Therapeut bricht Kontakt ab, weil ich Macht ausübe

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candle.
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Beitrag Sa., 22.03.2014, 20:10

Wenn ich dich, captcha, richtig verstehe, fragst du dich immer noch was deine Macht denn war?

Am besten fragst du den Therapeuten. Schwierig ist nur, dass es nun schon ein Jahr her ist, ich weiß nicht, ob ihr die Vorfälle nachhaltig zusammenbekommt. Besser wäre natürlich du wärest schon dahintergekommen was es nun ist oder wie es von ihm gemeint war.

Reflexion hin oder her, was willst du denn für ein Ergebnis erzielen?

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pandas
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Beitrag Sa., 22.03.2014, 20:16

was ist eigentlich so schlimm daran, Macht aus zu üben?
Tut das nicht jeder Mal und wäre es nicht besser zu fragen, wofür und warum? Kann ja auch legitim sein.

Mein Ex-Therapeut hat auch oft Macht ausgeübt. Ab und an hat er z.b. zu Fragen gesagt: "Soll ich das etwa beantworten?" Es gebe noch weitere Beispiele.
Therapieziele hat er auch (versucht) in seinem Sinne zu ändern, ohne mich um Zustimmung zu fragen.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Beitrag Sa., 22.03.2014, 21:25

Hallo Ephraim,
Ephraim hat geschrieben: Wie gesagt, wenn du Reflexion jetzt anders bestimmst, gibts nichts weiter zu erörtern
ich hab von Anfang an immer das Gleiche gemeint.
candle. hat geschrieben:Wenn ich dich, captcha, richtig verstehe, fragst du dich immer noch was deine Macht denn war?
Naja, ich frage mich, wie der Therapeut auf den Vorwurf kommt, dass ich Macht ausübe.
Du hast ja geschrieben, dass du Ephraim verstehst - was verstehst du?
candle. hat geschrieben: Reflexion hin oder her, was willst du denn für ein Ergebnis erzielen?
Klarheit, dass man einander in die Augen schauen kann.

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Zuletzt geändert von captcha am Sa., 22.03.2014, 21:35, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Sa., 22.03.2014, 21:34

pandas hat geschrieben:was ist eigentlich so schlimm daran, Macht aus zu üben?
Tut das nicht jeder Mal und wäre es nicht besser zu fragen, wofür und warum? Kann ja auch legitim sein.
Also, mein Therapeut findets anscheinend sehr schlimm
Und ich finds auch nicht gut. Druck ausüben, damit wer anderer tut, was ich will, obwohl er nicht will.
(obwohl, Kind mit gesundem Kohl füttern??
also manchmal vielleicht wirklich legitim )
pandas hat geschrieben: Mein Ex-Therapeut hat auch oft Macht ausgeübt. Ab und an hat er z.b. zu Fragen gesagt: "Soll ich das etwa beantworten?"
Hm. Ich überlege gerade, ob ich das als Macht ausüben bezeichnen würde. Gefühlsmäßig ist das irgendwie sowas, aber ich kanns nicht sauber begründen. Weil er einen damit ja nicht zwingt, irgendwas zu tun. Es drückt aber aus, ein Machtgefälle zu erzeugen, sich nicht an normale Gesprächskonventionen zu halten.
pandas hat geschrieben: Therapieziele hat er auch (versucht) in seinem Sinne zu ändern, ohne mich um Zustimmung zu fragen.
Huh! Das ist auch ein starkes Stück

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Ephraim
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Beitrag Sa., 22.03.2014, 22:34

captcha hat geschrieben:
candle. hat geschrieben:Wenn ich dich, captcha, richtig verstehe, fragst du dich immer noch was deine Macht denn war?
Naja, ich frage mich, wie der Therapeut auf den Vorwurf kommt, dass ich Macht ausübe.
Du hast ja geschrieben, dass du Ephraim verstehst - was verstehst du?
Falls dir was unklar ist, über meine Aussagen, kannst du ruhig auch mich fragen. Wenn du willst.
"Sometimes we battle to protect someone, sometimes we battle to protect someones honor" Ichigo Kurosaki; Ich stelle keine rhetorischen Fragen

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Beitrag Sa., 22.03.2014, 22:53

Hallo Ephraim,

naja, also wenn du so nett wärest, dann würde ich gerne wissen, was ist die Adenauer Linie?

Das mit dem Vorwand. Gilt das jetzt noch? Ich habe dir auf die Passage recht umfangreich geantwortet, kann aber aus deinem Folgeposting nicht ablesen, ob das jetzt nach wie vor deine Auffassung ist. Das würd ich dann nämlich nicht verstehen.
Ephraim hat geschrieben: es ist ein "Vorwand", weil eine "Reflexion, um einen bestimmten (hier: für dich vorteilhaften) Gefühlszustand zu erreichen" keine Reflexion im herkömmlichen Sinne mehr ist, sondern da nur der Name, der Titel, das Etikett benutzt wird um dem eigentlichen Zweck zu verschleiern und zu legitimieren.
das würd ich nämlich nicht verstehen, weil aus meiner Sicht eine Reflexion wie gesagt natürlich ein Ziel haben darf, zB einen vorteilhafteren Gefühlszustand zu erreichen.

Guten Abend, captcha

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candle.
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Beitrag Sa., 22.03.2014, 22:57

captcha hat geschrieben: Naja, ich frage mich, wie der Therapeut auf den Vorwurf kommt, dass ich Macht ausübe.
Zumindest bist du den ersten Beitragsusern zu deiner Frage noch die Antwort schuldig.

Vielleicht denkst du mal zurück an Situationen, in denen du dich hilflos und machtlos geühlt hast. Vielleicht bringt dich das auf die Spur. Dann mußt du es nur umkehren und weißt dann vielleicht was der Therapeut meinte.
Klarheit, dass man einander in die Augen schauen kann.
Was soll das bringen, wenn du ihn eh irgendwann nicht mehr wiedersiehst?

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Ephraim
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Beitrag Sa., 22.03.2014, 23:24

captcha hat geschrieben:
Ephraim hat geschrieben: es ist ein "Vorwand", weil eine "Reflexion, um einen bestimmten (hier: für dich vorteilhaften) Gefühlszustand zu erreichen" keine Reflexion im herkömmlichen Sinne mehr ist, sondern da nur der Name, der Titel, das Etikett benutzt wird um dem eigentlichen Zweck zu verschleiern und zu legitimieren.
Also eine Reflexion im herkömmlichen Sinne heißt "Nachdenken, Überlegung, prüfende Betrachtung", wie im Duden ersichtlich.
Ob und welches Ziel eine Reflexion im Speziellen hat, ist darin nicht festgelegt.
captcha hat geschrieben: aus meiner Sicht eine Reflexion wie gesagt natürlich ein Ziel haben darf, zB einen vorteilhafteren Gefühlszustand zu erreichen.
Es ist keine "prüfende Betrachtung", wenn das Ziel, was es erreichen soll, vorher festgelegt ist.
(vielleicht nennt man es dann eine ~"beeinflussende Betrachtung", falls so etwas geht)

Du reflektierst nicht, wenn du davor stellst "ich will mich danach so und so fühlen".


K. Adenauer: "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!"- Metapher für Meinungswechsel
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Tigerkind
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Beitrag So., 23.03.2014, 10:11

Er hat Macht ausgeübt, indem er die unterstellt hat Du würdest Macht ausüben und deshalb die Therapie abgebrochen.

Sagt mehr über ihn als über Dich aus.
candle. hat geschrieben:Zumindest bist du den ersten Beitragsusern zu deiner Frage noch die Antwort schuldig.
Das ist z.B. auch so eine Sache, ich denke Du bist niemanden etwas schuldig, ich würde es besser finden nur zu antworten wenn Du es wirklich gerne tust und nicht aus einem Verpflichtungsgefühl heraus.
( Ist jetzt aber ein anderes Thema. )

Es kann ja sein das Du ( vielleicht unbewußt ) Macht ausüben möchtest, ich kann das überhaupt nicht beurteilen, finde es aber auch nicht schlimm.
Es ist ein Bedürfnis, na und?
Kommt nur drauf an wie man Macht ausübt und es einsetzt.
captcha hat geschrieben:Naja, ich frage mich, wie der Therapeut auf den Vorwurf kommt, dass ich Macht ausübe.
Einen Therapeuten der Vorwürfe macht, kann man so oder so vergessen.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-


leberblümchen
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Beitrag So., 23.03.2014, 10:20

Es gibt ja verschiedene Formen von Macht. Vielleicht hat er sich auch unklar ausgedrückt? Vielleicht meinte er eine Form der Projektiven Identifizierung?

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Beitrag So., 23.03.2014, 13:37

Hallo Ephraim,
Ephraim hat geschrieben: Es ist keine "prüfende Betrachtung", wenn das Ziel, was es erreichen soll, vorher festgelegt ist.
(vielleicht nennt man es dann eine ~"beeinflussende Betrachtung", falls so etwas geht)
Du reflektierst nicht, wenn du davor stellst "ich will mich danach so und so fühlen".
ah, da liegt also der Auffassungsunterschied.

Beispiel um das zu verdeutlichen:
Ich fühle mich unsicher in der Therapiestunde. Deshalb mache ich eine Reflexion mit dem Ziel, mich sicherer zu fühlen. Ich reflektiere mit dem Therapeuten darüber, wie ist die Situation? was fühle ich? wie kommt mir mein Therapeut vor? etc.
Dann komme ich vielleicht darauf, sein Schweigen erinnert mich an eine Bezugsperson (fiktives Beispiel) die immer die Ruhe vor dem Sturm war, bevor sie geschlagen hat. Dann weiß ich, aha, daher kommt meine Unsicherheit - und fühle mich danach sicherer, denn das Schweigen meines Therapeuten heißt nicht, dass er mich schlagen wird.

Die Reflexion hatte also ein ganz klares ZIEL (sicherer fühlen) der Ausgang der Reflexion, die Erkenntnisse, die RESULTATE sind jedoch vollkommen ergebnisoffen.
Hätt ja auch sein können, dass ich auf gar nichts draufkomme oder dass mich das Schweigen verunsichert, weil man meiner Auffassung nach Feedback vom Therapeuten bekommen sollte, oder weil ich glaube, dass der Therapeut schweigt, weil er Wut auf mich empfindet, was auch immer.

Eine Reflexion, deren Ergebnis = Erkenntnisse vorher schon feststünden, wäre ja ein Widerspruch in sich, haha

Man kann natürlich auch ziellos reflektieren, einfach so, wie fühle ich mich gerade, was ist gerade so, ohne dass man vorher ein Ziel hat. So ähnlich wie die freie Assoziation. Das ist natürlich auch eine Möglichkeit.

Dass man aber ein Ziel hat (ich reflektiere um ein Problem zu lösen) steht im Einklang mit der Definition von Reflexion, und das machen auch Millionen von Menschen so.

Ist der Auffassungsunterschied nun scharf gezeichnet und geklärt?
Zuletzt geändert von captcha am So., 23.03.2014, 13:53, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag So., 23.03.2014, 13:52

candle. hat geschrieben: Zumindest bist du den ersten Beitragsusern zu deiner Frage noch die Antwort schuldig.
das stimmt, das habe ich eigentlich versprochen, ich habe aufdemweg, ziegenkind und tränen-reich dann nicht mehr persönlich zurückgeschrieben, weil dann schon neue Posts da waren und sich der Thread weiterentwickelt hat. [Verzeihung!]
candle. hat geschrieben: Vielleicht denkst du mal zurück an Situationen, in denen du dich hilflos und machtlos geühlt hast. Vielleicht bringt dich das auf die Spur. Dann mußt du es nur umkehren und weißt dann vielleicht was der Therapeut meinte.
gute Idee.
candle. hat geschrieben: Was soll das bringen, wenn du ihn eh irgendwann nicht mehr wiedersiehst?
wenn es um eine wichtige Sache geht, was eine Therapie für mich ist, dann versuche ich, den Konflikt lösbar zu machen, das ist mir wichtig.

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candle.
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Beitrag So., 23.03.2014, 13:56

Hallo captcha!

Ich finde, dass du hier auf dem richtigen Weg bist. Ob man sich über die Reflexion und deren Vorgänge streiten sollte? Ich finde es schon ein wenig individuell.
captcha hat geschrieben: Ich fühle mich unsicher in der Therapiestunde. Deshalb mache ich eine Reflexion mit dem Ziel, mich sicherer zu fühlen. Ich reflektiere mit dem Therapeuten darüber, wie ist die Situation? was fühle ich? wie kommt mir mein Therapeut vor? etc.
Dann komme ich vielleicht darauf, sein Schweigen erinnert mich an eine Bezugsperson (fiktives Beispiel) die immer die Ruhe vor dem Sturm war, bevor sie geschlagen hat. Dann weiß ich, aha, daher kommt meine Unsicherheit - und fühle mich danach sicherer, denn das Schweigen meines Therapeuten heißt nicht, dass er mich schlagen wird.
Hier hast du vorerst ja nur das Problem erfaßt, das kenne ich natürlich auch. Die Frage ist nun, was du daraus machst, ob du es kommunizierst oder wie auch immer. Dem müßte dann auf jeden Fall eine Verhaltensänderung folgen- innerlich und äußerlich.

Nun hat ja jeder seine Baustellen woanders mehr oder weniger. Wie sicher du dich grundsätzlich als Mensch fühlst, kann mehr oder weniger ausgeprägt sein, so wird es immer wieder eine neue Reflexion erfordern, weil das Gefühl auch immer wieder in neuen Situationen aufblitzen wird. Der neue Umgang damit ist dann das Rüstzeug um in neuen Situationen besser zurechtzukommen. Und jetzt würde ich meinen, wenn es Früchte trägt, war die Selbstreflexion erfolgreich.

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Ephraim
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Beitrag So., 23.03.2014, 15:34

captcha, das ist doch Nonsens, sobald du etwas anderes als prüfend betrachten willst, wirst du dein Anliegen verfolgen, widersprechendes beiseite lassen, usw.

Du hast ja hier schon geschrieben (was kein Beweis ist, aber auf deine Haltung hindeutet)
captcha hat geschrieben:Oder theoretisch könnte er auch versuchen mich verunsichern, ich lasse mich aber nicht verunsichern. Was also bei der Reflexion rauskommt, ist vollkommen ergebnisoffen.
, wenn jetzt wirklich das Gegenteil bei der Reflexion herauskäme, etwas was dich zutiefst verunsichern würde, dich in eine unausweichbare Defensivposition bringen würde, schätzt du dich so ein, daß du es frei akzeptieren würdest?
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Beitrag Mi., 26.03.2014, 18:48

Hallo Candle,
candle. hat geschrieben: Hier hast du vorerst ja nur das Problem erfaßt [...] Dem müßte dann auf jeden Fall eine Verhaltensänderung folgen- innerlich und äußerlich.
Der neue Umgang damit ist dann das Rüstzeug um in neuen Situationen besser zurechtzukommen. Und jetzt würde ich meinen, wenn es Früchte trägt, war die Selbstreflexion erfolgreich.
Danke für deine aufmunternden Worte. Ja, ich sehe das auch so. Zusätzlich ist es für mich persönlich so, dass ich neben kognitiv basierter Reflexion auch mit Emotionen und Körper in einer Therapie arbeiten möchte.

captcha

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