Umgang mit der Angst

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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haluro
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Beitrag So., 18.08.2013, 21:44

Hallo leapy,

langsam wird es richtig interessant.

Bei Leuten wie Willigis Jäger kann ich ja nicht in den Kopf reinschauen, auch wenn ich mal einen Kurs buche. In meiner Geschichte habe ich alle Erwähnungen von Meditation nur als Ablenkung oder versteckten Angriff sehen können. Diese waren mit der immer gleichen Person, meinem narzisstischen Kollusionspartner. Wir sind da in der "Spirale", schaukelten uns gegenseitig hoch.

Was mich gelegentlich ziemlich aufbringt: Ich mache mir viel Gedanken über das letzte Gespräch, entdecke dieses und jenes, und das nächste Gespräch kommt nicht auf diese Themen zurück. Ich könnte das erzwingen, aber das ist nicht meine Art.

Jedenfalls über Meditation oder das Nichtdenken haben wir oft genug gesprochen, und immer hat sich das Thema in den persönlichen Definitionen zerfleddert, leider.

Mfg
haluro

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leapy
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Beitrag Mo., 19.08.2013, 08:42

Hallo haluro,

schauen, ohne zu bewerten.
Ich könnte dir noch 1000 tippps geben, wir kämen nicht voran. Erfahrung zählt.
Die Sprache und das Denken behindern den Kontakt.
Der Vorteil vom ZEN ist, es wird nicht geredet, nur geschaut. Der Rest ergibt sich.
Veränderungen dauern. Das alte Programm ist zu sehr festgeschrieben.

Gruß
leapy

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haluro
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Beitrag Mo., 19.08.2013, 19:38

Hallo leapy,

das Wesen dieser Meditationserfahrungen ist, dass es persönliche, unteilbare und nicht übertragbare Erfahrungen sind.

Ich bin daher jedem gegenüber misstrauisch, der entsprechende Angebote macht.

Im übrigen sind mir die Japaner ein bischen suspekt.

Zum einen, weil sie nichtdenken und dabei handeln. Das gilt für die Meister des Bogenschießens und des Schwerts, aber es gibt noch mehr Varianten, glaube ich. Nun, ein Meister fällt ja nicht vom Himmel und vor dem Erreichen der Meisterlichkeit hat er sicherlich viel geübt und dabei sicher oft den guten Handlungsablauf mit ablenkenden Gedanken zerstört.

Aber, da man ja nicht reinschauen kann, bleibt die Frage, warum er perfekt ist und man kann nach wie vor nur die Handlungen beobachten und man schließt von der einwandfreien äüßeren Form auf den störungsfreien inneren Ablauf.

Zum anderen, weil sie überhaupt Meister haben. Ich glaube, bei ihnen gibt es viele, die nur deshalb damit angefangen haben, weil sie "Karriere" machen wollten und da haben sie ihre Nische gesehen.

Bei ihrer Selbstkontrolle würden sie so etwas natürlich nicht zugeben.

Ich wollte der japanischen Mentalität sogar schon mal nachgehen und gucken, was die japanischen Psychologen so schreiben und ob das irgendwie besonders ist. Ich meine, bei uns ist der Buchmarkt ja voll mit psychologischen Büchern und es hätte mich interessiert, ob es in Japan ähnlich ist. Naja, das habe ich noch nicht gemacht, aber geschaut, ob es bekannte japanische Psychologen gibt und die gibt es.

Mfg
haluro

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nettasch
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Beitrag Mo., 19.08.2013, 23:46

hallo haluro,

was mir auffällt, du schaust schon wieder nach dem wer. was bringt dir das?

du bist mir ein rätsel. was ich bisher verstanden habe: du bist zur zeit nicht in therapie, beschäftigst dich aber seit jahren thematisch mit psychologischer fachliteratur, um für dich selber weiter zu kommen. du hast für dich festgestellt, dass du bereits eine entwicklung zum positiven hinter dir hast. dennoch bist du beim thema: umgang mit angst in die diskussion eingestiegen. warum ist das so? was interessiert dich an dem thema? was möchtest du hier über dich mitteilen? fragen, die sich mir in bezug auf dich stellen. du brauchst natürlich nicht antworten, wenn du nicht magst.

freundliche grüße,
nettasch

@leapy: ja, wohl wahr. viren in die programme zu schleusen ist oft nicht sehr leicht. und meistens stürtzen sie dann ab, wenn man am wenigsten damit rechnet. aber es gibt auch gute virenprogrammierer und hacker und vielleicht auch neue programme, die die alten ersetzen. man soll ja nie aufgeben.

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leapy
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Beitrag Di., 20.08.2013, 08:06

Hallo haluro,

jetzt hast du deine Klemme. Es sieht so aus als ob du etwas wolltest und nicht kannst.
Bin mal gespannt, wie du das lösen wirst.

Gruß
leapy

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haluro
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Beitrag Di., 20.08.2013, 16:48

Hallo nettasch,

ich bin in den thread eingestiegen, weil er nicht zu laufen schien.

Zen ist ein Phänomen. Ich glaube, die Leute, die ihm anhängen, haben tatsächlich keine Ängste bzw. nur die Ängste, die man haben darf und eine Erklärung dafür habe ich nicht.

Aber ich weiß nicht, ob es gut ist, das Thema hier: Angstbekäpfung durch Im-Hier-Und-Jetzt-Sein und sich nicht durch Zukunftsplanungen wegreißen zu lassen um das Thema Angstbekämpfung durch Zen zu erweitern.

Sicher ist, dass beide mit Meditation arbeiten. Beim ersten meditiert man und lernt eine Geisteskontrolle, beim zweiten genauso, nur sind da Zen-Inhalte dabei, z.B. das Bogenschießen.

Was ich gemacht habe, war vielleicht auch eine Art von Meditation, die hauptsächlich um meine persönliche Geschichte ging und später auch um Sachen, die mich interessieren. Allerdings waren auch etliche Handlungen dabei, bei denen ich über meine Grenzen ging. Aber ohne die Vorbereitung wäre ich nie in diese Situationen hineingestolpert.

Mfg
haluro

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haluro
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Beitrag Di., 20.08.2013, 16:54

Hallo leapy,

mein Interesse beschränkt sich darauf, feststellen zu dürfen, dass man mit Ängsten fertigwerden kann.

Mehr will ich eigentlich nicht.

Wie es bei mir gelaufen ist, habe ich geschrieben. Und das war kein Zufall, denn ich bin ein typischer Therapieabbrecher, weil ich mir erst mal an dem Therapeuten die Hörner abstoße.

Mfg
haluro

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nettasch
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Beitrag Di., 20.08.2013, 19:40

hallo haluro,

ich danke dir für deine ausführungen. habe aber noch eine frage an dich: ist dir dieser (dein) weg nicht zu einsam?

freundliche grüße,
nettasch

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haluro
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Beitrag Mi., 21.08.2013, 14:58

Hallo Nettasch,

mein Weg ist tatsächlich einsam. Denn mein einziger echter Begleiter meiner Gedanken bin ich selbst. Mein Kollusionspartner sagt mir zwar gerne und aufrichtig, was ich tun solle. Aber das sind seine Projektionen, wenn ich genau hinschaue. Es ist sehr schwierig, das zu erkennen, weil er ein sehr unterhaltsamer und aufgeschlossener Mensch ist, wenn er nicht in einer depressiven Phase steckt, was leider ab und zu vorkommt, und eigentlich hat er einen großen Bekannten- und Freundeskreis, bei dem ich so eine Art Anhängsel bin.

Man könnte sagen, immer, wenn sich bei mir die Chance zu einer Beziehung ergab (in meiner Jugendzeit), hat er mich rausgeboxt und ich bin nicht einmal bis zu dem Punkt gekommen, wo ich die Panik vor der Beziehung kriege.

Ich kann das ruhig schreiben, denn ich habe es ja schon mit anderem Nick in einem anderen Forum gepostet. Echte Geheimnisse gebe ich damit nicht preis.

Mfg
haluro


Cupcake
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Mo., 28.10.2013, 12:12

Halllo,
seit Anfang August wurde es immer schlimmer. Ich hatte plötzlich Angst in engen Räumen und vor allem beim Autofahren. Beim Autofahren habe ich ein drückendes Gefühl im Brustbereich und mir wird nach einiger Zeit schwindlig und ich habe Angst die Kontrolle über das Auto zu verlieren. Am liebsten würde ich einfach nur noch aussteigen. Zudem hatte ich dauernd Magenschmerzen und schlecht sein. Ende August hatte ich den einen Abend sehr doll Magenschmerzen und zittern, also wurde ich ins Krankenhaus eingeliefert und musste mich dort 6 Tage Untersuchungen hingeben. Am Ende kam eine Speiseröhreentzündung raus und das es eventuell psychisch ist. Deshalb hatte ich ein paar Tage später einen Termin in einer Essstörungsklinik, da ich nur 43 kg wog und das bei einer Größe von 1.61 m doch zu wenig ist. Zu dem Zeitpunkt hatte ich absolut keinen Hunger und wenn ich etwas Essen sollte, wurde mir sofort schlecht. Also aß ich höchstens 2 Scheiben Brot am Tag. Nachdem meine Eltern das nicht mehr mit ansehen konnten, brachten sie mich zum Psychater, welcher mir erst einmal Laif 900 (Anti-Depressiva) verschrieb, damit ich wieder Appetit bekam und vor allem wieder schlafen konnte. Zuvor halfen nur Schlaftabletten und selbst durch diese war ich total müde. Ich saß nur noch heulend auf dem Bett, da ich einfach nicht mehr konnte. Seit Mitte September nehme ich diese Anti-Depressiva Tabletten. Ich wurde den gesamten September krankgeschrieben und hatte ein Aufnahmegespräch in einer psychatrischen Tagesklinik. Jedoch fühlte ich mich durch die Tabletten besser und hatte ein Angebot in eine ambulante Verhaltenstherapie zu gehen.
Heute wiege ich 46,5 kg und möchte auf 52 kg kommen, jedoch nehme ich seit 2 Wochen einfach nicht weiter zu, was mich etwas verzweifeln lässt, da ich ja esse. Meine Eltern sagen mir immer noch, dass ich zu dünn bin und ich seit dem Krankenhaus nicht viel zugenommen hab. Dabei hab ich 3,5 kg in 2 Monaten zugenommen und ich versuche ja alles, dass ich weiter zunehme. Habe schon eine App, damit ich dort auch so viele Kalorien esse, dass ich mein Tagesbedarf abdecke. Zudem kann ich auch wieder vor anderen Leuten essen. Zu dem Essensproblem hab ich aber weiterhin leichten Schwindel in Angstsituationen, da helfen auch die Tabletten nicht. Ich weiß einfach nicht, wie ich damit klar kommen soll. Mein Psychologe therapiert mich zwar und ich war auch erst bei 4 Sitzungen, aber ich muss Autofahren können und da nerven die Ängste extrem.
Habt ihr vielleicht Tipps die mir helfen könnten? Was ich vielleicht machen soll? Im Moment meide ich alles, was Angstsituationen auslösen könnte, aber ich muss ja meinem Alltag nachkommen und das ist an manchen Tagen echt hart, da ich psychisch voll down bin. Vor allem soll ich Ende des jahres meine Tabletten absetzen und ich will das nicht, da ich durch diese das Gefühl habe den Tag zu überstehen.

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BillieJane
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Beitrag Mo., 28.10.2013, 13:09

Hallo Cupkake,

vielleicht wäre es eine Möglichkeit mit deinem Thera ein paar Strategien auszuarbeiten wie du mit deinen Eltern besser kommunizieren kannst wegen dem Druck den sie dir mit dem Gewicht machen. Es ist verständlich, dass sie sich Sorgen machen, doch nun bist du ja in Behandlung. Ich glaube Druck, dass du noch schneller zunimmst ist nicht gut in der Situation. Da würde mir auch der Appetitt vergehen und ich würde noch weniger runter bekommen. Du müsstest mit deinen Eltern so kommunizieren, dass sie es verstehen etwas den Druck raus zu nehmen und in deine Behandlung und deinen Bemühungen mehr Vertrauen und Zuversicht zu haben. Etwas mehr positive Bestärkung und weniger Druck.

Wenn du gerade nur 4 Sitzungen gemacht hast, dann stehst du noch ganz am Anfang deiner Therapie. Aber es ist schon mal klasse, dass du Hilfe hast. Lass der Therapie ein wenig Zeit und schaue, dass du zwischen den Sitzungen die Dinge die du in der VT-Therapie machst in ganz kleinen Schritten umsetzen kannst. Du musst dir die Zeit für kleine Schritte und auch für mini-Erfolgserlebnisse geben.

Liebe Grüße,

BillieJane

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feenstaub
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Beitrag So., 04.12.2016, 13:30

Hallo zusammen,

ich habe im Moment immer wieder Angstattacken, mit denen ich nicht umgehen kann.
ich habe die, seit ich letzten Monat einen neuen Job angefangen habe. Ich habe Angst vor den Chefs, Angst vor der Arbeit, Existenzangst, wenn das alles nicht klappen sollte.
Kenne das von mir, Angst zu haben und habe mir auch in der Vergangenheit schon einige Nachteile dadurch eingehandelt, weil ich dann immer weggelaufen bin. (aus Jobs, Wohnungen usw).
Manchmal ist die Angst so schlimm, dass ich meine, es nicht aushalteb zu können, körperlich wie psychisch.

Kennnt jemand wirksame Strategien gegen Angst?

Danke fürs Lesen.
feenstaub

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Candykills
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 5056

Beitrag So., 04.12.2016, 13:41

Naja, die auf Dauer wirksamste Strategie ist wahrscheinlich sich der Angst stellen, sie auszuhalten und festzustellen, dass nichts passiert. Aber ich weiß nicht, ob du stabil genug dafür bist.
Ansonsten nutze ich Skills bei Angstattacken, mit denen ich mäßigen Erfolg habe. Chili-Bonbons sind der absolute Renner bei uns, weil die Schärfe einfach den Fokus von der Angst ablenkt, angenehme Duftöle riechen, weil im Moment des Riechens man auch nicht auf die Angst fokussiert sein kann. Kaltes Duschen ist auch etwas, das für gewöhnlich hilft.
DAs Problem bei Skills ist eben, dass sie immer nur für kurze Dauer oder den Moment helfen und die Angst sich dann immer wieder schnell zeigt.
Deswegen ist dauerhaft sicher besser sich wie oben beschrieben der Angst zu stellen und festzustellen, dass eigentlich gar nichts passiert, wenn man sie aushält. Also, sie auch über die Panikattacke hinweg aushalten. So funktioniert das zumindest in der VT, die ja sehr erfolgreich sein soll bezüglich Ängsten.

LG
Candy
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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feenstaub
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Beitrag So., 04.12.2016, 14:04

Hallo Candy,

vielen Dank für die schnelle Antwort

Ja, aber manchmal passiert doch was. Wenn ich arbeitslos werde z.B., das kann doch passieren..
Und Angst aushalten, das muss ich ja sowieso, wenn ich sie gerade habe, habe aber nicht den Eindruck, dass das hilft, oder ich verstehe es nicht so richtig, was damit gemeint ist. Mein Thera meint, man kann sich irgendwie davon distanzieren, indem man sich die Angst ansieht und sich so daneben stellt. Aber auch das habe ich noch nicht so richtig verstanden.
Dann haben wie so Meditationen gemacht, Wut rausatmen, der Angst eine Farbe geben und eine schöne Farbe drüber malen und fest verschließen. Hilft auch nur für den Moment und alleine kriege ich es auch nicht hin.

Angst aushalten, heisst das einfach ertragen?

LG

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feenstaub
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Beitrag So., 04.12.2016, 14:44

ich glaube, ich bin im falschen Unterforum:(
besser wäre wahrscheinlich Phobien, Zwänge..
Kann das irgendwie verschoben werden?

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