Totale Überforderung, plötzlicher Therapieabbruch
Candle, da möchte ich aber widersprechen. Man kann Patienten eben nicht in ein Schema pressen (auch wenn das gerne versucht wird) - nach dem Motto: wer nach 30 Stunden nicht vorankommt, ist hier falsch. Jeder hat sein eigenes Tempo. Ich habe 1,5 Jahre fast gar nicht gesprochen, meinen Therapeuten verdächtigt, war misstrauisch und hatte eine Heidenangst etwas von mir preiszugeben. Und trotzdem hat mein Therapeut mich nicht weggeschickt, sondern in unendlicher Kleinarbeit mit mir meine Rede- und Vertrauensblockade abgebaut. 2 Schritte vor, einer zurück.
Es spricht ja auch nichts dagegen Stagnationen in der Therapie zu thematisieren. Aber ein Therapeut sollte mehr draufhaben als einen Patienten einfach wegzuschicken (ich sehe da wirklich eine sehr große Verantwortung, vor allem, wenn Patienten so instabil sind wie die TE), wenn's schwierig wird. Leider machen es sich manche da eben auch wirklich einfach, ist ja auch meine Erfahrung gewesen. Patient ist doch nicht so fluffig, wie's am Anfang aussah - dann wird eben die Therapie beendet.
Es spricht ja auch nichts dagegen Stagnationen in der Therapie zu thematisieren. Aber ein Therapeut sollte mehr draufhaben als einen Patienten einfach wegzuschicken (ich sehe da wirklich eine sehr große Verantwortung, vor allem, wenn Patienten so instabil sind wie die TE), wenn's schwierig wird. Leider machen es sich manche da eben auch wirklich einfach, ist ja auch meine Erfahrung gewesen. Patient ist doch nicht so fluffig, wie's am Anfang aussah - dann wird eben die Therapie beendet.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
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Wenn du nur 80 Stunden hast, dann sind 30 Stunden ja schon ein Drittel. Die Begründung mit dem Tempo kann ich dann nicht immer ganz nachvollziehen, ehrlich gesagt, weil was nützt die falsche Therapieform oder ein schlechtes Beziehungsklima, da verpulvert man doch nur Zeit und Geld? Nun haben Therapien ja ihr jeweiliges Kontingent.chaosfee hat geschrieben:Candle, da möchte ich aber widersprechen. Man kann Patienten eben nicht in ein Schema pressen (auch wenn das gerne versucht wird) - nach dem Motto: wer nach 30 Stunden nicht vorankommt, ist hier falsch.
Ja denkst du dann nicht auch in einer Schublade? Nur weil es bei dir so war, muß es ja auch nicht für alle gelten, für Klienten und für Therapeuten.Ich habe 1,5 Jahre fast gar nicht gesprochen, meinen Therapeuten verdächtigt, war misstrauisch und hatte eine Heidenangst etwas von mir preiszugeben. Und trotzdem hat mein Therapeut mich nicht weggeschickt, sondern in unendlicher Kleinarbeit mit mir meine Rede- und Vertrauensblockade abgebaut. 2 Schritte vor, einer zurück.
Was muß denn ganz konkret ein Therapeut draufhaben? Ich habe manchmal den Eindruck, dass sehr oft übermenschliche Arbeit geleistet werden muß, dabei wird es leider nie konkretisiert. Für mich gibt es aus meiner Praxiserfahrung zum Beispiel echte no goes, die immer mal wieder passieren, zum Glück aber selten vorkommen, aber da wird dann durchaus auch der Praxis verwiesen. Wenn es hier nun nicht weiter geht, was soll ein Therapeut denn tun?Aber ein Therapeut sollte mehr draufhaben als einen Patienten einfach wegzuschicken (ich sehe da wirklich eine sehr große Verantwortung, vor allem, wenn Patienten so instabil sind wie die TE), wenn's schwierig wird.
Ja, was heißt nun "nicht einfach"?Leider machen es sich manche da eben auch wirklich einfach, ist ja auch meine Erfahrung gewesen. Patient ist doch nicht so fluffig, wie's am Anfang aussah - dann wird eben die Therapie beendet.
candle
Now I know how the bunny runs!
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ich finde das auch ganz schrecklich, was dir passiert ist ambi. das muss sehr verstörend sein. und ja, es wäre dir zu wünschen gewesen, dass deine therapeutin standfester, zuversichtlicher gewesen wäre - gerade da, wo du am schwanlen warst, wo es dir an hoffnung gebrach. wäre, hätte, müsste. das hilft dir jetzt aber nicht weiter. in all dem unglück, so könnte man es auch sehen, ist es immerhin gut, dass deine therapeutin ihre grenzen erkennt. sie köntte ja auch einfach weiter machen, du würdes noch mehr in die abhängigkeit von ihr geraten, die du jetzt schon spürst und sie würde dich auch weiter nicht erreichen, ihr würdet nichts an veränderung in gang setzen können. das wär vielleicht noch schlimmer. und ein bisschen anständig finde ich auch, dass sie betont, dich träfe keine schuld. wie sie das ganze abbricht, viel zu kurzfristig, viel zu schnell, das finde ich sehr, sehr blöd und ungeschickt. darf ich mal was vermuten? vielleicht ist es wirklich so, dass du irgendwas altes in ihr anrührst, dass deine hoffnungslosigkeit und angst auf sie rüberspringt und sie handlungsunfähig macht. dann kann sie vielleicht wirklich grad nicht mehr.
ich weiß von mir, dass meine therapeutin eine ganz kurze zeit lang auch mal sehr in gegenübertragungen gefangen war. sie hat da wieder raus gefunden. zum glück. aber ich hab damals ganz diffus eine große bedrohung gefühlt: es hätte anders kommen können.
ich glaube, ich würde an deiner stelle noch mal hingehen. damit du zu dir stehen kannst. damit du sagen kannst, wie sich das anfühlt, die diskrepanz zwischen ihrem versprechen im dezember und dem wortbruch jetzt. das wär mir wichtig, das zu sagen. vielleicht auch zu hören, was sie dazu zu sagen hat.
ich weiß von mir, dass meine therapeutin eine ganz kurze zeit lang auch mal sehr in gegenübertragungen gefangen war. sie hat da wieder raus gefunden. zum glück. aber ich hab damals ganz diffus eine große bedrohung gefühlt: es hätte anders kommen können.
ich glaube, ich würde an deiner stelle noch mal hingehen. damit du zu dir stehen kannst. damit du sagen kannst, wie sich das anfühlt, die diskrepanz zwischen ihrem versprechen im dezember und dem wortbruch jetzt. das wär mir wichtig, das zu sagen. vielleicht auch zu hören, was sie dazu zu sagen hat.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Mir gefällt das, wie sich hier Patient und Therapeutgegenseitig analysieren. Ich bin noch ziemlich konservativ, sehe es als Dienstleistung und finde jede Minute schade, in der ich mich mit der Psyche des Therapeuten auseinandersetze. Habe keine Ahnung, wann meine Therapeutin gerade eine Gegenübertragung hat. Vielleicht gibt es sowas auch nur in der PA.
@ Candle: Ich habe nicht den Eindruck, dass die Therapeutin noch eine Chance geben wollte. Konsequenz ist wichtig, aber das hier ist ziemlich inkonsequent, wenn man dem Geschriebenen glauben schenken darf. Erst behaupten, dass man nicht gehen lässt, dann es doch tun. Du wurdest vor Entscheidungen gestellt, der TE vor Tatsachen. Vielleicht habe ich aber ein Angebot übersehen.
@ Candle: Ich habe nicht den Eindruck, dass die Therapeutin noch eine Chance geben wollte. Konsequenz ist wichtig, aber das hier ist ziemlich inkonsequent, wenn man dem Geschriebenen glauben schenken darf. Erst behaupten, dass man nicht gehen lässt, dann es doch tun. Du wurdest vor Entscheidungen gestellt, der TE vor Tatsachen. Vielleicht habe ich aber ein Angebot übersehen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
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Oh nein...
@candle: ich bin auf alles in deinem Beitrag genau eingegangen.
Es wurden mehr als 5000 Zeichen. Dann war ich plötzlich ausgeloggt.
Alles ist weg
Das hat über eine Stunde gedauert. Ich habe über alles nachgedacht.
Ich gebe dir in vielem recht.
Aber es war auch manches bei mir anders als bei deinem Therapeuten.
Leider waren die Ansagen nicht "klar" genug. Oder der Druck nicht genug, zu "diffus".
Erst nach dem Dienstag ist bei mir das passiert, was hätte schon nach dem Donnerstag passieren sollen.
Dann wäre es vielleicht weitergegangen.
Und auch der Satz "ich gebe sie nicht auf" an sich ist nicht das schlimmste gewesen.
Auch wenn er mir in dem Moment, auch noch danach, den Boden unter den Füßen wegzog.
Nein, sie hat mich nicht aufgegeben. Denkt schon, dass ich Hilfe finden kann.
Dass er beim Abschied kam war hart. Als alles unwiderruflich zu Ende war.
Und dass sie mich im Nachhinein mit allem so alleine gelassen hat. Lässt.
Das Mailmissverständnis, das mir u.a. richtig zu schaffen gemacht hat, das ich aber ja genau so vermutet habe. Wegen dem ich bei ihr nachgehakt habe. Lange auf Antwort gewartet habe. Dass es für sie nur "einfach blöd" war. Mehr nicht.
All das tut weh. Sehr weh. Und macht wütend. Mal mehr das eine, dann das andere.
Nur noch so viel. Denn ich kann nicht mehr jetzt...
@candle: ich bin auf alles in deinem Beitrag genau eingegangen.
Es wurden mehr als 5000 Zeichen. Dann war ich plötzlich ausgeloggt.
Alles ist weg
Das hat über eine Stunde gedauert. Ich habe über alles nachgedacht.
Ich gebe dir in vielem recht.
Aber es war auch manches bei mir anders als bei deinem Therapeuten.
Leider waren die Ansagen nicht "klar" genug. Oder der Druck nicht genug, zu "diffus".
Erst nach dem Dienstag ist bei mir das passiert, was hätte schon nach dem Donnerstag passieren sollen.
Dann wäre es vielleicht weitergegangen.
Und auch der Satz "ich gebe sie nicht auf" an sich ist nicht das schlimmste gewesen.
Auch wenn er mir in dem Moment, auch noch danach, den Boden unter den Füßen wegzog.
Nein, sie hat mich nicht aufgegeben. Denkt schon, dass ich Hilfe finden kann.
Dass er beim Abschied kam war hart. Als alles unwiderruflich zu Ende war.
Und dass sie mich im Nachhinein mit allem so alleine gelassen hat. Lässt.
Das Mailmissverständnis, das mir u.a. richtig zu schaffen gemacht hat, das ich aber ja genau so vermutet habe. Wegen dem ich bei ihr nachgehakt habe. Lange auf Antwort gewartet habe. Dass es für sie nur "einfach blöd" war. Mehr nicht.
All das tut weh. Sehr weh. Und macht wütend. Mal mehr das eine, dann das andere.
Nur noch so viel. Denn ich kann nicht mehr jetzt...
Wunderbar, dieses wacher und wacher werden. (Lallaji)
Schon wieder ist mein Post einfach weg.
Es ist wohl zu spät. Wer weiß, wo ich hier immer hinklicke...
Habe nur gemerkt, dass in der Zwischenzeit, während ich schrieb, so viel dazugekommen ist.
Habe alles gelesen, kann aber nicht mehr auf irgendwas eingehen.
Ich muss morgen früh raus. Und bin sehr spät erst wieder im Bett - das ganze WE unterwegs.
Kann dann hier nicht gucken, antworten...
Aber es ist sicher auch gut, wenn ich erst mal alles sacken lasse.
Und dann nächste Woche weitersehe...
Danke euch allen erstmal.
Gute Nacht!!
Es ist wohl zu spät. Wer weiß, wo ich hier immer hinklicke...
Habe nur gemerkt, dass in der Zwischenzeit, während ich schrieb, so viel dazugekommen ist.
Habe alles gelesen, kann aber nicht mehr auf irgendwas eingehen.
Ich muss morgen früh raus. Und bin sehr spät erst wieder im Bett - das ganze WE unterwegs.
Kann dann hier nicht gucken, antworten...
Aber es ist sicher auch gut, wenn ich erst mal alles sacken lasse.
Und dann nächste Woche weitersehe...
Danke euch allen erstmal.
Gute Nacht!!
Wunderbar, dieses wacher und wacher werden. (Lallaji)
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- Forums-Gruftie
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Hi Ambi,
das ist mir anfangs auch immer passiert daß plötzlich die Posts weg waren. Sehr nervig. Ich mach es seither immer so daß ich immer wieder mal zwischenspeichere (str + c), falls Du vom PC schreibst geht das ja. Oder Du machst Dir ein Word Dokument auf und schreibst da und kopierst es dann rüber....
das ist mir anfangs auch immer passiert daß plötzlich die Posts weg waren. Sehr nervig. Ich mach es seither immer so daß ich immer wieder mal zwischenspeichere (str + c), falls Du vom PC schreibst geht das ja. Oder Du machst Dir ein Word Dokument auf und schreibst da und kopierst es dann rüber....
LG, CrazyChild
***stay strong***
***stay strong***
Es tut mir sehr leid was dir da passiert ist, ich weiß wie hart das ist.. Ähnliches passierte mir leider auch .bisher erste und einzige Therapie die ich hatte ( 50 stunden ) . Ich kan. nicht verstehen das sowas erlaubt ist und von den Kassen nicht abgemahnt wird, ich finde es auch sehr Unprofessional und unverantwortlich dem Klienten gegenüber so abrupt eine Therapie zu beenden.. Wenn man eine Therapie beginnt bedarf es der Zustimmung beider ( Therapeut und Klient ) beim Ende sollte es auch so laufen, das Ende sollte eingestimmt und gemeinsam entgegengegangen werden... Nur weil man stagniert , nicht so funktioniert wie Therapeut es gerne möchte, nicht im Tempo läuft sondern zeit beansprucht , zeit um zu verstehen, zeit um zu verarbeiten, zeit um zu verändern usw.. Was Menschen die in Therapie sind oftmals erfahren haben in ihrer Kindheit / Vergangenheit sitzt doch nicht grundlos so tief fest, da muss erst mal raum, Vertrauen und viel vorarbeit seitens der Therapeuten geschaffen werden .. Wie kann man als Therapeut so unvorbereitet eine wichtige Therapie aufgrund des stagnierend abbrechen, wie kann ein Therapeut unbestraft jemanden so knall auf Fall fallen lassen, ihm evtl retraumatieseren, sich verpieseln und den Klienten mit allem allein lassen.. Mir ging es emotional damals ähnlich, meinte dam. Therapeutin sagte mir , ich wäre ihr zu autonom .. Ich erkannte leider erst zu spät was das für eine Frau war.. Das war mein Fehler, mein unterbewussteste sagte mir immer, sie passt nicht zu mir .. Von heut auf Morgen war meine Therapie beendet ohne Abschluss Gespräch, welches sie mir verweigerte.. Ich bin drüber weg aber es war ein harten emotionaler Kampf für mich, aufzupassen das ich nicht so hart Aufpralle und wieder aufstehen konnte.. Die Therapie war vorbei, ich schlauer und bin über mich hinausgewachsen , lasset mich nicht klein kriegen.. Aber solche Therapeuten haben für mich einfach kein wert mehr .. Sie sind für mich egomanische fehlgeleitete Therapeuten die in diesen sensiblen Beruf nix zu suchen haben und Klienten achtlos in ihr elend stürzen könnten, sie müssten gesetzlich nicht mal die Verantwortung tragen, das macht mir sorgen.. Sie könnten viel mehr Schaden mit jemanden anrichten als dieser vorher bereits hatte.. Aber sie brauchen sich dem nicht stellen, gehen einfach und lassen bei einigen unwiederrufliches zerstörtes zurück....mein tip, nehem den Termin am Dienstag wahr, beende diese Therapie, suche dir anderswo zeitnah Hilfe um damit umgehen zu können, wer dich nur wegen des stagnieren so behandelt hat nicht verdient mit dir zu arbeiten, der hat dich nie gesehen wer du wirklich bist, dem geht es nicht um dich .. Es gibt auch gute Therapeuten , doch ich weiß wie schwer es ist dem ganzen neu zu vertrauen.. Es gibt auch die Möglichkeit um dich wieder zu stabilisieren erstmal stationär in Klinik zu gehen, lass es nicht an dir aus, pass auf dich auf, du bist nicht auf diese eine Therapie angewiesen, es gibt immer ein positiven Weg.. Ich wünsche dir ganz viel kraft und alles wird gut.. Lieben Gruß nonstop
Hallo ihr,
ich möchte mich noch mal zu Wort melden, nachdem ich so viele Antworten, Anregungen und Zuspruch hier erhalten habe.
Ich habe das Wochenende genutzt, Abstand zu gewinnen, klarer zu werden.
Die Konfrontation mit meiner Familie, die sich auf einer Feier zusammen gefunden hat, kam an diesem WE teils auch noch sehr belastend hinzu, hat einiges wieder ausgelöst...
Ich konnte gar nicht mehr schlafen, alles mögliche - früher, heute - hat mich beschäftigt.
Dann habe ich viel über die Therapie, das harte Ende, die Therapeutin und meine Beziehung zu ihr nachgedacht.
Das Stagnieren war frustrierend, für mich, durch meine Übertragung auch für sie. Das war mir klar.
Mich hat das Alleingelassenwerden sehr beschäftigt, dieses Abrupte.
Und das Gefühl "wie kannst du sich so getäuscht haben?!". In meiner eigenen Wahrnehmung, dass ich mich "gebunden" fühlte. Und dass ich sie doch immer ganz anders eingeschätzt habe. Nie unprofessionell, nie hartherzig, nie kalt.
Also habe ich mich gesammelt, aufgeschrieben, was mich beschäftigt.
Und bin heute Morgen zu dem Termin hin. Total ängstlich, durch mein Vorbereiten aber auch klar.
Ich wollte da für mich einen "gesunden" Abschluss finden.
Es war unglaublich. Als ich dahin kam, merkte ich, dass sie genauso unsicher war. Gar nicht abweisend, auch traurig.
Ich fragte, ob ich irgendwelche "Signale" verpasst hätte. Dass es mir nur so abrupt vorkam, sie aber schon lange auf ein Ende hingewiesen hätte.
Das hatte sie sich selbst gefragt, und musste es verneinen.
Ihr Entschluss kam wirklich erst dieses Jahr, vor kurzem. Sie musste sich eingestehen, dass sie die Sache und sich selbst falsch eingeschätzt habe. Tatsächlich überfordert war, sie hat ihr Scheitern eingestanden.
Und es tat ihr Leid. Das sagte sie, das merkte man.
Ich fragte, ob sie in Supervision sei, was sie bejahte.
Sie und auch diese Person sind zu dem Entschluss gekommen, dass ich evtl. wirklich nicht für das PA-Verfahren zugänglich sei.
Oder aber, auch möglich, dass sie als Person die falsche sei. Als Frau, oder in ihrer Art.
Meine größten Probleme bereitete mir seit eh und je meine Mutter.
Ich habe vieles übertragen (normal), sie auch meine Abwehr immer wieder spüren lassen.
Sie konnte dem nicht mehr standhalten irgendwann, hat sich von meinem Frust anstecken lassen, litt selber unter der Situation. War damit überfordert.
So etwas sei ihr noch nie passiert. Weswegen sie so spät erst die Konsequenzen gezogen hat.
Das war das offenste Gespräch, das wir je führten.
Ich konnte ihr alles sagen, sie alles fragen. Ihr meine Verzweiflung nahe bringen. Sie weiß, was sie bei mir ausgelöst hat.
Wir haben überlegt, wie es weitergehen kann.
Ob andere Methoden evtl. besser seien, da ich mich gut im Tanz, im kreativen Bereich öffnen kann.
Und wir kamen auf eine Kur bzw. einen Klinikaufenthalt zu sprechen.
Da hatte ich drüber nachgedacht. Um "Abstand" von allem zu bekommen. Der Therapie mit ihr, viel mehr noch meinem "Alltag".
Immer wieder switche ich in den "Funktionsmodus". Versorge und kümmere mich um meinen Sohn. Den Haushalt (nicht so gut), führe mehr schlecht als recht die Beziehung mit meinem Partner, kümmere mich nie wirklich um mich.
Und denke dann "was willst du denn, es geht doch".
Ich merke, wie sehr ich auch den Verlust von der Therapeutin schon wieder "weggeschoben" habe.
Und das ist nicht gut.
Ich habe mich schon über Kliniken schlau gemacht, Empfehlungen eingeholt, innerlich aber gar nicht mehr "fühlend", dass das nötig ist.
Morgen melde ich mich da aber. Es ist sicher gut und wichtig, mal zu mir zu kommen, mir den nötigen Raum zu geben.
Und dann sehe ich weiter. Welche Therapie, bei wem, wie...
Ich bat meine Therapeutin, mich noch etwas zu begleiten.
Weil ich ihr schon noch vertraue.
Ich kann sie informieren, ob oder besser wann ich in welche Klinik gehe.
Wie es danach weiterläuft, wird sich zeigen. Wir werden uns dann wieder treffen und darüber sprechen.
Ich sagte noch, dass ich sie noch nicht loslassen könne, spüre, dass da irgendwie mehr möglich ist. Zumindest auf meiner Seite.
Sie kann mir nichts versprechen, hat aber bestätigt, dass das schon was sei, Bindung eben.
Krass irgendwie. Das sagte ich, das bestätigte sie.
Und sie sagte, in meinen Mails spürte sie eine unglaubliche Power. Die dürfe ich nicht nach innen richten, sondern müsse lernen, sie für mich nach außen hin einzusetzen.
Ihre Ehrlichkeit hat mich sehr berührt.
Und dass sie sagte, dass sie ja selbst mit dem Abbruch hadere.
Unsere Verbindung war sehr zu spüren. Daran und an meiner Wahrnehmung hatte ich also keine Zweifel mehr.
Ich bin also mit einem guten Gefühl aus der Praxis gegangen.
Die Offenheit fühlte sich sehr grenzenlos an, sicher für beide Seiten.
Alles ist offen...
Danke nochmals allen, die auf meinen Beitrag eingegangen sind. Mit Anregungen bis hin zu "Copy"-Tipps.
Ambi
ich möchte mich noch mal zu Wort melden, nachdem ich so viele Antworten, Anregungen und Zuspruch hier erhalten habe.
Ich habe das Wochenende genutzt, Abstand zu gewinnen, klarer zu werden.
Die Konfrontation mit meiner Familie, die sich auf einer Feier zusammen gefunden hat, kam an diesem WE teils auch noch sehr belastend hinzu, hat einiges wieder ausgelöst...
Ich konnte gar nicht mehr schlafen, alles mögliche - früher, heute - hat mich beschäftigt.
Dann habe ich viel über die Therapie, das harte Ende, die Therapeutin und meine Beziehung zu ihr nachgedacht.
Das Stagnieren war frustrierend, für mich, durch meine Übertragung auch für sie. Das war mir klar.
Mich hat das Alleingelassenwerden sehr beschäftigt, dieses Abrupte.
Und das Gefühl "wie kannst du sich so getäuscht haben?!". In meiner eigenen Wahrnehmung, dass ich mich "gebunden" fühlte. Und dass ich sie doch immer ganz anders eingeschätzt habe. Nie unprofessionell, nie hartherzig, nie kalt.
Also habe ich mich gesammelt, aufgeschrieben, was mich beschäftigt.
Und bin heute Morgen zu dem Termin hin. Total ängstlich, durch mein Vorbereiten aber auch klar.
Ich wollte da für mich einen "gesunden" Abschluss finden.
Es war unglaublich. Als ich dahin kam, merkte ich, dass sie genauso unsicher war. Gar nicht abweisend, auch traurig.
Ich fragte, ob ich irgendwelche "Signale" verpasst hätte. Dass es mir nur so abrupt vorkam, sie aber schon lange auf ein Ende hingewiesen hätte.
Das hatte sie sich selbst gefragt, und musste es verneinen.
Ihr Entschluss kam wirklich erst dieses Jahr, vor kurzem. Sie musste sich eingestehen, dass sie die Sache und sich selbst falsch eingeschätzt habe. Tatsächlich überfordert war, sie hat ihr Scheitern eingestanden.
Und es tat ihr Leid. Das sagte sie, das merkte man.
Ich fragte, ob sie in Supervision sei, was sie bejahte.
Sie und auch diese Person sind zu dem Entschluss gekommen, dass ich evtl. wirklich nicht für das PA-Verfahren zugänglich sei.
Oder aber, auch möglich, dass sie als Person die falsche sei. Als Frau, oder in ihrer Art.
Meine größten Probleme bereitete mir seit eh und je meine Mutter.
Ich habe vieles übertragen (normal), sie auch meine Abwehr immer wieder spüren lassen.
Sie konnte dem nicht mehr standhalten irgendwann, hat sich von meinem Frust anstecken lassen, litt selber unter der Situation. War damit überfordert.
So etwas sei ihr noch nie passiert. Weswegen sie so spät erst die Konsequenzen gezogen hat.
Das war das offenste Gespräch, das wir je führten.
Ich konnte ihr alles sagen, sie alles fragen. Ihr meine Verzweiflung nahe bringen. Sie weiß, was sie bei mir ausgelöst hat.
Wir haben überlegt, wie es weitergehen kann.
Ob andere Methoden evtl. besser seien, da ich mich gut im Tanz, im kreativen Bereich öffnen kann.
Und wir kamen auf eine Kur bzw. einen Klinikaufenthalt zu sprechen.
Da hatte ich drüber nachgedacht. Um "Abstand" von allem zu bekommen. Der Therapie mit ihr, viel mehr noch meinem "Alltag".
Immer wieder switche ich in den "Funktionsmodus". Versorge und kümmere mich um meinen Sohn. Den Haushalt (nicht so gut), führe mehr schlecht als recht die Beziehung mit meinem Partner, kümmere mich nie wirklich um mich.
Und denke dann "was willst du denn, es geht doch".
Ich merke, wie sehr ich auch den Verlust von der Therapeutin schon wieder "weggeschoben" habe.
Und das ist nicht gut.
Ich habe mich schon über Kliniken schlau gemacht, Empfehlungen eingeholt, innerlich aber gar nicht mehr "fühlend", dass das nötig ist.
Morgen melde ich mich da aber. Es ist sicher gut und wichtig, mal zu mir zu kommen, mir den nötigen Raum zu geben.
Und dann sehe ich weiter. Welche Therapie, bei wem, wie...
Ich bat meine Therapeutin, mich noch etwas zu begleiten.
Weil ich ihr schon noch vertraue.
Ich kann sie informieren, ob oder besser wann ich in welche Klinik gehe.
Wie es danach weiterläuft, wird sich zeigen. Wir werden uns dann wieder treffen und darüber sprechen.
Ich sagte noch, dass ich sie noch nicht loslassen könne, spüre, dass da irgendwie mehr möglich ist. Zumindest auf meiner Seite.
Sie kann mir nichts versprechen, hat aber bestätigt, dass das schon was sei, Bindung eben.
Krass irgendwie. Das sagte ich, das bestätigte sie.
Und sie sagte, in meinen Mails spürte sie eine unglaubliche Power. Die dürfe ich nicht nach innen richten, sondern müsse lernen, sie für mich nach außen hin einzusetzen.
Ihre Ehrlichkeit hat mich sehr berührt.
Und dass sie sagte, dass sie ja selbst mit dem Abbruch hadere.
Unsere Verbindung war sehr zu spüren. Daran und an meiner Wahrnehmung hatte ich also keine Zweifel mehr.
Ich bin also mit einem guten Gefühl aus der Praxis gegangen.
Die Offenheit fühlte sich sehr grenzenlos an, sicher für beide Seiten.
Alles ist offen...
Danke nochmals allen, die auf meinen Beitrag eingegangen sind. Mit Anregungen bis hin zu "Copy"-Tipps.
Ambi
Wunderbar, dieses wacher und wacher werden. (Lallaji)
Ich finde es schön zu lesen das zwischen euch bei dem Termin ein so guter Umgang miteinander möglich war.
Ein gutes Beispiel dafür das es bei Stagnation (die ja vielfältige Ursachen haben kann) und dem evtl. Ende der Therapie auch darum geht das der Therapeut seine Verantwortung gegenüber dem Klienten wahrnimmt und dazu gehört eben auch das er seine eigenen Grenzen erkennt.
Deine Therapeutin hat das getan und dir so auch viele neue Wege eröffnet, die beim verharren in der Situation so nicht möglich gewesen wären.
Ein gutes Beispiel dafür das es bei Stagnation (die ja vielfältige Ursachen haben kann) und dem evtl. Ende der Therapie auch darum geht das der Therapeut seine Verantwortung gegenüber dem Klienten wahrnimmt und dazu gehört eben auch das er seine eigenen Grenzen erkennt.
Deine Therapeutin hat das getan und dir so auch viele neue Wege eröffnet, die beim verharren in der Situation so nicht möglich gewesen wären.
After all this time ? Always.
Mich berührt das sehr, was du schreibst. Es sind sich zwei Menschen begegnet, die offen und ehrlich miteinander geredet habe, die sich gezeigt haben. So kann Vertrauen entstehen. Und wer weiß? Vielleicht war das ein neuer Anfang. Ich würde es dir sehr, sehr wünschen.
Und noch etwas: Hut ab vor deiner Haltung und der Art und Weise, wie du damit umgehst. Mir imponiert das sehr!
GLG Sandrin
Und noch etwas: Hut ab vor deiner Haltung und der Art und Weise, wie du damit umgehst. Mir imponiert das sehr!
GLG Sandrin
Hallo Ambi14,
ich war bis jetzt in Deinem Thread inaktiv, habe aber alles sorgfältig gelesen. Ich muss schon sagen, dass, was Dir widerfahren ist, hat mich zutiefst berührt und gleichzeitig mir Angst eingejagt. Ich habe mich in vielen Deinen Worten selbst gefunden und bekam Panik, dass in der Zukunft mir das gleiche passieren kann (ich habe gerade erst die PA angefangen). Deswegen auch konnte ich nichts Wertvolles schreiben, was ich als "hilfreich" bezeichnen würde.
Jetzt habe ich Dein letzter Posting gelesen. Es ist hart, sehr hart aber irgendwie... beruhigend und befreiend. In dem Gespräch, das Ihr hattet, hat Deine Thera ihre menschliche Qualitäten gezeigt. Ich glaube (hoffe), damit kann man leben ohne zusätzlichen Schmerzen.
Liebe Ambi, ich wünsche Dir alles, alles Gute.
Und ich hoffe auch, dass Du hier in Forum weiterhin aktiv bleibst.
ich war bis jetzt in Deinem Thread inaktiv, habe aber alles sorgfältig gelesen. Ich muss schon sagen, dass, was Dir widerfahren ist, hat mich zutiefst berührt und gleichzeitig mir Angst eingejagt. Ich habe mich in vielen Deinen Worten selbst gefunden und bekam Panik, dass in der Zukunft mir das gleiche passieren kann (ich habe gerade erst die PA angefangen). Deswegen auch konnte ich nichts Wertvolles schreiben, was ich als "hilfreich" bezeichnen würde.
Jetzt habe ich Dein letzter Posting gelesen. Es ist hart, sehr hart aber irgendwie... beruhigend und befreiend. In dem Gespräch, das Ihr hattet, hat Deine Thera ihre menschliche Qualitäten gezeigt. Ich glaube (hoffe), damit kann man leben ohne zusätzlichen Schmerzen.
Liebe Ambi, ich wünsche Dir alles, alles Gute.
Und ich hoffe auch, dass Du hier in Forum weiterhin aktiv bleibst.
Freiheit heißt Verantwortung. Deshalb wird sie von den meisten Menschen gefürchtet. - George Bernard Shaw
Liebe Madja,
ich glaube du brauchst keine Angst, gar Panik zu haben, dass dir das auch passieren könnte.
Hier hat eine Gegenübertragung stattgefunden - laut Aussage meiner Therapeutin bei ihr zum ersten Mal überhaupt.
So etwas passiert denke ich unglaublich selten.
Und trotz allem - und du schreibst es ja selber - da ist ja auch das beruhigende und befreiende Gefühl.
Ich kann dir versichern - das ist so!
Es ist einfach sehr menschlich. Was mir wichtig ist, das hatte ich in meinen ersten Posts erwähnt.
Ich habe lieber eine menschliche Begleitung, die nicht gänzlich fehlerfrei ist, als den "Vollprofi". Zu dem ich aber vielleicht nie hätte so eine Bindung aufbauen können, da ich nun mal auch "bindungsgestört" bin.
Klar, jetzt gerade ist da auch ein sehr trauriges Gefühl, denn der Cut ist erst einmal da. Sie steht mir als Vertrauensperson gerade nicht mehr zur Seite.
Aber vielleicht ist das auch gut so. Denn ich muss ans eigenverantwortliche Handeln kommen. Es wurde dadurch ein Stein dafür ins Rollen gebracht.
Und ich habe eine Riesen-Angst vor einem Klinik-Aufenthalt.
Und weiß auch noch gar nicht, wie das hier organisatorisch funktionieren soll.
Wir leben mit unserem Sohn in der Großstadt, fernab jeglicher Familie.
Seine "engsten" Freunde aus dem Stadtteil gehen leider auf ein andere Schule - das hatte sich nach der Grundschulzeit so ergeben.
Es wird also sicher ein Heiden-Aufwand, seine "Versorgung" sicher zu stellen.
Auch die Möglichkeit, sein geliebtes Hobby in der Zeit weiter ausüben zu können - denn sein Verein ist in einer Nachbarstadt.
Da muss der Vater dann "eigentlich" mehr ran. Der etliche Stunden arbeitet. Und ich verdiene dann in der Zeit nichts.
Er ist eh schon der Haupt"versorger". Ganz klassisch hauptsächlich für das Einkommen zuständig, ich für unseren Sohn.
Wir sind nicht verheiratet, leben aber seit gut 11 Jahren als Familie zusammen.
Beide Freiberufler - da ist so ein Klinikaufenthalt einfach auch ein finanzielles Problem.
Mein Partner "ignoriert" meine ganzen Probleme gänzlich. Die schlaflosen Nächte, Antriebslosigkeit, Sorgen - ich müsste mich "einfach mal zusammen reißen".
Ich habe es gestern erwähnt, dass ich nach einer Klinik schaue, als er sah, dass ich im Internet recherchierte.
Da kam nichts - keine Frage - keine Antwort.
Einerseits denke ich, nutze ich ihn aus, da er hauptsächlich das Geld verdient. Gerade dann, "wenn ich mich aus dem Staub mache".
Anderseits profitiert er ja auch von unserer Beziehung, er ist eben auch bindungsgestört. Und ich "halte ihn" eben aus (wie meine Thera es auch immer sagte), mit all seinen Macken, er andersrum mich. Er nimmt dabei alles so hin wie es ist, was ich ja auch schon so lange tue. Und es ist so vieles nicht in Ordnung.
Das verdrängt er. Genauso wie in meiner Familie immer alles verdrängt wurde, was "nicht schön" bis hin zu wirklich schlimm ist oder war.
Mein eigener Sohn sagt schon zu mir, dass er glaubt, dass wir uns irgendwann trennen würden. Er Angst davor habe. Aber wir seien so verschieden, passen nicht zusammen, streiten viel...
Das bricht mir wirklich das Herz.
Auch für ihn muss also etwas hier passieren.
Deshalb der Wunsch nach einem "richtigen Abstand", einem Rauskommen.
Hier zu Hause "funktioniere" ich doch immer wieder. Aber eben nur noch mehr schlecht als recht.
Das tut keinem in unserer Konstellation gut. Und ich möchte es vor allem unserem Sohn nicht mehr länger zumuten.
Puh, wollte eigentlich nur kurz antworten...
ich glaube du brauchst keine Angst, gar Panik zu haben, dass dir das auch passieren könnte.
Hier hat eine Gegenübertragung stattgefunden - laut Aussage meiner Therapeutin bei ihr zum ersten Mal überhaupt.
So etwas passiert denke ich unglaublich selten.
Und trotz allem - und du schreibst es ja selber - da ist ja auch das beruhigende und befreiende Gefühl.
Ich kann dir versichern - das ist so!
Es ist einfach sehr menschlich. Was mir wichtig ist, das hatte ich in meinen ersten Posts erwähnt.
Ich habe lieber eine menschliche Begleitung, die nicht gänzlich fehlerfrei ist, als den "Vollprofi". Zu dem ich aber vielleicht nie hätte so eine Bindung aufbauen können, da ich nun mal auch "bindungsgestört" bin.
Klar, jetzt gerade ist da auch ein sehr trauriges Gefühl, denn der Cut ist erst einmal da. Sie steht mir als Vertrauensperson gerade nicht mehr zur Seite.
Aber vielleicht ist das auch gut so. Denn ich muss ans eigenverantwortliche Handeln kommen. Es wurde dadurch ein Stein dafür ins Rollen gebracht.
Und ich habe eine Riesen-Angst vor einem Klinik-Aufenthalt.
Und weiß auch noch gar nicht, wie das hier organisatorisch funktionieren soll.
Wir leben mit unserem Sohn in der Großstadt, fernab jeglicher Familie.
Seine "engsten" Freunde aus dem Stadtteil gehen leider auf ein andere Schule - das hatte sich nach der Grundschulzeit so ergeben.
Es wird also sicher ein Heiden-Aufwand, seine "Versorgung" sicher zu stellen.
Auch die Möglichkeit, sein geliebtes Hobby in der Zeit weiter ausüben zu können - denn sein Verein ist in einer Nachbarstadt.
Da muss der Vater dann "eigentlich" mehr ran. Der etliche Stunden arbeitet. Und ich verdiene dann in der Zeit nichts.
Er ist eh schon der Haupt"versorger". Ganz klassisch hauptsächlich für das Einkommen zuständig, ich für unseren Sohn.
Wir sind nicht verheiratet, leben aber seit gut 11 Jahren als Familie zusammen.
Beide Freiberufler - da ist so ein Klinikaufenthalt einfach auch ein finanzielles Problem.
Mein Partner "ignoriert" meine ganzen Probleme gänzlich. Die schlaflosen Nächte, Antriebslosigkeit, Sorgen - ich müsste mich "einfach mal zusammen reißen".
Ich habe es gestern erwähnt, dass ich nach einer Klinik schaue, als er sah, dass ich im Internet recherchierte.
Da kam nichts - keine Frage - keine Antwort.
Einerseits denke ich, nutze ich ihn aus, da er hauptsächlich das Geld verdient. Gerade dann, "wenn ich mich aus dem Staub mache".
Anderseits profitiert er ja auch von unserer Beziehung, er ist eben auch bindungsgestört. Und ich "halte ihn" eben aus (wie meine Thera es auch immer sagte), mit all seinen Macken, er andersrum mich. Er nimmt dabei alles so hin wie es ist, was ich ja auch schon so lange tue. Und es ist so vieles nicht in Ordnung.
Das verdrängt er. Genauso wie in meiner Familie immer alles verdrängt wurde, was "nicht schön" bis hin zu wirklich schlimm ist oder war.
Mein eigener Sohn sagt schon zu mir, dass er glaubt, dass wir uns irgendwann trennen würden. Er Angst davor habe. Aber wir seien so verschieden, passen nicht zusammen, streiten viel...
Das bricht mir wirklich das Herz.
Auch für ihn muss also etwas hier passieren.
Deshalb der Wunsch nach einem "richtigen Abstand", einem Rauskommen.
Hier zu Hause "funktioniere" ich doch immer wieder. Aber eben nur noch mehr schlecht als recht.
Das tut keinem in unserer Konstellation gut. Und ich möchte es vor allem unserem Sohn nicht mehr länger zumuten.
Puh, wollte eigentlich nur kurz antworten...
Wunderbar, dieses wacher und wacher werden. (Lallaji)
-
- [nicht mehr wegzudenken]
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Hallo ambi14,
auch ich habe hier fleissig mitgelesen und muss sagen, dass ich einiges an der Vorgehensweise Deiner Therapeutin ungeschickt finde, aber mitnichten nicht unprofessionell. Wenn eine Therapie über längere Zeiträume (und 14 Monate sind nunmal schon länger) stagniert, dann finde ich eine Überlegung der Beendigung u. a. angemessen. Gerade dann wenn das Thema Stagnation immer wieder mal aufgetaucht ist. Ich denke auch, dass die KK die die Kosten von Therapien verantworten müssen, dies nicht anders sehen. So hart dies in machen Fällen auch sein mag. Nur dieses überstürzte Vorgehen Deiner Therapeutin diese Entscheidung zu treffen finde ich nicht gut.
Ich finde die Reaktion Deiner Therapeutin deshalb nicht unprofessionell, da ich mich derzeit in einer ähnlichen Situation befinde - besser gesagt vor kurzem. Und eine ähnliche - nur wesentlich liebevoller - ausgedrückte e-mail von ihr bekam.
Ich hatte auch das Gefühl, dass sich bei mir nicht viel tut, ich nicht entsprechend vorankomme (nach fast einem Jahr Therapie) und beklagte mich bei meiner Therapeutin darüber. So wie ich es auch bei Dir verstanden habe, dass Du Dich bei Deiner Thera mehr oder weniger darüber beklagt hast.
Nun, sie hat es entsprechend ernst genommen und auch überlegt ob wir unsere Zusammenarbeit besser beenden sollten - so wie ich unabhängig von ihr dies auch getan habe. Dann führten wir ein sehr offenes Gespräch (wir sprachen beide davon, dass wir uns gegenseitig nicht ausreichend wertgeschätzt fühlen und wir uns in einigen Punkten verletzt fühlten, sie hat mich so verstanden, dass ich sie für total inkompetent hielt), welches uns beide sehr berührt hat.
Das Resultat dieser Stunde war, dass ich ab sofort volle Verantwortung für meinen Therapieverlauf übernehmen möchte - und wir dies nun ausprobieren. Tja, und was soll ich sagen, mittlerweile (ca. 4 Stunden) läuft es so gut wie ich NIE für möglich gehalten hätte.
Ich fühle mich so unglaublich frei, nicht mehr an ihrem Rockzipfel zu hängen, so bedürftigt zu sein und selbstbestimmt handeln zu dürfen - und sie sich ein Stück entlasteter. Letzte Stunde sagte sie zu mir, dass ihr nun die erwachsene Frau gegenüber sitzt, die ich ja auch nun auch mal sei.
Ich habe einfach tief in mir gespürt, dass ich irgendetwas anderes gebrauch habe.
Auch ich bin "bindungsgestört" und habe phänomenale Probleme mit Trennungen - aber die Auseinandersetzung damit, ob ich diese Trennung wirklich will hat mir gut getan. Nun kann ich meine Therapeutin viel näher an mich heranlassen, kann die Bindung und die Nähe zulassen. Der Kick für mich ist, dass ich dadurch mir selbst vertraue, mir und meinem Potential - und dadurch kann ich auch meiner Thera vertrauen. Ich wusste was für mich richtig ist, dass macht mich sooo zufrieden. Meine Therapeutin steht dadurch für mich nicht nicht mehr so im Mittelpunkt des Geschehens sondern ich.
Vielleicht findet ihr, wenn Du für Dich mehr Klarheit findest auch wieder zueinander. Und vielleicht hast Du dann auch eine konkrete Vorstellung was Dir hilft. Dafür drücke ich Dir die Daumen.
Da Dein Sohn ja nicht mehr so klein ist, wird sich bestimmt eine Lösung finden. Vielleicht wäre es denkbar, wenn Du mal mit ihm über Dein Vorhaben (Klinik) sprichst und Dir seine Vorstellungen dazu anhörst wie er sich die Zeit ohne Dich vorstellen kann. Kinder haben da ja oft selbst eine gute Vorstellung was ihnen zumutbar ist.
LG,
pp
auch ich habe hier fleissig mitgelesen und muss sagen, dass ich einiges an der Vorgehensweise Deiner Therapeutin ungeschickt finde, aber mitnichten nicht unprofessionell. Wenn eine Therapie über längere Zeiträume (und 14 Monate sind nunmal schon länger) stagniert, dann finde ich eine Überlegung der Beendigung u. a. angemessen. Gerade dann wenn das Thema Stagnation immer wieder mal aufgetaucht ist. Ich denke auch, dass die KK die die Kosten von Therapien verantworten müssen, dies nicht anders sehen. So hart dies in machen Fällen auch sein mag. Nur dieses überstürzte Vorgehen Deiner Therapeutin diese Entscheidung zu treffen finde ich nicht gut.
Da in Analysen mit Übertragung - Gegenübertragung gearbeitet wird, "passieren" Gegenübertragungen regelmässig. Problematisch wird es aber erst, wenn diese von der Thera ausagiert wird, oder wenn sie sich in ihr verstrickt und sie sie nicht ausreichend reflektiert in ihre Arbeit integrieren kann.Ambi14 hat geschrieben: Hier hat eine Gegenübertragung stattgefunden - laut Aussage meiner Therapeutin bei ihr zum ersten Mal überhaupt.
So etwas passiert denke ich unglaublich selten.
Ich finde die Reaktion Deiner Therapeutin deshalb nicht unprofessionell, da ich mich derzeit in einer ähnlichen Situation befinde - besser gesagt vor kurzem. Und eine ähnliche - nur wesentlich liebevoller - ausgedrückte e-mail von ihr bekam.
Ich hatte auch das Gefühl, dass sich bei mir nicht viel tut, ich nicht entsprechend vorankomme (nach fast einem Jahr Therapie) und beklagte mich bei meiner Therapeutin darüber. So wie ich es auch bei Dir verstanden habe, dass Du Dich bei Deiner Thera mehr oder weniger darüber beklagt hast.
Nun, sie hat es entsprechend ernst genommen und auch überlegt ob wir unsere Zusammenarbeit besser beenden sollten - so wie ich unabhängig von ihr dies auch getan habe. Dann führten wir ein sehr offenes Gespräch (wir sprachen beide davon, dass wir uns gegenseitig nicht ausreichend wertgeschätzt fühlen und wir uns in einigen Punkten verletzt fühlten, sie hat mich so verstanden, dass ich sie für total inkompetent hielt), welches uns beide sehr berührt hat.
Das Resultat dieser Stunde war, dass ich ab sofort volle Verantwortung für meinen Therapieverlauf übernehmen möchte - und wir dies nun ausprobieren. Tja, und was soll ich sagen, mittlerweile (ca. 4 Stunden) läuft es so gut wie ich NIE für möglich gehalten hätte.
Ich fühle mich so unglaublich frei, nicht mehr an ihrem Rockzipfel zu hängen, so bedürftigt zu sein und selbstbestimmt handeln zu dürfen - und sie sich ein Stück entlasteter. Letzte Stunde sagte sie zu mir, dass ihr nun die erwachsene Frau gegenüber sitzt, die ich ja auch nun auch mal sei.
Ich habe einfach tief in mir gespürt, dass ich irgendetwas anderes gebrauch habe.
Auch ich bin "bindungsgestört" und habe phänomenale Probleme mit Trennungen - aber die Auseinandersetzung damit, ob ich diese Trennung wirklich will hat mir gut getan. Nun kann ich meine Therapeutin viel näher an mich heranlassen, kann die Bindung und die Nähe zulassen. Der Kick für mich ist, dass ich dadurch mir selbst vertraue, mir und meinem Potential - und dadurch kann ich auch meiner Thera vertrauen. Ich wusste was für mich richtig ist, dass macht mich sooo zufrieden. Meine Therapeutin steht dadurch für mich nicht nicht mehr so im Mittelpunkt des Geschehens sondern ich.
Vielleicht findet ihr, wenn Du für Dich mehr Klarheit findest auch wieder zueinander. Und vielleicht hast Du dann auch eine konkrete Vorstellung was Dir hilft. Dafür drücke ich Dir die Daumen.
Da Dein Sohn ja nicht mehr so klein ist, wird sich bestimmt eine Lösung finden. Vielleicht wäre es denkbar, wenn Du mal mit ihm über Dein Vorhaben (Klinik) sprichst und Dir seine Vorstellungen dazu anhörst wie er sich die Zeit ohne Dich vorstellen kann. Kinder haben da ja oft selbst eine gute Vorstellung was ihnen zumutbar ist.
LG,
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Schön, dass du über deinen Schatten gesprungen bist...wo du dich doch vor diesem Termin so vehement fern halten wolltest....
Das ist doch jetzt echt ne Achterbahnfahrt der Gefühle hoch drei, oder? Ich meine, ganz unten vom Gefühl des Verlassenwerdens... muss es doch jetzt fast schon so etwas wie Erleichterung sein??? Allein schon Selbstinterpretationen zu verfassen sind ja schon äußerst anstrengend und man kommt so auch nie richtig zur Wahrheit oder zweifelt an seiner eigenen Wahrnehmung....
Das zeigt doch wieder, dass man sich Verständnis einfordern kann, um mit bestimmten Dingen abschließen zu können oder anderweitig einen Weg zu suchen...
Auch wenn sie nicht mehr deine Vertrauensperson ist, ich denke, du kannst das alles jetzt echt besser für dich einordnen. Therapeuten, die Fehler eingestehen können, finde ich groß, kommt ehrlicher und humaner rüber als das Psychogelaber aus den Büchern....
Ich freue mich sehr für dich!!!
Das ist doch jetzt echt ne Achterbahnfahrt der Gefühle hoch drei, oder? Ich meine, ganz unten vom Gefühl des Verlassenwerdens... muss es doch jetzt fast schon so etwas wie Erleichterung sein??? Allein schon Selbstinterpretationen zu verfassen sind ja schon äußerst anstrengend und man kommt so auch nie richtig zur Wahrheit oder zweifelt an seiner eigenen Wahrnehmung....
Das zeigt doch wieder, dass man sich Verständnis einfordern kann, um mit bestimmten Dingen abschließen zu können oder anderweitig einen Weg zu suchen...
Auch wenn sie nicht mehr deine Vertrauensperson ist, ich denke, du kannst das alles jetzt echt besser für dich einordnen. Therapeuten, die Fehler eingestehen können, finde ich groß, kommt ehrlicher und humaner rüber als das Psychogelaber aus den Büchern....
Ich freue mich sehr für dich!!!
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