Therapeut feuchte Augen
hm....ok.
mich verwirrt es zuweilen, weil ich mich immer frage ob es ein plumper versuch ist, mir zu zeigen was ICH fühlen sollte, oder ob es ehrlich ist. aber ok. ist wohl so .
mich verwirrt es zuweilen, weil ich mich immer frage ob es ein plumper versuch ist, mir zu zeigen was ICH fühlen sollte, oder ob es ehrlich ist. aber ok. ist wohl so .
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Ich glaube, daß es gerade ein wichtiger Teil einer Therapie ist, eigene Gefühle wahrzunehmen, zu benennen und erst einmal ohne Gegenreaktion zuzulassen. Wie soll der Therapeut das vermitteln, wenn er seine Reaktionen auf den Patienten nicht benennen und zeigen könnte? Gerade das ist etwas, was viele Menschen verlernt haben und daß du es "uncool" findest, Gefühle zu zeigen, zeigt, daß hieran leider oft auch die Erziehung schuld ist. Schon kleinen Kindern wird das Weinen und Traurigsein verboten, so als wären das unangemessene Gefühle auf traurige und frustrierende Erlebnisse. Und später sind sie dann emotionale Krüppel und müssen es erst wieder lernen. Mir ging das so mit Schwäche zeigen, einfach anzunehmen, daß man sich gerade hilflos und gedemütigt fühlt. Dabei hat mir die Therapie sehr geholfen.Salus hat geschrieben:ich wusste nicht, dass therapeuten so viel gefühl zeigen dürfen.......
dachte immer zur objektivität und professionalitaet gehört auch eine gewisse coolness.
Und wer keine Tränen zeigen kann, kann auch keine Freude zeigen. Wer Gefühle nicht ohne rationale Rechtfertigung erlauben oder akzeptieren kann (das ist mir auch in der Therapie bewußt geworden, daß es bei mir oft so ist/war), der wird ihre Botschaften nicht entschlüsseln können. Und die Kommunikation leidet auch darunter. Meine Erfahrung gerade bei Männern ist übrigens, daß die Männer am selbstbewußtesten und stärksten sind, die nicht versuchen, cool zu sein, denn hinter Letzterem steht der Versuch, etwas verstecken oder vortäuschen zu müssen, anstatt authentisch zu sein. Da das Cool-sein-wollen Männer stärker betrifft, finde ich es toll, daß auch männliche Therapeuten Gefühle zeigen und benennen können und nicht nur wie ein Dozent ihre Fachsprache runterrasseln. Da sie es vermutlich im Studium gelernt haben und nicht von ihren Eltern, zeigt das doch, daß es jeder lernen kann, auch noch im Erwachsenenalter.
Was ich aber gut verstehen kann, ist, daß es manchmal widersprüchlich wirkt, wenn ein Therapeut einerseits echte Gefühle zeigt und dann andererseits sehr abgrenzend ist. Aber auch da glaube ich, daß man erkennen sollte, daß so ein Verhalten im Grunde normal und angemessen ist. Der Therapeut, der gleich in der zweiten Stunde weinte, hat sich nicht ein einziges Mal zurückgemeldet, obwohl nun bald zwei Monate vergangen sind. Daß man durchaus emotional reagieren darf, sich daraus aber keinerlei Verpflichtungen oder Ableitungen ergeben müssen, kann man auch daraus lernen. Es ist im normalen Leben ja oft so, daß man entweder großen Anteil nimmt und sich schwer abgrenzen kann und einen das dann sogar belastet, oder daß man sich abschottet und dann kaltherzig oder unbeteiligt wirkt. So als wäre es eine Schwäche, die Nachteile nach sich zieht, wenn man in einer Situation mit anderen mitfühlt.
Ich finde es sehr hilfreich zu schauen, warum einen bestimmte Reaktionen eines Therapeuten irritieren, das hat viel mit einem selbst zu tun.
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Hallo, ich habe diese Frage übersehen, entschuldige.Salus hat geschrieben:Kannst du mir noch in einem Satz schildern, was das synchrone Bauchgluckern ist, oder du damit gemeint hast?
Ich meinte das ganz wörtlich. Wir hatten das über eine lange Phase immer mal, und für einen Zeitraum von wenigen Wochen wirklich intensivst. Heute kommt es nur noch ansatzweise vor - vielleicht ist es nicht mehr nötig? Denn eigentlich ist unsere Beziehung sehr viel enger geworden als noch damals, als wir eifrig gegluckert haben.
Ich weiß nicht, wer mit dem Gluckern angefangen hat; vermutlich ich. Wie das eben so ist, wenn der Bauch gluckert... *gluckgluckgluck* - und dann fing er damit an, und mein Bauch war ruhig. Und dann hat mein Bauch wieder geantwortet. Und dann noch mal er. Das war phasenweise so heftig, dass ich mich furchtbar geschämt hab oder sogar Angst hatte, er rennt gleich los aufs Klo. Heute denke ich ganz gerne daran zurück. Ich denke, das war nur möglich unter bestimmten Voraussetzungen, wie das bei Tränen auch ist: Man kann sich dafür öffnen oder sich verschließen.
Danke für eure Antworten bisher.
Ich bin mir noch nicht so sicher, aber ich meine schon, dass es auch hilfreich ist, wenn der Therapeut einem verbal mitteilt, was er gerade fühlt.
Man kann die Worte hören und aufnehmen und lernt daraus, evtl. auch gleich noch, sich selbst besser auszudrücken.
Weshalb da dann feuchte Augen mehr unterstützen sollen...hm.....vorstellbar......evtl. sinnvoll, aber...dann wäre es ja womöglich wieder nur eine "Masche".
Da frage ich mich dann, möchte ich das so?
Ist es gezielt eingesetzt, oder doch unwillkürlich....?
Ich sehe es nicht so, dass jemand der keine Träne zeigen kann, auch generell keine freude empfinden oder zeigen kann.
Es ist durchaus differenziert möglich.
Einerseits Schwierigkeiten mit negativen Gefühlen, andererseits - los lachen können, sich über etwas freuen können.
Das eine schließt doch das andere nicht aus, meiner Meinung nach.
Ich bin mir noch nicht so sicher, aber ich meine schon, dass es auch hilfreich ist, wenn der Therapeut einem verbal mitteilt, was er gerade fühlt.
Man kann die Worte hören und aufnehmen und lernt daraus, evtl. auch gleich noch, sich selbst besser auszudrücken.
Weshalb da dann feuchte Augen mehr unterstützen sollen...hm.....vorstellbar......evtl. sinnvoll, aber...dann wäre es ja womöglich wieder nur eine "Masche".
Da frage ich mich dann, möchte ich das so?
Ist es gezielt eingesetzt, oder doch unwillkürlich....?
Ich sehe es nicht so, dass jemand der keine Träne zeigen kann, auch generell keine freude empfinden oder zeigen kann.
Es ist durchaus differenziert möglich.
Einerseits Schwierigkeiten mit negativen Gefühlen, andererseits - los lachen können, sich über etwas freuen können.
Das eine schließt doch das andere nicht aus, meiner Meinung nach.
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@Salus, es schließt sich nicht aus und ist natürlich differenzierter zu sehen, aber Übertreiben veranschaulicht. Ich formuliere mal um: Ich konnte bisher keinen kennenlernen, der keine Trauer, Angst, Scham o.ä. Reaktionen zeigen kann (sondern durch Wut oder Gelächter überdeckt) und trotzdem emotional gesund ist. Wenn es das doch gibt...umso besser!
Wenn man die Tränen o.ä. Reaktion des Therapeuten zu kritisch hinterfragt, stimmt vielleicht etwas mit der therapeutischen Beziehung und den eigenen Erwartungen nicht...so war es bei mir - die fehlende Reaktion auf meinen Humor oder wichtige Andeutungen zeigte mir, daß es nicht paßte.
Es ist aber nicht Aufgabe des Patienten, den Therapeuten bis ins Letzte zu analysieren, sondern wohl doch eher umgekehrt. Die ganze Therapie ist eine "Masche", eine künstliche Beziehung, warum aber sollte das deren Wirkung schmälern?
Wenn man die Tränen o.ä. Reaktion des Therapeuten zu kritisch hinterfragt, stimmt vielleicht etwas mit der therapeutischen Beziehung und den eigenen Erwartungen nicht...so war es bei mir - die fehlende Reaktion auf meinen Humor oder wichtige Andeutungen zeigte mir, daß es nicht paßte.
Es ist aber nicht Aufgabe des Patienten, den Therapeuten bis ins Letzte zu analysieren, sondern wohl doch eher umgekehrt. Die ganze Therapie ist eine "Masche", eine künstliche Beziehung, warum aber sollte das deren Wirkung schmälern?
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Für mich ist das sehr hilfreich und wichtig. Gerade deshalb, weil ich oft nicht weiss was ich im Gegenüber auslöse und ob ich mein Gegenüber überhaupt erreichen kann...Salus hat geschrieben: Ich bin mir noch nicht so sicher, aber ich meine schon, dass es auch hilfreich ist, wenn der Therapeut einem verbal mitteilt, was er gerade fühlt.
Ich kann mir das gezielt einsetzen nicht vorstellen. Wenn dem aber so wäre, wäre ich weg. Da hätte ich jegliches Vertrauen verloren und würde mich ver...scht fühlen. So ein Getue wäre für mich unerträglich.Salus hat geschrieben:Weshalb da dann feuchte Augen mehr unterstützen sollen...hm.....vorstellbar......evtl. sinnvoll, aber...dann wäre es ja womöglich wieder nur eine "Masche".
Ist es gezielt eingesetzt, oder doch unwillkürlich....?
Bis ins Letzte vielleicht nicht, aber immer wieder sehr wohl. Schließlich ist die Thera ein Teil des Beziehungsaspekts und da hinterfrage ich schon - und zwar sehr direkt.Krang2 hat geschrieben: Es ist aber nicht Aufgabe des Patienten, den Therapeuten bis ins Letzte zu analysieren, sondern wohl doch eher umgekehrt. Die ganze Therapie ist eine "Masche", eine künstliche Beziehung, warum aber sollte das deren Wirkung schmälern?
Das die therapeutische Beziehung nicht echt ist - ist vielleicht nicht immer so (oder nicht in vollem Umfang) - und hängt sicher von beiden Beteiligten ab. Ich habe dies kürzlich so geäußert und habe eine Stunde mit Klärung "verbringen dürfen", weil sich meine Thera (sich und unsere Beziehung) durch dieses Statement durch mich entwertet sah. Ihrer Meinung nach und so sehe ich es meistens auch (wenn ich mich im Hier und Jetzt befinde - und nicht im Zweifelmodus) ist unsere Beziehung echt.
@peppermint patty,
Ja, mit der Zeit erfährt man sicher viel über die Persönlichkeit des Therapeuten. Aber ich setze mich nicht in die Therapiestunde, in der es um meine Probleme geht, und überlege, welche Probleme der Therapeut in seinem eigenen Privatleben so hat, das meinte ich. Naja, hinterher vielleicht insgeheim, aber es geht mich nichts an und ich weiß nicht, wie man als Patient solche Privatinformationen über den Therapeuten einordnen soll (z.B. dessen Sexualität).
Ich habe mich wohl ungenau ausgedrückt: Ich stimme dir zu, die therapeutische Beziehung sollte schon "echt" in dem Sinne sein, daß der Therapeut keine Gefühle vorheuchelt - aber die ganze Konstellation ist künstlich. Ohne den therapeutischen Rahmen wäre da nichts. Fast so, als wäre der Therapeut so eine Art "geistige Prostituierte". Ja, ich weiß, der Vergleich klingt abwertend, mir fällt einfach nichts Treffenderes ein.
Ja, mit der Zeit erfährt man sicher viel über die Persönlichkeit des Therapeuten. Aber ich setze mich nicht in die Therapiestunde, in der es um meine Probleme geht, und überlege, welche Probleme der Therapeut in seinem eigenen Privatleben so hat, das meinte ich. Naja, hinterher vielleicht insgeheim, aber es geht mich nichts an und ich weiß nicht, wie man als Patient solche Privatinformationen über den Therapeuten einordnen soll (z.B. dessen Sexualität).
Ich habe mich wohl ungenau ausgedrückt: Ich stimme dir zu, die therapeutische Beziehung sollte schon "echt" in dem Sinne sein, daß der Therapeut keine Gefühle vorheuchelt - aber die ganze Konstellation ist künstlich. Ohne den therapeutischen Rahmen wäre da nichts. Fast so, als wäre der Therapeut so eine Art "geistige Prostituierte". Ja, ich weiß, der Vergleich klingt abwertend, mir fällt einfach nichts Treffenderes ein.
Zitat: ....... in dem Sinne sein, daß der Therapeut keine Gefühle vorheuchelt - aber die ganze Konstellation ist künstlich. Ohne den therapeutischen Rahmen wäre da nichts. Fast so, als wäre der Therapeut so eine Art "geistige Prostituierte". Ja, ich weiß, der Vergleich klingt abwertend, mir fällt einfach nichts Treffenderes ein.......
Eine künstliche Konstellation, .....
Sicher nicht ganz Falsch, aber dennoch ein Gedanke der etwas erschreckt.
Soviel ich weiß ist es bei einer Therapie immer so, dass der Therapeut auf den Patienten achten, auf sich selbst achten muss und dann noch alles wie eine dritte Person von aussen beachten sollte, um es zu reflektieren oder zu filtern.
Von daher stimmt das schon mit der künstlichen Konstellation, für mein Verständnis.
Demnach wären die feuchten Augen auch wieder nur ein Versuch etwas zu reflektieren, was dann wiederum beim Patienten eine Reaktion auslösen könnte oder eine Wirkung, die man dann ihererseits wieder beleuchten könnte.
Also bewusst eingesetzt.
Ich weiß noch nicht so recht ob man sich da als Patient wohl fühlt, wenn man doch gewiss ist, alles in der Stunde geschieht bedacht und reflektiert und beleuchtet.....und alles wird auch so geäussert, und sortiert, nach sinnvollen Kommentaren, wie provokation oder mehr nach sinnvollen Gefühlsäusserungen wie Anteilnahme oder oder....
Im Prinzip ist das alles irgendwie eher ein Vorgang wie zu zweit durch einen Irrgarten zu laufen und zu versuchen sich ab und an wieder an Punkten zu treffen, als ein gemeinsamer Weg.
Ich glaube nicht, dass die Beziehung in der Thera nicht stimmt, denn würde jemand anders (und teilweise gab es schon ein paar andere Theras) vor mir sitzen, würde ich mich genau das gleiche Fragen.
Warum verliert er die Kontrolle?Verliert er überhaupt die Kontrolle oder macht er das absichtlich?Wenn er das absichtlich macht, warum dann so überdeutlich und was soll es in mir bewirken? Darf er ,wenn das alles nicht zutrifft , selbst so empfinden in einer Sitzung? Möche er mich testen ob ich darauf reagiere ? Erwartet er überhaupt etwas oder gar nichts ?......usw usw....
Eine künstliche Konstellation, .....
Sicher nicht ganz Falsch, aber dennoch ein Gedanke der etwas erschreckt.
Soviel ich weiß ist es bei einer Therapie immer so, dass der Therapeut auf den Patienten achten, auf sich selbst achten muss und dann noch alles wie eine dritte Person von aussen beachten sollte, um es zu reflektieren oder zu filtern.
Von daher stimmt das schon mit der künstlichen Konstellation, für mein Verständnis.
Demnach wären die feuchten Augen auch wieder nur ein Versuch etwas zu reflektieren, was dann wiederum beim Patienten eine Reaktion auslösen könnte oder eine Wirkung, die man dann ihererseits wieder beleuchten könnte.
Also bewusst eingesetzt.
Ich weiß noch nicht so recht ob man sich da als Patient wohl fühlt, wenn man doch gewiss ist, alles in der Stunde geschieht bedacht und reflektiert und beleuchtet.....und alles wird auch so geäussert, und sortiert, nach sinnvollen Kommentaren, wie provokation oder mehr nach sinnvollen Gefühlsäusserungen wie Anteilnahme oder oder....
Im Prinzip ist das alles irgendwie eher ein Vorgang wie zu zweit durch einen Irrgarten zu laufen und zu versuchen sich ab und an wieder an Punkten zu treffen, als ein gemeinsamer Weg.
Ich glaube nicht, dass die Beziehung in der Thera nicht stimmt, denn würde jemand anders (und teilweise gab es schon ein paar andere Theras) vor mir sitzen, würde ich mich genau das gleiche Fragen.
Warum verliert er die Kontrolle?Verliert er überhaupt die Kontrolle oder macht er das absichtlich?Wenn er das absichtlich macht, warum dann so überdeutlich und was soll es in mir bewirken? Darf er ,wenn das alles nicht zutrifft , selbst so empfinden in einer Sitzung? Möche er mich testen ob ich darauf reagiere ? Erwartet er überhaupt etwas oder gar nichts ?......usw usw....
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Wenn dem so wäre, würde ich ihm nichts mehr glauben. Es gibt die Möglichkeit Dinge anzusprechen, nachzufragen - um eine Reaktion auszulösen oder um ein Thema zu beleuchten - da muss man mMn keine Schauspielerei abziehen. Wie sollte ich denn dann andere Dinge glauben: das er ehrlich zu mir ist, mir meine Geschichte abnimmt, an meiner Seite steht, für mich da ist, mich ernst nimmt,.... ne, dass wäre dann nicht mehr möglich.Salus hat geschrieben: Demnach wären die feuchten Augen auch wieder nur ein Versuch etwas zu reflektieren, was dann wiederum beim Patienten eine Reaktion auslösen könnte oder eine Wirkung, die man dann ihererseits wieder beleuchten könnte.
Also bewusst eingesetzt.
Ne, da hast Du recht, Wohlfühlprogramm ist das nicht. Aber an diese Mechanik glaube ich nicht (sicher reagieren einige Theras sehr mechanisch, technisch), aber das sind dann Therapeutenrobots für mich. Da bin ich flugs weg...Ich glaube auch, dass da zu viel "Professionalität" im Therapeuten gesehen wird. Jede Reaktion, jede Emotion, jeder Blick, jedes kleine Wort, jedes Geräusch - alles ist (immer) bedacht. Das würde für mich bedeuten Therapeuten wären Halbgötter - in bunt. Das sind sie aber ganz sicher nicht.Salus hat geschrieben:Ich weiß noch nicht so recht ob man sich da als Patient wohl fühlt, wenn man doch gewiss ist, alles in der Stunde geschieht bedacht und reflektiert und beleuchtet.....und alles wird auch so geäussert, und sortiert, nach sinnvollen Kommentaren, wie provokation oder mehr nach sinnvollen Gefühlsäusserungen wie Anteilnahme oder oder....
Es gibt aber sehr emotionale Momente in der Therapie - in Deiner sicher auch - (spüre ich gerade wenn meine Thera zB sauer über mich ist - wie letzte Stunde), da ist nichts mit bedacht, reflektiert und beleuchtet,... Nein, da sind echte Emotionen vorhanden - sehr viel emotional anders hätte eine Freundin auch nicht reagiert - dennoch sicher nicht so geduldig und konstruktiv.
Allerdings hat mir meine Thera mal erzählt, dass sie immer genau auslotet, wie weit sie sich selbst in einer Therapie zeigt - wie viel die Klientin "verträgt".
Ich würde ihn das fragen. Und jede andere Thera auch.Salus hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass die Beziehung in der Thera nicht stimmt, denn würde jemand anders (und teilweise gab es schon ein paar andere Theras) vor mir sitzen, würde ich mich genau das gleiche Fragen.
Für mich ist die Beziehung zur Thera erst stimmig, wenn ich genau das ansprechen kann. Oder besser gesagt, wen ich alles ansprechen kann - ob "schöne" oder "böse" Gedanken bezüglich ihrer Person. Jeden Zweifel, jede Frage, liebevolle Gefühle, negative Gefühle, alles... und wenn ich dann feststelle: sie kann damit umgehen und gibt mir Antworten oder stellt sich den Auseinandersetzungen. Und nicht mit so blöden Fragen reagiert, wie: Was macht das ... mit Ihnen?
Ich bin dabei sehr persönlich. Das können natürlich bei weitem nicht alle ab - dafür habe ich Verständnis.
[/quote]Salus hat geschrieben:Warum verliert er die Kontrolle?Verliert er überhaupt die Kontrolle oder macht er das absichtlich?Wenn er das absichtlich macht, warum dann so überdeutlich und was soll es in mir bewirken? Darf er ,wenn das alles nicht zutrifft , selbst so empfinden in einer Sitzung? Möche er mich testen ob ich darauf reagiere ? Erwartet er überhaupt etwas oder gar nichts ?......usw usw....
Er darf so empfinden. Überhaupt darf er alles empfinden (nur nicht ausagieren). Er ist doch schließlich ein Mensch mit Gefühlen, wie jeder andere auch. Ich denke viel eher, er zeigt was er fühlt. Das muss überhaupt nichts mit Testen oder erwarteten Reaktionen Deinerseits zu tun haben. Ist doch toll keinen Robot vor sich sitzen zu haben.
Wenn es mich irritieren würde hätte ich ihn allerdings bereits daraufhin angesprochen. Hast Du ihn denn mal gefragt, ob seine feuchten Augen Dir etwas offerieren sollen? Das es dich verunsichert?
Ansonsten: je authentischer, desto hilfreicher und besser - meine Meinung.
Ich finde, daß der "künstliche" Rahmen einer authentischen Kommunikation nicht widersprechen muß. Dieses starke Hinterfragen der Reaktionen des Therapeuten und seiner gezeigten Emotionen scheinen gerade für dich typisch zu sein, und wenn du das bestätigen kannst, dann ist es sicher hilfreich, genau darüber auch mal mit dem Therapeuten zu sprechen. Abgesehen davon setzt jeder Reaktionen auch mal bewußt ein, möchte ich behaupten, nicht nur Therapeuten. Wenn ich mir vorstelle, daß die Motivation dahinter immer eine Hilfestellung, etwas Positives ist, dann kann ich damit gut leben. Bei aller emotionalen Nähe ist mir auch stets klar, daß der Therapeut mir privat nicht mal Hallo sagen wollen würde, und das kann ich als angemessen akzeptieren.
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Da stimme ich dir zu.Krang2 hat geschrieben:Ich finde, daß der "künstliche" Rahmen einer authentischen Kommunikation nicht widersprechen muß.
Hey Krang, woher willst du das wissen? Bist du deinem Thera schon mal privat begegnet und er hat nicht Hallo gesagt? Und wieso glaubst du, dass er das nicht tun würde? Hast du das Gefühl nicht wertgeschätzt zu werden? Denn nur das würde für mich deine Gedanken nachvollziehbar machen.Krang2 hat geschrieben:Bei aller emotionalen Nähe ist mir auch stets klar, daß der Therapeut mir privat nicht mal Hallo sagen wollen würde, und das kann ich als angemessen akzeptieren.
Für mich wäre das überhaupt nicht akzeptabel. Gut ich bin meiner Thera schon "draussen" begegnet und sie hat gegrüßt.
Doch, ich denke, daß er mich als Menschen gewertschätzt hat, glaube jedoch, daß er froh darüber ist, daß er mir mit 99,9% Wahrscheinlichkeit nicht privat begegnet. Meine längere und teilweise emotionale "Dankes"-eMail hat er komplett ignoriert, da ich nicht mehr seine Patientin bin. Für mich ist das trotzdem akzeptabel und verständlich.
Ein Nachtrag, mein erster Therapeut hat mir eine ganz liebe Nachricht geschrieben und mir alles Gute gewünscht. Er muß dabei unter Zeitdruck gestanden haben, um so mehr weiß ich das zu schätzen.
@Salus, was du hinterfragst, also das Zeigen von Gefühlen, könnte theoretisch auch auf jede Alltagssituation angewandt werden. Aber normalerweise verarbeitet man das intuitiv und rasch, muß nicht lange darüber nachdenken, was wie gemeint war und mit welcher Intention. Bezieht sich deine Skepsis nur auf die therapeutische Situation? Wenn ja, warum machst du einen Unterschied zu "normaler" Kommunikation?
@Salus, was du hinterfragst, also das Zeigen von Gefühlen, könnte theoretisch auch auf jede Alltagssituation angewandt werden. Aber normalerweise verarbeitet man das intuitiv und rasch, muß nicht lange darüber nachdenken, was wie gemeint war und mit welcher Intention. Bezieht sich deine Skepsis nur auf die therapeutische Situation? Wenn ja, warum machst du einen Unterschied zu "normaler" Kommunikation?
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der Therapeut wertschätzt den Patienten während der Stunde, denn das ist sein Job. danach wandert die Patientenakte wieder in den Schrank und das wars.
wie soll das bei den vielen Patienten, die jeder Thera hat, auch anders funktionieren.
Mmn wird da viel zu viel hineininterpretiert. Ja, es gibt die therapeutische Beziehung, die aber mit einer "normalen" Beziehung nicht zu vergleichen ist, deswegen ist sie auch nur "therapeutisch".
Oder wünscht ihr Euch auch daß z.B. Euer Zahnarzt zwischen den Terminen an Euch denkt ? Im Prinzip das gleiche, aber keiner verlangt das vom Zahnarzt oder Hausarzt o.ä. Nur beim Therapeuten. Da wird interpretiert und interpretiert was das Zeug hält.
Ein Therapeut ist ein Dienstleister. Mehr nicht. daß es da zufällig um viel Gefühl geht ist das Problem des Patienten und nicht des Therapeuten. Der Therapeut schüttelt sich nach der Stunde ab und wendet sich dem nächsten Patienten zu um es da dann genauso zu machen.
ich würde mir auch wünschen es wäre anders.
wie soll das bei den vielen Patienten, die jeder Thera hat, auch anders funktionieren.
Mmn wird da viel zu viel hineininterpretiert. Ja, es gibt die therapeutische Beziehung, die aber mit einer "normalen" Beziehung nicht zu vergleichen ist, deswegen ist sie auch nur "therapeutisch".
Oder wünscht ihr Euch auch daß z.B. Euer Zahnarzt zwischen den Terminen an Euch denkt ? Im Prinzip das gleiche, aber keiner verlangt das vom Zahnarzt oder Hausarzt o.ä. Nur beim Therapeuten. Da wird interpretiert und interpretiert was das Zeug hält.
Ein Therapeut ist ein Dienstleister. Mehr nicht. daß es da zufällig um viel Gefühl geht ist das Problem des Patienten und nicht des Therapeuten. Der Therapeut schüttelt sich nach der Stunde ab und wendet sich dem nächsten Patienten zu um es da dann genauso zu machen.
ich würde mir auch wünschen es wäre anders.
LG, CrazyChild
***stay strong***
***stay strong***
klare Worte CrazyChild
Eigentlich sehe ich das genauso.
Dementsprechend fühle ich mich dabei auch etwas....vergaukelt, wenn so etwas wie feuchte Augen in der Stunde vorkommen.
Wie ein Testobjekt, bei dem versucht wird, auf welche Knöpfe man drücken muss.
Wobei das sicher die ganze Therapie so gehandhabt wird, immer auf der Suche, welche Dinge dann wo, beim Klienten wirken.
@Krang: Zitat: Bezieht sich deine Skepsis nur auf die therapeutische Situation? Wenn ja, warum machst du einen Unterschied zu "normaler" Kommunikation?
Den Unterschied mache ich ja nur, weil es eben in einer Stunde keine "normale" Kommunikation ist.
Schon alleine nicht, weil der Therapeut im Gespräch einfach anders geschult wurde und dementsprechend auch anders verbal agiert.
Und meine Skepsis gezeigten Gefühlen gegenüber, kann im Alltag auch schon vorkommen.
Ich denke es ist im "normalen " Rahmen, dass man ab und an die Reaktion eines Mitmenschen hinterfragt.
Deshalb finde ich es nicht ungewöhnlich, auch mal diverse Wahrnehmungen in einer Sitzung zu hinterfragen, für mich persönlich.
Eigentlich sehe ich das genauso.
Dementsprechend fühle ich mich dabei auch etwas....vergaukelt, wenn so etwas wie feuchte Augen in der Stunde vorkommen.
Wie ein Testobjekt, bei dem versucht wird, auf welche Knöpfe man drücken muss.
Wobei das sicher die ganze Therapie so gehandhabt wird, immer auf der Suche, welche Dinge dann wo, beim Klienten wirken.
@Krang: Zitat: Bezieht sich deine Skepsis nur auf die therapeutische Situation? Wenn ja, warum machst du einen Unterschied zu "normaler" Kommunikation?
Den Unterschied mache ich ja nur, weil es eben in einer Stunde keine "normale" Kommunikation ist.
Schon alleine nicht, weil der Therapeut im Gespräch einfach anders geschult wurde und dementsprechend auch anders verbal agiert.
Und meine Skepsis gezeigten Gefühlen gegenüber, kann im Alltag auch schon vorkommen.
Ich denke es ist im "normalen " Rahmen, dass man ab und an die Reaktion eines Mitmenschen hinterfragt.
Deshalb finde ich es nicht ungewöhnlich, auch mal diverse Wahrnehmungen in einer Sitzung zu hinterfragen, für mich persönlich.
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