Unsicher, ob mein Analytiker gut für mich ist

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

kaja
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4539

Beitrag Di., 29.10.2013, 21:52

Der Mann sitzt nicht am längeren Hebel. Du bezahlst ihn dafür das er eine Dienstleistung erbringt, d.h. wenn Du mit seiner Arbeitsleistung nicht zufrieden bist und sich nichts ändert , vergibst Du den Arbeitsauftrag neu.
Du bist kein Bittsteller der darum betteln muss das eine bezahlte Leistung erbracht wird.

Und nein damit ist nicht gemeint das er dir immer nach dem Mund reden muss. Es geht darum berechtigte Ansprüche abzuverlangen.

Manche Konflikte kann man austragen und lösen. Manche nicht und dann ist eine Konsequenz zu gehen und ggf. jemand neuen zu suchen. Einen der passt und den man deshalb auswählt und nicht weil er verfügbar ist.
After all this time ? Always.

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
samson
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 35
Beiträge: 15

Beitrag Di., 29.10.2013, 21:57

Tränen-reich hat geschrieben:
samson hat geschrieben:Was ich tun werde:
- ihn morgen noch mal drauf ansprechen.

Das ist wohl unumgänglich. Niemand kann dir was, du bist frei und kannst selbst entscheiden, was gut für dich ist.
samson hat geschrieben:Ich glaube, mir fällt es schwer, Leute, die ich für überlegen/ am längeren Hebel/ Autoritäten etc halte zu kritisieren,
von Kritisieren kann doch nicht die Rede sein, du sprichst von deinen Gefühlen, von deinem Eindruck.
Letzteres würde ich direkt mit der Kasse klären... und vor allem WO weitere probatorische Sitzunge machen?? so wie ich das verstanden habe . ....habe ich jetzt auch was überlesen? Bist du bei ihm noch in den probatorischen Stunden?
Tränen-reich, ich bin nicht mehr in den probatorischen Sitzungen, aber wie ich es hier irgendwo gelesen habe, kann ich welche bei jemand anderem machen. Wobei ich privat und über Beihilfe versicehrt bin und das immer anders ist, als über gesetzliche KK.

Kritisieren... so fühlt es sich einfach für mich an, selbst wenn ich versuche es in Ich-Botschaften zu packen. Für mich steht da dennoch unterm Strich:"Ich finde, Sie machen Ihren Job mit mir nicht gut genug."
Vielleicht, weil ich mich schon so über ihn ärgere...
Naja, ich werde es schon irgendwie an den Mann bringen

@kaja: Das hört sich sehr ermunternt an, danke Und auch richtig. Aber wo berechtigte Ansprüche sind, da bin ich wohl nicht sicher genug. Da sagt mein (viel zu!) strenger Persönlichkeitsanteil: "Der ist super, der ist schlau, der weiß, was richtig ist, nur du, du hast so deine Vorstellungen, alle sollen nett zu dir sein, wenn dich mal einer strenger anfasst, bist du gleich beleidigt und willst abhauen, dabei hilft dir das nicht, wenn dich immer nur jemand in Watte packt, der sagt wenigstens mal seine Meinung und nett sein kann ja dein Freund zu dir."

Benutzeravatar

BillieJane
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 48
Beiträge: 520

Beitrag Di., 29.10.2013, 22:06

Hallo samson.

Ich frage mich die ganze Zeit wie viele schlaflose Nächte hat eigentlich dein Analytiker mit einem Baby/ Kleinkind selbst erlebt? Hat dein Analytiker die gleiche praktische Erfahrung und Kompetenz wie du als Mutter von zwei Kindern? Hat dein Analytiker Windeln gewechselt, ist er aufgesprungen wenn sein Kind geweint hat und das Tag und Nacht? Hat er sein Baby Nächte lang getragen wenn es Krämpfe hatte oder einen Zahn bekommen hat? Hat es sein Kind begleitet als es darum ging in den Schlaf zu finden? War dein Analytiker wie du Tag und Nacht für zwei Kinder da?

Es macht für mich, wenn ich deine Beiträge lese, den Eindruck, dass du dir als Mutter Gedanken und Vorwürfe machst ob du jenes und solches richtig machst.

Sei dir versichert, dass du viel falsch machst. Jede Mutter macht Fehler, die habe auch ich gemacht. Das ist so! Es gibt keine perfekte Mutter.

Es gibt jedoch zwischen einer guten Mutter und einer schlechten Mutter einen enormen unterschied.
Die gute Mutter macht sich Gedanken über das was sie tut. Sie fragt sich hin und wieder, ist es richtig was ich mache, was ist gut für mein Kind?


Sobald du dir diese Gedanken machst, bist du eine gute Mutter.
Ich möchte nicht, dass meine 1jährige Tochter auch nur im entferntesten das Gefühl von Alleingelassensein haben könnte (vor allem nachts).


Denn eine schlechte Mutter ist dazu nicht in der Lage. Eine schlechte Mutter ist nicht dazu in der Lage so wie du zu fühlen, dass sie ihrem Kind was gerade 13 Monate auf der Welt ist nicht das Gefühl des Alleingelassensein vor allem nachts zumuten kann.

Erlaube dir jedoch Fehler zu machen.


Wenn du mich fragst was eine gute Mutter ausmacht, dann denke ich zusätzlich auch an eine Mutter die auch sich selbst eine gute Mutter sein kann. Denn das ist etwas was man seinen Kindern auch vorlebt wie man sich um sich selbst kümmert.

An einer Stelle hast du das innere Kind erwähnt........

Vielleicht würdest du mehr Vertrauen in deine Kompetenzen fassen, wenn du auch für deine kindlichen Anteile gut sorgen könntest.

Doch auf einem solchen therapeutischen Weg braucht es meiner Erfahrung nach auf von der Therapeuten Seite auch Halt und Unterstützung.

Liebe Grüße,

BillieJane


Tränen-reich
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 3420

Beitrag Di., 29.10.2013, 22:25

samson hat geschrieben:Wobei ich privat und über Beihilfe versicehrt bin
Ok, also da kenne ich mich nicht aus... Ein Antrag muss ja irgendwo hingeschickt werden....sorry, ich hab da echt keine Ahnung von...
samson hat geschrieben: Ich finde, Sie machen Ihren Job mit mir nicht gut genug.
Hm....kann man das dann so übersetzen: er mag zwar ein guter Therapeut sein, aber nicht für mich?
samson hat geschrieben:Naja, ich werde es schon irgendwie an den Mann bringen
Ein Therapeut kann auch Rumdrucksen gut verstehen, meine Erfahrung. Ehe ich auf den Punkt komme ist Weihnachten. Fakt ist, es erschwert die Therapie zusätzlich, wenn man sich einfach nur selbst quält.

Und: Er kann dich nicht halten. Auch Analytiker/Therapeuten können nicht mit jedem... das ist menschlich und auch umgekehrt nur legitim. Punkt.

Ich war bei meinem Ex-Thera auch so verwirrt wie du... aber ich glaube daran, dass du eine Lösung schon in dir trägst. Bild

Werbung

Benutzeravatar

BillieJane
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 48
Beiträge: 520

Beitrag Di., 29.10.2013, 22:41

samson hat geschrieben:Dank dir so sehr, Holunder, du bist mir gerade eine sehr große Hilfe

Ich habe eigentlich das alles auch schon mal durch, bei dem Großen. Die Unsicherheit zwischen dem, was mein Sohn forderte/ brauchte und dem, was mir Leute erzählten, z.B. ich würde ihm quasi schaden, wenn ich ihm nicht genug Eigenständigkeit/ Frustration etc abverlange. Genau das gleiche. Damals hatte ich mich nach langer Zeit dafür entgültig entschieden, dass ich so eine Mutter sein möchte, die auf ihr Kind (und ihr Gefühl) hört. War bei rabeneltern.org. unterwegs etc. Und dann kam die Kleine und das ganze erschien erst viel leichter, weil ich dachte, ich weiß was richtig ist. War es auch. Und ist es auch.
Aber dann wurde sie auf einmal Thema in der Analyse. Erst war das "nur" mein Sohn gewesen bzw. auch andere Dinge. Aber irgendwann im Spätsommer fing sie an so fürchterlich zu schreien mitten in der NAcht. War nicht mehr zu beruhigen. Wie in Trance. In den Herbsferien entdeckte ihc im Urlaub - die nächtlichen Attacken waren längst wieder vorbei - den vielleicht wahren Grund hierfür: 2 wunderschöne vampirmäßige Backenzähnchen. WIr kannten das GEschrei so schlimm aber nicht. Wir haben deswegen zunächst selber "NAchtschreck" diagnostiziert (das meinte übrigens auch die KiÄ, bei der wir wegen der U6 waren). Natürlich war ich besorgt, aber auch erschöpft. Und nahm das mit in die Analyse. Und mein Analytiker fing an, irgendwie die ganze Schlafsituation in Frage zu stellen. Und als ich, um meinen Erziehungsstil am BEispiel meines Sohnes, der früher auch so schlecht und jetzt so tief schläft, zu rechtfertigen, da kam das: Er schläft zu gut, er kann sich eben nicht regulieren, deswegen das Einnässen nachts. Tagsüber tut er das ja auch, aber da hat mir der Therapeut bislang noch nicht eine direkte "Verantwortung" dafür zugeteilt.
Das Schlafne ist ja jetzt besser, aber nicht immer. Im MOment macht mir zu schaffen, dass ich sie schlecht hinlegen kann, mein Freund kriegt das viel besser hin. Obwohl ich es mittags an 3 von 7 Tagen tun MUSS (da arbeitet er). Ich nehm dann manchmal den Ergo und trag sie, dann geht es. (Da könnte er mich ja loben, dass das eine probate MEthode ist, wenn sie dann schläft - tut er natürlich nicht )

Natürlich hat er Recht, wenn man selber miserabel schläft, und frustriert ist, weil z.B. das BAby bei einem nicht einschläft, dann sollte man das Problem beleuchten und erörtern. Aber irgendwie geht es mir wie du sagst, ich fühle mich in meinen Instinkten/ Gefühlen nicht unterstützt und eigentlich wäre das wichtig. Dass ich mehr das GEfühl bekomme, ich wäre kompetent. Er will mir ja vermutlich das GEfühl geben, auch wenn ich weniger tue/ ihr mehr zumute, bin ich gut genug. Aber das geht nach hinten los. Er gibt mir das GEfühl, NUR wenn ich nichts/ weniger tue, gebe ich meinen Kindern den Raum zum Wachsen.
Ich zitiere jetzt mal ausnahmsweise einen kompletten Beitrag, weil ich finde, dass da so viel differenzierte Wahrnehmung drin steckt, vor allen Dingen was deine Kinder betrifft.

Schau mal, Kinder schlafen nicht wie im Bilderbruch und sie entwickeln sich auch nicht alle perfekt. Es gibt keine Vollkommenheit in der Kindererziehung. Doch du fühlst so differenziert und reflektiert so gut. In deinem Beitrag ist so viel Fürsorge für deine Kinder....

Oh, mensch, ich wünsche dir, wie auch vielen Müttern welche mit den gleichen Unsicherheiten zu kämpfen haben, (das ist ein Problem was ich heute auch aus gesellschaftlichen Aspekten her verstärkt beobachte), etwas mehr Unterstützung.

Das hat nichts mit in "Watte packen" zu tun. Es ist einfach so, das Schwangerschaften, Geburten, Kinder-Fürsorge, schlaflose Nächte, Frauen einfach körperlich und emotional an ihre Grenzen bringen. Deswegen ist man keine schlechte Mutter, sondern frau ist einfach auch erschöpft, das liegt in der Natur der Sache. Und ich finde hier brauchen die Mütter auch Unterstützung und ebenso auch eine Unterstützung darin auch für sich gut zu sorgen, auf physischer, materieller Ebene wie auch emotional.

Du hast zwei Kinder, eins davon ist noch 1 Jahr alt, du gehst auch arbeiten und hinzu noch 3 Mal die Woche Therapie in der du dich nicht unterstützt fühlst sondern allein gelassen fühlst. Das ist schon ein großes Paket was du zu stemmen hast. Wenn du unter diesen Umständen 3 Mal die Woche zur Therapie gehst, dann sollten da auch für dich Ressourcen bei frei werden welche dich für deinen ohnehin nicht einfachen Alltag unterstützen. Ich finde unter diesen Umständen darfst du das auch als Leistung von einem Therapeuten erwarten.

Liebe Grüße,

BillieJane

Benutzeravatar

Rosella
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 29
Beiträge: 26

Beitrag Mi., 30.10.2013, 07:53

Hallo samson,
also ich finde, deine Kinder benehmen sich völlig "normal". Nicht normal fände ich, wenn deine Kinder keine "Probleme" machen würden, immer "Rücksicht" nehmen würden und ihren Bedürfnissen keinen Ausdruck geben würden. Dass sie das aber machen und machen dürfen, ist der erste Schritt für eine glückliche Kindheit. Kinder wissen doch sehr genau, was sie (in diesem Moment!) brauchen - und das darf man ihnen als Eltern auch geben (warum auch nicht?). Das sehe ich als Mutter ganz locker (ich glaube nicht, dass man sie gefühlsmäßig zu sehr verwöhnen kann).
Wichtiger als dass Kinder funktionieren ist doch das Gefühl (beim Kind!), so angenommen zu werden wie es ist. Dazu kann auch die Botschaft gehören: du darfst nachts ins Bett machen, das ist nicht schlimm, oder: du darfst nachts Angst haben, dann kannst du gerne zu mir kommen. Ich bin der Überzeugung, dass diese Botschaft ankommt!
Ich finde es schön, dass deine Kinder ihre Befindlichkeiten nicht verstecken (und sichtlich nicht verstecken müssen!).

Benutzeravatar

Rosella
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 29
Beiträge: 26

Beitrag Mi., 30.10.2013, 11:19

noch ein Nachtrag... In einem zweiten Schritt ist es natürlich schon sinnvoll, zu schauen, warum meine Kinder gerade jetzt solche Gefühle oder Verhaltensweisen zeigen. Wenn Kinder nicht darüber sprechen wollen oder noch zu klein sind, dann hilft es ihnen (und mir) auch, wenn ich als Mutter mich "ersatzweise" in ihr Gefühl hineinversetze (so eine Art Rollentausch). Das kann sehr informativ und wegweisend sein...

Benutzeravatar

Mr Mindconrtrol
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 46
Beiträge: 329

Beitrag Mi., 30.10.2013, 13:11

Mal n Frage. Warum macht Du bei Depression ( eine psychiatrischen Erkrankung ) PA? Und das noch wo Du Verantwortung für Kinder hast und dafür funktionieren musst? Klare Störungen mit klaren Symptomen kann man gut mit lösungsorientierten Therapien in den Griff bekommen. Bei Depressionen ist die kognitive Verhaltenstherapie nicht nur Mittel der Wahl, sondern Sie ist gar ursprünglich speziell zur Behandlung von Depressionen entwickelt worden.
Die Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält --- Karl Kraus

Benutzeravatar

Madja
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 45
Beiträge: 327

Beitrag Mi., 30.10.2013, 14:17

Hallo samson!
Ich habe nicht alle Antworten gelesen, die du bekommen hast aber deine Beiträge sehr wohl. Und ich kriege fast ein Wutanfall! Ich habe so ein Gefühl, dass dein Therapeut keine Ahnung von kleinen Kinder hat und mit seiner dummen Gerede dir mehr schadet als sonst was.
Schaue besser hier:
http://www.netmoms.de/
Da findet jede Mama wertvolle Tipps. Ich kann das nur empfehlen.

Und was deine Gefühle dem Therapeuten gegenüber angeht, hätte ich so was wie du:
samson hat geschrieben:Ich mag ihn nicht, ich habe gefühlt mindestens zu 60-70% der Stunden keine Lust hinzufahren (und das DREI MAL in der Woche und ich bin 1/3 Berufstätig mit einem Kleinkind zu Hause), bzw. sogar den ganzen Tag schlechte Laune, weil ich hinfahren muss.
nur ansatzweise gedacht, werde ich schon längst weg!

Alles Gute für dich und deine Kinder
Freiheit heißt Verantwortung. Deshalb wird sie von den meisten Menschen gefürchtet. - George Bernard Shaw


Tränen-reich
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 3420

Beitrag Mi., 30.10.2013, 15:10

Rosella hat geschrieben:Wenn Kinder nicht darüber sprechen wollen oder noch zu klein sind, dann hilft es ihnen (und mir) auch, wenn ich als Mutter mich "ersatzweise" in ihr Gefühl hineinversetze (so eine Art Rollentausch).
Ja - super! Reflexion kann grundsätzlich sehr wertvoll sein - ganz gleich in welcher Situation, ob positiv oder negativ... Das hat mir mit meinem Kind immer sehr geholfen. Meine Thera ist da von mir immer so beeindruckt, wenn ich mich mit meinem Kind reflektiere. Mein Kind ist oft Ausgangspunkt für das Auffinden meiner Probleme (im positiven Sinne), weil er mir total ähnelt vom Wesen...
Find ich super, den Nachtrag....

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
samson
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 35
Beiträge: 15

Beitrag Mi., 30.10.2013, 21:05

Rosella und Tränen-reich: Sich in die KInder hineinversetzen ist schon etwas, was ich tue, vielleicht aber zu extrem. ICh indentifiziere mich teilweise total über die KInder (auch über fremde übrigens), also ich fühle wie sie, oder zumindest denke ich das. Das ist schon immer ein Punkt, wo ich auch drunter leide, weil es mich eben so mitnimmt, wenn ich sie z.B. enttäuschen muss oder jemand anders.

@Mr. Mindcontrol: Also, meine Sorte Depression ist nicht psychotisch (wie meinst du das, psychiatrische Krankheit?). Ich habe eher die neurotische Form der Depression und die ist schon per Analyse behandelbar. Ich war auch zur Abkläring bei einem Psychiater, der zwar auch eine VT empfohlen hätte, aber da ich keine Major Depression habe sondern eher eine rezidivierende, hat er es letztlich auch mir überlassen. Ich bin in Analyse, weil ich nicht so auf VT stehe, um es plump zu formulieren. Eine TP käme für mich allerdings schon in Frage.
Ich muss sagen, dafür dass du mich nicht kennst, hast du schnell ein Urteil über den Schweregrad meiner Krankheit getroffen und darüber, ob ich mich verantwortungsbewusst meinen Kindern gegenünber verhalten kann Übrigens, was für klare Symptome glaubst du, dass ich habe?

@BillieJane: Ich danke dir sehr für die lieben, aufmunternden und Halt gebenden Worte Sowas ist genau das, was ich mir von meinen Therapeuten wünschen würde Diese Stimme, die sowas wie du auch denkt, die muss ich fördern, denn die gibt mir Sicherheit.

So, ich war ja heute bei meinem Therapeuten und habe versucht, alles unter zu bringen, was ich ihm sagen wollte.
Ich fand, die Sitzung war etwas konfus...
unter anderem hat er sich fast schon beschwert, ich würde ihn in die Rolle des Strengen, Autoritäten drängen. Das gefiel ihm anscheinend nicht so gut. Ich habe das Gefühl seine und meine Wahrnehmung gehen ziemlich auseinander.

Ich habe ihm außerdem gesagt, ich wünschte mir, dass er mehr nachhaken würde, damit ich tiefer gehende Dinge äußere. Das hatte ihn verwundert und er fand es "schade", dass ich da "eine Einladung" (wie ich es nannte) bräuchte.
Dann hat er gesagt, das Thema Schlafen und der Blick auf die Kinder würde von dem Blick auf mich ablenken. Das hab ich gefühlt erstmal als Kritik an meiner Themenwahl in der Therapie aufgefasst, war aber sicher nicht so gemeint. Ich habe gesagt, ich glaube, meine Probleme z.B. mit unglücklich wirkenden Kindern deuten auf meine eigenen Probleme hin und deswegen lohnt es sich schon, darüber immer wieder zu reden, zumal wenn es mich aktuell eh so beschäftigt.

Eigentlich haben wir nicht wirklich über das gesprochen, was mir fehlt. Also ICH habe drüber gesprochen, aber mir fehlt dann ein Feedback oder irgendwas. Oder ein Rückbezug zu mir, falls er denkt, es sagt was über mich aus.
Es ist nicht, dass er gar nichts gesagt hat.
Letztlich war er etwas redseliger und empathischer, aber auch eher nur rein verbal. Vom Gefühl her ist er weiterhin sehr sachlich gewesen.

Ich werde jetzt mal abwarten, wie es morgen und nächste Woche weitergeht. Letztlich hat das Gespräch mit euch hier aber bewirkt, dass mir klarer ist, dass ich mich dort nicht optimal aufgehoben fühle und ich mir jemand anders wünschen würde.
Abgesehen davon, dass meine Freunde/ mein Freund mir alle raten, den sausen zu lassen und mir jemand zu suchen, der mehr präsent ist und mit dem ich besser zurecht komme.

Danke euch noch mal für eure Unterstützung und eure Meinung Das half und hilft mir sehr!

Benutzeravatar

Holunder
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 38
Beiträge: 174

Beitrag Mi., 30.10.2013, 21:16

Liebe samson,

es freut mich wirklich, dass wir dir ein kleines Bißchen helfen konnten zu mehr Klarheit zu finden.
Ich kann deine Kritikpunkte bezüglich deiner Analyse wirklich gut nachvollziehen.
Und ebenso deine Wünsche. Mein Ex-Analytiker hat mal gesagt, dass er unter anderem seine Aufgabe darin sieht, den Patienten zu unterstützen, was seine eigene Wahrnehmung anbelangt. Und das möchte ich dir jetzt auch mitgeben: hab mehr Vertrauen in deine Wahrnehmung! Die ist nämlich ziemlich gut, finde ich.

Alles Gute und dass Du den passenden Analytiker findest!

Benutzeravatar

Holunder
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 38
Beiträge: 174

Beitrag Mi., 30.10.2013, 21:40

P.s.

Diesen Satz finde ich wichtig und sehe ich ganz genauso, das wollte ich für Dich, Samson, nochmal unterstreichen:
Rosella hat geschrieben: Kinder wissen doch sehr genau, was sie (in diesem Moment!) brauchen - und das darf man ihnen als Eltern auch geben (warum auch nicht?). Das sehe ich als Mutter ganz locker (ich glaube nicht, dass man sie gefühlsmäßig zu sehr verwöhnen kann).
Dass Du ihnen etwas nicht zutrauen würdest, oder zuviel abnehmen würdest ... das halte ich für einen gefährlichen Satz bei einem so jungen Menschlein, das auf die Liebe und den Halt der Mutter angewiesen ist.
Hier wird Grundhaltung und Verantwortung durcheinander gebracht.

Auch was deinen Sohn anbelangt, halte ich die funktionale Erklärung, er könne seinen Schlaf nicht regulieren, für dürftig. Es gibt Therapeuten, die sagen, dass wenn ein Kind noch ins Bett macht, obwohl es aus dem Windelalter längst raus ist, eine Ersatzhandlung für ungeweinte Tränen ist. Und dass es ein Hilferuf ist. Ein Ausdruck dafür ist, dass das Kind nachts den Druck abläßt, wenn die Kontrolle nachläßt.

Es wäre hier wichtig zu schauen, wo dein Sohn evtl. Druck empfindet und dir die Angst dahinter bewußt zu machen. Ebenso es darin zu motivieren, Druck als Herausforderung anzunehmen. Aber zugleich auch Entspannungszeiten tagsüber zu schaffen, dem Kind Gelegenheiten zu schaffen, sich gehen zu lassen. Traurigkeit zu fördern, damit es auf natürliche Weise weinen kann.


Jane7
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 26
Beiträge: 70

Beitrag Mi., 30.10.2013, 22:58

Sorry, aber warum sollte eine PA nicht helfen??
Finde nur gerade die Aussage von Mindcontrol etwas seltsam.
Ja, es dauert vielleicht länger, geht dafür doch aber auch viel tiefer und kratzt nicht nur an der Oberfläche. Klar, dass die VT erste Wahl ist, um schnell Erfolge verbuchen zu können, aber nur als Beispiel: Meine VT hat bei meinen Ängsten super geholfen, meine Depression ließ das allerdings völlig kalt. Wie ich inzwischen denke, weil da eben tiefergehende Probleme dahinter stecken.
Wenn du also sowieso eher gegen VT bist, dann versuchs doch bei einem anderen Analytiker! Ich würde sagen, der passt einfach nicht zu dir. Er muss nicht schlecht sein, aber jeder braucht eben etwas anderes. Und wenn er dir das nicht geben kann, und auch bei einem Gespräch mit ihm darüber nicht wirklich was voran geht, dann denke ich ist es mehr als in Ordnung einen Wechsel in Betracht zu ziehen.
Ich hoffe, du triffst für dich die richtige Entscheidung!
LG Jane

Benutzeravatar

Mr Mindconrtrol
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 46
Beiträge: 329

Beitrag Do., 31.10.2013, 13:15

samson hat geschrieben:
@Mr. Mindcontrol: Also, meine Sorte Depression ist nicht psychotisch (wie meinst du das, psychiatrische Krankheit?). Ich habe eher die neurotische Form der Depression und die ist schon per Analyse behandelbar. Ich war auch zur Abkläring bei einem Psychiater, der zwar auch eine VT empfohlen hätte, aber da ich keine Major Depression habe sondern eher eine rezidivierende, hat er es letztlich auch mir überlassen. Ich bin in Analyse, weil ich nicht so auf VT stehe, um es plump zu formulieren. Eine TP käme für mich allerdings schon in Frage.
Ich muss sagen, dafür dass du mich nicht kennst, hast du schnell ein Urteil über den Schweregrad meiner Krankheit getroffen und darüber, ob ich mich verantwortungsbewusst meinen Kindern gegenünber verhalten kann Übrigens, was für klare Symptome glaubst du, dass ich habe?
Jede Form von Depression , Zwangerkrankung und Angsterkrankung galt m.E. mal als psychiatrische Erkrankung, meinte damit nicht automatisch Psychose, sorry, also wo der Stoffwechsel im Hirn gestört wird.
Bei einer Derpession verändert sich die Wahrnehmung so, dass man nicht mehr ablenkungsfähig ist, also die Reize nicht mehr richtig transportiert werden. Ich bekam beim Lesen auch solche Kopfschmerzen dass ich nach einer Seite aufhören musste, ich war zu fast keiner Leistung fähig. Das mit der Verantwortung mit den Kindern beziehe ich auf die Leistungsfähifkeit die in einer echten Depression m.E. nicht gegeben ist.
Warum lehnst Du VT so grundsätzlich ab? Hast Du damit persönliche schlechte Erfahrung oder hast Du deine Meinung aus der Psycholiteratur ( die sehr von der PA geprägt ist, VT-Literatur gibt es in Buchhandlungen nahezu gar nicht ) wo erzählt wird, die würden nur öberflächlich an den Symptomen rumdoktorn und "Symtomverschiebung" erzeugen?
Die Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält --- Karl Kraus

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag