Traumaexposition - Was hat Euch am besten geholfen?

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Mr Mindconrtrol
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Beitrag Sa., 28.12.2013, 16:29

Jenny Doe hat geschrieben:@candle
Das heißt aber auch, dass es bei der "normalen" PTBS schon Abspaltungen gibt.
Wieso ist eine "normale PTBS" schon eine Abspaltung?
Bei mir war alles voll präsent, sowohl die Erinnerungen als auch die Gefühle. Genau unter diesen litt ich ja.
Es legt sich so eine Art 2te Persönlichleistschicht über die alte wo die Gedanken und Gefühle eingefrohren sind. Man ist ja emotional oft sehr taub ähnlich einer Depression. Es wird nicht verdrängt innerhalb der Persönlichkeit, sondern es wird eine Art 2. aufgebaut mit dem Gefühlen starker Entfremdung. Man hat das Gefühl neben sich selber zu stehen, ja seine Seele verloren zu haben, als ob die viel Meter neben einen ist oder noch weiter weg. Bei Hirnscans sind bei solchen Leute zeigt sich dann tatsächlich, dass Teile des Hirns nicht normal kommunizieren also abgespalten sind.
Genau solche 2. Persönlichkeiten sind aber eine Art Stabilität mit der man zum Teil den Alltag bewältigt, wenn man nun durch allzu direkte Konfrontation diese sofort aufgibt ist das eine Verschlimmerung der Situation.
Die Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält --- Karl Kraus

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Mr Mindconrtrol
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Beitrag Sa., 28.12.2013, 16:36

Jenny Doe hat geschrieben:
Ich dachte dui hast zuerest PA gemacht? Das mit Tresorübungen ist aber definitiv keine PA, diese verbietet Übungen.
Genau das schrieb ich doch oben: Es war unlogisch, was die Analytikerin da gemacht hat, einerseits in der Kindheit rumwühlen und alles wieder auszugraben, und dann zu sagen "für eine Verarbeitung sind sie nicht stabil genug, sperren sie alles in einen Tresor". Ich bin daran kaputt gegangen, dass sie einerseits Leichen ausgrub, nur um mir anschließend zu erklären, wie ich die Leichen nun wieder verdrängen und unterdrücken kann, nämlich indem ich alles in einen Tresor sperre.

Und jetzt bitte ich darum, es einfach so stehen zu lassen, wie ich es schrieb. Ich hatte weder Erinnerungen noch Gefühle abgespalten, die Stabilisierungstherapie hat mir geschadet, die Konfrontationstherapie hat mir sehr geholfen, ...

Aha, es war also dieser totale Widerspruch der deine Sitution verschlimmert hat, nicht partielle Tresorübungen wo für die Bewältingubng des Alltages. Klar, dass der Treso dann eimal überfüllt wird und Druck ausübt. Mann sollte mit dem Anfangen was bewusst ist und nicht noch mehr aufdecken, natürlich kann man wenn zu viel bewusst ist ewas erst mal in den Tresor packen um zu ordnen. Nachdem der andere Teil dann berarbeitet ist packt man das aus dem Tresor halt wieder aus umd eines nach dem anderen zu verarbeiten. Aber Anstatt dessen noch mehr aus der Kindheit hochzuholen? So ein Quatsch!
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hopelife
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Beitrag Sa., 28.12.2013, 16:38

Hallo jenny, wie wurde denn eine konfrontation bei dir gemacht
und wieviele stunden braucht das?
lg,hopelife

Hallo
mr mind, ich finde es super interessant, was du schreibst, aber bitte drück dich doch so aus, dass
man es auch besser versteht. komm zwar hinterher, aber nur weil ich es kenne, aber manchmal fehlt mir da eine Ordnung bei dir, vermischt sich immer alles so, aber ich würde es gerne verstehen, weil ich es interessant und wichtig finde.

es wird nicht verdrängt, sondern eine zweite Persönichkeit aufgebaut? Meinst du jetzt eine multiple Persönlichkeit?
was du da über entfremdung schreibst....warum spalten manche und andere entfremden? Weiss das jemand? Ich meine in der traumatischen Situation.
LG

Nachtrag: PC kaputt und deswegen kann ich nicht zitieren, meine nicht deinen letzten post, aber zum Beispiel den davor...
Zuletzt geändert von hopelife am Sa., 28.12.2013, 16:43, insgesamt 1-mal geändert.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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candle.
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Beitrag Sa., 28.12.2013, 16:39

Jenny Doe hat geschrieben:
Dann sind vermutlich die starken Gefühle Abspaltungen gewesen?
???

Gefühle, die man fühlt sind abgespalten???
Wenn ich es richtig weiß, bist du doch Fachfrau? Wie nennt man denn übermäßige Gefühle, die bei alltäglichen Situationen nicht angemessen sind?

Andernfalls müßte ich ja jetzt annehmen, dass du keine Therapie gebraucht hättest, wenn du es normal gefunden hast?

Ich kann natürlich auch völlig auf dem Holzweg sein, aber dachte meine Panikatacken sind auch Abspaltungen, weil sie ja "nur" bei Triggern auftreten also ein unbewußtes neues Durchleben einer uralten schlimmen Situation. Sie sind nicht ständig vorhanden, also doch irgendwie abgespalten?

Vielleicht müssen wir den Begriff "Abspaltung" hier auch mal definieren?

candle
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Mr Mindconrtrol
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Beitrag Sa., 28.12.2013, 16:44

@ Candle: In dem Augenblick wo diese heftigen Gefühle durch Trigger durchbrechen sind Sie nicht mehr abgespalten.
Die Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält --- Karl Kraus

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candle.
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Beitrag Sa., 28.12.2013, 16:46

Mr Mindcontrol, weil du dir hier wirklich Mühe gibst:
Mr Mindconrtrol hat geschrieben: Es legt sich so eine Art 2te Persönlichleistschicht über die alte wo die Gedanken und Gefühle eingefrohren sind. Man ist ja emotional oft sehr taub ähnlich einer Depression.
Da ich ja beides hatte- erst die Depression, dann die PTBS- kann ich nur sagen: Depression ist eher die absolute Gefühlstaubheit, PTBS ist eine Gefühlsachterbahn. Beides finde ich allerdings schlimm.

Ich würde hier nicht so viel von Persönlichkeiten reden, maximal von Persönlichkeitsanteilen, denn wir Menschen sind schon enorm komplex. Deswegen kann ich mit deinen Beiträgen jetzt nicht so viel anfangen oder besser gesagt, nicht wirklich folgen.

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Jenny Doe
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Beitrag Sa., 28.12.2013, 18:03

@Mr Mindconrtrol
Aha, es war also dieser totale Widerspruch der deine Sitution verschlimmert hat, nicht partielle Tresorübungen
Lies doch bitte einfach meine Postings. In diesen habe ich erklärt, was genau mir an der Stabilisierungstherapie geschadet hat. Sie hat meine Intrusionen nicht reduziert, sondern verstärkt und zu einer Chronifizierung geführt. Siehe hierzu auch die zahlreichen Studien zum Rebound-Effekt bei der Stabilisierungstherapie.

@hopelife
Hallo jenny, wie wurde denn eine konfrontation bei dir gemacht
und wieviele stunden braucht das?
Habe ich auch bereits erläutert. Siehe oben.

Wir hatten 50 Stunden.

@candle
Wie nennt man denn übermäßige Gefühle, die bei alltäglichen Situationen nicht angemessen sind?
Die Gefühle waren nicht unangemessen. Mehr möchte ich dazu nicht erläutern. Ich möchte dich einfach bitten es so stehen zu lassen. Hier sollte es ums Thema Konfrontationstherapie an sich gehen und nicht um meine persönliche traumatische Erfahrungen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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hopelife
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Beitrag Sa., 28.12.2013, 18:23

okay jenni, hab ich gelesen, so ähnlich ist es bei mir auch..aber wird gar nicht von ihr als Konfrontation verbucht.
Dachte du meintest damit etwas anderes.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!


Jenny Doe
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Beitrag Sa., 28.12.2013, 18:26

Hi hopelife
okay jenni, hab ich gelesen, so ähnlich ist es bei mir auch..aber wird gar nicht von ihr als Konfrontation verbucht.
Dachte du meintest damit etwas anderes.
Wie bezeichnet das deine Thera?

Was glaubtest du, was ich meine?
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Beitrag Sa., 28.12.2013, 18:45

Jenni, wäre es okay, wenn ich dir das in einem geschützen Bereich schreibe? Ich hab jetzt erst gesehen, dass hier jeder mitlesen kann.
Weiss nur noch nicht welchen.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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candle.
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Beitrag Sa., 28.12.2013, 18:46

Jenny Doe, ich wollte deine persönlichen Traumata nicht erfragen, lediglich den Fachbegriff genannt haben. Und andererseits wird ja genau die Frage in der Überschrift gestellt was "uns" geholfen hat. Nun ja...

Deine Gefühle wollte ich auch nicht in Zweifel ziehen, aber wenn ich im alltäglichen Leben wahnsinnige Angst habe vor etwas was normalerweise nicht gerade angstmachend ist, ist es ja "unangemessen" oder pathologisch und soll ja möglichst nicht mehr zur Belastung werden langfristig und wird bearbeitet. Jedenfalls kenne ich das nur so in Therapie. So mal mein Versuch das allgemein zu erklären.

Was ist denn nun eine Traumaexposition?

candle
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Jenny Doe
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Beitrag Sa., 28.12.2013, 18:53

@candle
Was ist denn nun eine Traumaexposition?
Das ist die Traumakonfrontation, die direkte Bearbeitung der traumatischen Erfahrungen.
So mal mein Versuch das allgemein zu erklären.
Oki. Danke fürs Erklären.

@hopelife
Jenni, wäre es okay, wenn ich dir das in einem geschützen Bereich schreibe? Ich hab jetzt erst gesehen, dass hier jeder mitlesen kann.
Klar ist das okay. Magts du einen Thread eröffnen?
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Beitrag Sa., 28.12.2013, 19:01

Jenny Doe hat geschrieben: Das ist die Traumakonfrontation, die direkte Bearbeitung der traumatischen Erfahrungen.
Jetzt nochmal eine blöde Frage: Du meinst Exposition ohne vorige Stabilisierung?

Danke auch!
candle
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Jenny Doe
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Beitrag Sa., 28.12.2013, 19:24

Du meinst Exposition ohne vorige Stabilisierung?
Beides ist möglich, also zuerst Stabilisierung und dann Exposition oder direkt Exposition. Wobei "direkt Exposition" nicht heißt, Klient kommt in die Praxis und wird ahnungslos mit dem Ereignis konfrontiert. Auch da wird Vorarbeit geleistet, aber eben mit anderen Methoden als Tresortechnik usw. Ich habs halt so erlebt, dass ich zuerst zusammen mit meiner Thera eine Collage erstellt habe, in die ich alle positiven und negativen Erfahrungen eingezeichnet habe. Während der Traumakonfrontation ließ sie mich dann beides betrachten, sowohl das Negative als auch das Positive. So lernte ich meine Aufmerksamkeit und die Intrusionen zu steuern und die traumatischen Erfahrungen wurden so in meine Gesamtbiographie integriert.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Beitrag Sa., 28.12.2013, 19:31

Ja siehst du, ich habe die Tresortechnik gar nicht gemacht, kenne diese aber wiederum aus der Selbsthilfegruppe. Und klar wird vorbereitet, das kenne ich auch beim EMDR. Das ist nicht einfach mal fix gemacht- im Gegenteil, es ist auch wahnsinnig anstrengend.

Z. B. kenne ich gar nicht diese Gegenüberstellung mit positiven und negativen Lebensereignissen. Ein User hatte das ähnlich schon mal beschrieben. Ich habe allerdings eine Traumalandkarte erstellen dürfen, die ich aber abbrechen mußte. Könnte ich eigentlich jetzt nochmal neu starten.

Vielleicht meinen wir so ziemlich genau das Gleiche, nur die Begriffe sind etwas unterschiedlich.

candle
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