SVV, Scham und Ekel

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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saffiatou
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Beitrag Fr., 25.04.2014, 18:03

Hallo Jane7,

schön, daß Du Dich an unseren Gesprächen beteiligst!
Jane7 hat geschrieben:Und gerade jetzt, wo die Sonne hervorkommt laufe ich immer noch langärmlig rum, weil ich einfach nicht weiß/entscheiden kann, wie ich damit umgehen soll...
das ist vollkommen unetrschiedlich bei mir, manchmal ist es mir egal und ich trage kurze Ärmel, laß die
anderen schauen, tratschen, aber manchmal spüre ich, daß ich diese Blicke eben gerade nicht ertragen
kan und ich laufe nur mit langen Ärmeln herum, meistens wenn frische Narben da sind.
Jane7 hat geschrieben:Was mir dazu gerade noch auffällt. In der Therapie spare ich dieses Thema offenbar auch aus... Ist mir auch zu peinlich. Will nicht noch darauf aufmerksam machen, auf diesen Körper, mit dem ich so unzufrieden bin. Hm...
geht uns ja nicht anders! Da sind so viele andere peinliche Dinge über die wir sprechen müssen.... nicht auch noch das!
Jane7 hat geschrieben:Und die Sache mit den Ärzten, Psychiatern, da geht es mir genauso. Ich hab immer das Gefühl, die sind so autoritär und herrisch, und ich dumm, weil ich nicht vom Fach bin Lasse mich dann auch regelmäßig überrollen. Bsp: Ich sage, das Medikament wirkt nicht so wie es sollte, gibt es Alternativen? Arzt: Nein, gibt es nicht, Sie nehmen das weiter.
Und ja, das tue ich dann, ohne Widerrede. Da könnte ich mich stundenlang über mich ärgern!
Letztes Jahr war ich im Schlaflabor, das bei uns an mit der Psychiatrie zusammen arbeitet, auch in den selben Gebäuden...
Der Arzt da, ein Neurologe meinte zu mir, daß ein stationärer Aufenthalt in der PSychiatrie angesagt wäre, weil ich es
alleine nicht schaffe (war gerade wieder in einem totalen Tief, neue Flashs, Depressionen, nur noch Tränen) Nach den
Reha-Erfahrungen habe ich gesagt nie nie nie! Er meinte ich sollte es unbedingt und er wird es auch meinem Thera und
der PSychiaterin schreiben.

Als ich dann ein paar Tage später einen Termin bei meiner Psychiaterin hatte, berichtete ich von dem Termin in der Klinik
und habe auch erzählt was der Doc da sagte. Sie fragte mich dann, ob ich das GEfühl habe in eine Klinik zu müssen, und
ich sagte NEIN! habe aber auch gesagt, daß ich mich nicht so recht getraut habe das deutlich zu sagen.

Sie war super lieb und meinte dann, daß ich alleine für mich entscheiden soll, nur ich kann sagen, was gut für mich ist,
sie versteht meine Ängste wegen der Klinik und ich soll gerade bei den Ärzten üben NEIN zu sagen! die müssen es
auch lernen und begreifen, daß Patienten selber entscheiden und das es gut ist.

Nur ich weiß wie selten das ist, habe ja auch so viele andere Ärzte und Theras kennengelernt.

Eine Ärztin dieser Psychiatrie-Klinik hat dann mal in einem Vortrag gesagt, daß sie ein Trauma innerhalb von
höchstens 25 Stunden heilen! Wenn der Patient dann nicht wieder fit ist, dann liegt es daran, daß er nicht
gesund werden will (freudsche Abwehr!) Meine Ärztin und mein Thera waren sauer, als ich ihnen davon
berichtete!

Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Broken Strings
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Beitrag Fr., 25.04.2014, 19:03

Hallo,
Ich würd hier auch gern mitschreiben und aktiv werden - wenn ihr nichts dagegen habt

Habe mich jetzt immerhin schon 3 Monate nicht mehr verletzt und überhaupt geht es mir deutlich besser als vorher. Aber es ist doch immer noch ein Thema.
Weiß nicht ob ich hier überhaupt hingehöre in diesen Thread, hab keinen Missbrauch erlebt und eben völlig andere Gründe für SVV, auch ein etwas anderes Verhältnis zu meinem Körper.
saffiatou hat geschrieben:
Jane7 hat geschrieben:Und gerade jetzt, wo die Sonne hervorkommt laufe ich immer noch langärmlig rum, weil ich einfach nicht weiß/entscheiden kann, wie ich damit umgehen soll...
das ist vollkommen unetrschiedlich bei mir, manchmal ist es mir egal und ich trage kurze Ärmel, laß die
anderen schauen, tratschen, aber manchmal spüre ich, daß ich diese Blicke eben gerade nicht ertragen
kan und ich laufe nur mit langen Ärmeln herum, meistens wenn frische Narben da sind.
Geht mir genauso :/ Also bei mir ist es nicht so krass. Aber ich weiß einfach nicht, wie ich mit den Narben umgehen soll. Eigentlich fällt es den meisten gar nicht auf. Und wenn, dann ist mir das meistens egal. Aber eben nicht bei allen. Ich will einfach mal wieder unbeschwert rumlaufen und mir nicht mehr so viele Gedanken machen müssen. Hab aber noch nicht rausgefunden wie das geht...
Jane7 hat geschrieben:Und das mit dem Gewicht. Jap, absout! Ich bin nicht übergewichtig, aber ich habe (durch Medikamente und mein depressives "Raus gehen? Nein lieber wieder ins Bett") 10 kg zugenommen. Und obwohl ich weiß, dass ich nicht fett bin, fühle ich mich so, weil ich es anders kenne. Wenn ich draußen rumlaufe, denke ich immer, alle glotzen mich an, weil ich so fett bin. Nervig ist das!!
Was mir dazu gerade noch auffällt. In der Therapie spare ich dieses Thema offenbar auch aus... Ist mir auch zu peinlich. Will nicht noch darauf aufmerksam machen, auf diesen Körper, mit dem ich so unzufrieden bin. Hm...
Zugenommen habe ich nicht so krass und schnell, aber ich denke auch immer dass ich zu fett bin. Schon lange und irgendwie sagen alle: Du bist doch nicht fett! Aber im nächsten Moment, wenn ich so tu als würde ich diese Meinung annehmen, sagen sie dann doch das Gegenteilige...
Angesprochen hab ich das in der Therapie. Aber eben nur mit starken Schamgefühlen. Voll peinlich. Gewundert hat's mich jetzt nicht dass sie mich überzeugen wollte, dass ich nicht fett sei. Mit BMI argumentiert. Und wenn ich dann sage, dass 25,4 eben Übergewicht ist, sagt sie, dass das eben nicht viel an Übergewicht ist...
Ernster wurde es dann, als es ums Kotzen ging.
Jane7 hat geschrieben:Und die Sache mit den Ärzten, Psychiatern, da geht es mir genauso. Ich hab immer das Gefühl, die sind so autoritär und herrisch, und ich dumm, weil ich nicht vom Fach bin Lasse mich dann auch regelmäßig überrollen. Bsp: Ich sage, das Medikament wirkt nicht so wie es sollte, gibt es Alternativen? Arzt: Nein, gibt es nicht, Sie nehmen das weiter.
Und ja, das tue ich dann, ohne Widerrede. Da könnte ich mich stundenlang über mich ärgern!
Hm, ich weiß nicht ob das nur so ist weil ich jünger bin und Ärzte mit mir anders umgehen, oder weil ich noch nie in einer Klinik war, aber ich habe ganz andere Erfahrungen gemacht... Ich habe mich bisher immer ernst genommen und verstanden gefühlt. Vielleicht macht das ja ein wenig Mut, dass es auch die Sorte von Menschen gibt.


Jane7
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Beitrag Fr., 25.04.2014, 19:34

Danke für eure Rückmeldungen! Ich werde mal versuchen, "einfach so" rauszugehen, wohl aber auch nicht gerade wenn die Narben noch frisch sind. Vielleicht ist die Therapiestunde auch ein guter Ort, um den Schritt mal zu wagen. Mal sehen.
Hm, ich weiß nicht ob das nur so ist weil ich jünger bin und Ärzte mit mir anders umgehen, oder weil ich noch nie in einer Klinik war, aber ich habe ganz andere Erfahrungen gemacht... Ich habe mich bisher immer ernst genommen und verstanden gefühlt. Vielleicht macht das ja ein wenig Mut, dass es auch die Sorte von Menschen gibt.
Gerade als ich noch jünger war, hatte ich eher das Gefühl nicht ernst genommen zu werden.
Entweder habe ich das Gefühl, der Arzt steht über mir oder er ist vollkommen inkompetent... vllt hab ich ein Problem mit meiner Wahrnehmung
Ich war allerdings auch noch in keiner Klinik und ich muss sagen, saffiatou, das ist schon ein Ding, was du da erlebt hast... Unvorstellbar wie ignorant manche Ärzte/Therapeuten sind
Ernster wurde es dann, als es ums Kotzen ging.
Ui, ja da haben wir die nächste Sache :D Ich muss gestehen, dass diese Idee auch für mich seeeeehr verlockend ist, da ich es einfach nicht mehr hinbekomme "nein" zu Schokolade und dergleichen zu sagen. Muss dazu sagen, ich habe etwa einen BMI von 22,5. Aber ich bin so unzufrieden wie noch nie. Das begleitet mich den ganzen Tag. Auch zu erfahren, dass ich die Kontrolle (Disziplin) nicht mehr selbst in der Hand habe, so kommt es mir vor.
Wie ist das denn bei dir, wenn du sagst, es ging ums Kotzen?

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Nachtauge
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Beitrag Fr., 25.04.2014, 19:36

Hi,

erstmal vorweg: Klar darfst Du Dich hier einschalten Jane 7. Fühle Dich herzlich willkommen. Wir sind für jeden Austausch dankbar
wieder mir einen Hund anzuschafften, gerade wiel ich als Kind einen hatte, der manchmal mein Retter war, wenn mein Bruder aggressiv war,
Wieder eine Gemeinsamkeit. Auch für mich waren unsere Hunde immer irgendwie ein Retter und ein Anker für mich - auch vor meinem Bruder. Als Kind habe ich mich hin und wieder mal in der Hundehütte versteckt - bei ihnen habe ich mich immer wohl und gut aufgehoben gefühlt. Auch heute sind mir Tiere häufig lieber als Menschen. Ich habe zwar keinen eigenen Hund, aber der Hund meines Vaters geht gerne spazieren . Für mich ist das aber immer ein Riesenspagat, einerseits liebe ich die Natur, anderseits bin ich dann relativ schutzlos, was nicht wirklich gut ist. Pferde finde ich zudem auch klasse, habe aber leider seit einer Weile keins mehr. Mir fehlt auch die Zeit um mich intensiv genug darum zu kümmern - und leider auch die Energie.
Ich finde das sooo albern, dann habe ich ihr deutlich gesagt, daß ich ihr auch gerne so sagen kann, daß es mir hier nicht gut geht, daß ich diese "Spielchen" nicht mag, dazu brauche ich keine Puppen etc. Die restlichen Stunden habe ich geschwiegen. Sie hat nicht mal versucht mich dazu zubringen mitzumachen.
Finde ich echt klasse, daß Du das geäußert hast - absolut richtig so! Sehr mutig - hätte ich mich nicht getraut. Es ist schade, daß manche "Gruppenleiter" nicht in der Lage sind, Gruppen anzuleiten. Während meiner sechs Wochen in der Reha, habe ich mich ganze zweimal geäußert, einmal um meinen Namen zu nennen und einmal weil eine Mitpatientin von den zwei vorgeschilderten Frauen so niedergemacht wurde, daß sie den Raum weinend verließ. Da kommt dann wieder mein Gerechtigkeitsgefühl raus - solche Verhalten kann ich nicht leiden. Es mag sein, daß das nicht vorsätzlich geschehen ist, aber jemanden so sehr zu verletzen, daß diese Person weinend den Raum verläßt, daß geht in meinen Augen gar nicht.
Na ja und der Traumaspezialist, hat dann ja gesagt, daß mein Mißbrauch eingebildet (Wunschphantasie) ist und es keine Verdrängung gibt! Er würde mir nur glauben, wenn ich die Täter anzeige. Der Thera für die Einzelsitzungen, sagte dann, daß mann ja auch Verständnsi für die Täter haben sollte, die hatten ihre Gründe! Ja tolle Rehas, ich (und auch mein Thera) bin der Meinung daß in den Reha-Kliniken alle Theras einen Job finden, die sonst niemals einen bekommen würden
Was für ein gequirlter Mist. Es gibt keine Verdrängung? Na, schön wäre es, wenn es die tatsächlich nicht gäbe. Dann hätte ich mit meiner Vergangenheit ja keine Probleme. Glauben nur wenn der Täter angezeigt wird - ja super, das ist leicht gesagt. Und das kann auch nur jemand sagen, der noch nie mit der Polizei und der Staatsanwaltschaft zu tun hatte, wenn es um solche Dinge geht. Ich wünschte mir, ich hätte keine Anzeigen gemacht. Das habe ich mir schon so oft gewünscht, aber nun stehe ich da und habe auch nach mehreren (!!!) Jahren deshalb nur Stress und Ärger. Das deutsche Rechtssystem ist in solchen Sachen ein wahrer Witz. Es ist zum Verzweifeln. Ganz viele Sachen kann ich einfach nicht nachvollziehen, die da laufen. Da werden einem Steine in den Weg gelegt, die höher sind als so mancher Berg ...
Täter haben ihre Gründe? Na, wenn das mal nicht eine tolle Entschuldigung ist. Da kann ich echt nur mit dem Kopf schütteln und mich fragen wie ein Thera so etwas behaupten kann.
Ja, ich schließe mich Deiner Meinung an, daß in Reha-Kliniken nur solche Theras ankommen, die es sonst nicht schaffen. Natürlich gilt aber auch hier, es gibt Ausnahmen (aber scheinbar nur wenige).
Alle denken doch wir haben ein tolles Leben, können wie das SvV nicht verstehen, warum man manchmal das Essen braucht. Mein Thera versucht das auch immer mal ganz vorsichtig anzusprechen, aber ich schweige dann, beame mich weg. Manchmal tut er mirleid, weil er will ja nur helfen und ich blocke ab.
Genau so ist es, würde man Bekannte von mir fragen, würden die sicher auch sagen, ich habe ein tolles Leben. Aber das zeigt mal wieder, daß es halt Bekannte sind, die einen nicht wirklich kennen.
Mhm, bei meinem Thera ist das auch so, er versucht es hin und wieder mal, mich darauf anzusprechen, aber dann schweige ich. Und ich denke dann auch oft, daß ich ihn irgendwie hängen lasse, weil ich mich nicht traue wirklich zu sagen, wie es mir mit dem Thema geht. Klar merkt er, daß es mir damit nicht gut geht und er versucht mir "goldene Brücken" zu bauen, aber ich kann das (noch) nicht annehmen.

Fortsetzung folgt

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Thread-EröffnerIn
Nachtauge
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Beiträge: 142

Beitrag Fr., 25.04.2014, 19:55

Nun habe ich ca 30 kg abgenommen und bin stolz,
Das kannst Du zu Recht auch sein! Wirklich - Respekt! Ich habe es geschafft, diese Kilozahl in drei Monaten zuzunehmen - und jetzt dann zusätzlich auch noch etliche Kilos
tut mir leid, wieder zu lang und zu viel OT!
Gar nicht Ich finde es wunderbar, daß Du von Dir schreibst und uns teilhaben läßt
Wie macht ihr das? Verstecken oder mutig sein? Und wenn ihr konfrontiert werdet?
Wenn ich nicht gerade frische Wunden habe, dann laufe ich mit T-Shirt durch die Gegend. Man kann dann die alten Narben zwar sehen, aber die sind abgeheilt und somit ist es für mich nicht ganz so schwer. Wenn ich aber gerade geschnitten habe, dann laufe ich auch im Hochsommer mit Longshirts rum. Was aber für meinen Thera direkt wieder ein Anzeichen dafür ist, daß es mir nicht gut geht. Inzwischen ist es für mich aber auch okay, wenn er das anspricht. Da gibt es viel Offenheit, auch wenn ich mich nach wie vor dafür schäme.
aber jetzt, wo der Thera im Urlaub ist, hat sich bei mir ein Schalter umgelegt.
Manchmal ist es leider so - aber das ist ja auch gar nicht schlimm. Es kann (leider) nicht immer gleich gut sein. Und wenn dann eine wichtige Stütze fehlt, dann fällt man auch schneller mal in alte Verhaltensmuster zurück.
Arzt: Nein, gibt es nicht, Sie nehmen das weiter. Und ja, das tue ich dann, ohne Widerrede. Da könnte ich mich stundenlang über mich ärgern!
Ist ja auch schwer sich gegen so etwas zu wehren. Wenn man schon den Mut aufbringt überhaupt zu fragen und dann so eine Antwort bekommt, dann fühlt man sich ja auch klein. Würde mir genauso gehen. Dann nimmt man es hin, obwohl man es gar nicht möchte, einfach weil man gar nicht mehr weiß wie man sich ausdrücken soll. Zumindest ist es dann bei mir so, daß mir die Worte fehlen, wenn ich von jemandem so abgebügelt werde.
Mein Lebensmotto scheint wirklich zu sein: "Aushalten!" Da hat mich der Thera schon ein paar mal darauf hingewiesen, ich soll sagen, wenns mir zu viel wird. Aber nein, Jane hat alles im Griff, Jane kann das aushalten, Jane MUSS das aushalten.
Das kommt mir mehr als bekannt vor. Aushalten, egal wie schlimm es ist. Es muß auszuhalten sein. Mein Thera und auch mein HA haben mir schon einige Male gesagt, daß es nicht schlimm ist auch mal zu sagen, nein es geht nicht, aber ich habe das Gefühl ich kann das nicht sagen, ich muß da durch! Egal ob andere schon längst aufgegeben hätten - ich muß es aushalten ...

Wünsche Euch einen schönen Abend

Viele Grüße, Nachtauge

OT: Hüstel - Kann mir jemand sagen, wie ich meine Zitate so erstellen kann, daß man sieht wen man zitiert? Weiß irgendwie nicht wie das geht. Danke schon einmal im Voraus


Jane7
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Beiträge: 70

Beitrag Fr., 25.04.2014, 20:36

Nachtauge hat geschrieben: Klar darfst Du Dich hier einschalten Jane 7. Fühle Dich herzlich willkommen. Wir sind für jeden Austausch dankbar
Danke, hatte heute einen wirklich miesen Tag, aber jetzt kommt mir alles schon nicht mehr sooo hoffnungslos vor!

Muss allerdings gestehen, dass der SVV-Druck grade wirklich massiv ist. Es reicht irgendwie nicht mehr, also das Ausmaß, das "normal" ist bei mir und meine Fantasien werden auch immer wilder. Aber wenn ich diesen Fantasien nachgeben würde, glaub ich, wär an kurzärmlig nicht mehr zu denken...
Ich warte nur noch, dass der Thera zurückkommt und frage mich, ob das nur eine Reaktion auf seine Abwesenheit ist. Von wegen hier schau mal, was wegen dir passiert ist! Weil du mich allein gelassen hast, das hast du jetzt davon!
Da müsste ich mich dann aber erst recht fertig machen, wenn das der einzige Grund wäre (was ich aber nicht glaube, mir fehlt im Moment ein bisschen der Boden unter den Füßen)
Nachtauge hat geschrieben:OT: Hüstel - Kann mir jemand sagen, wie ich meine Zitate so erstellen kann, daß man sieht wen man zitiert? Weiß irgendwie nicht wie das geht. Danke schon einmal im Voraus
(Das mit dem Zitieren hab ich mich auch gefragt, habs aber grade rausgefunden :D du markierst das im Text und klickst dann rechts oben auf zitieren, also noch in dem Text, rechts neben der betreffzeile sozusagen, hoffe, das ist einigermaßen verständlich :D)

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Cheerleader
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Beitrag Fr., 25.04.2014, 21:40

HERZLICH WILLKOMMEN an die Mitschreiber. Schön Euch zu lesen.
Saftige, sorry , aber ich könnt Grad losheulen, wenn ich lese, was man dir versucht hat einzureden, zum kotzen, diese unfähigen Leute. Ich hoffe so sehr , dass du nun haltende Hände hast.

Alleine im Cafe sitzen, hört sich wundervoll an, eine Herausforderung. Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Aber vielleicht versuch ich es doch mal.

@Hund, wir haben auch einen Leihhund. Wenn s gar zu arg wird, nehmen ich ihn zur Therapiestunde. Quasi ein Therapiehund. Mein Thera meinte auch schon, es würde mir gut tun. Und mit Augenzwinkern , wenn ich wirklich so ein ekelhafter, unliebenswürdiger Mensch wäre, Tiere spüren das als Erstes und wenden sich ab. Vielleicht mal irgendwann dann ein Vollhund.

@Narben, mal so mal so und je nachdem wer es ist. Frische Schnitte zeige ich niemanden, manchmal werde ich zwar in Therastunden so nervös, dass ich sie wieder aufkratze. Das ist mir dann echt schwungvoll peinlich, wenn ich dann Blut an den Fingernägeln habe. Ansonsten versuche ich an versteckten Flecken zu schneiden, Bauch, Oberschenkelinnenseite oder im Winter eben an den Armen.
Schwierig ist es dann mit dem Teamsport, wenn wir auswärts spielen und ich müßte doch eigentlich duschen. Da mache ich mir vorher nen Kopf und dann ist es mir unheimlich peinlich weil ich mich nicht dusche und mich verschämt umziehe. Das ist Stress pur und so bleibe ich dann meistens zu Hause. Ich meine was soll ich auch sagen. Wie soll man das erklären? Soll ich sagen: Och das , ja das nix, ich bin nur krank , eine Persönlichkeitsstörung, aber sonst, alles gut....aber, da ist wohl meine Grenze, ich habe schon soviel dazugewonnen, ohne die Medikamente könnte ich nicht Mal zum Training gehen. Also zufrieden sein mit diesem immensen Fortschritt....

@cutten
Ich habe mich wohl zu sicher gefühlt und so kam heute der Absturz. Empfunden noch schlimmer als sonst. Mir passiert so was normalerweise nicht unterwegs, mit Familie. Wir waren auf einem Familienausflug, meine Planung, meine Idee, ein wunderbarer Frühlingsausflug. Und zack,nimm, bang, nach 3 h legte sich der Schalter um im Kopf und ich konnte mich von dem Gedanken nicht mehr befreien, die Spannung stieg und stieg und ich wurde immer aggressiver, erst als ich in einem kurzen unbeobachteten Moment Schmerz fühlen und Blut sehen konnte, pendelte ich mich wieder auf das normale emotionale Niveau ein. Jetzt komme ich mir wieder so dumm vor. Ich bin doch eine erwachsene Frau, ich kann sprechen und mich ausdrücken, ich kann andere, bessere Entscheidungen treffen, aber nein , meine Kinder gehen sich ein Eis holen und ich zücke die Rasierklinge...

Sorry, heute wohl nicht so arg hilfreich
Cheerleader

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Nachtauge
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Beiträge: 142

Beitrag Fr., 25.04.2014, 22:01

@ Broken Strings: Natürlich darfst Du hier gerne mitschreiben - Herzlich Willkommen

Wer sich hier mit einbringen will soll dies gerne machen
saffiatou hat geschrieben:Sie war super lieb und meinte dann, daß ich alleine für mich entscheiden soll, nur ich kann sagen, was gut für mich ist, sie versteht meine Ängste wegen der Klinik und ich soll gerade bei den Ärzten üben NEIN zu sagen! die müssen es auch lernen und begreifen, daß Patienten selber entscheiden und das es gut ist.
Daß sie Dir da die Entscheidungsfreiheit überlassen hat, finde ich sehr gut. Es ist ja nun auch so gewesen, daß Du schlechte Erfahrungen schon gemacht hast in der Reha, da sind ja wohl auch berechtigte Zweifel angebracht. Etwas anderes wäre es vermutlich gewesen, wenn Deine Psychiaterin Dir das vorgeschlagen hätte - oder? Ich meine sie kennt Dich ja auch besser als dieser Neurologe.
Das Thema Klinikaufenthalt ist ja auch ein höchst sensibeles - zumindest bei mir ist das so. Bei Euch auch?
saffiatou hat geschrieben:Eine Ärztin dieser Psychiatrie-Klinik hat dann mal in einem Vortrag gesagt, daß sie ein Trauma innerhalb von höchstens 25 Stunden heilen! Wenn der Patient dann nicht wieder fit ist, dann liegt es daran, daß er nicht gesund werden will
Puh, mußtest Du Dir (aus meiner Sicht) schon viel Unsinn anhören Ach genau, ich vergass, ich will ja gar nicht gesund werden und gehe aus lauter Spass und Unterbeschäftigung zu meinem Thera. Vermutlich habe ich auch gar kein Trauma sondern bilde mir das nur ein ...
Broken Strings hat geschrieben:weiß nicht ob ich hier überhaupt hingehöre in diesen Thread, ... und eben völlig andere Gründe für SVV,
Wenn Du Dich hier wohl fühlst bei uns, dann schreibe hier gerne. Das SVV ist ja hier auch Thema und das ist ja auch für Dich ein Thema. Du hast es geschafft, Dich drei Monate nicht zu verletzen, das ist doch schon eine ganz schön lange Zeit und eine bemerkenswerte Leistung.
Broken Strings hat geschrieben:Ich will einfach mal wieder unbeschwert rumlaufen und mir nicht mehr so viele Gedanken machen müssen.
Kann ich sehr gut nachvollziehen. Vermutlich macht man sich aber auch viel zu viele Gedanken, wie andere einen sehen (könnten). Es fehlt einem der unbeschwerte Umgang.
Jane7 hat geschrieben:Ich warte nur noch, dass der Thera zurückkommt und frage mich, ob das nur eine Reaktion auf seine Abwesenheit ist. Von wegen hier schau mal, was wegen dir passiert ist! Weil du mich allein gelassen hast, das hast du jetzt davon! Da müsste ich mich dann aber erst recht fertig machen, wenn das der einzige Grund wäre (was ich aber nicht glaube, mir fehlt im Moment ein bisschen der Boden unter den Füßen)
Wie lange ist er denn noch in Urlaub? Hoffentlich nicht mehr allzu lange. Wäre er da, würdest Du mit ihm darüber sprechen, daß der Druck bei Dir gerade größer ist als sonst? Und würdest Du ihm sagen, wenn Du Dich während seiner Abwesenheit verletzt?

Wünsche Euch eine gute Nacht.

@ Jane7: Danke für den Tip Deine Erklärung war sehr hilfreich

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Thread-EröffnerIn
Nachtauge
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Beitrag Sa., 26.04.2014, 10:34

Cheerleader hat geschrieben: Quasi ein Therapiehund. Mein Thera meinte auch schon, es würde mir gut tun.
Tiere sind einfach viel unkomplizierter und um so vieles dankbarer. Gerade auch Hunde, da reicht ein Anstupsen mit der Schnautze und man fühlt sich gleich ein wenig besser. Die Nähe unseres Hundes hat eine ungemein beruhigende Wirkung auf mich.
Cheerleader hat geschrieben:manchmal werde ich zwar in Therastunden so nervös, dass ich sie wieder aufkratze.
Bekommt Dein Thera das mit und äußert er sich dazu?

Ich bin in den Stunden immer recht hibbelig und habe so meine Probleme mit dem Stillsitzen, da hilft es mir dann schon wenn ich merke mein Thera registriert es, sagt aber nichts dazu sondern läßt mich weiter hibbeln oder er fragt halt nach, was mich denn gerade so nervös sein läßt. Inzwischen glaube ich, er kann ganz gut unterscheiden, wann er nachfragen "darf" und wann er besser nur sagt es ist schon in Ordnung so.
Cheerleader hat geschrieben:ohne die Medikamente könnte ich nicht Mal zum Training gehen. Also zufrieden sein mit diesem immensen Fortschritt.
Klasse, daß Du es zum Training schaffst! Und ganz toll finde ich es, daß Du es auch als Fortschritt bewerten kannst, darauf kannst Du sicherlich aufbauen.
Cheerleader hat geschrieben:Ich bin doch eine erwachsene Frau, ich kann sprechen und mich ausdrücken, ich kann andere, bessere Entscheidungen treffen, aber nein , meine Kinder gehen sich ein Eis holen und ich zücke die Rasierklinge...
Es tut mir leid, daß es Dir nicht so gut gegangen ist. Natürlich kannst Du andere, bessere Entscheidungen treffen, aber dieses Mal ging das eben nicht. Das heißt aber ja nun nicht, daß es Dir das nächste Mal wenn Du in so einer Situation bist, nicht trotzdem gelingen kann die SVV nicht anzuwenden. Dieses Mal war die Spannung zu groß und konntest ihr anders nicht entkommen. Und das mit dem sich ausdrücken können ist ja auch immer eine Frage des Gegenübers und der Möglichkeit, ob man sich trauen kann und mag.

LG, Nachtauge


Jane7
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Beitrag Sa., 26.04.2014, 11:23

Nachtauge hat geschrieben:Wie lange ist er denn noch in Urlaub? Hoffentlich nicht mehr allzu lange. Wäre er da, würdest Du mit ihm darüber sprechen, daß der Druck bei Dir gerade größer ist als sonst? Und würdest Du ihm sagen, wenn Du Dich während seiner Abwesenheit verletzt?
Noch eine ganze Woche, das ist zwar auszuhalten (da ist es schon wieder), aber es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, ich brauche ihn jetzt!
Ja, vermutlich würde ich das ansprechen, allerdings ist das Thema provozieren auch auf dem Tisch. Hin und wieder mache ich Dinge, von denen ich weiß, dass ich danach von demjenigen schlecht behandelt werde. Nun, das tut der Thera zwar nicht, aber er war schon ein mal sehr verärgert deswegen.
Und obwohl ich es darauf anlege, gibt es nichts, wovor ich mehr Angst habe. Ablehnung, Abwendung.
Habe da jetzt schon so meine Sorge, dass er es als ausschließliches Provozieren auslegen könnte... diese Angst ist sehr groß.

Liebe Grüße
Jane

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saffiatou
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Beitrag Sa., 26.04.2014, 17:09

Hallo Ihr Lieben!

Jane7 hat geschrieben:aber es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, ich brauche ihn jetzt!
das gaht mir auch oft so, daß ich mich in der langen Zeit ohne Thera mehr verletze als sonst und
es ihm auch zeige, nach dem Motto: "Deine Schuld, wenn Du da wärst, würde es mir nicht so
schlecht gehen!" oder "ich brauche Hilfe"

Es fällt mir so schwer um Hilfe zu bitten, habe immer wieder Angst vor der Zurückweisung, dann
lieber nicht direkt bitten und besser zeigen, daß ich welche brauche - dringend!

Broken Strings hat geschrieben:Habe mich jetzt immerhin schon 3 Monate nicht mehr verletzt
Du bis ja ein tolle Vorbild. Du kannst stolz auf Dich sein!
Broken Strings hat geschrieben:Aber ich weiß einfach nicht, wie ich mit den Narben umgehen soll.
es ist so schwer, weil die anderen eben so unterschiedlich reagieren. Manche sind ganz ok, aber andere???
die verstehen das auch nicht, können sich den Schmerz nicht vorstellen, dem wir ausgesetzt waren.



Ich wurde heute so getriggert, war mit meiner besten Freundin unterwegs, waren im Freilichtmuseum, dann
in einem Trödelladen und danach in einem Antikhof, war so schön, haben Pflanzen für den Garten
gekauft, Kaffee getrunken.... aber in fast jedem Haus, in den Läden überall sah ich Kinderwagen, Kinderbetten,
Kinderwiegen. Das ist gerade das Thema bei mir, das solche Schmerzen verursacht, nach jeder neuen Wiege,
gings mir schlechter und ich wollte eigentlich nur noch weg.

Das hat mich heute dann als ich zurück kam wieder zum Messer greifen lassen. MIST!
Nachtauge hat geschrieben:Auch für mich waren unsere Hunde immer irgendwie ein Retter und ein Anker für mich - auch vor meinem Bruder. A
Ja Tiere sind ehrlicher! sie sind mein Anker, immer gewesen. Ein PFerd hätte ich auch immer gerne gehabt,
aber das kam nicht in Frage, das wollten meine Eltern nicht, denn das Geld wurde ausschließlich in die
Hobbies meines Bruder gesteckt, wenn ich etwas wollte sagten sie nur: "Geh in die Bücherei". aber immerhin
hatte ich den Hund und zwei Gänse und Kaninchen....
Nachtauge hat geschrieben:Zitat:
Ich finde das sooo albern, dann habe ich ihr deutlich gesagt, daß ich ihr auch gerne so sagen kann, daß es mir hier nicht gut geht, daß ich diese "Spielchen" nicht mag, dazu brauche ich keine Puppen etc. Die restlichen Stunden habe ich geschwiegen. Sie hat nicht mal versucht mich dazu zubringen mitzumachen.


Finde ich echt klasse, daß Du das geäußert hast - absolut richtig so! Sehr mutig - hätte ich mich nicht getraut.
JAA! das finde ich auch, bin auch stolz auf mich, aber ich hatte solche WUt auf die Klinik und vor allem diese Psych...
komisch, sonst empfinde ich keine Wut, kann nicht auf meine Eltern, die anderen Täter etc wütend werden, meistens
nur wenn andere Schwächere ungerecht behandelt werden, dann werde ich wütend und unternehme etwas, habe ja
in der Reha auch sonst alles mit mir machen lassen, nur in dieser Gruppe nicht...

Fortsetzung folgt
never know better than the natives. Kofi Annan

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saffiatou
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Beitrag Sa., 26.04.2014, 17:11

Nachtauge hat geschrieben:Während meiner sechs Wochen in der Reha, habe ich mich ganze zweimal geäußert, einmal um meinen Namen zu nennen und einmal weil eine Mitpatientin von den zwei vorgeschilderten Frauen so niedergemacht wurde, daß sie den Raum weinend verließ. Da kommt dann wieder mein Gerechtigkeitsgefühl raus - solche Verhalten kann ich nicht leiden. Es mag sein, daß das nicht vorsätzlich geschehen ist, aber jemanden so sehr zu verletzen, daß diese Person weinend den Raum verläßt, daß geht in meinen Augen gar nicht.
Das hast Du auch super gemacht, eigentlich wäre das die Aufgabe des leitenden PSych, gab es da keinen!??! sträfliche Vernachlässigung!
Nachtauge hat geschrieben:Polizei und der Staatsanwaltschaft zu tun hatte, wenn es um solche Dinge geht. Ich wünschte mir, ich hätte keine Anzeigen gemacht. Das habe ich mir schon so oft gewünscht, aber nun stehe ich da und habe auch nach mehreren (!!!) Jahren deshalb nur Stress und Ärger. Das deutsche Rechtssystem ist in solchen Sachen ein wahrer Witz. Es ist zum Verzweifeln
Du hast es also geschafft eine Anzeige zu erstatten?? Ich habe solche Angst davor, dieser Druck den die da in dieser
Richtung in der Reha aufgebau haben war schlimm, kam mir als Lügnerin vor. Aber wenn ich nun bei Dir lese wie schlimm
so eine Anzeige für das Opfer ist... bin ich froh, daß ich mich da nicht gebeugt habe. Bei mir waren die taten ja auch alle
verjährt, als ich meine Erinnerungen wieder hatte. Aber trotzdem haben sie da Druck gemacht.
Nachtauge hat geschrieben:Täter haben ihre Gründe? Na, wenn das mal nicht eine tolle Entschuldigung ist. Da kann ich echt nur mit dem Kopf schütteln und mich fragen wie ein Thera so etwas behaupten kann.
Ja, die Theras in der Klinik haben ausschließlich auf der Seite der Täter gestanden! ich zählte nicht, er kam mit mir nicht
klar, mochte meine Genauigkeit nicht, war sauer daß ich den Anamesebogen so ausführlich ausgefüllt habe, daß ich mir
immer Notizen gemacht habe....
Nachtauge hat geschrieben:Mhm, bei meinem Thera ist das auch so, er versucht es hin und wieder mal, mich darauf anzusprechen, aber dann schweige ich. Und ich denke dann auch oft, daß ich ihn irgendwie hängen lasse, weil ich mich nicht traue wirklich zu sagen, wie es mir mit dem Thema geht. Klar merkt er, daß es mir damit nicht gut geht und er versucht mir "goldene Brücken" zu bauen, aber ich kann das (noch) nicht annehmen.
Wir beide haben gute Theras! - zum Glück! JA auch er versucht es immer mal wieder, bin ihm dankbar, aber kann trotzdem
nicht darüber reden, weil ich mir gerade deshalb so eklig vorkomme und denke, daß er sich ebenfalls vor mir ekelt, aber ich
spüre auch, daß ich an dieses Thema ran muß - irgendwie. Werde mir etwas überlgen, vielleicht schreibe ich ihm auch.
Am 5. habe ich wieder eine Stunde!
Cheerleader hat geschrieben:Ich habe mich wohl zu sicher gefühlt und so kam heute der Absturz. Empfunden noch schlimmer als sonst. Mir passiert so was normalerweise nicht unterwegs, mit Familie. Wir waren auf einem Familienausflug, meine Planung, meine Idee, ein wunderbarer Frühlingsausflug.
Mir ging es ja heute auch so, waren wie ich oben schrieb zu viele Trigger, aber ich kann mir auch sonst vorstellen,
daß es einfach zu viel ist, so ein Familienausflug -egal wie schön es war. Mit anderen Menschen zu agieren kostet
mich unendlich viel Energie. Wie geht es Dir jetzt??
Cheerleader hat geschrieben:Alleine im Cafe sitzen, hört sich wundervoll an, eine Herausforderung. Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Aber vielleicht versuch ich es doch mal.
Das geht nach einer Zeit, meine Psych hat mir immer wieder gesagt, daß es mir jetzt endlich gut gehen soll
und ich soetwas darf. Ich nehme meistes ein Buch mit.
Nachtauge hat geschrieben:Puh, mußtest Du Dir (aus meiner Sicht) schon viel Unsinn anhören
JA, leider! Das ist schlimm, was da manche denken, machen. Als ich aus dem Vortrag kam, ich war mit
einer Freudin da, mußte ich erst mal nachfragen wie sie das empfunden hat und sie war genauso entsetzt.
Danach, als ich dann zu Hause war, ging es mir suuuper schlecht, weil er eben nachwirkte, und mir dan
so langsam klar wurde, was da gesagt wurde und ich?? wieder versagt! Hunderte von Thera-Stunden und
immer noch nicht besser! ZUm Glück war mein Thera als ich ihm davon erzählte ebenso sauer, meinte wie
kann man da so etwas veröffentlichen?

Wünsche Euch einen schönen Abend, Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Cheerleader
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Beitrag Sa., 26.04.2014, 20:28

Hallo, wie geht s mir jetzt? Die Wie geht es Dir Fragen sind so schon die Schwierigsten, oder was meint Ihr?
Ich habe den Tag zwischen cheerleader lächeln und Bett verbracht, oder auch in Wechsel con hyperaktiv und depressiv.
Die Hemmschwelle ist mal wieder gefallen und so suche ich nicht mal mehr vor mir die Rechtfertigung. Es sind zwar nur Ritzer, von daher ungefährlich, irgendwann geht auch das vorbei....Wie sagen die guten Geister immer nimmermüde zu uns : du hast ein Gefühl, du bist nicht dein Gefühl!
Leider "fühlte" ich mich heute auch fett und vergiftet und da ich nicht sämtliche Würde verlieren wollte, durchs Kotzen, mussten halt die Laxantien herhalten. Ob das nun würdevoller ist? Auf der Kloschüssel anstatt über.......

Ich würde gerne noch mal auf das Thema ,tolles Leben' zurückkommen, wurde hier doch schon mal erwähnt. Mir macht das immer grosse Schuldgefühle. Ich fühle mich so undankbar. Wie kann ich mich nur so benehmen, so fühlen bei all dem guten Leben, das ich habe. Wie kann ich Hilfe verlangen, ich mit meinen Luxusproblemen. Ich empfinde mich als zu schwach und wertlos, andere können und tun und machen doch auch, vermutlich geht es mir zu gut, das ich mich an so Problemchen aufhänge....so mein gedanklicher O ton....
Was denkt Ihr dazu? Wie geht Ihr mit solchen Leuten um? Ich weiss eigentlich auch nicht, was ich jetzt für Antworten erwarte.
Tag abhaken und Morgen angehen...Tagesziel Aufstehen!
Schönes Wochenende, mit und ohne Tier,
Cheer

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saffiatou
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Beiträge: 3635

Beitrag So., 27.04.2014, 11:03

Hallo Alle!
Cheerleader hat geschrieben:Hallo, wie geht s mir jetzt? Die Wie geht es Dir Fragen sind so schon die Schwierigsten, oder was meint Ihr?
ja, diese Fragen sind mit die schwierigsten. Aber ich habe mich ehrlich nach Dir erkundigt.
Mir ist auch bewußt, daß viele, die nachfragen es eigentlich gar nicht wissen wollen. So wie
meine direkte Vorgesetze, die nachdem sie mich fragte und ich darauf antwortete "nicht gut"
dann meinte, ich muss immer "gut" sagen, dann geht es mir auch gut. ICh habe ihgr daraufhin
gesagt, daß sie besser nicht fragen soll wenn sie keine ehrliche Meinung hören will, oder eigentlich
nicht interessiert ist wie es mir wirklich geht.
Cheerleader hat geschrieben:Ich würde gerne noch mal auf das Thema ,tolles Leben' zurückkommen, wurde hier doch schon mal erwähnt. Mir macht das immer grosse Schuldgefühle. Ich fühle mich so undankbar.
Hmmm was ist ein tolles Leben?!?! Sicher mir geht es mal gut und oft eben nicht so gut. Ich
lebe in finanzieller Sicherheit, habe einen Job, in den ich irgendwann zurückkehre, bin viel
gereist, Freunde....
Ja, so gesehen habe ich ein tolle Leben.

Aber da war auch ganz vieles ganz ganz Schlimmes, daß ich meinem ärgsten Feind nicht
wünsche! Das Schlimme dauerte über 20 Jahre an.

Wie soll ich mein Leben wiegen!?

es sind keine Luxusprobleme!

Das Schwere für mich ist, daß es eben auch Gutes gab. Wie kann es Gutes und so schrecklich
Schlimmes nebeneinander geben!?
Darf ich anderen auch von Gutem in der Familie erzählen, gilt das Schlimme dann nicht mehr?

Schönen Sonntag, Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Thread-EröffnerIn
Nachtauge
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Beitrag So., 27.04.2014, 12:50

Hallo,
Jane7 hat geschrieben:Noch eine ganze Woche, das ist zwar auszuhalten (da ist es schon wieder), aber es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, ich brauche ihn jetzt!
Wenn man Hilfe braucht, dann kann eine Woche leider ziemlich lang werden. Man fühlt sich im Stich gelassen, obwohl man weiß, daß es eigentlich in Ordnung ist und der Thera ja nun auch mal Urlaub braucht. Nichts desto trotz fehlt er dann aber.
saffiatou hat geschrieben:Das ist gerade das Thema bei mir, das solche Schmerzen verursacht,
Mir geht es da gerade ganz ähnlich wie Dir Ich habe schon überlegt, dazu einen neuen Thread zu erstellen, aber ehrlich gesagt traue ich mich nicht, weil ich dazu so viel mehr von mir noch offenbaren müßte um mitzuteilen wie es mir mit diesem Thema geht. Leider habe ich gerade auch das Gefühl, daß um mich herum sehr viele Personen Familie gründen mit allem drum und dran. Und ich stehe daneben schaue zu und fühle mich elendig, wenn Kinder geboren werden usw. Das so etwas so viel Schmerzen verursachen kann, das habe ich völlig unterschätzt. Ich leide mit Dir.
saffiatou hat geschrieben:komisch, sonst empfinde ich keine Wut, kann nicht auf meine Eltern, die anderen Täter etc wütend werden,
Daß ist auch etwas, was viele einfach gar nicht nachvollziehen können. Warum kann man nicht wütend auf den Täter sein? Das scheint doch die einleuchtendste Reaktion zu sein - oder? Aber wie kann man wütend werden und vor allem diese Wut zulassen und gutheißen? Auf mich selber kann ich fuchsteuefelswütend sein, kann mich hassen, aber wütend auf den Täter sein/werden? Bekomme ich - noch - nicht hin. Mein Thera versucht schon immer meine Wut wachzukitzeln, aber ich kann die Wut nicht auf denjenigen lenken der sie verdient hätte ...
saffiatou hat geschrieben: Du hast es also geschafft eine Anzeige zu erstatten??
Es gab/gibt mehrere Anzeigen von mir gegen den Täter. Die Hilfeleistungen der Polizei sind allerdings alles andere als hilfreich gewesen. Es gab ein Gerichtsverfahren - eine Berufung gegen das Urteil - nun ein weiter laufendes Verfahren, indem mich die Justizbehörde einfach immer wieder verwundert, diese Nachfragen die gehalten werden gehen auf keine Kuhhaut, es ist einfach nur widerlich und vor allem immer wieder retraumatisierend. Wenn ich vorher gewußt hätte, wie das abläuft, hätte ich niemals versucht den Kampf auf diese Art und Weise aufzunehmen. Den Glauben an die Justiz habe ich (überwiegend) verloren, wenn es um Strafsachen geht. Bei anderen Rechtsbereichen sehe ich es anders, kenne es aus der beruflichen Praxis auch anders. Gerade deswegen nimmt mich dieses Verhalten von Seiten der Strafverfolgungsbehörden wohl noch einmal zusätzlich mit.
saffiatou hat geschrieben:weil ich mir gerade deshalb so eklig vorkomme und denke, daß er sich ebenfalls vor mir ekelt, aber ich spüre auch, daß ich an dieses Thema ran muß - irgendwie. Werde mir etwas überlgen, vielleicht schreibe ich ihm auch. Am 5. habe ich wieder eine Stunde!
Dieses Ekelgefühl hemmt einen tatsächlich sehr, vor allem auch wenn man annimmt der Thera müsse sich auch ekeln - wobei er das vermutlich ganz anders sieht. Mein Thera hat mir schon so oft versichert, daß er sich nicht vor mir ekelt und irgendwie glaube ich es ihm trotzdem nicht. Kann es nicht verstehen, wenn er sagt, daß ich nicht ekelig bin.
Die Idee mit dem Schreiben ist doch super. Vielleicht kannst Du ihm da ja schon mitteilen, daß Du das Thema mit ihm besprechen möchtest, aber evtl. eines "Anstoßes" bedarfst, er also ggfls. Dich auch darauf ansprechen mag. Wenn man etwas geschrieben hat, dann klappt das mit dem Ansprechen meistens besser - empfindet Ihr das auch so?

...

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