Genauso sehe ich es auch, jeder definiert Heilung etwas anders.Tristezza hat geschrieben: Ja, ich habe auch schon gedacht, dass es schwierig ist, Heilung zu definieren. Geheilt zu sein bedeutet meiner Meinung nach jedenfalls nicht einfach zu funktionieren.
Und funktioniert hat unsereins vor und während der Therapie (keine Analyse) sehr gut, sogar auf sehr hohem Niveau. Funktionieren ist nicht Heilung.
Das hast du sehr schön formuliert, könnte glatt aus meiner Feder stammen, erlebe ich auch so.ziegenkind hat geschrieben:ich bin durch therapie heiler geworden, vielleicht nicht geheilt, aber heiler: im sinne von arbeits- und liebesfähiger, ganz klassisch. ich konnte zwar immer arbeiten, aber ich kasteie mich nicht mehr so. ich bin gelassener gegenüber erwartungen, die an mich rangetragen werden. ich kann anerkennung, die ich kriege, mehr genießen. und, für mich viel, viel wichtiger: ich kann menschen in meinem leben viel, viel näher an mich ranlassen, weil ich mir vorstellen kann, dass die mich lieben können. und weil ich mir das vorstellen kann, kann ich meine liebe zu menschen besser zeigen, weil ich nicht mehr denke, die fühlen sich von mir belästigt. dadurch erlebe ich reiche, faszinierende begegnungen. ich muss nicht mehr kontrollieren. ich kann zulassen, es passieren zu lassen. dadurch passieren aufregende, spannende dinge in meinem leben.
Vor über ein Jahrzehnt, zum Anfang der ersten Therapie, formulierte ich in meinem Buch im Vorwort:
… dann will ich nicht mehr sagen: ich habe überlebt,
… dann will ich sagen: seht her, ich lebe!
Und genau da sind wir jetzt, im Leben angekommen. Wir funktionieren nicht mehr, wir leben.
Ich werde jetzt bald die Therapie beenden, selbstbestimmt über das Ende, nicht fremdbestimmt durch KK, andere Leute oder den Terminkalender meines Theras. Diese innere und äußere Freiheit habe ich inzwischen. Unsereins ist jetzt, durch die letzte Therapie, im Leben angekommen. Das heißt nicht, dass alle Symptome weg wären, auch steht immer noch die Diagnose DIS, aber das ist egal, ich und die anderen Leben, spüren Leben …
Und noch etwas, warum ich weiß, dass die Therapie für mich und uns in den Endzügen liegt:
Ich habe jetzt eine Antwort auf die Frage gefunden, die der Buchtitel aufwirft und habe vor kurzem ohne Nachdenken zu müssen das Nachwort geschrieben.
Diese Therapie war für unsereins eine absolute Erfolgsstory.