Exfreund funktioneller Psychopath und Borderliner

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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ShadowOfTheVoid
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Beitrag Di., 22.07.2014, 22:24

Krang2 hat geschrieben: Das meinte Void vielleicht mit dem "Bremsen" der Empathie, z.B. wenn man etwas nicht/nur verzögert tut, was richtig, aber schmerzlich ist.
Richtig. Die Empathie fesselt den Menschen unterbewusst und macht ihn handlungsunfähig.
Die Übersteigerte Form der Empathie in einer Täter-Opfer Beziehung, lässt das Opfer leiden und lässt keine logischen Schlüsse mehr zu. Das Stockholmsyndrom ist dabei die extremste Ausprägung dessen.
Krang2 hat geschrieben: Daß "potentielle Opfer" erkannt und herausgepickt werden, ist nicht typisch für Psychopathen, das kann man auf jedem Schulhof und in jedem Gefängnis beobachten - das kann jeder, nur "übt" nicht jeder diese Fähigkeit zielgerichtet.
Das würde ich so nicht unterstreichen. Die meisten Gewaltverbrechen werden durch körperliche Überlegenheit und physische Macht verübt. Ein pummeliger Junge wird von einem Sportler vermehrt drangsaliert, aufgrund der physischen Überlegenheit. Wenn jedoch ein "normaler" Typ, diesen Sportler dazu anstachelt diesen Pummpeligen anzugreifen/zu mobben, DANN ist das unter Umständen, ein Mensch mit psychopathischen/soziopathischen Zügen.

Psychopathen müssen das nicht üben. Sie nehmen auch nicht unbedingt physischen Merkmale als Anhaltspunkt.
Empathie kann man niemandem ansehen, aber man kann sie spüren. Das unterscheidet "Mobber" und "Gewalttäter" von Psychopathen. Wobei andersrum Psychopathen, natürlich auch Gewalttäter und Mobber sein können, hängt ganz von der Ausprägung ab.
Krang2 hat geschrieben: @Void, wenn die letzte Grenze überschritten ist, was gibt es dann noch zu erreichen außer Einsamkeit?
Einsamkeit? Da du dich mit Psychopathie beschäftigst, müsste dir bekannt sein dass Psychopathen sich selbst am nächsten sind. Einsamkeit empfinden Psychopathen wohl eher nicht als negativ.
Erst wenn man die letzte Grenze überschritten hat, kann man alles erreichen.
Die Limitation beginnt im Kopf.
Schon Buddhisten wussten Jahrhunderte vor uns: "Wer frei ist im Geiste, kann Unmögliches möglich machen"

Der Mensch denkt er muss Mustern/Regeln/Normen gerecht werden, er besinnt sich mehr darauf für die Gesellschaft "normal", als er selbst zu sein. Die Ausbreitung des freien Willens ist scheinbar erwünscht, aber in einem kontrollierten Rahmen bitteschön.
Was wäre wenn der Mensch sich abspaltet von dem was er sein MUSS und das sein kann was er WILL?
Er kann alles tun und DAS ist die wahre Macht über sich selbst.

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Eremit
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Beitrag Mi., 23.07.2014, 15:48

ShadowOfTheVoid hat geschrieben:Die Empathie fesselt den Menschen unterbewusst und macht ihn handlungsunfähig.
Manchmal.

Manchmal aber führt Empathie erst dazu, daß Menschen handeln.

Es kommt eben immer auf die Situation, auf den Kontext an.

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Mondherz
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Beitrag Fr., 25.07.2014, 06:09

Empathie ist der Motor des Familienzusammenhaltes und bewahrt die Gesellschaft davor, nur ein Klumpen voller egoistisch handelnder Menschen zu sein.

Frauen ohne Empathie. Man stelle sich das vor. Der Mensch würde aussterben. Empathie zieht weitere so genannte social skills nach sich. Ohne die, wäre nichts so wie es ist und eigentlich noch mehr sein sollte.

Anti-Empathie ist die Bremse. Ist die Axt der menschlichen Verrohung. Ist die Gleichgültigkeit, ist die Kraft die Leiden schafft.


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Beitrag Fr., 25.07.2014, 11:00

Mondherz hat geschrieben:Empathie ist der Motor des Familienzusammenhaltes (...)
Der Motor des Familienzusammenhaltes ist allerdings in erster Linie Nützlichkeit, nicht Empathie...
Mondherz hat geschrieben:(...) und bewahrt die Gesellschaft davor, nur ein Klumpen voller egoistisch handelnder Menschen zu sein.
Die Gesellschaft ist allerdings nur ein Klumpen voller egoistisch handelnder Menschen, weil JEDER Mensch egoistisch ist. Die Frage ist nur, welche FORM von Egoismus an den Tag gelegt wird.

Wenn ich Anderen etwas Gutes tue, dann fühle ich mich (durch Übertragung, also Empathie) selbst gut. Das ist ebenso egoistisch. Siehe:

https://de.wikipedia.org/wiki/Psychologischer_Egoismus
Mondherz hat geschrieben:Frauen ohne Empathie. Man stelle sich das vor. Der Mensch würde aussterben.
Es gibt auch genug Frauen ohne Empathie. Oder glaubst Du etwa das Märchen, Frauen sind besonders, gar immer empathisch veranlagt? Das wurde schon längst wissenschaftlich widerlegt.

Ob der Mensch aussterben würde, hm. Ich denke mir, es könnten immer wieder "Spielzeuge" die Tortur überleben. Ich denke mir, die Menschheit würde sehr, sehr stark schrumpfen.
Mondherz hat geschrieben:Empathie zieht weitere so genannte social skills nach sich.
Alles hat seine Vor- und Nachteile. Soziopathie und Psychopathie hat ja auch in bestimmten Situationen seinen Nutzen, z.B. immer dann, wenn unliebsame Entscheidungen gefällt werden müssen, wozu ein empathischer Mensch nicht in der Lage ist. Beispiele: Politik, Wirtschaft, Militär...

Es kommt auf die jeweilige Situation und den Kontext an, ob Soziopathie/Psychopathie als Anpassung oder Fehlanpassung interpretiert wird.

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Krang2
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Beitrag Di., 05.08.2014, 22:53

@Eremit, häufig sind die Männer in der Familie eher nützlich und die Frauen eher empathisch, haha. Und ja, im richtigen Kontext kann jeder nützlich sein, das sehe ich genauso.
@Void, man muß aber kein Psychopath sein, um gesellschaftliche Normen und Regeln zu hinterfragen.


Eremit
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Beitrag Do., 07.08.2014, 00:08

Krang2 hat geschrieben:(...) häufig sind die Männer in der Familie eher nützlich und die Frauen eher empathisch, haha.
Kannst Du das nochmal anders schreiben? Ich weiß beim besten Willen nicht, was Du mit dem Satz meinst.

Der Hauptgrund für's (absichtliche) Kinderkriegen ist immer noch (global gesehen) die Wirtschaftlichkeit, sprich: Arbeitskraft. Die meisten Kinder werden geboren, um für ihre Eltern bzw. die Familie zu arbeiten. Die Familie ist somit in erster Linie eine Art Wirtschaftsbündnis zwischen Herrschenden und Beherrschden.

Wäre Empathie der Motor des Familienzusammenhalts, würde die Welt ganz anders aussehen. Sämtliche Regierungsformen, die wir heute kennen, hätten dann nie existiert...

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Krang2
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Beitrag Do., 07.08.2014, 23:23

@Eremit, das Thema, das du anreißt, verdient einen eigenen Beitragspfad!

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ShadowOfTheVoid
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Beitrag Mo., 11.08.2014, 13:20

Ich würde euch gerne etwas zeigen, aber ich weiß leider nicht ob sowas hier sauer aufstoßen würde.
Es geht dabei um ein Interview mit Charles Manson, obgleich er mehr Soziopath als Psychopath ist, sind die Einblicke und Eindrücke durch seine Erläuterungen seiner Sichtweise, sowohl skuril als auch belegbar und nachvollziehbar.

Dabei geht es mir jedoch nicht darum was er angerichtet hat und/oder nicht getan hat.
Vielmehr um den Einblick in seine Weltanschauung.

Viele Psychiater oder Psychologen, die sich für sog. "gefährliche" Persönlichkeiten interessieren, werden erst aufmerksam auf genau diese, erst wenn etwas passiert. Es sind doch immer die "Opfer" die Hilfe erfahren.
Natürlich auch aus dem Grund, das Sozio-/Psychopathen, aus dem Verborgenen heraus ihr Gift versprühen.
Genau dieser Aspekt reizt mich, einen sog. Fachmann, etwas auszusetzen, dass nicht therapierbar ist.
Ob sich die Neugier, die ein Psychiater naturgemäß Menschen gegenüber hat, auch auf potentiell gefährliche Einflüsse ausstreckt. Die Ursachen zu ergründen bevor er sich strafrechtlich damit befassen muss, bzw. sich dieser Persönlichkeit annimmt, die niemanden physisch aber psychisch/emotional verletzt. Nicht um zu heilen/umzukehren, sondern einfach nur der Neugier und Wissenschaft wegen.

Ich glaube das wäre auch für mich äußerst spannend

(Ps: Für den Link für das Video, welches auf Youtube steht, kann bei mir gern per PN nachgefragt werden, es enthält keine rassistischen, beleidigenden und/oder diskriminierende Äußerungen)


Eremit
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Beitrag Mo., 11.08.2014, 15:37

ShadowOfTheVoid hat geschrieben:(...) Vielmehr um den Einblick in seine Weltanschauung.
Ein empathischer Mensch kann unmöglich Psychopathen/Soziopathen vestehen et vice versa...


pandas
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Beitrag Mo., 11.08.2014, 15:51

ShadowOfTheVoid hat geschrieben: Viele Psychiater oder Psychologen, die sich für sog. "gefährliche" Persönlichkeiten interessieren, werden erst aufmerksam auf genau diese, erst wenn etwas passiert.
Naja, weil wenn, ohne "dass etwas passiert" ein Patient als "gefährliche" Persönlichkeit eingestuft wird, so gilt dass als Vorabverurteilung, was Psychiater nicht mehr dürfen, da sie es nicht 100% wissen können, aber die Einstufung dann wohl selffulfilling wird.

Nichtsdestotrotz gelten bestimmte Symptomkomplexe, ohne Straffälligkeit, als fremdgefährdend, wird aber auch nur sehr, sehr vorsichtig ausgesprochen. Generell gehen Tätertypen, solange es gut läuft, auch nicht zum Psychiater oder Psyhotherapeuten, um sich einschätzen zu lassen.
Deswegen ist und bleibt das ein Feld der Forensik, die in der Tat erst bei Straffälligkeit greifen kann.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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ShadowOfTheVoid
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Beitrag Mo., 11.08.2014, 17:29

Eremit hat geschrieben:
ShadowOfTheVoid hat geschrieben:(...) Vielmehr um den Einblick in seine Weltanschauung.
Ein empathischer Mensch kann unmöglich Psychopathen/Soziopathen vestehen et vice versa...
Es geht nicht ums tiefenpsychologische Verstehen der Beweggründe, sondern um die nüchterne Meinung einer Person.
pandas hat geschrieben: Nichtsdestotrotz gelten bestimmte Symptomkomplexe, ohne Straffälligkeit, als fremdgefährdend, wird aber auch nur sehr, sehr vorsichtig ausgesprochen. Generell gehen Tätertypen, solange es gut läuft, auch nicht zum Psychiater oder Psyhotherapeuten, um sich einschätzen zu lassen.
Deswegen ist und bleibt das ein Feld der Forensik, die in der Tat erst bei Straffälligkeit greifen kann.
Gut, ja unter dem Aspekt natürlich einleuchtend.
Für mich ist sowas mehr Spiel&Spaß, die Freude an der Beobachtung des Zerfalls.

Was macht der Herr der Wirkung, wenn es zur Konfrontation mit der Ursache kommt.. Kausalität.
Auch kann ich dem Reiz dieser Erfahrung nicht wirklich widerstehen.


Eremit
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Beitrag Mo., 11.08.2014, 19:31

ShadowOfTheVoid hat geschrieben:Es geht nicht ums tiefenpsychologische Verstehen der Beweggründe, sondern um die nüchterne Meinung einer Person.
Was bringt die Meinung des Einen, wenn sie vom Anderen nicht verstanden werden kann und schon allein deshalb irrelevant ist?

Ein empathischer Forscher forscht, um zu helfen. Ein soziopathischer Forscher forscht, um zu zerstören. Allein aufgrund des unterschiedlichen Ziels ergeben sich vollkommen unterschiedliche Herangehensweisen in unterschiedlichen Bereichen und somit auch unterschiedliche Ergebnisse und Meinungen.

Es gibt genug Aufzeichnungen, aus denen hervorgeht, daß Soziopathen und Psychopathen sich Analysen gekonnt entziehen, den Spieß umdrehen und sich mit den jeweiligen Psychologen ein Katz- und Maus-Spiel liefern, um sich am Scheitern der Psychologen zu belustigen. Damit wird jede Analyse sinnlos.

Nur eine K.I. könnte das Wesen von Soziopathen und Psychopathen erforschen und sich eine objektive Meinung bilden.

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Solage
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Beitrag Mo., 11.08.2014, 19:43

Übrigens, den Begriff des Psychopathen gibt es heute nicht mehr.
Gehört jetzt heute zu den Persönlichkeitsstörungen.

http://www.psychosoziale-gesundheit.net ... hkeit.html


Eremit
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Beitrag Mo., 11.08.2014, 20:00

Begriffe und Definitionen sind wieder so eine Sache, auch, weil es zu jedem Begriff verschiedene Definitionen gibt. Die Fachwelt ist sich da auch alles andere als einig...

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Solage
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Beitrag Mo., 11.08.2014, 20:04

Doch Eremit, die Fachwelt ist sich mittlerweile da schon einig. Das weiß ich übrigens aus sehr fachlichem Munde....

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