Ich denke (ohne dich verletzen zu wollen) weil du nicht genau hinsiehst.Rezna hat geschrieben: Ich hab ein bisschen Schwierigkeiten, deinem Beitrag zu folgen
Persönlich übergriffig in Foren
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Wenn der Mensch kein ewiges Gewissen hätte, das Große und das Geringe, aus dem Strudel dunkler Leidenschaften hervorbrächte, wenn darunter sich die bodenlose, durch nichts zu füllende Leere verberge - was wäre dann das Leben anderes als Verzweiflung?
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Gut beobachtet. Ist auch ein Erbe meiner Kindheit. Das Prinzip (also warum das Programm in mir spielt) kenne ich. Leider wird es mir immer erst relativ spät bewusst - dann kann ich es aber auch auflösen. Es stimmt - das ist ein "Tritt mich"-Schild auf meiner Stirn, dem manche nicht widerstehen können. Hier schreibe ich über meine Gefühle - ob ich das in Sachposts auch transportiere, muss ich mal genauer beobachten.lonely69 hat geschrieben:a) spüre ich hier ein gerüttelt Maß an Aggression - zunächst gegen Dich selbst gerichtet ("Schädel zertrümmern wollen"), aber präsent auch in der Interaktion (zumindestens in dieser) und damit latent auch für Dein Gegenüber spürbar. Das hat dann verschiedene Möglichkeiten, auf den Zug aufzuspringen.
Das wurde mir in den letzten Tagen selbst sehr deutlich bewusst. War so ein "Aha-Erlebnis". Es gibt bei mir keine Distanz zur Welt - weswegen ich mich auch so extrem zurückziehe. Alles trifft gleichermaßen, ob es eine geliebte Person sagt, oder eine fremde. Zwar schmettere ich es nach außen hin ab, aber nur, weil ich es nicht zeigen will, heisst es nicht, dass es mich nicht trifft. Hab mir nun auch mal mit schematischen Darstellungen visualisiert, wer/was nah bei mir ist, wer/was weit weg, wer/was ich bin und wer/was ich nicht bin und wie viele Ebenen es eigentlich gibt, die man als Grenzen definieren kann. Hoffentlich gelingt mir, quasi das "Produkt Rezna" von mir als Privatperson nicht nur nach außen hin sondern auch innerlich weit genug abzukoppeln. Es wäre schön, auch realisieren zu können, "diese Aussage" oder "dieses unterstellte Konstrukt" bin/trifft nicht mich. Sämtliche meiner inneren Instanzen arbeiten gegen mich. (Stichwort Schuldgefühle - hab da keine innere, positive Stimme)lonely69 hat geschrieben:b) sehe ich da noch einen Zwischenschritt - damit die ungerechtfertigte Kritik zur Tankfüllung für den Komplex wird, braucht es, dass Du dies geschehen lässt! Da fehlt es mir an einer hilfreichen inneren Instanz, die das sieht und dagegen einschreitet.
Mittlerweile habe ich mich von der Rolle emanzipiert. Einerseits gibt es keine Eltern mehr. (Vater tot, Mutter für mich gestorben) andererseits habe ich mittlerweile begriffen, dass meine Geschwister erwachsen und für ihr Leben selbst verantwortlich sind. Aber ja, das "Programm Große Schwester" ist ja trotzdem da und springt gelegentlich auch bei ganz anderen Menschen an, wenn die richtigen Knöpfchen gedrückt werden. Aber nur noch selten - also da habe ich wirklich die größten Fortschritte gemacht. Schwer ist es immer noch, aber mittlerweile kann ich "Nein" sagen. Was diese Dinge betrifft, führe ich ein fast 180° anderes Leben, als noch vor wenigen Jahren - was auch wiederum mein berufliches Weiterkommen fördert - denn meine Energie bleibt nun bei mir und ich führe mein eigenes Leben, statt, wie so viele Jahre, ein Supporterdasein. Hätte ich das doch schon vor 20 Jahren kapiert. Hauptsache, ich habs verstanden und kann, spät aber doch, mein eigenes Leben in Angriff nehmen.lonely69 hat geschrieben:c) fühle ich mich von Deinem Thema nun auch dadurch angesprochen, dass Du die Ebene der Ältestenrolle ins Spiel bringst - die habe ich nämlich auch.
Schwieriger ist es für manche meiner Geschwister. Für sie bin ich Mama und Papa in einer Person - was sie so auch sagen. Ich muss immer wieder rigoros klarstellen, dass ich erstens NICHT die Eltern bin und sie sich zweitens in ihrem Alter auch von Eltern gelöst haben sollten (alle schon weit über 20).
Ich hab daran aktuell kein Interesse oder Bedürfnis - eben WEIL das Thema für mich mittlerweile abgeschlossen ist.lonely69 hat geschrieben:Wenn Du magst, freue ich mich über einen diesbezüglichen Austausch.
Hm. Auch nach mehrmaligem hinsehen, habe ich Schwierigkeiten damit. Zwar verstehe ich die ein oder andere philosophische Aussage, die du (glaube ich) treffen willst, insgesamt aber fällt es mir schwer, zu extrapolieren, was du mir ganz konkret mitteilen willst.Schlampowski hat geschrieben:Ich denke (ohne dich verletzen zu wollen) weil du nicht genau hinsiehst.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
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Ich finde es schön dass du mich siehst, ich sehe dich auch. Nicht ganz klar aber hinter leichten Nebelschwaden.Rezna hat geschrieben:Hm. Auch nach mehrmaligem hinsehen, habe ich Schwierigkeiten damit. Zwar verstehe ich die ein oder andere philosophische Aussage, die du (glaube ich) treffen willst, insgesamt aber fällt es mir schwer, zu extrapolieren, was du mir ganz konkret mitteilen willst.Schlampowski hat geschrieben:Ich denke (ohne dich verletzen zu wollen) weil du nicht genau hinsiehst.
Ich will nichts damit sagen denn Nichts ist dass erstrebenswerte, im Umkehrschluss das nicht vorhanden sein von etwas.
Lg Christian
P.S.: Ich liebe es mich zu unterhalten, speziell mit so wunderbaren Menschen wie ihr es seit.
Wenn der Mensch kein ewiges Gewissen hätte, das Große und das Geringe, aus dem Strudel dunkler Leidenschaften hervorbrächte, wenn darunter sich die bodenlose, durch nichts zu füllende Leere verberge - was wäre dann das Leben anderes als Verzweiflung?
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Hallo Rezna,
ich habe lange überlegt ob ich Dir schreibe, aber Dein Thread hat mich sehr betroffen gemacht.
Deshalb schreibe ich Dir doch ein paar Zeilen, die für Dich vielleicht hilfreich sein könnten.
Ich denke Dein Selbstbild von Dir ist sehr verzerrt, zu Deinen Ungunsten.
mir ist folgendes aufgefallen:
Und dann folgendes:
Du kannst es. Das sieht man an den oberen Sätzen. Total souveränes und adäquates, vernünftiges verhalten.
Ich weiß schon, was Du meinst, die Angst und die Panik, die sich innerlich in Dir abspielen, während Du nach außen souverän bist.
Aber diese Angst stammt mit großer Sicherheit aus deiner Kindheit wo du tatsächlich ausgeliefert und wehrlos warst, einfach nur hilflos. Als Kind warst du hilflos, da konntest Du Dich nicht wehren. Aber jetzt ist es anderes. Jetzt kannst Du das. Nochmal, du kannst adäquat in sozialen Situationen handeln. Du bist fähig Menschen ggf in ihre Grenzen zu verweisen . Du kannst Dich auch aus einer belastenden oder gefährlichen Situation zurückziehen. Das zeigen deine obigen Sätzen (übrigens kann das nicht jeder Erwachsene, wahrscheinlich können deine "Angreifer" genau das nicht)
Und nun komme ich hoffentlich auf den Punkt: Es ist sehr wichtig Dir diese Fähigkeiten, die du heute hast, wirklich bewusst zu machen und sie auch anzuerkennen, als deine Fähigkeiten und deine Stärken. Und nicht einfach so abzutun:" Ich tue ja nur so, in Wirklich keit bin´/kann ich das gar nicht")
Wenn du nämlich erkennst das du diese Stärken und Fähigkeiten tatsächlich besitzt, dass du nicht mehr hilflos bist, dann nimmt auch die Angst allmählich ab.
Du solltest unbedingt Vertrauen in Dich finden und auch in andere Menschen (es sind nicht alle MobbingMonster
Vertrauen in Dich und in andere, das geht meist Hand in Hand.
ich habe lange überlegt ob ich Dir schreibe, aber Dein Thread hat mich sehr betroffen gemacht.
Deshalb schreibe ich Dir doch ein paar Zeilen, die für Dich vielleicht hilfreich sein könnten.
Ich denke Dein Selbstbild von Dir ist sehr verzerrt, zu Deinen Ungunsten.
mir ist folgendes aufgefallen:
Hört sich alles ganz gut und vernünftig an wie Du in solchen Situationen handelst. Es gibt nichts dran auszusetzten.Weil mir eben auch bewusst ist, dass es Öffentlichkeit ist, warte ich erst ab, bis meine Panik wieder in Zaum ist und antworte souverän, mache dabei aber auch deutlich, dass ich einen solchen Hieb unter die Gürtellinie nicht gut heiße. In der Regel verabschiede ich mich dann auch höflich aus dem Thread und bleibe davon auch konsequent weg.
Und dann folgendes:
Wie kann man sich souverän geben? Entweder man ist es oder nicht. Man kann entweder souverän handeln oder man kann es nicht.Ich wünschte mir, ich wäre so souverän, wie ich mich in solchen Fällen gebe.
Du kannst es. Das sieht man an den oberen Sätzen. Total souveränes und adäquates, vernünftiges verhalten.
Ich weiß schon, was Du meinst, die Angst und die Panik, die sich innerlich in Dir abspielen, während Du nach außen souverän bist.
Aber diese Angst stammt mit großer Sicherheit aus deiner Kindheit wo du tatsächlich ausgeliefert und wehrlos warst, einfach nur hilflos. Als Kind warst du hilflos, da konntest Du Dich nicht wehren. Aber jetzt ist es anderes. Jetzt kannst Du das. Nochmal, du kannst adäquat in sozialen Situationen handeln. Du bist fähig Menschen ggf in ihre Grenzen zu verweisen . Du kannst Dich auch aus einer belastenden oder gefährlichen Situation zurückziehen. Das zeigen deine obigen Sätzen (übrigens kann das nicht jeder Erwachsene, wahrscheinlich können deine "Angreifer" genau das nicht)
Und nun komme ich hoffentlich auf den Punkt: Es ist sehr wichtig Dir diese Fähigkeiten, die du heute hast, wirklich bewusst zu machen und sie auch anzuerkennen, als deine Fähigkeiten und deine Stärken. Und nicht einfach so abzutun:" Ich tue ja nur so, in Wirklich keit bin´/kann ich das gar nicht")
Wenn du nämlich erkennst das du diese Stärken und Fähigkeiten tatsächlich besitzt, dass du nicht mehr hilflos bist, dann nimmt auch die Angst allmählich ab.
Du solltest unbedingt Vertrauen in Dich finden und auch in andere Menschen (es sind nicht alle MobbingMonster
Vertrauen in Dich und in andere, das geht meist Hand in Hand.
Danke, dass du mir in dieser Hinsicht die Augen geöffnet hast. Du hast recht. Ich verhalte mich souverän, also bin ich es auch. Zumindest, sofern man einzig das Verhalten als Maßstab für Souveränität legt.rosenstil hat geschrieben:Es ist sehr wichtig Dir diese Fähigkeiten, die du heute hast, wirklich bewusst zu machen und sie auch anzuerkennen, als deine Fähigkeiten und deine Stärken.
Wie du richtig beobachtet hast: Innerlich rennt ein ganz anderes Programm ab. Und ja, es ist eine Sache aus der Kindheit. Mittlerweile weiß ich allerdings, dass manche inneren Mechanismen nicht verschwinden - egal wie bewusst man sich ihrer ist und wie souverän man sich trotz der inneren Raserei verhält. Aus diesem Grund halte ich etwa auch die Verhaltenstherapie für nicht Zielführend. Es sei denn, das einzige Ziel, das mit ihr bezweckt werden soll, ist eine nach Außen hin funktionierende Fassade (damit sich andere besser fühlen und/oder man keine negativen Umweltkonsequenzen durch seine psychischen Probleme einfährt). Mehr oder weniger ist es doch ein Training im 'Verstellen', eine Disziplin der optimalen Maske. Je besser man nach außen hin so tun kann, als wäre man (was auch immer), umso besser ist es (für den Behandlungserfolg).
Ich habe in vergangenen Therapien ja so einige Probleme aufgearbeitet - aber nur, weil mir die Dinge nun bewusst sind und ich anders darauf reagiere, sind sie nicht weg. Innerlich rennt das selbe Programm, dieselbe Panik, dieselben Ängste und Verzweiflung, wie eh und je, nur handle ich eben anders. An den Gefühlen ändert es nichts, nur eben das Verhalten ist anders. Ich wirke souverän und weniger labil, was andere an mir durchaus schätzen (und unangenehmerweise manchmal auch bewundern). Ich komme mir da manchmal wie ein Lügner vor, auch wenn ich weiß, dass sich jeder vor dem anderen versteckt und seine Maske trägt. Ist ja auch akzeptabel. Psychische Krankheit zeichnet sich ja auch in erster Linie deswegen als problematisch aus, weil die Grenze zwischen Innen und Außen nicht so hart und undurchdringbar ist, wie bei "Gesunden", und damit eben unangenehme Konsequenzen entstehen, die eine Spirale in Gang setzen.
Nichts ist heilsamer als "so zu tun, als ob". Innen bleibt man derselbe, mit denselben Problemen. Was ja auch irgendwie beruhigend ist. Sich vorzustellen, man könnte per Willenskraft seinen Charakter, seine Gefühle und sein ganzes Wesen verändern, ist gruselig und würde ein soziales Miteinander unmöglich machen. Ich merke doch selbst, wie sehr es mich verstört, wenn jemand sich erst so und dann ganz anders verhält, und dafür kein plausibler Grund vorliegt.
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