Also Supervision verstehe ich (als Patient, der noch nie an einer teilgenommen hat, versteht sich *gg*) schon so, dass ggf. auch geschaut wird, ob es auch etwas mit dem Therapeuten zu tun haben könnte. Notfalls muss halt der Supervisor sozusagen dem Therapeuten auf den Zahn fühlen (muss ein Therapeut dem Patienten ja auch manchmal). Oder eben, dass thematisiert wird, wie man mit einer spezifischen Problematik umgeht.leberblümchen hat geschrieben:Die brauchen auch Hilfe - aber ob sie deshalb bereit sind, sich so weit zu öffnen, wie es nötig wäre? Du erhoffst dir einen Rat, du schlägst beim Supervisor auf, und dann stellt sich irgendwie die Frage: "Au weia! Hat das etwa was mit mir zu tun?"
Bei meiner Thera habe ich schon den Eindruck, dass sie auch schaut, was es mit ihr zu tun hat. Ich weiß leider keine Details, aber auch die Beratung muss etwas in die Richtung gäußert haben, dass Sie sich (emotional) in etwas hineinziehen hat lassen.
Ich überlege, wie man das sauber trennen kann... bzw. ob man das überhaupt kann (zumal Beziehungsdynamiken ja wechselseitig sind). Jedenfalls kann man das über die Hintertür gut und gerne doch wieder auf den Patienten zurückwerfen à la na ja, kein Wunder bei der Störungsdynamik des Patienten kann das passieren. Oder der Patient hat ja auch dies oder jenes auf sie projiziert. Usw. Genauso könnte der Patient sagen: aber hallo, sind ja der Therapeut und sollten damit doch umgehen können. Glaube aber nicht, dass das das Rätsels Lösung ist... wenn es dann nur um Zuschreibung geht, mit wem es zu tun ohne zu schauen was evtl. zu ändern ist.
Dass natürlich gewisse Ängste vorhanden sein können, von der Supervision oder Intervisionsgruppe eins auf den Deckel zu bekommen, ist würde ich als menschlich erachten (Supervisoren machen das ab und an). Wenn nicht, kann man sich ja eine Supervision wirklich sparen, wenn weder Therapeut noch Supervisor der Sache kritisch auf den Grund gehen wollen und von der Grundannahme ausgehen, dass es natürlich nie etwas mit dem Therapeuten zu tun haben kann.