehrfach Schwierigkeiten gemacht, weil sich der noch an mich aus dem Gymnasium erinnert hat. Daher konnte ich auch keinen Führerschein machen, weil er alle möglichen Eintragungen (aka es sei nicht gewährleistet, daß ich die Verkehrsregeln einhalten würde) in die Akten gemacht hat.
Das alles spielt natürlich mit eine Rolle.
Wurstel