tiefenpsychologische Therapie ohne Wirkung?

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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candle.
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Beitrag So., 29.04.2012, 17:39

Da du es (mal wieder) nicht belegen kannst biber oder willst, lassen wir das doch bitte.

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pandas
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Beitrag So., 29.04.2012, 17:45

candle. hat geschrieben:Da du es (mal wieder) nicht belegen kannst biber oder willst, lassen wir das doch bitte.

candle
Ich kann es belegen, ich habe doch geschrieben: Es ist aus deinem Blog. Ich respektiere aber, dass daraus kein Zitat hierher transferiert werden soll. Ich respektiere aber nicht die immanente Widersprüchlichkeit der Aussagen, mit der Du quasi empfiehlst, Therapie blind zu vertrauen.

Es geht mir auch quasi darum wie Du Deine Aussage belegen möchtest, dass es doch am einfachsten sei, dem Therapeuten zu vertrauen, ohne sich selbst weiter mit Methode und Theorie von Therapie zu befassen.
Zuletzt geändert von pandas am So., 29.04.2012, 17:49, insgesamt 1-mal geändert.
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candle.
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Beitrag So., 29.04.2012, 17:48

Ich glaube einfach, dass du etwas verwechselst. Wenn ein Therapeut nicht so klasse ist, hat es doch nichts mit seiner angewandten Methode zu tun?

Außerdem mache ich ja Therapie und das ist für mich auch so OK.

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leberblümchen
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Beitrag So., 29.04.2012, 17:51

Warum sollte man denn nicht dem Therapeuten als Mensch vertrauen können? Wozu muss ich das ganze theoretische Hintergrundwissen haben, um zu merken, ob ich vertrauen kann? Verstehe ich nicht.

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pandas
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Beitrag So., 29.04.2012, 17:52

candle. hat geschrieben:Ich glaube einfach, dass du etwas verwechselst. Wenn ein Therapeut nicht so klasse ist, hat es doch nichts mit seiner angewandten Methode zu tun?

Doch, auch, die Methode erlaubt es ja sozusagen, außerdem geht es nicht nur um die Methode, sondern eben auch darum, dass Therapeuten, so wie es derzeit geregelt ist, sehr unkontrolliert agieren können: Sie haben eine große Ausdehnbarkeit in der Methodik, gleichzeitig gehören sie zu einer Berufsgruppe über den Durchschnittsverdienst.

Außerdem geht es in diesem Thread ja auch um die Methode.

Wie soll denn jemand sonst wissen, ob die Schwierigkeiten in der Therapie an der gewählten Methode liegen oder an dem Therapeuten?
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candle.
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Beitrag So., 29.04.2012, 17:54

Oder an einem selber?... Hast du vergessen die Frage.

Eigentlich biber, warum auch immer, hast du dich ja offenbar über Widow geärgert.

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pandas
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Beitrag So., 29.04.2012, 17:55

titus2 hat geschrieben:Warum sollte man denn nicht dem Therapeuten als Mensch vertrauen können? Wozu muss ich das ganze theoretische Hintergrundwissen haben, um zu merken, ob ich vertrauen kann? Verstehe ich nicht.
hi titus,

naja, ich denke, es reicht nicht bei der Wahl eines Therapeuten, das aus dem Bauch heraus zu entscheiden. Wenn jemand als Mensch sympathisch ist, kann es trotzdem sein, dass er/sie als Therapeut nicht richtig ist bzw. dass er/sie Fehler macht.

Ich behalte da gern die Kontrolle drüber. Das bewahrt gerade auch vor Enttäuschungen oder das negative Verläufe in Schuldvorwürfen an sich selbst enden, wie man es ja auch manchmal bei der Schilderung negativer Therapieverläufe liest,
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Beitrag So., 29.04.2012, 17:59

candle. hat geschrieben:Oder an einem selber?... Hast du vergessen die Frage.

Eigentlich biber, warum auch immer, hast du dich ja offenbar über Widow geärgert.

candle
Öhm, ja, ich habe mich auch über widow´s erneute Beleidigungstriade und Selbstwerterhöhung als die Wissenschaftsgöttin (was ich persönlich nicht nachvollziehen kann) geärgert.

Aber damit hat Dein Post doch nichts zu tuen, was ich an Deinem Post unstimmig fand, habe ich doch jetzt ausführlich beschrieben.

Und dass es an einem selbst liegt, kann auch sein. Aber dass kann man doch nur beureilen, wenn man sich selbst mit der Theorie und Methodik beschäftigt hat, ansonsten ist es ja leicht für den Therapeuten bei internen Problemen stets zu sagen, das liege am Patienten.
Genau darin sehe ich ja die Gefahr des unreflektierten Vertrauens in Therapie durch die Patienten.
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leberblümchen
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Beitrag So., 29.04.2012, 18:10

biber, ein Laie kann sich gar nicht so viel anlesen, dass er irgendwann in der Lage wäre, einem erfahrenen Analytiker in Bezug auf den Verlauf und die Technik der Therapie gewachsen zu sein bzw. zu merken, ob und wo diesem ein Fehler unterläuft. Ansonsten wäre die Methode der Psychoanalyse ja für jeden innerhalb kürzester Zeit zu erlernen.

Es gibt sicher Laien, die zu dieser Thematik einen besseren Zugang haben als andere. Das erleichtert vieles, kann aber auch vieles unnötigerweise kompliziert machen. Aber bei allem Hintergrundwissen fehlt uns die Erfahrung, auch die Erfahrung der Selbstanalyse.

Wenn ich das Gefühl habe, dass mein Therapeut etwas falsch macht, dann fühle ich das, weil es für MICH persönlich in dem Moment problematisch ist. Das ist etwas sehr Subjektives. Und das ist ja auch nichts, was man nicht ansprechen könnte (im Gegenteil). Es gab einige Situationen, in denen ich mir eine andere Reaktion von ihm gewünscht hätte - und ich auch sicher war, dass eine andere Reaktion von außen betrachtet tatsächlich besser gewesen wäre. Das weiß ich aber nicht, weil ich so viel gelesen habe, sondern weil ich es intuitiv spüre.

Klar, wenn ich nicht weiß, dass man sich in einer Therapie nicht entkleidet, dann kann es sein, dass ich mir das gefallen lasse, ohne zu merken, dass ich missbraucht werde (ist mir mal bei einem Mediziner passiert). Aber das sind so die Basics, die man vielleicht wissen sollte. Dafür muss man sich aber nicht großartig mit Tiefenpsychologie befassen.

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candle.
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Beitrag So., 29.04.2012, 18:11

biber hat geschrieben: Aber dass kann man doch nur beureilen, wenn man sich selbst mit der Theorie und Methodik beschäftigt hat, ansonsten ist es ja leicht für den Therapeuten bei internen Problemen stets zu sagen, das liege am Patienten.
Genau darin sehe ich ja die Gefahr des unreflektierten Vertrauens in Therapie durch die Patienten.
Unreflektiertes Vertrauen: Was soll das denn bitte sein? Ich vertraue- fertig Punkt aus. Das liegt in der Natur des Menschen irgendwo, bzw. ich kann nicht mal sagen, dass ich ein Vertrauensproblem hatte. Diese Frage habe ich mir hier vielleicht mal gestellt, wenn ich Beiträge lese, muß das für mich aber verneinen.

Und nein, ich mache mich nicht schlau über Therapie als solche, damit ein Therapeut mich nicht "über's Ohr hauen" kann.

In ganz vielen Lebensbereichen muß man einfach vertrauen, sonst könnte man ja gar nicht mehr existieren.

Wenn man deine Beiträge bzw. Inhalte runterbricht, dann scheint es mir als hättest du ein ganz arges Vertrauensproblem. Das kannst du aber lernen!

Methodik ist eine Technik, die ja im Grunde schon vorab wählbar ist, in Deutschland sind es drei Methoden, die von der Kasse übernommen werden. Da kannst du wählen was grob was für dich ist an Methodik, der Rest hängt dann aber doch maßgeblich vom Zusammenspiel Therapeut und Klient ab.

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Beitrag So., 29.04.2012, 18:20

titus2 hat geschrieben:biber, ein Laie kann sich gar nicht so viel anlesen, dass er irgendwann in der Lage wäre, einem erfahrenen Analytiker in Bezug auf den Verlauf und die Technik der Therapie gewachsen zu sein bzw. zu merken, ob und wo diesem ein Fehler unterläuft. Ansonsten wäre die Methode der Psychoanalyse ja für jeden innerhalb kürzester Zeit zu erlernen.
Das sehe ich anders, wobei da sicherlich auch der insgesamte Hintergrund des "Laien" mit eine Rolle spielt, intellektuelle Fähigkeit, verwandte Berufe, persönliche Empathiefähigkeit ... es muss ja auch nicht in kürzester Zeit sein. Ich meine damit z.B. auch, entsprechenden Literatur paralell zur begonnenen Therape lesen etc.
Die Gefahr in Deiner Aussage sehe ich, dass dadurch die Therapeuten auf einen unangreifbaren Sockel gestellt werden und das halte ich schlichtweg für falsch, da keinem Menschen soviel Macht zugestanden werden sollte.
titus2 hat geschrieben:Klar, wenn ich nicht weiß, dass man sich in einer Therapie nicht entkleidet, dann kann es sein, dass ich mir das gefallen lasse, ohne zu merken, dass ich missbraucht werde (ist mir mal bei einem Mediziner passiert). Aber das sind so die Basics, die man vielleicht wissen sollte. Dafür muss man sich aber nicht großartig mit Tiefenpsychologie befassen.
Nun, das wäre ja das Extrem. Es geht ja oft um feinere Sachen. Aber auch um Negativ-Entwicklungen, die doch relativ häufig an den Patienten zurückgegeben werden, und hier denke ich, ist es wichtig für jeden Patienten zu wissen, dass es eben nicht nur an ihn selbst liegen muss.
Zum Beispiel finde ich nach wie vor die Übertragungstheorie in der Anwendung tendenziell heikel: Aktuelle Probleme werden dann ja im Gespräch auf eine andere Ebene verschoben, was manchmal Sinn machen kann, aber auch dazu dienen kann, die aktuelle Situation als verzerrt wahrgenommen darzustellen (was ja nicht unbedingt so sein muss, für den Thera aber die Möglichkeit gibt, auf Fragen nicht direkt zu antworten).
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Beitrag So., 29.04.2012, 18:30

Ich lese parallel, einfach weil es mich tierisch interessiert. Und anfangs auch, weil ich Angst vor der Übertragung hatte, geb ich ja zu. Aber ich beneide die Leute, die das nicht nötig haben Für mich hat das aber gar nichts mit Vertrauen zu tun. Ganz im Gegenteil: Ich hab fast das Gefühl, sein Vertrauen zu missbrauchen, wenn ich lese, denn das hat schon einen Hauch von "ich überprüfe mal, ob du deine Arbeit auch gut machst" - und das fühlt sich für mich ganz mies an. Ich will ihn aber gar nicht überprüfen (jedenfalls nicht bewusst!), sondern ich bin fasziniert.

Oh ja, die Therapeuten haben Macht! Aber die Gegenseite von Macht ist Hilfe / Vertrauen. Wenn jemand Macht hat, dann bedeutet es doch gar nicht, dass diese Macht ausgenutzt wird. Ich finde das Gefühl einfach nur großartig, mich jemandem so anvertrauen zu können; für mich ist das wie ein Geschenk.

Gerade eine analytische Therapie (wie du sie ja auch machst) kann ich mir ohne dieses tiefe Vertrauen gar nicht vorstellen.


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Beitrag So., 29.04.2012, 18:31

candle. hat geschrieben:
biber hat geschrieben: Aber dass kann man doch nur beureilen, wenn man sich selbst mit der Theorie und Methodik beschäftigt hat, ansonsten ist es ja leicht für den Therapeuten bei internen Problemen stets zu sagen, das liege am Patienten.
Genau darin sehe ich ja die Gefahr des unreflektierten Vertrauens in Therapie durch die Patienten.
Unreflektiertes Vertrauen: Was soll das denn bitte sein? Ich vertraue- fertig Punkt aus. Das liegt in der Natur des Menschen irgendwo, bzw. ich kann nicht mal sagen, dass ich ein Vertrauensproblem hatte. Diese Frage habe ich mir hier vielleicht mal gestellt, wenn ich Beiträge lese, muß das für mich aber verneinen.
Das ist Deine Meinung, candle, und das aktzepiere ich als Deine individuelle Meinung und wünsche Dir dann, dass Du damit gut durch´s Leben kommst.
Ich sehe aber die Sache mit dem Vertrauen anders und zwar so, wie ich es in meinen Beiträgen beschrieben habe.
candle. hat geschrieben:In ganz vielen Lebensbereichen muß man einfach vertrauen, sonst könnte man ja gar nicht mehr existieren.
Das sehe ich genau anders rum. Meistens wäre es für einige gut gewesen weniger zu vertrauen und Entscheidungen bewusster und reflektierter zu treffen.
De facto kann ich genauso gut behaupten, neoliberal gesehen ist die Natur des Menschen darauf angelegt, andere über den Tisch zu ziehen.
Denk z.B. mal an eine Gehaltsverhandlung.
Vertraust Du da Deinen Arbeitgeber?
Oder aber auch an eine Heirat. Soll man den Ehevertrag aus Vertrauen an den Zukünftigen unterschreiben?
candle. hat geschrieben: Wenn man deine Beiträge bzw. Inhalte runterbricht, dann scheint es mir als hättest du ein ganz arges Vertrauensproblem. Das kannst du aber lernen!
Nun, candle, da Du ja nun geschrieben hast, Du siehst es nicht als notwendig an, Dich reflektiert mit psychologischer Theorie etc. auseinanderzusetzen, bist DU nicht kompentent, zu beurteilen, was aus meinen Beiträgen bzw. Inhalten an innerer Problematik herausgelesen werden kann. Ich möchte kein Vertrauen lernen, sondern bin mir dankbar für meine kritische Haltung, die mich schon oft vor Schaden bewahrt hat, z.b. habe ich auch Unzufriedenheiten mit meinen Therapien, aber so negative Erlebnisse, wie man sie hier im Forum beschrieben findet, hatte ich eben nicht, u.a. da ich auch weiß, was ich mich rechtzeitig aus einer Therapie verabschiede und nicht vertraue, dass der Thera schon wissen wird, was er tut etc.

candle. hat geschrieben:Methodik ist eine Technik, die ja im Grunde schon vorab wählbar ist, in Deutschland sind es drei Methoden, die von der Kasse übernommen werden. Da kannst du wählen was grob was für dich ist an Methodik, der Rest hängt dann aber doch maßgeblich vom Zusammenspiel Therapeut und Klient ab.
Naja. Siehe oben: Eine solche Aussage von jemand, der meint es sei nicht notwendig sich weitergehend damit zu beschäftigen, ist von vorneherein hinfällig.
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pandas
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Beitrag So., 29.04.2012, 18:39

titus2 hat geschrieben:Ich lese parallel, einfach weil es mich tierisch interessiert. Und anfangs auch, weil ich Angst vor der Übertragung hatte, geb ich ja zu. Aber ich beneide die Leute, die das nicht nötig haben Für mich hat das aber gar nichts mit Vertrauen zu tun. Ganz im Gegenteil: Ich hab fast das Gefühl, sein Vertrauen zu missbrauchen, wenn ich lese, denn das hat schon einen Hauch von "ich überprüfe mal, ob du deine Arbeit auch gut machst" - und das fühlt sich für mich ganz mies an. Ich will ihn aber gar nicht überprüfen (jedenfalls nicht bewusst!), sondern ich bin fasziniert.

Oh ja, die Therapeuten haben Macht! Aber die Gegenseite von Macht ist Hilfe / Vertrauen. Wenn jemand Macht hat, dann bedeutet es doch gar nicht, dass diese Macht ausgenutzt wird. Ich finde das Gefühl einfach nur großartig, mich jemandem so anvertrauen zu können; für mich ist das wie ein Geschenk.

Gerade eine analytische Therapie (wie du sie ja auch machst) kann ich mir ohne dieses tiefe Vertrauen gar nicht vorstellen.
hi titus,

danke für Dein Post, finde es auch spannend, wie detailliert Du Deine Sichtweise beschreibst.

Für mich ist das aber nicht so stimmig und ich sehe die Sache mit dem Vertrauen kritisch und wende das auch so an. Ich reflektiere es aus meiner Sicht, wobei ich dann keinesfalls in der nächsten Sitzung dem PA erkläre, zu welchen Ergebnissen ich da gekommen bin etc. Ich mache das einfach für mich, da es für mich so mehr Sinn macht. Ich kenne es auch so aus der Selbsterfahrung: Man nimmt nur das mit, was man braucht und selbst für richtig befindet. Und so wende ich es auch da an und fühle mich so stimmig und dass es mir so am meisten bringt. Natürlich spreche ich es auch mal an, wenn ich etwas als unpassend o.ä. erlebt habe, aber ich entscheide das von Mal zu Mal, manchmal behalte ich es auch für mich.

Zu Deinem letzten Satz: Es ist wohl so, dass mir in der analytischen Therapie anderes wichtiger ist.
Wobei es sicherlich auch eine Annäherung ist: Vielleicht entwickle ich ja im Laufe der Therapie doch noch mehr Urvertrauen in bezug auf den PA, vielleicht aber auch nicht.
Das Wichtige für mich passiert da dann eher auch gerade in dem Aushandlungsprozess.
Aber das ist individuell, dass will ich nun wirklich nicht bestreiten!
Anderen ist anderes wichtig
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Beitrag So., 29.04.2012, 18:48

Einem Arbeitgeber vertraue ich nicht, wenn er mir keine Gehaltserhöhung gibt. Aber ein Arbeitgeber ist ja auch nicht mein Vertrauter. Er ist nicht primär dazu da, mir zu helfen, mich zu unterstützen. Mit ihm unterhalte ich mich nicht über private und intime Details aus meinem Lebenslauf.

Ein Therapeut aber ist in erster Linie dazu da, sich in uns einzufühlen, uns zu verstehen und uns zu unterstützen. Das geht aber umso besser, je mehr wir vertrauen.

Natürlich gibt es auch weniger gute Therapeuten. Aber ich glaube definitiv nicht, dass irgendwer einen solchen unfähigen Therapeuten dadurch erkennt, dass der Patient das, was er gelesen hat, mit dem abgleicht, was in den Sitzungen passiert.

Also, ich will dir meine Sicht der Dinge gar nicht aufdrängen, zumal ich selbst schon stapelweise Bücher hier liegen hatte. Aber ich erlebe es halt nicht als hilfreich, sondern als hinderlich. Trotzdem ist das Bedürfnis da, viel zu lesen oder eben auch, sich auszutauschen.

Ich selbst könnte auch nicht aussortieren, welche Worte des Analytikers ich jetzt brauche und welche nicht. Irgendwie wirkt das alles als Gesamtpaket auf mich. Nicht nur das, was wir sagen, sondern auch das, was er nicht tut; jedes Lächeln, jedes warme Wort und jeder strenger Blick trifft mich. Aber die Menschen sind unterschiedlich; vielleicht ist das der Grund, aus dem du liegst und ich sitze

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