Ich bin ein bissel eifersüchtig...

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.

Eremit
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Beitrag So., 18.05.2014, 03:08

Resonance_of_Fate hat geschrieben:Ich glaube aber,dass der "eigennutz" als verwerfliches genommen,beim Kinderwunsch eher,wenn nicht ganz untergeht: Man ist,im idealfall,das ganze Leben für das Kind da.
Du hast eine reichlich romantische, allerdings vollkommen unrealistische Vorstellung vom Dasein als Elternteil...
Resonance_of_Fate hat geschrieben:Man ist,im idealfall,das ganze Leben für das Kind da.
Führe "dasein" konkret aus. Das Wort sagt mal per se gar nichts aus.
Resonance_of_Fate hat geschrieben:Darf dabei aber nicht erwarten,etwas zurück zu bekommen.
Doch, man bekommt sehr wohl etwas "zurück". Das werde ich nachfolgend noch ausführen.
Resonance_of_Fate hat geschrieben:Mal ganz sachlich und pragmatisch gesehen,opfert man sich als Elternteil auf. Und um sowas zu können,muss man wirklich Lieben. Für eigennutz ist hier kein Platz,finde ich.
JEDER ("normale" Mensch) opfert sich für etwas "Größeres" (bewußt in Anführungszeichen gesetzt) auf, um seinem Leben einen Sinn zu geben, um sich dieses "Größere" schließlich einzuverleiben und dadurch zu "wachsen" (durch Sinnhaftigkeit). Es besteht (in Bezug auf das jeweils erbrachte Opfer) strukturell kein Unterschied zwischen einem Menschen, der Kinder in diese Welt setzt, um Elternteil zu sein, einem Soldaten, der in den Krieg zieht, um sein Land zu verteidigen, einem Gläubigen, der sich den Prinzipien seiner Religion unterwirft und in Frömmigkeit aufgeht oder einem Forscher, der die Geheimnisse des Universums ergründet, um im Rausch der Erkenntnis zu baden. Jeder muß Opfer erbringen und Kompromisse eingehen, um das zu erreichen, was er erreichen will. Das jeweilige Opfer sagt für-sich als auch an-sich nichts über die "Qualität" der "Wesenheit" des "Größeren" aus, für das das Opfer erbracht wird.

Liebe ist IMMER eigennützig (was nicht heißt, daß nicht auch andere Individuen daraus ihren Nutzen ziehen können, wohlgemerkt). Was man liebt, ist dabei vollkommen irrelevant. Eltern lieben ihre Kinder, Musiker ihre Musik, Gefängnisaufseher ihre Machtbefugnis. Geliebt wird nur, was aus einem selbst entspringt, was mit einem selbst in Verbindung steht, was einen selbst "größer" macht, was Identität, Sein verleiht (und fortwährend bestätigt). Liebe ohne Narzissmus gibt es nicht. Warum wohl lieben Eltern "ihre" Kinder mehr als andere Kinder? Warum lieben Patrioten "ihr" Land mehr als andere Länder? Es geht um die Assoziation mit dem Selbst und den Prozess des Einverleibens. So, wie ein Spitzensportler zusammenbricht, wenn er aufgrund eines Unfalls nicht mehr seinem Sport nachgehen kann, brechen Eltern zusammen, wenn ihr Kind stirbt, denn es stirbt damit eine Erweiterung des Selbst, also ein Teil von ihnen.

Kinder sind genauso Lebenssinn-Spender wie alles andere auch. Man setzt Kinder in die Welt, um seinem Leben einen Sinn zu geben. Das Befinden des Kindes ist in diesem Lebenssinn-Spende-Prozess (vorerst) ebenso irrelevant wie das Befinden der Leinwand, auf die der Maler sein Kunstwerk malt. Es geht nur um die Befriedigung eigener Bedürfnisse, mehr ist es nicht, auch, wenn verklärte Romantiker, Esoteriker, religiöse Würdenträger oder Werbefachleute etwas anderes behaupten. ALLES, was der Mensch tut oder unterläßt, ist eigennützig.

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Resonance_of_Fate
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Beitrag So., 18.05.2014, 14:29

Sehr Misanthropische Einstellung,die aber,ohne auf deine,zugegeben sehr Philosophische Darstellung,eingehen zu müssen,widerlegt werden kann,nämlich:

Der Mensch kann sich nichts aneignen. Gar nichts. Alles kann einem genommen werden. Wenn man z.b in den Nachrichten hört,dass in einem Waldgebiet durch Unwetter Millionenschäden entstanden sind,muss man sich ganz klar die Frage stellen: Wen entstand der Schaden? Der Natur wohl kaum. Eher irgendeinem Menschlichen Individuum,das fälschlicherweise dachte,sich etwas aneignen zu können,um daraus,so wie Du es sagst,nutzen daraus ziehen zu können.
Auch wenn Du denkst,jeder Mensch tut Dinge aus eigennutz,sind genau diese eben noch nicht wirklich weit,im geistigen Sinne. Haben noch nicht verstanden,dass alles,was aus eigennutz hervor geht zum Scheitern verurteilt ist und werden dann,weil es eben schief ging,zynisch,Misanthrop und verbittert. Dann sind die anderen an der eigenen Charakterschwäche schuld.

Die,die erkennen,dass vorhaben aus eigennutz,sprich selbstsucht schon von Beginn an zum Scheitern verurteilt sind,haben denen,die aus eigennutz handeln einen riesen Vorteil.
Eigennutzer sind verwundbarer,steuerbarer als die,die Dinge aus überzeugung und Leidenschaft angehen. Aus selbstsucht mag auch eine Leidenschaft hervor gehen,die aber nachrangig ist. Im Vordergrund steht der Wettbewerb : "mein Kind ist das beste" oder "meine Religion die wahrhafteste",oder auch "mein Krieg der sinnvollste". DAS sind eigennutzler.

Jemand,der Sachen aus Freude angeht,wird nie im Wettbewerb mit anderen stehen. Denn der eigene Maßstab kann nur einer selbst sein,nicht andere.
Wer ein Kind aus eigennutz auf die Welt bringt,bekommt irgendwann mal die Rechnung dafür präsentiert. Bei allen anderen vorhaben genauso.

Ist keine romantische Vorstellung,eher eine Einstellung.
Ben Nichols- The last pale Light in the West

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Resonance_of_Fate
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Beitrag So., 18.05.2014, 14:46

Eremit hat geschrieben:
Resonance_of_Fate hat geschrieben:Ich glaube aber,dass der "eigennutz" als verwerfliches genommen,beim Kinderwunsch eher,wenn nicht ganz untergeht: Man ist,im idealfall,das ganze Leben für das Kind da.
Du hast eine reichlich romantische, allerdings vollkommen unrealistische Vorstellung vom Dasein als Elternteil
Genau dies ist eine,aus eigennutz getroffene Aussage. Du willst wissen,hier vorgeben,was Realität wirklich ist und was nicht. Und diese eine,klitze kleine Aussage würde Dich bereits verwundbar machen. Ich wüsste,ohne Dich zu kennen (kenne dich ja wirklich nicht),ohne deinen Usernamen gelesen zu haben,das Du Misanthropisch veranlagt bist. Dass Du so denkst und daher nur siehst,was deine Einstellung hergibt .
Ben Nichols- The last pale Light in the West

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Christine_Walter
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Beitrag So., 18.05.2014, 19:16

zum thema eigennutz.
meine kollegin opfert sich total für ihre halbwüchsigen kinder auf, wobei sie eines mehr liebt als das andere. im gegenzug kalkuliert sie aber darauf, dass die beiden, wenn sie mal die ausbildung beendet haben und gut verdienen, sie finanziell unterstützen und ihr quasi etwas wiedergeben. ich habe ihr x-mal gesagt, man kann nicht mit sowas fest rechnen, aber davon will sie nichts hören... ich finde aber auch, ob ich mir jetzt eine katze hole zum bemuttern oder ein kind bekomme, weil ich kinder liebe - das geht dabei in erster linie um das befriedigen meiner ureigenen bedürfnisse. und wenn dabei dann noch ein bisschen der gedanke mitspielt, im alter nicht allein zu sein und mehr action in die ehe zu kriegen...

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Resonance_of_Fate
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Beitrag So., 18.05.2014, 19:42

Bin trotzdem der festen Überzeugung,dass nicht jeder so denkt.
Denn wue gesagt. Auf kurz oder lang wird man dann umso verbitterter,sollte dies dann nicht der Fall sein.
Und dies ist dann einer der Gründe,wieso man sich,oder vl auch den großteil der Menschen "hasst" bzw Misantrophisch wird.
Ich selbst bin auch kein Menschenfreund,dies jedoch aus anderen Gründen.

Ich finde,dass,wer aus Eigennutz agiert,frueher oder später dafür bezahlt.
Ben Nichols- The last pale Light in the West


Eremit
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 01:48

Resonance_of_Fate hat geschrieben:Sehr Misanthropische Einstellung (...)
Sag mal, weißt Du überhaupt, was Misanthropie ist? Was ich geschrieben habe, ist absolutes BASISWISSEN aus den Bereichen Philosophie und Psychologie. Würdest Du etwa Jürg Willi auch als Misanthrop bezeichnen?
Resonance_of_Fate hat geschrieben:Der Mensch kann sich nichts aneignen. (...)
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Es geht um die emotionalen Assoziationen! Da tun sich wirklich sehr große Bildungslücken bei Dir auf. Ich kann Dir aber Literatur zu diesen Themen empfehlen.
Resonance_of_Fate hat geschrieben:"mein Kind ist das beste"
Also mit Eltern hast Du auch noch nicht viel zu tun gehabt. Ich höre genau das ständig von jeder Mutter und jedem Vater (bis auf ein paar seltene, hochgradig gestörte Individuen). Ist einerseits ein Hormon-Trick der Natur, um das Überleben der Nachkommen zu sichern, andererseits gibt es auch starke kulturelle bzw. wirtschaftspolitische bzw. militärische Kräfte, die daran interessiert sind, daß sich die Kindersterblichkeit in Grenzen hält und deswegen den elterlichen Stolz fördert (Das römische Reich hatte in diesem Punkt die Vorreiterrolle).
Resonance_of_Fate hat geschrieben:Jemand,der Sachen aus Freude angeht,wird nie im Wettbewerb mit anderen stehen.
FREUDE IST EIN EIGENNUTZ! Mal abgesehen von der Freude am Wettbewerb.

Bitte, lies Dir mal folgendes durch: https://de.wikipedia.org/wiki/Psychologischer_Egoismus
Resonance_of_Fate hat geschrieben:Ist keine romantische Vorstellung,eher eine Einstellung.
Romantik ist auch nur eine Form der Sublimierung niederer Triebe, eine "Maske". Deine "Einstellung" ist ebenso eigennützig wie alles andere auch, denn sie verleiht Dir Identität, auch dient sie als Rechtfertigung, Dich moralisch über andere Menschen zu erheben. Das findest man bei JEDEM geistig gesunden Menschen (bis zu einem gewissen Grad natürlich) vor. Aufpassen, nicht Egoismus mit Egozentrik oder Egomanie verwechseln!


Eremit
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 02:07

Resonance_of_Fate hat geschrieben:Und diese eine,klitze kleine Aussage würde Dich bereits verwundbar machen. Ich wüsste,ohne Dich zu kennen (kenne dich ja wirklich nicht),ohne deinen Usernamen gelesen zu haben,das Du Misanthropisch veranlagt bist. Dass Du so denkst und daher nur siehst,was deine Einstellung hergibt
Das nennt man dann Vorurteil. Ich für meinen Teil nehme nicht an, daß Du Lord Byron bist, nur, weil Du so eine starke romantische Ader hast. Ich denke mir, da ist einfach ein junger Mann, der aus irgend einem Grund noch nicht dazu gekommen ist, sich mit Philosophie und Psychologie auseinander zu setzen und recht unreflektiert die Idee von der unbedingten, grenzenlosen, selbstlosen Liebe aus den Medien übernommen hat (wurde ja auch von der Werbeindustrie erfunden). Deswegen gehe ich aber noch nicht automatisch davon aus, daß es Dir an intellektuellen Kapazitäten mangelt, aber gewisse Bildungslücken sind nicht zu leugnen.

Mit den Rückschlüssen in Bezug auf Nicknames solltest Du auch lieber aufpassen. Außerdem solltest Du mal recherchieren, was ein "Eremit" eigentlich ist. Es gibt keinen kausalen Zusammenhang zwischen Einsiedelei und Misanthropie...


Eremit
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 02:16

Christine_Walter hat geschrieben:meine kollegin opfert sich total für ihre halbwüchsigen kinder auf, wobei sie eines mehr liebt als das andere. im gegenzug kalkuliert sie aber darauf, dass die beiden, wenn sie mal die ausbildung beendet haben und gut verdienen, sie finanziell unterstützen und ihr quasi etwas wiedergeben.
Diese Sichtweise ist auch am weitesten verbreitet. Der Generationsvertrag basiert ja auf der Bringschuld der Kinder.
Christine_Walter hat geschrieben:ich habe ihr x-mal gesagt, man kann nicht mit sowas fest rechnen, aber davon will sie nichts hören...
Na ja, wenn sie den Kindern ordentlich Schuldgefühle eintrichtert, dann geht das schon recht gut. Bleibt nur abzuwarten, ob es dann überhaupt noch sowas wie Wirtschaft geben wird, in Anbetracht der Entwicklungen...
Christine_Walter hat geschrieben:ich finde aber auch, ob ich mir jetzt eine katze hole zum bemuttern oder ein kind bekomme, weil ich kinder liebe - das geht dabei in erster linie um das befriedigen meiner ureigenen bedürfnisse. und wenn dabei dann noch ein bisschen der gedanke mitspielt, im alter nicht allein zu sein und mehr action in die ehe zu kriegen...
Und wenn Du die Katze aus einem Tierschutzheim holst, haben alle etwas davon: Du hast Action und fühlst Dich nicht so allein, die Katze bekommt eigene Diener, das Tierschutzheim wird entlastet. Und das, obwohl jeder eigennützig handelt.

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Rezna
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 07:30

Mich würde einmal ein Grund, Kinder zu kriegen, interessieren, der NICHT in seinem Kern Eigennutz beinhaltet. Einer reicht mir.

Eigennutz ≠ Egomanie/Selbstsucht, aber Egoismus/Selbstsucht beinhalten (pathologische Formen) des Eigennutzes. Es mag unser historisches Erbe sein, dass wir nicht zu unserem menschlichen Kern stehen dürfen (können). Von sich zu behaupten, etwas gut zu können oder zu erkennen, dass das Handeln im Kern durch Eigennutz motiviert ist, gilt als Tabu/Sünde. Wir müssen tiefstapeln (woraus sich das unsympathische "fishing for compliments" ergibt.)

Das Leben will sich selbst erhalten, ganz eigennützig, und das ist die Motivation, die hinter allem steckt. Wer zu einem Psychiater geht, handelt auch eigennützig, da er will, dass es ihm selbst besser geht (und nicht, dass der Psychiater die Miete zahlen und sich durch einen erfolgreichen Heilungsprozess selbstbewusst fühlen kann.) Ebenso handelt auch der Psychiater aus Eigennutz, da er Geld verlangt um etwa seine Praxis zu erhalten oder seinem Wunsch nachkommt, diesem Fachgebiet zu folgen. Das heißt aber nicht, so wie du darstellst, Resonance_of_Fate, dass Eigennutz prinzipiell im Verderben endet.

Ich gehe soweit, zu sagen, dass die Welt ein besserer Ort wäre, wenn jeder Mensch mehr auf sich selbst achten würde und mehr dem nachgehen würde, was ihm liegt und etwas bedeutet. Und ja, das ist auch, ganz eigennützig Kinder zu kriegen.

Ich behaupte, auch das Schreiben hier im Forum geschieht aus Eigennutz. Jeder hier verfolgt ein Ziel, das nur ihm selbst dient, und jeder hier reagiert allergisch, wenn dieses (etwa durch entsprechendes Feedback) bedroht wird. Bedingungslose Hingabe lässt ein Selbst vermissen …
Christine_Walter hat geschrieben:meine kollegin opfert sich total für ihre halbwüchsigen kinder auf, wobei sie eines mehr liebt als das andere. im gegenzug kalkuliert sie aber darauf, dass die beiden, wenn sie mal die ausbildung beendet haben und gut verdienen, sie finanziell unterstützen und ihr quasi etwas wiedergeben.
Der Eigennutz steckt nicht einmal in der fernen Zukunft. Menschen, die so agieren, haben oft keine anderen Interessen, werten sich dadurch auf. Im Jetzt. Würden sich die Kinder verabschieden (auswandern) würde diese Kollegin in ein tiefes Loch fallen. Nicht, weil sie Angst hätte, die Kinder würden ihr nicht das Alter versüßen, sondern weil sie jetzt und hier nicht mehr ihre eigennützigen Motivationen ausleben kann. Sie wird vermutlich irgendwann etwas finden, dass ihr nützt und neue Identität stiftet.

Auch am Ende stelle ich nochmal die Frage: Welcher Grund, ein Kind zu kriegen, ist nicht eigennützig? (Außer vielleicht die unbefleckte Empfängnis, quasi, das Kind das man erst merkt, wenn es beim Husten rausflutscht, oder durch Vergewaltigung entstandene Kinder.)
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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Resonance_of_Fate
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 14:05

@ Eremit: Ich meine schon zu wissen,was Misanthropie ist,ja. Und ich denke schon,dass du so eine Weltanschauung hast. Zumindest stimmtest du jemanden zu,der meinte er würde den großteil der Menschen nicht ausstehen können. Welcher Thread das war,weiß ich leider nicht.

Wie gesagt,ich bin der Meinung,dass eigennutz nicht jeder inne hat.
Zum Thema Ehe oder Haustier anschaffung,wo auch der Eigennutz im Vordergrund steht: Klar kann ich eine Beziehung führen,die den Grund hat,nicht alleine zu sein. Es gibt aber recht viele,die dies,auf kurz oder lang gesehen merken und (hoffentlich) daraufhin dass weite suchen.
Und zum Haustier: Klar kann ich mir z.b eine Katze ins Haus holen,um nicht alleine zu sein. Jedoch wird das Tier dann verenden.
Wer jetzt sagt,man füttere das Tier nur deshalb,damit man weiter nutzen daraus ziehen kann...soll so denken. Ich eher finde,man tut dies aus Mitgefühl oder Liebe zum Tier. Ich sehe darin keinen Eigennutz.

Aber es stimmt,ich kann hergehen,ein rotes Bild malen,weil ich die Farbe schön finde. Daraufhin kann man jetzt kommen und sagen: "Oh Gott,soviel Blut!" Damit will ich die klarstellen,das jeder eine andere sichtweise auf die Dinge haben kann.

Man kann auch behaupten,man gebe seinen Harndrang nach,um draussen nicht mit nasser Hose rumlaufen zu müssen,also aus Nutzen zu eigenem Gunsten.
Nein,mit Eltern hatte ich tatsächlich nicht viel am Hut. Wenn der großteil der Eltern wirklich sagt,mein Kind ist das beste und schönste,bin ich auch sehr froh darüber. Ich teile die Meinung des Eigennutzes ganz und gar nicht,ist eben meine Realität. Denn dann wären wir nicht mehr als Verstandslose Maschinen,die Dinge nur tun,weil sie getan werden müssen,um sich gut zu fühlen. Maschinen tun Dinge,weil sie's müssen,so programmiert wurde ,da fällt lediglich das Gefühl für die Situation weg.

Ich will so gar nicht durch's Leben gehen. Entspricht nicht dem,was ich denke und fühle
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Resonance_of_Fate
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 14:12

an Rezna: Die,die nie aus eigennutz ein Kind auf die Welt setzen würden,erkennt man,unter anderem daran,dass Sie,zumindest mal den Gedanken an die Gegenwart haben: "Soll mein Kind in so einer Welt aufwachsen?"

Zumal frag ich mich,in welcher Welt man lebt,wenn man sich,sein Kind und alles an sich als "das beste" verifiziert. Surrealer geht es doch gar nicht. Denn jeder ist auf seine weise gut und auch eben fehlbar.
Ich kann mich mit dieser Sicht nicht anfreunden. Tut mir leid... Naja,eigentlich bin ich froh darüber. So möchte ich gar nicht sein.
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Resonance_of_Fate
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 14:16

Nennt mich einfach altruistisch....
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Peonia
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 14:45

Ich habe den Eindruck, dass hier lauter Menschen über die Motive und Verhaltensweisen von Eltern diskutieren, die selbst keine Kinder haben.

Ich habe meine Kinder nicht bekommen, damit ich nicht einsam bin. Die sollen irgendwann die weite Welt erkunden und dann freue ich mich, wenn ich daran ab und zu per Mail oder Telefon teilnehmen darf. Einsam war ich schon vorher nicht - Dank Ehe, Familie und Freunden.

Die Kinder müssen mich auch nicht glücklich machen. Sie machen es die meiste Zeit - und manchmal bringen sie mich auch auf die Palme.

Sie sind nicht die Besten und Größten, sie sind meine Kinder. Und wenn ihnen etwas sehr gut gelingt, dann bin ich eine stolze Mama. Es darf aber auch was in die Hose gehen.

Meine Kinder sind gekommen, weil wir das Gefühl hatten, dass es die richtige Zeit dafür ist. Natürlich kann man das Bedürfnis nach Elternschaft als Eigennutz bezeichnen - oder als Entwicklungsschritt.

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Resonance_of_Fate
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 14:59

Danke Peonia.
Ich dachte ehrlich gesagt,ich stünde hier weiterhin allein mit meiner Meinung XD
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Christine_Walter
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 21:30

Eremit hat geschrieben:Und wenn Du die Katze aus einem Tierschutzheim holst, haben alle etwas davon: Du hast Action und fühlst Dich nicht so allein, die Katze bekommt eigene Diener, das Tierschutzheim wird entlastet. Und das, obwohl jeder eigennützig handelt.
ja, das stimmt natürlich. so sollte es eigentlich doch auch funktionieren, dass eben alle was davon haben und eben nicht nur man selbst oder jemand anders. aber ich fürchte, das ist utopisch... ich meine, um beim thema tier zu bleiben - wie viele menschen stoßen ihr nicht mehr reitbares pferd ab, auch wenn es sich nicht quält - weil sie ihr geld lieber für ein neues pferd ausgeben, das sie auch reiten können - das tut mir in der seele weh. oder geben den alten hund ins tierheim, weil er vielleicht nicht mehr so eine starke blase hat und man halt ab und zu auch mal eine pfütze aufwischen müsste.

aber da machen meine gedanken gleich einen sprung zu alten eltern zb - und eben zu diesem generationenvertrag. ich glaube, ich muss heute nacht mal intensiv nachdenken...

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