Angst vor Umzug
@ gothika
Wäre es denn nicht möglich, in diesem Szenario Dir im Arbeitsort eine Zweitwohnung zu nehmen?
Das würde in dem Fall doch auch steuerliche Vorteile bringen etc., so dass es finanziell nicht unbedingt bedeuten müsste, zwei Mieten voll zu bezahlen.
Und, wenn es nach 2 Jahren da nicht weitergeht, kannst Du wieder ganz in die 1. Wohnung ziehen.
Wäre es denn nicht möglich, in diesem Szenario Dir im Arbeitsort eine Zweitwohnung zu nehmen?
Das würde in dem Fall doch auch steuerliche Vorteile bringen etc., so dass es finanziell nicht unbedingt bedeuten müsste, zwei Mieten voll zu bezahlen.
Und, wenn es nach 2 Jahren da nicht weitergeht, kannst Du wieder ganz in die 1. Wohnung ziehen.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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Ehm... was glaubt ihr denn, was man so als Aushilfe verdient, dass man sich zwei Wohnungen leisten könne? Das ist nun doch etwas ZU unrealistisch. Man darf schon froh sein, dass ich (derzeit) einiger der Wenigen bin, die ihr Kind ALLEINE durchbringen, ohne aufstocken zu müssen und ohne einen Cent Unterhalt. Das ist ja schon relativ selten (...60% der Alleinerziehenden leben an/unter der Armutsgrenze!), und so was nenne ich persönlich ein "gutes Gehalt". Mehr als jemand wie ich zu hoffen gewagt hat(te), vor allem im Vergleich zu HartzIV und über 15 Jahren Armut. Aber ich bin doch trotzdem nicht "reich", ich meine, hallo, ich kann mir nicht mal ein Auto leisten, wie soll ich da eine ZWEIT-Wohnung finanzieren?
Anyway, das geht gerade ziemlich am Kern des Ganzen vorbei. Was ich hatte nachdrücklich hatte ausdrücken wollen, dass dieses HIN- und HER und alle gefühlte Nase-lang ein Umzug... (egal ob hin und dann woanders hin oder hin und dann wieder zurück oder sonstwas) für mich überhaupt nicht geht. Dass ich endlich mal irgendwo "ankommen" und "vom ewigen Kampf ausruhen" möchte.
Ich betone ja auch stets, dass dies hier (d.h. jetziger Wohnort) auch nur eine Übergangslösung sei, aber ich war doch tatsächlich so naiv (oder verzweifelt) zu glauben, dass DANACH endlich mal irgendwas käme, was von Dauer sei.
Sorry, mir geht es gerade ausgesprochen schlecht... ich bin es so, so leid immer und wieder von vorne anfangen zu müssen, immer wieder Verluste hinnehmen zu müssen, immer wieder faule Kompromisse eingehen zu müssen, immer wieder innerlich zerrissen zu sein, und dass es nie etwas gibt, was "nur" gut ist, sondern immer alles mühselig Positive von all den Nachteilen aufgefressen wird. Mein ganzes Leben dreht sich seit Jahren doch nur darum, irgendwelche bes****ene Situationen erträglich zu machen. Erträglicher. Schon lange geht es nicht mehr darum "zufrieden" oder "glücklich" zu werden, nein, irgendwie überleben, es irgendwie erträglicher machen. Das ist blöd, das andere auch. Also wähle man zwischen Pest und Cholera, und versuche es sich gemütlicher zu machen. In dem Mist einzunisten. Hey, wenn man in der Ruine vielleicht ein Tuch drüber spannt, damit man nicht nass wird, ein paar Blümchen hinstellt, das Licht dimmt, und ein Auge zukneift... also dann sieht es gar nicht mal mehr soooo schlimm aus. Juchu!
Sorry, bin gerade echt ziemlich am Ende. Zumindest HEUTE kann mich dieser Job mal kreuzweise. . Ich fühle mich echt ver*rscht. Habe den Job EXPLIZIT NUR angenommen, weil ich sicher war, dass es zu diesem Konflikt gewiss NICHT kommen würde. Und jetzt sitze ich ... mal wieder, schon wieder, wie immer... in so einer vermaledeiten Zwickmühle, und wo ich eigentlich stolz und erleichtert sein sollte, und mich freuen sollte, ... stattdessen ist mal wieder Weltuntergangsstimmung angesagt. Tolles Kino.
Ich mag einfach nicht mehr. Egal was man macht, es ist falsch ;-(
Anyway, das geht gerade ziemlich am Kern des Ganzen vorbei. Was ich hatte nachdrücklich hatte ausdrücken wollen, dass dieses HIN- und HER und alle gefühlte Nase-lang ein Umzug... (egal ob hin und dann woanders hin oder hin und dann wieder zurück oder sonstwas) für mich überhaupt nicht geht. Dass ich endlich mal irgendwo "ankommen" und "vom ewigen Kampf ausruhen" möchte.
Ich betone ja auch stets, dass dies hier (d.h. jetziger Wohnort) auch nur eine Übergangslösung sei, aber ich war doch tatsächlich so naiv (oder verzweifelt) zu glauben, dass DANACH endlich mal irgendwas käme, was von Dauer sei.
Sorry, mir geht es gerade ausgesprochen schlecht... ich bin es so, so leid immer und wieder von vorne anfangen zu müssen, immer wieder Verluste hinnehmen zu müssen, immer wieder faule Kompromisse eingehen zu müssen, immer wieder innerlich zerrissen zu sein, und dass es nie etwas gibt, was "nur" gut ist, sondern immer alles mühselig Positive von all den Nachteilen aufgefressen wird. Mein ganzes Leben dreht sich seit Jahren doch nur darum, irgendwelche bes****ene Situationen erträglich zu machen. Erträglicher. Schon lange geht es nicht mehr darum "zufrieden" oder "glücklich" zu werden, nein, irgendwie überleben, es irgendwie erträglicher machen. Das ist blöd, das andere auch. Also wähle man zwischen Pest und Cholera, und versuche es sich gemütlicher zu machen. In dem Mist einzunisten. Hey, wenn man in der Ruine vielleicht ein Tuch drüber spannt, damit man nicht nass wird, ein paar Blümchen hinstellt, das Licht dimmt, und ein Auge zukneift... also dann sieht es gar nicht mal mehr soooo schlimm aus. Juchu!
Sorry, bin gerade echt ziemlich am Ende. Zumindest HEUTE kann mich dieser Job mal kreuzweise. . Ich fühle mich echt ver*rscht. Habe den Job EXPLIZIT NUR angenommen, weil ich sicher war, dass es zu diesem Konflikt gewiss NICHT kommen würde. Und jetzt sitze ich ... mal wieder, schon wieder, wie immer... in so einer vermaledeiten Zwickmühle, und wo ich eigentlich stolz und erleichtert sein sollte, und mich freuen sollte, ... stattdessen ist mal wieder Weltuntergangsstimmung angesagt. Tolles Kino.
Ich mag einfach nicht mehr. Egal was man macht, es ist falsch ;-(
gothika, das ist natürlich furchtbar;
jetzt nehme ich an, Du bist bei der Annahme wirklich davon ausgegangen, dass sich Deine Tochter (sie ist 12, oder?) da gut in die neue Konstellation hineinfindet, und zum einen, nicht über die neue Situation auch leidet, und zum anderen, Dich unterstützt, bei der schwierigen Bewältigung Haushalt neben Vollzeitstelle + hohe Pendelzeit?
Dass danach etwas kommt, was von Dauer ist, schließt sich weiterhin aber nicht aus: Nach dem 2jährigen Vertrag ein unbefristeter oder durch die neuen Kontakte oder die Berufserfahrung ein nächster Job, vielleicht unbefristet, vielleicht noch bessere Konditionen, vielleicht an einem interessanteren Ort.
Es ist nunmal so, dass für immer weniger Menschen das eigentlich übliche Modell des dauerhaften Einstiegs an EINEN Arbeitsplatz spätestens ab Mitte 30 möglich ist ... und das stellt immense Herausforderungen an die einzelnen ....
...... möglicherweise, wird der Druck, den Du Dir hier machst, jetzt zu einer Entscheidung zu finden, zu einer zusätzlichen Last .... vielleicht schiebst Du diese Entscheidung etwas nach hinten, bis sich der neue Alltag als weniger belastend zeigt, wenn ihr Euch mehr daran gewöhnt habe ..... und mit der Tochter: könntest Du da nicht auch eventuell eine Familienunterstützung heranholen; vielleicht auch bei dem Sozialverein, zu dem Du ja wegen des früheren EEJs Kontakte hattest?
Das wäre ein Kompromiss, Tochter bleibt zu Hause wohnen, aber ihr holt Euch für diese Zeit eine Familienhilfe.
Oder, ab und an in der Tat eine bezahlte Putzhilfe - das kostet ja auch nicht extrem viel, 2 Stdn alle zwei Wochen z.b., aber so das zumindest etwas der Haushalt entlastet wird? Und wäre sicher auch steuerlich zum Teil absetzbar.
jetzt nehme ich an, Du bist bei der Annahme wirklich davon ausgegangen, dass sich Deine Tochter (sie ist 12, oder?) da gut in die neue Konstellation hineinfindet, und zum einen, nicht über die neue Situation auch leidet, und zum anderen, Dich unterstützt, bei der schwierigen Bewältigung Haushalt neben Vollzeitstelle + hohe Pendelzeit?
Dass danach etwas kommt, was von Dauer ist, schließt sich weiterhin aber nicht aus: Nach dem 2jährigen Vertrag ein unbefristeter oder durch die neuen Kontakte oder die Berufserfahrung ein nächster Job, vielleicht unbefristet, vielleicht noch bessere Konditionen, vielleicht an einem interessanteren Ort.
Es ist nunmal so, dass für immer weniger Menschen das eigentlich übliche Modell des dauerhaften Einstiegs an EINEN Arbeitsplatz spätestens ab Mitte 30 möglich ist ... und das stellt immense Herausforderungen an die einzelnen ....
...... möglicherweise, wird der Druck, den Du Dir hier machst, jetzt zu einer Entscheidung zu finden, zu einer zusätzlichen Last .... vielleicht schiebst Du diese Entscheidung etwas nach hinten, bis sich der neue Alltag als weniger belastend zeigt, wenn ihr Euch mehr daran gewöhnt habe ..... und mit der Tochter: könntest Du da nicht auch eventuell eine Familienunterstützung heranholen; vielleicht auch bei dem Sozialverein, zu dem Du ja wegen des früheren EEJs Kontakte hattest?
Das wäre ein Kompromiss, Tochter bleibt zu Hause wohnen, aber ihr holt Euch für diese Zeit eine Familienhilfe.
Oder, ab und an in der Tat eine bezahlte Putzhilfe - das kostet ja auch nicht extrem viel, 2 Stdn alle zwei Wochen z.b., aber so das zumindest etwas der Haushalt entlastet wird? Und wäre sicher auch steuerlich zum Teil absetzbar.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Ja, davon war ich ausgegangen. Allerdings völlige Fehlanzeige. Ich mache mir da KEINE Illusionen, dass es in absehbarer Zeit bis mein Vertrag ausläuft resp. die Entscheidung ansteht, irgendwie besser wird. Im Gegenteil. Wenn das neue Schuljahr beginnt... ohweia... da geht der Punk erst richtig ab.biber hat geschrieben: jetzt nehme ich an, Du bist bei der Annahme wirklich davon ausgegangen, dass sich Deine Tochter (sie ist 12, oder?) da gut in die neue Konstellation hineinfindet, und zum einen, nicht über die neue Situation auch leidet, und zum anderen, Dich unterstützt, bei der schwierigen Bewältigung Haushalt neben Vollzeitstelle + hohe Pendelzeit?
Klar, möglich ist alles. Man kann genauso gut morgen vom Auto überfahren werden oder im Lotto gewinnen, doch darum geht es mir nicht. Ich bin eben das ständige Hoffen, Bangen, Kämpfen, Verlieren, sich irgendwoher aus dem Nichts neuen Mut zusammenklauben, auf die Nase fallen, immer wieder aufstehen, mit sich und dem Leben hadern, weitermachen, und unrealistisches Positiv-denken und sich verzweifelt an irgendwelche Floskeln krallen, und ständig wie einem Esel die Mohrrübe vor die Nase gehalten zu bekommen, die man nie erreichen wird können... all dem eben so müde geworden. Man wird ja auch nicht jünger!Dass danach etwas kommt, was von Dauer ist, schließt sich weiterhin aber nicht aus:
Definitiv. Und zwar nicht zu knapp...... möglicherweise, wird der Druck, den Du Dir hier machst, jetzt zu einer Entscheidung zu finden, zu einer zusätzlichen Last ....
Dazu schrieb ich schon weiter vorne: Ja, ich will versuchen, es erst mal ruhen zu lassen, aber das ist leichter gesagt als getan, wenn man so völlig in der Luft schwebt... (und nebenbei gesagt: privat so überhaupt gar keinen Halt hat, sondern nur zusätzliche Kämpfe und Baustelle)vielleicht schiebst Du diese Entscheidung etwas nach hinten, bis sich der neue Alltag als weniger belastend zeigt, wenn ihr Euch mehr daran gewöhnt habe
Nein, mit dem Thema bin ich definitiv durch. Und mal im Ernst, wenn ich mein Kind ÜBERHAUPT gar nicht mehr zu Gesicht bekomme und NULL Einfluss habe, ... dann kann man es auch gleich lassen bzw. wäre eine Pflegefamilie die bessere Wahl. Und das kann auch nicht der Sinn und Zweck des Ganzen sein, dass man NUR FÜR EINEN gewöhnlichen Job das Kind weggeben muss bzw. der Steuerzahler das 4-Fache an Geld für eine Pseudo-Erzieherin bezahlen muss als man Stundenlohn verdient?! *sic!* Sorry, nur über meine Leiche. Diese Art der staatlichen Hilfe hat stets mehr Schaden angerichtet als dass sie geholfen hätten........ und mit der Tochter: könntest Du da nicht auch eventuell eine Familienunterstützung heranholen; vielleicht auch bei dem Sozialverein, zu dem Du ja wegen des früheren EEJs Kontakte hattest?
Da ich noch nie eine (eigene) Steuererklärung machen musste, kenne ich mich damit nicht aus. Allerdings bin ich dafür auch gerade überhaupt nicht aufnahmefähig. Wie gesagt, heute geht es mir besonders schlecht. Könnte natürlich auch mit dem üblichen Beziehungsstress bzw. Liebeskummer zu tun haben, dabei bräuchte ich mein Wochenende so, so dringend zum Kraft tanken, aber denkste... ;-((((Und wäre sicher auch steuerlich zum Teil absetzbar.
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Ergänzend, noch etwas:
Die kleine Madame hat übrigens überraschend pragmatisch auf die neue Situation reagiert, DAMIT hätte ich nun wirklich nie gerechnet: sie hat sich einen Freund zugelegt. Mal eben so. Ganz zufällig an meinem 1. Arbeitstag. Und das ist nun wirklich die denkbar schlechteste Kombination: Wegfall der mütterlichen Erziehungs-/Kontrolle, wegen den vielen notwendigen Absprachen kann ich ihr das Handy NICHT wegnehmen/verbieten, und gleichzeitig ein Freund, der sie dazu animiert...(ja, ja erste süße, zarte Bande)... von früh bis spät an dem Ding bzw. im Chat zu hängen. Kurzum: gar nicht mehr ansprechbar. Man hört nur noch abwesendes "Jaja!", ein gedehntes "Kein Bock", und "Klar, hab ich gemacht!" (denkste!)... - manchmal möchte ich sei schütteln, und fragen, ob sie noch irgendwo da drin sei. Hallo? Erde an Mond? Weiß du noch, wer ich bin? Hört mich da irgendwer?
Und falls sie mal was tut, dann so überfordert oder genervt/hingehudelt, dass man an seinem gesunden Verstand zweifelt. "Wie, man muss die Folie von der Pizza abmachen, bevor man sie in den Ofen tut?" oder auch der Brüller (Haha!): "Ach, du meintest DIE Kaffeemaschine... nö, die hab ich nicht ausgemacht, das blaue Lichtmaschine hab ich gar nicht gesehen, seltsam, ich dachte du meinst DAS DA...(A.d.Red: den Wasserkocher)." Was mich auch ganz begeistert hat, als sie Haustür nur flüchtig zuzog, und sie den ganzen Tag über in Abwesenheit speerangelt weit aufstand...
Und natürlich sind die Hausaugaben immer gemacht, sie schreiben nie irgendwelche Klausuren, die Dreckwäsche ist immer ganz sicher schon im Korb (auf jeden Fall! Wieso sie plötzlich keine Höschen mehr im Schrank hat, kann sie sich gar nicht erklären!), und natürlich hat sie das Zimmer aufgeräumt (A.d.Red: 1 Teil von A nach B gelegt!), nein, sie ernährt sich nicht nur Süßigkeiten, also, wie ich nur auf so Ideen käme, schließlich isst sie manchmal auch Brot (ja, mit Unmengen von Nutella!), und unter dem Bett schimmeln auch ganz sicher keine Joghurtbecher oder so, dass würde sie doch riechen (... und Mama bildet sich den Gestank nur ein!), und überhaupt und sowieso, geduscht habe sie doch erst...ehm, wann war das noch mal.... und klaro hat sie ihre Medikamente genommen, wo die Packung sei, dass Mama nachschauen kann, also das wisse sie jetzt im Moment auch nicht so genau...
Nicht falsch verstehen: Alles relativ normal für angehende Teenis (fast 13), so klischeehaft, dass man beinahe drüber schmunzeln könnte. Aber just im Moment halt so überhaupt gar keine gute Kombination.
By the way, dass der Kindsvater sie auch jetzt in den Ferien nicht nimmt, hat mich ziemlich mitgenommen, und dabei habe ich wirklich drum gekämpft. Alle sagen zu mir: "Ja, was hast du denn erwartet???!!!! Du weißt doch mittlerweile lange genug wie er so ist!". Leider habe ich tatsächlich was anderes erwartet. So naiv es auch war, so bitter die Enttäuschung. Bisher war eine Ferienbetreuung ja nicht wirklich NÖTIG gewesen, ich dachte aber, wenn wirklich Not am Mann wäre, würde sogar ER ein Einsehen haben... No way.
Oh, die Tochter leidet nicht darunter. Warum denn? Anarchie im Kinderzimmer! Juchu! Endlich kein Stress, den ganzen Tag PC und Handy, keine lästigen Aufgaben, keine Hausausgaben, den ganzen Tag nur Süßkram und Puddings naschen, ganz egal, was Mutti vorgekocht hat, den Fernseher für sich alleine haben, ... Ich meine, das ganze klappt ja eh schon nicht wirklich, WENN ich da bin, aber da ich ja nun komplett mit Abwesenheit glänze und am Wochenende vom Freund in Beschlag genommen werde... juchu, willkommen im Traum eines jeden Teenagers. Ich glaube nicht, dass sie darunter leidet, ihre Ruhe vor der nervenden Mutter zu haben!Du bist ... davon ausgegangen, dass sich Deine Tochter ... nicht über die neue Situation auch leidet, ...
Die kleine Madame hat übrigens überraschend pragmatisch auf die neue Situation reagiert, DAMIT hätte ich nun wirklich nie gerechnet: sie hat sich einen Freund zugelegt. Mal eben so. Ganz zufällig an meinem 1. Arbeitstag. Und das ist nun wirklich die denkbar schlechteste Kombination: Wegfall der mütterlichen Erziehungs-/Kontrolle, wegen den vielen notwendigen Absprachen kann ich ihr das Handy NICHT wegnehmen/verbieten, und gleichzeitig ein Freund, der sie dazu animiert...(ja, ja erste süße, zarte Bande)... von früh bis spät an dem Ding bzw. im Chat zu hängen. Kurzum: gar nicht mehr ansprechbar. Man hört nur noch abwesendes "Jaja!", ein gedehntes "Kein Bock", und "Klar, hab ich gemacht!" (denkste!)... - manchmal möchte ich sei schütteln, und fragen, ob sie noch irgendwo da drin sei. Hallo? Erde an Mond? Weiß du noch, wer ich bin? Hört mich da irgendwer?
Und falls sie mal was tut, dann so überfordert oder genervt/hingehudelt, dass man an seinem gesunden Verstand zweifelt. "Wie, man muss die Folie von der Pizza abmachen, bevor man sie in den Ofen tut?" oder auch der Brüller (Haha!): "Ach, du meintest DIE Kaffeemaschine... nö, die hab ich nicht ausgemacht, das blaue Lichtmaschine hab ich gar nicht gesehen, seltsam, ich dachte du meinst DAS DA...(A.d.Red: den Wasserkocher)." Was mich auch ganz begeistert hat, als sie Haustür nur flüchtig zuzog, und sie den ganzen Tag über in Abwesenheit speerangelt weit aufstand...
Und natürlich sind die Hausaugaben immer gemacht, sie schreiben nie irgendwelche Klausuren, die Dreckwäsche ist immer ganz sicher schon im Korb (auf jeden Fall! Wieso sie plötzlich keine Höschen mehr im Schrank hat, kann sie sich gar nicht erklären!), und natürlich hat sie das Zimmer aufgeräumt (A.d.Red: 1 Teil von A nach B gelegt!), nein, sie ernährt sich nicht nur Süßigkeiten, also, wie ich nur auf so Ideen käme, schließlich isst sie manchmal auch Brot (ja, mit Unmengen von Nutella!), und unter dem Bett schimmeln auch ganz sicher keine Joghurtbecher oder so, dass würde sie doch riechen (... und Mama bildet sich den Gestank nur ein!), und überhaupt und sowieso, geduscht habe sie doch erst...ehm, wann war das noch mal.... und klaro hat sie ihre Medikamente genommen, wo die Packung sei, dass Mama nachschauen kann, also das wisse sie jetzt im Moment auch nicht so genau...
Nicht falsch verstehen: Alles relativ normal für angehende Teenis (fast 13), so klischeehaft, dass man beinahe drüber schmunzeln könnte. Aber just im Moment halt so überhaupt gar keine gute Kombination.
By the way, dass der Kindsvater sie auch jetzt in den Ferien nicht nimmt, hat mich ziemlich mitgenommen, und dabei habe ich wirklich drum gekämpft. Alle sagen zu mir: "Ja, was hast du denn erwartet???!!!! Du weißt doch mittlerweile lange genug wie er so ist!". Leider habe ich tatsächlich was anderes erwartet. So naiv es auch war, so bitter die Enttäuschung. Bisher war eine Ferienbetreuung ja nicht wirklich NÖTIG gewesen, ich dachte aber, wenn wirklich Not am Mann wäre, würde sogar ER ein Einsehen haben... No way.
Hi du, gibt doch einfach mal SGB III, § 54, Absatz 6 sowie Bundesumzugskostengesetzt bei google ein oder schlags SGB auf. Was die Fahrzeit angeht, hab ich noch was im Hinteropf von 2,5h als zumutbar, allerdings Gesamtfahrzeit hin und zurück, glaube ich zumindest, will mich da nicht festlegen.
Ich denke, du solltest dich wirklich an der Basis schlau machen. Ich habe dir das als Hinweis geschrieben, weil ich es aus Erfahrung weiß, das so mancher Jobvermittler und auch die Leistungsabsteilung die Gesetzeslage teils nicht kennt, teils den Kunden vielleicht auch bewusst was vorenthält, weil die halt auf die Unwissenheit der Kunden zählen.
Ich denke man muss da sein Recht selbst kennen, aus dem SGB direkt, ggf. mit Hilfe von nem Arbeitslosenverein oder Anwalt. Anwaltskosten richten sich nach dem Streitwert, da gibts ne Tabelle für und das ist tatsächlich relativ günstig. Zudem gibt es Beratungshilfe.
Ansonsten denke ich, Bedenken und Sorgen zu haben ist normal, hat jeder. Kommt nur drauf an, wo man den Schwerpunkt legt. Du hast was erreicht, das steht fest. Und da ist noch einiges mehr drin. Ich denke nur, es wird leichter, wenn man eeetwas weniger grübelt, alles aufzählt, was schief gehen könnte, sondern tatsächlich was anpackt. Infos einholen, sein recht wirklich KENNEN und nicht spekulieren oder darauf warten, dass andere es einem sagen. Wäre schön es liefe so, ist aber nicht der Fall.
Ich denke, du solltest dich wirklich an der Basis schlau machen. Ich habe dir das als Hinweis geschrieben, weil ich es aus Erfahrung weiß, das so mancher Jobvermittler und auch die Leistungsabsteilung die Gesetzeslage teils nicht kennt, teils den Kunden vielleicht auch bewusst was vorenthält, weil die halt auf die Unwissenheit der Kunden zählen.
Ich denke man muss da sein Recht selbst kennen, aus dem SGB direkt, ggf. mit Hilfe von nem Arbeitslosenverein oder Anwalt. Anwaltskosten richten sich nach dem Streitwert, da gibts ne Tabelle für und das ist tatsächlich relativ günstig. Zudem gibt es Beratungshilfe.
Ansonsten denke ich, Bedenken und Sorgen zu haben ist normal, hat jeder. Kommt nur drauf an, wo man den Schwerpunkt legt. Du hast was erreicht, das steht fest. Und da ist noch einiges mehr drin. Ich denke nur, es wird leichter, wenn man eeetwas weniger grübelt, alles aufzählt, was schief gehen könnte, sondern tatsächlich was anpackt. Infos einholen, sein recht wirklich KENNEN und nicht spekulieren oder darauf warten, dass andere es einem sagen. Wäre schön es liefe so, ist aber nicht der Fall.
amor fati
Ehm... ja und nein. Im ZWEITEN Schritt sicherlich komplett richtig, nachdem man sich IM ERSTEN SCHRITT mal Gedanken drüber gemacht hat, was das Ziel ist resp. was man will, was realistisch ist. Und idealerweise sich NICHT in Details verlieren, die jetzt noch gar nicht von Belang sind. Blind drauf los rennen, ist selten sinnvoll. Und nein, ich denke nicht, dass ich im Moment ZU VIEL grübele, nein, ganz und gar nicht. Im Moment geht es erst mal NUR darum, ob und wenn ja unter welchen Umständen ich mich dem Wagnis "Umzug" stellen würde, und was daran realistisch ist und was nicht: psychisch, körperlich, finanziell, organisatorisch, usw.Ich denke nur, es wird leichter, wenn man eeetwas weniger grübelt, alles aufzählt, was schief gehen könnte, sondern tatsächlich was anpackt. Infos einholen, sein recht wirklich KENNEN und nicht spekulieren oder darauf warten, dass andere es einem sagen.
Und ja, soweit habe ich das schon im Hinterkopf, dass das Amt UNTER UMSTÄNDEN etwas von den Umzugskosten übernehmen würde. Ich muss aber nicht erst das SGB wälzen, um zu wissen, dass der Umzug insgesamt SEHR VIEL kosten wird, und das Amt höchstens einen Teil übernimmt. Wie es um UMZUGSFIRMEN bestellt ist, dass weiß ich nicht im Detail, (hat an der Stelle auch noch nicht oberste Priorität), ansonsten kenne ich mich vom letzten Umzug noch sehr gut aus, ja, möchte sogar meinen: ziemlich gut, wo das Amt sozusagen die Latte ansetzt. Noch mal zum Stichwort, was man aus den Fehlern des letzten Males lernte: u.a. mich niemals nie nicht auf das Amt zu verlassen, und solch essentielle Entscheidung nie EINZIG UND ALLEINE vom Amt abhängig zu machen. Hat man ja gesehen, wie ungeniert sie einem mitten drin hängen lassen. Aber selbst wenn, wäre es nur ein TEIL der horrenden Umzugskosten, eine Erleichterung, aber nicht "entscheidungsrelevant". Nur davon kann/darf es nicht abhängen. Es nur ein Punkt von vielen, nur ein Kostenfaktor von vielen...
Worauf ich vermutlich ohnehin noch gleich im nächsten Beitrag zu sprechen komme: selbst wenn das Amt eine Umzugsfirma bezahlen würde, müsste ich mich unter dem Stricht, so oder so, länger verschulden als mein (erhoffter) Vertrag andauert. Einfach mal ein paar Zahlen in den Raum geworfen, rechne ich mit Kosten von mindestens 5000 bis 7000 (Umzugs selbst, Renovierungen alte + neue Wohnung, neue Küche!!!, Kaution, evt. sogar Provision, div. andere Möbel), und werde maximal, allerhöchstens 100 Euro pro Monat abtragen können. Maximal. Wenn überhaupt. Also zwischen 4 bis 6 Jahren???! Bei einem 2 Jahres-Vertrag? Und dann kann ich Glück haben, und werde übernommen oder kann Pech haben, und sitze dann arbeitslos auf meinen Schuldenberg in meiner (für HartzIV) zu teuren Wohnungen...*Muaaaha*... oder muss schon wieder umziehen.
(Bevor einer fragt: Nein, Kaution und Küche werden NICHT vom Amt übernommen, das weiß ich leider aus schmerzhafter Erfahrung nur allzu genau, auch nicht nach x Widersprüchen).
So, mal zum aktuellen Stand des Entscheidungsprozess:
Mit dem erfrischenden Gewitter konnte ich endlich mal wieder klar nachdenken, als ob sich all die Gedanken der Hitze gleich angestaut hatten. Hab all Eure Ideen und Argumente miteinbezogen, und heute morgen sah ich es dann plötzlich klar vor Augen: Nein, ich werde NICHT dorthin ziehen. Nicht unter den Konditionen.
Ein Hauptargument habe ich im letzten Beitrag schon genannt: Egal wie viel das Amt nun dazu gäbe oder nicht, unter dem Strich muss ich mich länger verschulden als mein Vertrag andauern würde. Neben anderen Faktoren, z.B. die Gefahr in 2 bis 3 Jahren erneut umzuziehen zu müssen, ist mir das Risiko zu hoch. Meine Bedenken waren also nicht nur Ausgeburten der Angst und schlechten Umzugserfahrung, sondern sind ziemlich berechtigt. Kein Wunder, dass ich ein schlechtes Bauchgefühl hatte. Es wäre was anderes, wäre der Vertrag UNBEFRISTET, in dem Fall würde ich es neu überdenken (müssen). Aber unter gegebenen Umständen? Nein. Bitte nicht vergessen, dass ich ja bereits Schulden habe. Am Ende säße ich NOCH MEHR verschuldet dort vor Ort in der Falle, noch zig mal schlimmer als jüngst im HartzIV. Ja, VIELLEICHT würde ich länger übernommen, VIELLEICHT aber auch nicht. Das ist leider die Natur des Risikobegriff: dass man es nicht wissen kann, es keine Gewissheiten und Sicherheiten gibt. Dergleichen sorgfältig abzuwägen ist KEINE Schwarz-Seherei.
Nun bin ich ja ohnehin nicht sehr risikofreudig. Ohnehin nicht. Meine Lebenskrise, mein SCheitern und der letzte Umzug haben es gewiss nicht besser gemacht. Ich denke, dem durchschnittlichen Menschen wäre das Risiko bereits zu hoch, wenn man alle Faktoren bedenkt (kein Sicherheiten, Schulden, keinerlei Unterstützung, alleinerziehend und mehrfachbelastet, die eine oder andere Besonderheit) und in eine Waagschale wirft. Bei mir kommt allerdings noch erschwerend die Diagnose "ängstlich-vermeidende PS" dazu. Hey, ich finde, für jemanden mit so einer PS mache ich mich sehr, sehr gut die letzte Zeit. Man merkt es mir fast gar nicht mehr an. In diesem Kontext hier ist es auch nur von daher relevant, dass ich nicht nur ein normales "Sicherheitsbedürfnis" habe, sondern ein etwas erhöhtes. Sehr einfach ausgedrückt: ich komme mit den Ungewissheiten schlechter klar als andere. 2 Jahre lang "zittern" müssen, ob ich nun Vollspeed in die nächste, noch schlimmere Sackgasse rauschte oder ob es gut ausgeht, das halten meine Nerven gewiss nicht durch.
Nicht ganz so dringend, aber auch ein Faktor: wenn ich mich so weit verschulden muss bzw. meine Lebenskosten (wegen zwangsweise teurerer Wohnung, Ratenzahlungen usw.) vermehrt ansteigen, dann bekomme ich wieder schlaflose Nächte, sobald irgendein Gerät ein komisches Geräusch von sich gibt, weil jede kleinste Reparatur ein Fiasko wäre... so wie eben demletzt. Es soll ja Menschen geben, die trotz Geldsorgen trotzdem nachts schlafen können und ihr Leben genießen, aber ich gehöre so was von definitiv nicht dazu. Von daher bevorzuge ich es, lieber kleinere Brötchen zu backen und dafür eine Kleinigkeit als Reserve zu Seite zu legen.
Man kann von jemanden mit einer ängstlich-vermeidenden PS nicht erwarten, dass doppelte und dreifache Risiko eines gesunden Normalbürgers einzugehen. Das wäre unrealistisch. Wie gesagt, man merkt es mir kaum noch an, aber ich werde ganz gewiss NIE... NIEMALS... risikofreudiger als der Durchschnitt sein, und ich denke, ich fahre sehr gut damit, wenn ich hier meine Grenzen kenne, und es akzeptiere, statt irgendwelchen Idealen hinterher zu laufen, die a) nicht die meinen sind, und b) unerreichbar für jemanden mit meiner Vorgeschichte. Grenzen, die da lauten, dass ich mich um ein NORMALES MASS bemühe, aber nicht um ein doppeltes und dreifaches. Es fühlt sich sehr stimmig an. Zu wissen, was berechtigte Ängste sind, welche unberechtigte sind, und welches Maß ich mir zumute, welches nicht, ohne mich da in Zukunft weiter verunsichern zu lassen. Oder die Ultrakurzkurzfassung:
Mir ist das Risiko zu hoch. Punkt.
Mit dem erfrischenden Gewitter konnte ich endlich mal wieder klar nachdenken, als ob sich all die Gedanken der Hitze gleich angestaut hatten. Hab all Eure Ideen und Argumente miteinbezogen, und heute morgen sah ich es dann plötzlich klar vor Augen: Nein, ich werde NICHT dorthin ziehen. Nicht unter den Konditionen.
Ein Hauptargument habe ich im letzten Beitrag schon genannt: Egal wie viel das Amt nun dazu gäbe oder nicht, unter dem Strich muss ich mich länger verschulden als mein Vertrag andauern würde. Neben anderen Faktoren, z.B. die Gefahr in 2 bis 3 Jahren erneut umzuziehen zu müssen, ist mir das Risiko zu hoch. Meine Bedenken waren also nicht nur Ausgeburten der Angst und schlechten Umzugserfahrung, sondern sind ziemlich berechtigt. Kein Wunder, dass ich ein schlechtes Bauchgefühl hatte. Es wäre was anderes, wäre der Vertrag UNBEFRISTET, in dem Fall würde ich es neu überdenken (müssen). Aber unter gegebenen Umständen? Nein. Bitte nicht vergessen, dass ich ja bereits Schulden habe. Am Ende säße ich NOCH MEHR verschuldet dort vor Ort in der Falle, noch zig mal schlimmer als jüngst im HartzIV. Ja, VIELLEICHT würde ich länger übernommen, VIELLEICHT aber auch nicht. Das ist leider die Natur des Risikobegriff: dass man es nicht wissen kann, es keine Gewissheiten und Sicherheiten gibt. Dergleichen sorgfältig abzuwägen ist KEINE Schwarz-Seherei.
Nun bin ich ja ohnehin nicht sehr risikofreudig. Ohnehin nicht. Meine Lebenskrise, mein SCheitern und der letzte Umzug haben es gewiss nicht besser gemacht. Ich denke, dem durchschnittlichen Menschen wäre das Risiko bereits zu hoch, wenn man alle Faktoren bedenkt (kein Sicherheiten, Schulden, keinerlei Unterstützung, alleinerziehend und mehrfachbelastet, die eine oder andere Besonderheit) und in eine Waagschale wirft. Bei mir kommt allerdings noch erschwerend die Diagnose "ängstlich-vermeidende PS" dazu. Hey, ich finde, für jemanden mit so einer PS mache ich mich sehr, sehr gut die letzte Zeit. Man merkt es mir fast gar nicht mehr an. In diesem Kontext hier ist es auch nur von daher relevant, dass ich nicht nur ein normales "Sicherheitsbedürfnis" habe, sondern ein etwas erhöhtes. Sehr einfach ausgedrückt: ich komme mit den Ungewissheiten schlechter klar als andere. 2 Jahre lang "zittern" müssen, ob ich nun Vollspeed in die nächste, noch schlimmere Sackgasse rauschte oder ob es gut ausgeht, das halten meine Nerven gewiss nicht durch.
Nicht ganz so dringend, aber auch ein Faktor: wenn ich mich so weit verschulden muss bzw. meine Lebenskosten (wegen zwangsweise teurerer Wohnung, Ratenzahlungen usw.) vermehrt ansteigen, dann bekomme ich wieder schlaflose Nächte, sobald irgendein Gerät ein komisches Geräusch von sich gibt, weil jede kleinste Reparatur ein Fiasko wäre... so wie eben demletzt. Es soll ja Menschen geben, die trotz Geldsorgen trotzdem nachts schlafen können und ihr Leben genießen, aber ich gehöre so was von definitiv nicht dazu. Von daher bevorzuge ich es, lieber kleinere Brötchen zu backen und dafür eine Kleinigkeit als Reserve zu Seite zu legen.
Man kann von jemanden mit einer ängstlich-vermeidenden PS nicht erwarten, dass doppelte und dreifache Risiko eines gesunden Normalbürgers einzugehen. Das wäre unrealistisch. Wie gesagt, man merkt es mir kaum noch an, aber ich werde ganz gewiss NIE... NIEMALS... risikofreudiger als der Durchschnitt sein, und ich denke, ich fahre sehr gut damit, wenn ich hier meine Grenzen kenne, und es akzeptiere, statt irgendwelchen Idealen hinterher zu laufen, die a) nicht die meinen sind, und b) unerreichbar für jemanden mit meiner Vorgeschichte. Grenzen, die da lauten, dass ich mich um ein NORMALES MASS bemühe, aber nicht um ein doppeltes und dreifaches. Es fühlt sich sehr stimmig an. Zu wissen, was berechtigte Ängste sind, welche unberechtigte sind, und welches Maß ich mir zumute, welches nicht, ohne mich da in Zukunft weiter verunsichern zu lassen. Oder die Ultrakurzkurzfassung:
Mir ist das Risiko zu hoch. Punkt.
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Der zweite Hauptgrund ist, was ich neulich ausführlich schilderte: die tiefe Sehnsucht mich vom Kampf ausruhen zu dürfen und irgendwann und irgendwo mal anzukommen. Diese Gefühl ließ mich über Tage hinweg nicht mehr los, und selten spürte ich etwas so klar. Ich bin mir bewusst, dass ich zumindest in "absehbarer Zeit" von 1 bis 2 Jahrzehnten, wohl oder übel noch EINMAL umziehen muss, und noch EINMAL den Partner wechseln werde und noch EINMAL den beruflichen Weg/Job. Alles, was ich jetzt habe, sind ÜBERGANGSLÖSUNGEN, und ich habe zu keinem Zeitpunkt einen Hehl daraus gemacht. Und bis dato war das auch "okay" so. Nicht prickelnd, aber eben okay. Denn mein primäres Ziel war "überleben", "gesund werden" und "auf die Beine kommen", egal wie. Weitergehen. Erst mal völlig egal wie. Koste es, was es wolle. Egal ob fauler oder guter Kompromiss. Es muss. Irgendwie. Und nun sehe ich mich an einem kleinen Wendepunkt, an dem "hauptsache überleben" immer weniger Priorität haben sollte, und ich immer mehr anfangen sollte, mir mein Leben auch zu gestalten, dass ich mich wohlfühle. Sozusagen ein Paradigmenwechseln. Und dazu gehört auch, dass ich mich nun gesund/stabil genug fühle, auf das jeweils für mich Richtige zu warten, statt IRGENDWAS zu nehmen, hauptsache dass. Und bis dahin will ich mich mit dem, was ich habe, begnügen. Keine faulen Kompromisse mehr oder Wege, die nicht die meinen sind.
Last but noch least, machte ich mir erneut Gedanken über meine Prioritäten. Und Geld verdienen um jeden Preis ist NICHT meine oberste Priorität. Sondern unabhängiger und selbstständiger werden, meine Mutterrolle (besser)ausfülllen, mehr Lebensqualität, wieder zu mir selbst finden, Freundeskreis und Auto/Mobilität. Geld verdienen ist ein Faktor davon, aber auch hier eben nur ein TEIL, nicht alles. Sieht man ja im Moment, dass sich das ganze ad absurdum führt, wenn ich zwar jetzt meine Tochter und mich finanzieren kann, aber ich dafür als Mutter wieder völlig entmündigt und abwesend bin. Es muss eben alles im Gleichgewicht bleiben.
Leider muss ich jetzt schon wieder schließen für heute, es folgt demnächst noch Teil 2, nämlich welche Konsequenz sich aus der Entscheidung "KEIN UMZUG" ergibt. So viel vorweg: falls ich bei etwaiger Festeinstellung mehr Gehalt bekäme (ca. 3 Euro mehr statt als "Aushilfe"), liebäugle ich mit einer 4-Tages-Woche, ich denke, das wäre ein funktionierender Kompromiss für mich, bis sich was anderes ergäbe...
Der zweite Hauptgrund ist, was ich neulich ausführlich schilderte: die tiefe Sehnsucht mich vom Kampf ausruhen zu dürfen und irgendwann und irgendwo mal anzukommen. Diese Gefühl ließ mich über Tage hinweg nicht mehr los, und selten spürte ich etwas so klar. Ich bin mir bewusst, dass ich zumindest in "absehbarer Zeit" von 1 bis 2 Jahrzehnten, wohl oder übel noch EINMAL umziehen muss, und noch EINMAL den Partner wechseln werde und noch EINMAL den beruflichen Weg/Job. Alles, was ich jetzt habe, sind ÜBERGANGSLÖSUNGEN, und ich habe zu keinem Zeitpunkt einen Hehl daraus gemacht. Und bis dato war das auch "okay" so. Nicht prickelnd, aber eben okay. Denn mein primäres Ziel war "überleben", "gesund werden" und "auf die Beine kommen", egal wie. Weitergehen. Erst mal völlig egal wie. Koste es, was es wolle. Egal ob fauler oder guter Kompromiss. Es muss. Irgendwie. Und nun sehe ich mich an einem kleinen Wendepunkt, an dem "hauptsache überleben" immer weniger Priorität haben sollte, und ich immer mehr anfangen sollte, mir mein Leben auch zu gestalten, dass ich mich wohlfühle. Sozusagen ein Paradigmenwechseln. Und dazu gehört auch, dass ich mich nun gesund/stabil genug fühle, auf das jeweils für mich Richtige zu warten, statt IRGENDWAS zu nehmen, hauptsache dass. Und bis dahin will ich mich mit dem, was ich habe, begnügen. Keine faulen Kompromisse mehr oder Wege, die nicht die meinen sind.
Last but noch least, machte ich mir erneut Gedanken über meine Prioritäten. Und Geld verdienen um jeden Preis ist NICHT meine oberste Priorität. Sondern unabhängiger und selbstständiger werden, meine Mutterrolle (besser)ausfülllen, mehr Lebensqualität, wieder zu mir selbst finden, Freundeskreis und Auto/Mobilität. Geld verdienen ist ein Faktor davon, aber auch hier eben nur ein TEIL, nicht alles. Sieht man ja im Moment, dass sich das ganze ad absurdum führt, wenn ich zwar jetzt meine Tochter und mich finanzieren kann, aber ich dafür als Mutter wieder völlig entmündigt und abwesend bin. Es muss eben alles im Gleichgewicht bleiben.
Leider muss ich jetzt schon wieder schließen für heute, es folgt demnächst noch Teil 2, nämlich welche Konsequenz sich aus der Entscheidung "KEIN UMZUG" ergibt. So viel vorweg: falls ich bei etwaiger Festeinstellung mehr Gehalt bekäme (ca. 3 Euro mehr statt als "Aushilfe"), liebäugle ich mit einer 4-Tages-Woche, ich denke, das wäre ein funktionierender Kompromiss für mich, bis sich was anderes ergäbe...
Hallo (V)!
Das hört sich doch gut an!
Ich kann das verstehen, dass man irgendwann das Gefühl haben will, angekommen zu sein. Mit einem Mann, mit dem man sich vorstellen kann, dass es für immer ist. In einer Wohnung/Haus in dem man sich rundum wohl fühlt. Und einem Job, der einem Spaß macht, Selbstbewusstsein gibt, und von dem man leben kann.
Beim Job hast du ja schon die absolut richtige Richtung eingeschlagen. Selbst, wenn jetzt DIESER Job nur befristet ist, so sammelst du doch wichtige Punkte bezüglich Berufserfahrung, was dir in zukünftigen Bewerbungen 100% zugute kommen wird. Auch was die soziale Komponente betrifft, wird sich der Job positiv auswirken. Wer keine Angst vor der Frage, was man beruflich macht, haben muss, geht viel offener auf neue Kontakte
zu, und lernt dementsprechend andere Menschen/Männer(?) kennen. Tja, und wenn du eines Tages eine Festanstellung - wo auch immer hast, dann ist der Umzug in eine gemütliche Wohnung, die voll deinen Vorstellungen entspricht, eh nur noch eine Frage der Zeit.
P.S.: ich bin eine grenzenlose Optimistin - merkt man aber, glaub ich, nicht,.......oder???
Das hört sich doch gut an!
Ich kann das verstehen, dass man irgendwann das Gefühl haben will, angekommen zu sein. Mit einem Mann, mit dem man sich vorstellen kann, dass es für immer ist. In einer Wohnung/Haus in dem man sich rundum wohl fühlt. Und einem Job, der einem Spaß macht, Selbstbewusstsein gibt, und von dem man leben kann.
Beim Job hast du ja schon die absolut richtige Richtung eingeschlagen. Selbst, wenn jetzt DIESER Job nur befristet ist, so sammelst du doch wichtige Punkte bezüglich Berufserfahrung, was dir in zukünftigen Bewerbungen 100% zugute kommen wird. Auch was die soziale Komponente betrifft, wird sich der Job positiv auswirken. Wer keine Angst vor der Frage, was man beruflich macht, haben muss, geht viel offener auf neue Kontakte
zu, und lernt dementsprechend andere Menschen/Männer(?) kennen. Tja, und wenn du eines Tages eine Festanstellung - wo auch immer hast, dann ist der Umzug in eine gemütliche Wohnung, die voll deinen Vorstellungen entspricht, eh nur noch eine Frage der Zeit.
P.S.: ich bin eine grenzenlose Optimistin - merkt man aber, glaub ich, nicht,.......oder???
Hallo Sunny,
ja, du bist eine grenzenlose Optimistin. Aber wenigstens besser als vor lauter „Positiv-denken“ die realistischen Risiken oder negative Faktoren schön zu färben. Ist ein Unterschied.
Apropos, habe nach meinem letzten Beitrag den Begriff „Risiko“ zu schätzen gelernt, der wohl viel lange Zeit aus meinem aktiven Wortschatz verschwunden war. Es ging immer um Ängste, und die Ungewissheit, welche davon realistisch und normal sind, welche irrational oder übertrieben, was an mir und was an der Situation läge, immer mit im Boot das Überthema der „erworbenen Hilfslosigkeit“, hab mich oft verunsichern und in Diskussionen verzetteln lassen uvm, doch dabei wurde vergessen, dass die Ungewissheit ein unabdingbarer Bestandteil von jedwedem Risiko ist, egal ob groß oder klein. Also, dass das Phänomen Ungewissheit und damit einhergehenden Gedanken und Empfindungen keine FEHLER meinerseits sind, sondern in der Natur der Sache liegt…wie oft wurde es mir (u.a. auch hier)... als Schwarzseherei vorgeworfen, ja, vorgeworfen, wenn ich Risiken abschätzen wollte?
… leider nur der erste Teil des Problems. Der zweite Teil, wie ich stattdessen weiter mit dem Job verfahre, steht noch aus.
Zwar gab es das „offizielle Angebot/Gespräch“ noch nicht, aber auf Arbeit wurde gestern wieder einmal sehr, sehr deutlich gemacht, dass man fest (sehr fest!) mit meiner Festanstellung rechnet. Sogar seitens des Managements. Ich fühle mich damit richtig mies, hab ein schlechtes Gewissen, weil ICH mir eben ganz und gar nicht so sicher bin, wie es weitergehen soll. Vor allem wenn man bedenkt, wie extrem ich nun eingearbeitet und eingebunden werde, wie lange das dauert, und wie sehr sie alle kotzen werden, wenn sie dann wieder bei null anfangen. Und wieder und wieder. Dann hätten sie eben gleich jemanden festeinstellen sollen?! Ein bisschen sauer bin ich auf das Management: es war wohl von Anfang klar, ja, bereits in der ersten Woche wurde es offensichtlich, dass sie dringend eine FESTANGESTELLTE brauchen und suchen, und der Weg über „Aushilfe“, dann „2-Jahres-Vertrag“ war wohl von Anfang nur reine Taktik und Absicherung seitens der Firma. Üblicher Usus heutzutage, fühle mich dennoch für dumm verkauft. Wenn sie eine Festangestellte suchen, dann sollen sie auch eine einstellen, mit offenen Karten spielen, und nicht dieses Aushilfe-Hickhack um. Aber dann müssen SIE auch umgekehrt mit dem Risiko leben, alle 6 Monate jemanden mühselig neu einzuarbeiten! So möchte man es zumindest sehen. Ein schlechtes Gewissen gegenüber den Kollegen hat man trotzdem. Ich habe zwar zaghaft protestiert und erwähnt, dass ich ja „nur Aushilfe“ sei, und noch gar nichts fest stehe, doch dann grinsen sie immer nur…
Hmmm. Na ja. Das ist wohl wirklich etwas ZU optimistisch.
Es scheint wohl untergegangen zu sein: die Arbeitskonditionen (Gehalt, Weiterbildungen, Extras usw.) sind für meine Verhältnisse genial, die Tätigkeit selbst hingegen würde ich nur als „okay“ bezeichnen. Ebenso die Kollegen (s.u.). Mit schönen und nicht so schönen Aspekten,, alles in allem NICHT der Burner, aber durchaus annehmbar, bis eben die Fahrtzeiten. Kein Job, der glücklich machen würde oder groß weiterbringt, aber mit dem man durchaus zufrieden sein kann. Schadet dem Lebenslauf gewiss nicht, der Firmenname macht auch was her, aber so viele Skills für meine Branche werde ich nicht daraus mitnehmen…und hat nichts damit zu tun, was ich mal studiert hatte.
[…]
ja, du bist eine grenzenlose Optimistin. Aber wenigstens besser als vor lauter „Positiv-denken“ die realistischen Risiken oder negative Faktoren schön zu färben. Ist ein Unterschied.
Apropos, habe nach meinem letzten Beitrag den Begriff „Risiko“ zu schätzen gelernt, der wohl viel lange Zeit aus meinem aktiven Wortschatz verschwunden war. Es ging immer um Ängste, und die Ungewissheit, welche davon realistisch und normal sind, welche irrational oder übertrieben, was an mir und was an der Situation läge, immer mit im Boot das Überthema der „erworbenen Hilfslosigkeit“, hab mich oft verunsichern und in Diskussionen verzetteln lassen uvm, doch dabei wurde vergessen, dass die Ungewissheit ein unabdingbarer Bestandteil von jedwedem Risiko ist, egal ob groß oder klein. Also, dass das Phänomen Ungewissheit und damit einhergehenden Gedanken und Empfindungen keine FEHLER meinerseits sind, sondern in der Natur der Sache liegt…wie oft wurde es mir (u.a. auch hier)... als Schwarzseherei vorgeworfen, ja, vorgeworfen, wenn ich Risiken abschätzen wollte?
Wenn du damit meinst, dass es sich „stimmig“ und „authentisch“ anhört: dann ja. Zumindest was diesen Teil des Thema („Umzug“) angeht. Es ist definitiv die für mich richtige Entscheidung. ABER…Das hört sich doch gut an!
… leider nur der erste Teil des Problems. Der zweite Teil, wie ich stattdessen weiter mit dem Job verfahre, steht noch aus.
Zwar gab es das „offizielle Angebot/Gespräch“ noch nicht, aber auf Arbeit wurde gestern wieder einmal sehr, sehr deutlich gemacht, dass man fest (sehr fest!) mit meiner Festanstellung rechnet. Sogar seitens des Managements. Ich fühle mich damit richtig mies, hab ein schlechtes Gewissen, weil ICH mir eben ganz und gar nicht so sicher bin, wie es weitergehen soll. Vor allem wenn man bedenkt, wie extrem ich nun eingearbeitet und eingebunden werde, wie lange das dauert, und wie sehr sie alle kotzen werden, wenn sie dann wieder bei null anfangen. Und wieder und wieder. Dann hätten sie eben gleich jemanden festeinstellen sollen?! Ein bisschen sauer bin ich auf das Management: es war wohl von Anfang klar, ja, bereits in der ersten Woche wurde es offensichtlich, dass sie dringend eine FESTANGESTELLTE brauchen und suchen, und der Weg über „Aushilfe“, dann „2-Jahres-Vertrag“ war wohl von Anfang nur reine Taktik und Absicherung seitens der Firma. Üblicher Usus heutzutage, fühle mich dennoch für dumm verkauft. Wenn sie eine Festangestellte suchen, dann sollen sie auch eine einstellen, mit offenen Karten spielen, und nicht dieses Aushilfe-Hickhack um. Aber dann müssen SIE auch umgekehrt mit dem Risiko leben, alle 6 Monate jemanden mühselig neu einzuarbeiten! So möchte man es zumindest sehen. Ein schlechtes Gewissen gegenüber den Kollegen hat man trotzdem. Ich habe zwar zaghaft protestiert und erwähnt, dass ich ja „nur Aushilfe“ sei, und noch gar nichts fest stehe, doch dann grinsen sie immer nur…
Beim Job hast du ja schon die absolut richtige Richtung eingeschlagen. Selbst, wenn jetzt DIESER Job nur befristet ist, so sammelst du doch wichtige Punkte bezüglich Berufserfahrung, was dir in zukünftigen Bewerbungen 100% zugutekommen wird.
Hmmm. Na ja. Das ist wohl wirklich etwas ZU optimistisch.
Es scheint wohl untergegangen zu sein: die Arbeitskonditionen (Gehalt, Weiterbildungen, Extras usw.) sind für meine Verhältnisse genial, die Tätigkeit selbst hingegen würde ich nur als „okay“ bezeichnen. Ebenso die Kollegen (s.u.). Mit schönen und nicht so schönen Aspekten,, alles in allem NICHT der Burner, aber durchaus annehmbar, bis eben die Fahrtzeiten. Kein Job, der glücklich machen würde oder groß weiterbringt, aber mit dem man durchaus zufrieden sein kann. Schadet dem Lebenslauf gewiss nicht, der Firmenname macht auch was her, aber so viele Skills für meine Branche werde ich nicht daraus mitnehmen…und hat nichts damit zu tun, was ich mal studiert hatte.
[…]
Zuletzt geändert von (V) am Sa., 10.08.2013, 08:57, insgesamt 2-mal geändert.
[...]
Du sprichst wohl vom Stigma des HartzIV, dass nun wegfalle? Tja, da ich nur in solchen Kreisen unterwegs war, mich damit identifizierte bzw. auch jetzt noch tue, ist es eher umgekehrt so, dass ich regelrecht unter „Kulturschock“ stehe, es nun mit der arbeitenden Bevölkerung („Mittelschicht“) zu tun zu haben. Ich bin hier keineswegs offener, ich bin wesentlich gehemmter als sonst, und finde mich von meiner Seite nur schwer ein, obwohl man mich offen empfängt.
Außerdem habe ich einen sehr hohen bis dato unbekannten Versagensängste/Leistungsdruck. Noch etwas, was mich sehr hemmt, und mir teilweise regelrecht die Kehle zu schnürrt. Ich gelte als sehr introvertiert. ICH!!!! Das muss man sich mal vorstellen.
Kulturschock. Zum Beispiel die eine Kollegin, die gleichzeitig mit mir anfing, halbtags, und die wohl ausschließlich (!!!) dafür arbeitet, um sich neben dem Haus, den zwei Autos, der Zweitwohnung am Arbeitsort des Mannes, noch zusätzlich den Luxusurlaub zu leisten und mir dann ernsthaft vorrechnet, wie sparsam sie doch sei, weil sie dieses Jahr NUR für 3000 Euro in Urlaub fahren… Halllo??! Ich weiß wirklich nicht, wie ich DAMIT umgehen soll. Vieles, dass ich hier lobe, ist für meine (ichsagmal) verwöhnten Kollegen oft Grund zu jammern, und ich versteh‘s echt nicht. Ich.verstehe.es.nicht. Neulich machten sie sich z.B. darüber lustig, wie wenig die Aushilfen verdienen, was mir hingegen wie der absolute Lottogewinn scheint. Hä?!? – Oder Alleinerziehende? Gibt es dort sowieso nicht. Nur glückliche Familienidylle, zumindest nach außen. Allein wenn ich das Wort „Scheidung“ in den Mund nehme, schweigt man betroffen. Statt über Therapien und Behörden oder Geldspartipps spricht man über den Hausbau, die Luxus-Hochzeit oder den teuren Urlaub, und ich kann nur beten, dass MIR keine Fragen über Wohnung oder Reisen oder ähnliches stellt. Was meine alten Kreise lustig oder selbstverständlich fanden, ist hier verpönt oder sorgt für irritierte Blicke. Und vieles mehr, und ich habe sehr oft das Gefühl, von einem sozialen Fettnäpfchen ins andere zu treten.
Eine ganz andere Welt, mit der ich mich NULL identifizieren kann, mit der ich KEINE Berührungspunkte habe. Komme mir wie ein Aschenputtel vor. Ich bin mir jedoch nicht mal sicher, ob ich JEMALS das zugehören werde, aber vor allem bin ich mir nicht sicher, ob ich das überhaupt will. Da sind wir wieder bei der Riskio-Analyse: Je nachdem wie realistisch ich es einschätze, mich dauerhaft etablieren zu können, umso mehr Mühe würde ich mir machen, mich anzupassen und meine alte Armutsprägung loszuwerden. Aber so in der Luft stehend? Sehr belastend. Gerade eben in Hinblick auf die Offenheit für Neues und der tiefen Sehnsucht, endlich (wieder) irgendwo anzukommen. OFFEN FÜR NEUES? Im Gegenteil. Im absoluten Gegenteil. Ich verschließe mich. Gerade trenne ich mich (mal wieder?!) von meinem Partner, und das war der letzte Sozialkontakt, den ich mir erhalten habe bzw. der letzte, intensive Versuch. Und jetzt soll ich mich Menschen einer anderen sozialen Schicht öffnen, die ich höchstvermutlich bald nie wieder sehe, mit denen ich keine Berührungspunkte habe, einer Schicht, von der ich nicht weiß, ob ich jemals ansatzweise dazu gehören werde, ob es überhaupt realistisch ist, davon nur zu träumen? Nein, ich fürchte nicht. Ich werde von Tag zu Tag verschlossener, gelte als sehr introvertiert, und das mir. ICH und introvertiert!!!!! Wenn mir das einer vor 5 Jahren gesagt hätte…
Sorry, dein Kommentar war nun wirklich ein Stich ins Wespennest, ohne dass du es ahnen konntest. Ich bin nicht offener für neue Sozialkontakte, ganz ganz im Gegenteil, ich verschließe mich sogar noch mehr denn je. War vorher schon unerträglich, und jetzt erst recht, seit 2 Wochen denke ich nur noch, dass ich mich idealerweise nie, nie wieder in Leben auf irgendwelche Menschen einlassen sollte. Ich will einfach nicht mehr. Kaum hat man sich an sie gewöhnt, sind sie wieder weg. Nicht selten ohne Grund von jetzt auf gleich. Ist mir egal, ob das in der Natur des Lebens läge, dass Menschen kommen und gehen, ich will und ertrag das nicht mehr… (hatte schon überlegt, dazu ein eigenes Thema zu öffnen, es belastet mich neben den anderen eskalierenden Baustellen wie übergriffige Großeltern und Co enorm)
Brückenschlag zurück zum Thema: wegen den neuen Bekannte/-Kollegenkreis werde ich gleich dreimal nicht umziehen. Das ist kein Argument, im Gegenteil, es schrecke mich eher ab, mich dann mit "Mittelständer-Level" vergleichen zu müssen...
Was die soziale Komponente angeht, da stichst du in ein Wespennest. *autsch*Auch was die soziale Komponente betrifft, wird sich der Job positiv auswirken. Wer keine Angst vor der Frage, was man beruflich macht, haben muss, geht viel offener auf neue Kontakte
Du sprichst wohl vom Stigma des HartzIV, dass nun wegfalle? Tja, da ich nur in solchen Kreisen unterwegs war, mich damit identifizierte bzw. auch jetzt noch tue, ist es eher umgekehrt so, dass ich regelrecht unter „Kulturschock“ stehe, es nun mit der arbeitenden Bevölkerung („Mittelschicht“) zu tun zu haben. Ich bin hier keineswegs offener, ich bin wesentlich gehemmter als sonst, und finde mich von meiner Seite nur schwer ein, obwohl man mich offen empfängt.
Außerdem habe ich einen sehr hohen bis dato unbekannten Versagensängste/Leistungsdruck. Noch etwas, was mich sehr hemmt, und mir teilweise regelrecht die Kehle zu schnürrt. Ich gelte als sehr introvertiert. ICH!!!! Das muss man sich mal vorstellen.
Kulturschock. Zum Beispiel die eine Kollegin, die gleichzeitig mit mir anfing, halbtags, und die wohl ausschließlich (!!!) dafür arbeitet, um sich neben dem Haus, den zwei Autos, der Zweitwohnung am Arbeitsort des Mannes, noch zusätzlich den Luxusurlaub zu leisten und mir dann ernsthaft vorrechnet, wie sparsam sie doch sei, weil sie dieses Jahr NUR für 3000 Euro in Urlaub fahren… Halllo??! Ich weiß wirklich nicht, wie ich DAMIT umgehen soll. Vieles, dass ich hier lobe, ist für meine (ichsagmal) verwöhnten Kollegen oft Grund zu jammern, und ich versteh‘s echt nicht. Ich.verstehe.es.nicht. Neulich machten sie sich z.B. darüber lustig, wie wenig die Aushilfen verdienen, was mir hingegen wie der absolute Lottogewinn scheint. Hä?!? – Oder Alleinerziehende? Gibt es dort sowieso nicht. Nur glückliche Familienidylle, zumindest nach außen. Allein wenn ich das Wort „Scheidung“ in den Mund nehme, schweigt man betroffen. Statt über Therapien und Behörden oder Geldspartipps spricht man über den Hausbau, die Luxus-Hochzeit oder den teuren Urlaub, und ich kann nur beten, dass MIR keine Fragen über Wohnung oder Reisen oder ähnliches stellt. Was meine alten Kreise lustig oder selbstverständlich fanden, ist hier verpönt oder sorgt für irritierte Blicke. Und vieles mehr, und ich habe sehr oft das Gefühl, von einem sozialen Fettnäpfchen ins andere zu treten.
Eine ganz andere Welt, mit der ich mich NULL identifizieren kann, mit der ich KEINE Berührungspunkte habe. Komme mir wie ein Aschenputtel vor. Ich bin mir jedoch nicht mal sicher, ob ich JEMALS das zugehören werde, aber vor allem bin ich mir nicht sicher, ob ich das überhaupt will. Da sind wir wieder bei der Riskio-Analyse: Je nachdem wie realistisch ich es einschätze, mich dauerhaft etablieren zu können, umso mehr Mühe würde ich mir machen, mich anzupassen und meine alte Armutsprägung loszuwerden. Aber so in der Luft stehend? Sehr belastend. Gerade eben in Hinblick auf die Offenheit für Neues und der tiefen Sehnsucht, endlich (wieder) irgendwo anzukommen. OFFEN FÜR NEUES? Im Gegenteil. Im absoluten Gegenteil. Ich verschließe mich. Gerade trenne ich mich (mal wieder?!) von meinem Partner, und das war der letzte Sozialkontakt, den ich mir erhalten habe bzw. der letzte, intensive Versuch. Und jetzt soll ich mich Menschen einer anderen sozialen Schicht öffnen, die ich höchstvermutlich bald nie wieder sehe, mit denen ich keine Berührungspunkte habe, einer Schicht, von der ich nicht weiß, ob ich jemals ansatzweise dazu gehören werde, ob es überhaupt realistisch ist, davon nur zu träumen? Nein, ich fürchte nicht. Ich werde von Tag zu Tag verschlossener, gelte als sehr introvertiert, und das mir. ICH und introvertiert!!!!! Wenn mir das einer vor 5 Jahren gesagt hätte…
Sorry, dein Kommentar war nun wirklich ein Stich ins Wespennest, ohne dass du es ahnen konntest. Ich bin nicht offener für neue Sozialkontakte, ganz ganz im Gegenteil, ich verschließe mich sogar noch mehr denn je. War vorher schon unerträglich, und jetzt erst recht, seit 2 Wochen denke ich nur noch, dass ich mich idealerweise nie, nie wieder in Leben auf irgendwelche Menschen einlassen sollte. Ich will einfach nicht mehr. Kaum hat man sich an sie gewöhnt, sind sie wieder weg. Nicht selten ohne Grund von jetzt auf gleich. Ist mir egal, ob das in der Natur des Lebens läge, dass Menschen kommen und gehen, ich will und ertrag das nicht mehr… (hatte schon überlegt, dazu ein eigenes Thema zu öffnen, es belastet mich neben den anderen eskalierenden Baustellen wie übergriffige Großeltern und Co enorm)
Brückenschlag zurück zum Thema: wegen den neuen Bekannte/-Kollegenkreis werde ich gleich dreimal nicht umziehen. Das ist kein Argument, im Gegenteil, es schrecke mich eher ab, mich dann mit "Mittelständer-Level" vergleichen zu müssen...
Öhm....ok, da habe ich dich anscheinend wirklich komplett falsch eingeschätzt?! Ich dachte, du hättest dich nie mit dem HartzIV-Dasein identifizieren können - wärst da unfreiwillig reingerutscht (durch gezwungenermaßen Studienabbruch aufgrund von Scheidung, und dem damit einhergehenden Alleinerzieherinnen- Status). Ich dachte, das Studenten- und Arbeitsleben entspräche deiner "wahren Natur". Das würde dich glücklich machen, und darauf wärst du stolz?
Bin mir gerade nicht sicher, ob das zynisch oder ernst gemeint ist. Sorry, wenn ich es in den falschen Hals kriege:
Ja, ein Studentenleben HÄTTE mich glücklich gemacht. Thema Studium ist erledigt. Ich bin hier in KEINEM akademischen Umfeld, sondern etwas, was ich Mittelschicht nennen würde (1 Haus, 2 Kinder, 2 Neuwagen, 1mal Jahr Pauschalurlaub, usw.). Symptomatischerweise orientiere ich mich aktuell an den studentischen Praktikanten und den Putzfrauen (!!!!), mit den ich noch am ehesten warm werde, allerdings auch nicht so richtig.
Nein, Arbeit ist NICHT mein Lebenszweck. Was mich „zufriedener“ machen würde, wäre weniger Demütigungen, Abhängigkeit, soziale Abgrenzung und existentielle Sorgen. Finde es eine seltsame Milchmädchenrechnung: unglücklich im HartzIV = Erfüllung im Arbeitsleben. Also, nur weil man unter dem Stigma des HartzIV unglücklich ist, heißt das doch nicht automatisch, dass Arbeit per se (um jeden Preis) glücklich macht?
Sorry, ich kann deinen Beitrag gerade wirklich nicht einschätzen. Zumal ich Begriffe wie „glücklich“ und „stolz“ schon lange aus meinem aktiven Wortschatz gestrichen habe. S.a. mein Beitrag vom Mittwoch, indem ich betonte, dass es bisher NUR ums Überleben ging.
Wenn man 36 Jahre wie wertloser Dreck behandelt wird und arm ist, es nie anders kennengelernt hat, jeder Versuch auszubrechen es nur noch viel, viel schlimmer gemacht hat, man in jedweder Hinsicht versagt hat, man sozial – ob man will oder nicht – fest in die Unterschicht integriert ist, dann prägt das einen natürlich enorm, findest du nicht auch? So was schüttelt man nicht von jetzt auf gleich ab! Schon gar nicht in so einer ungewissen Situation, und wenn man diese „andere Welt“ nie kennengelernt hat, mit Werten, die nie die meinen waren und vermutlich auch nicht werden. Alle bisherigen sozialen Werte sind nun ungültig, alle bisherigen sozialen Erfahrungen sind nicht mehr anwendbar. Natürlich ist das ein Kulturschock, bedarf das einer Erklärung?
Was glaubst du denn, wie schnell man Prägungen von über 15 bzw. 36 Jahren Armut loslassen kann, per Fingerschnippen, bevor man überhaupt Fuß fasste, sofort glücklich, weil man endlich dazu gehört? Wobei nicht mal das der Fall ist, nie sein wird, allein dass ich Alleinziehende bin, grenzt und bremst mich in solchen Umfeld unwiderruflich aus! Und ich mag nicht mehr kämpfen. Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, den Idealen einer ominösen Mittelschicht hinterher zu rennen, mich ihnen anzupassen, wo ich doch eh nie wirklich dazu gehören werde…
Nicht nur, dass ich mich damit nicht identifizieren kann bzw. sie meine Situation/mich nie werden nachvollziehen können, ich weiß nicht mal, ob ich das überhaupt will. Manchmal sitze ich nach Feierabend da und bin regelrecht vor den Kopf gestoßen, versuche zu verstehen, was und warum Person X oder Y sagte, aber steh da wie der Ochs vorm Berg. Und ständig scheine ich in irgendwelche Fettnäpfchen zu treten. Nein, das ist nicht meine Welt. Noch ein Grund mehr, lieber für mich zu bleiben.
Wobei das übrigens zwei verschiedene Punkte sind: das eine, sich nicht mit der sozialen Schicht meiner Kollegen identifizieren zu können, das andere, mich auch unabhängig davon mehr und mehr vor meinen Mitmenschen zu verschließen. Aber es geht beides gerade wunderbar Hand in Hand ;-(
Habe das Gefühl, auf eine Krise zu zusteuern, sonst hätte ich auch nicht diesen Thread hier eröffnet, der mehr als nur "zu viel grübeln" ist. Ich wiederhole meine Eingangsworte: ich krieche in sämtlichen Lebensbereichen auf dem Zahnfleisch. Körperlich. Geistig. Psychisch. Privat fliegt mir alles um die Ohren, ich habe Angst, noch vor Ablauf meines Vertrags zusammenzubrechen. Sorry, wenn ich hier irgendwen enttäusche, weil mich meine Berufstätigkeit nicht unverzüglich mit Glück und Stolz erfüllt!
Ja, prima, ich hab also einen Job. Dafür bin ich als Mutter wieder mal total entmündigt worden, brechen mir meine Eltern wieder das Genick, habe mich von meinem Freund trennen müssen, mein bisheriges Umfeld verloren, und alles mühsam Erarbeitete inkl. psychische Gesundheit fliegt mir um die Ohren. HEUREKA, da freu ich mich aber meines Lebens! Und das alles für 150 Euro mehr im Monat! Völlig schleierhaft, wieso ich nicht glücklich und stolz bin, so gar nicht nachvollziehbar, was? Wo ich doch jetzt, wo ich mich des HartzIV nicht mehr schämen brauche, die ideale Voraussetzungen habe, um offen für neue Sozialkontakte zu sein? Meintest du damit etwa die neuen Mitpatienten, wenn ich wieder in der Klinik lande? Hey, ich bin dann zwar wieder in einer Klinik, aber dann krieg ich Krankengeld statt HartzIV, da geht mir doch gleich viel besser.
AHHHHHHH!
Also, irgendeiner von uns hat da gerade was ganz furchtbar falsch verstanden.
Ja, ein Studentenleben HÄTTE mich glücklich gemacht. Thema Studium ist erledigt. Ich bin hier in KEINEM akademischen Umfeld, sondern etwas, was ich Mittelschicht nennen würde (1 Haus, 2 Kinder, 2 Neuwagen, 1mal Jahr Pauschalurlaub, usw.). Symptomatischerweise orientiere ich mich aktuell an den studentischen Praktikanten und den Putzfrauen (!!!!), mit den ich noch am ehesten warm werde, allerdings auch nicht so richtig.
Nein, Arbeit ist NICHT mein Lebenszweck. Was mich „zufriedener“ machen würde, wäre weniger Demütigungen, Abhängigkeit, soziale Abgrenzung und existentielle Sorgen. Finde es eine seltsame Milchmädchenrechnung: unglücklich im HartzIV = Erfüllung im Arbeitsleben. Also, nur weil man unter dem Stigma des HartzIV unglücklich ist, heißt das doch nicht automatisch, dass Arbeit per se (um jeden Preis) glücklich macht?
Sorry, ich kann deinen Beitrag gerade wirklich nicht einschätzen. Zumal ich Begriffe wie „glücklich“ und „stolz“ schon lange aus meinem aktiven Wortschatz gestrichen habe. S.a. mein Beitrag vom Mittwoch, indem ich betonte, dass es bisher NUR ums Überleben ging.
Wenn man 36 Jahre wie wertloser Dreck behandelt wird und arm ist, es nie anders kennengelernt hat, jeder Versuch auszubrechen es nur noch viel, viel schlimmer gemacht hat, man in jedweder Hinsicht versagt hat, man sozial – ob man will oder nicht – fest in die Unterschicht integriert ist, dann prägt das einen natürlich enorm, findest du nicht auch? So was schüttelt man nicht von jetzt auf gleich ab! Schon gar nicht in so einer ungewissen Situation, und wenn man diese „andere Welt“ nie kennengelernt hat, mit Werten, die nie die meinen waren und vermutlich auch nicht werden. Alle bisherigen sozialen Werte sind nun ungültig, alle bisherigen sozialen Erfahrungen sind nicht mehr anwendbar. Natürlich ist das ein Kulturschock, bedarf das einer Erklärung?
Was glaubst du denn, wie schnell man Prägungen von über 15 bzw. 36 Jahren Armut loslassen kann, per Fingerschnippen, bevor man überhaupt Fuß fasste, sofort glücklich, weil man endlich dazu gehört? Wobei nicht mal das der Fall ist, nie sein wird, allein dass ich Alleinziehende bin, grenzt und bremst mich in solchen Umfeld unwiderruflich aus! Und ich mag nicht mehr kämpfen. Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, den Idealen einer ominösen Mittelschicht hinterher zu rennen, mich ihnen anzupassen, wo ich doch eh nie wirklich dazu gehören werde…
Nicht nur, dass ich mich damit nicht identifizieren kann bzw. sie meine Situation/mich nie werden nachvollziehen können, ich weiß nicht mal, ob ich das überhaupt will. Manchmal sitze ich nach Feierabend da und bin regelrecht vor den Kopf gestoßen, versuche zu verstehen, was und warum Person X oder Y sagte, aber steh da wie der Ochs vorm Berg. Und ständig scheine ich in irgendwelche Fettnäpfchen zu treten. Nein, das ist nicht meine Welt. Noch ein Grund mehr, lieber für mich zu bleiben.
Wobei das übrigens zwei verschiedene Punkte sind: das eine, sich nicht mit der sozialen Schicht meiner Kollegen identifizieren zu können, das andere, mich auch unabhängig davon mehr und mehr vor meinen Mitmenschen zu verschließen. Aber es geht beides gerade wunderbar Hand in Hand ;-(
Habe das Gefühl, auf eine Krise zu zusteuern, sonst hätte ich auch nicht diesen Thread hier eröffnet, der mehr als nur "zu viel grübeln" ist. Ich wiederhole meine Eingangsworte: ich krieche in sämtlichen Lebensbereichen auf dem Zahnfleisch. Körperlich. Geistig. Psychisch. Privat fliegt mir alles um die Ohren, ich habe Angst, noch vor Ablauf meines Vertrags zusammenzubrechen. Sorry, wenn ich hier irgendwen enttäusche, weil mich meine Berufstätigkeit nicht unverzüglich mit Glück und Stolz erfüllt!
Ja, prima, ich hab also einen Job. Dafür bin ich als Mutter wieder mal total entmündigt worden, brechen mir meine Eltern wieder das Genick, habe mich von meinem Freund trennen müssen, mein bisheriges Umfeld verloren, und alles mühsam Erarbeitete inkl. psychische Gesundheit fliegt mir um die Ohren. HEUREKA, da freu ich mich aber meines Lebens! Und das alles für 150 Euro mehr im Monat! Völlig schleierhaft, wieso ich nicht glücklich und stolz bin, so gar nicht nachvollziehbar, was? Wo ich doch jetzt, wo ich mich des HartzIV nicht mehr schämen brauche, die ideale Voraussetzungen habe, um offen für neue Sozialkontakte zu sein? Meintest du damit etwa die neuen Mitpatienten, wenn ich wieder in der Klinik lande? Hey, ich bin dann zwar wieder in einer Klinik, aber dann krieg ich Krankengeld statt HartzIV, da geht mir doch gleich viel besser.
AHHHHHHH!
Also, irgendeiner von uns hat da gerade was ganz furchtbar falsch verstanden.
Ach gothika, ich glaube, dass unser Denken, und unsere Herangehensweisen einfach wie Tag und Nacht sind. Ich glaube schon, dass wir viel gemeinsam haben (was ich, die ich dein Tagebuch kenne, wahrscheinlich besser beurteilen kann, als du, die du von mir gar nichts weißt) nur gehen wir an ALLES komplett konträr ran.
Nun ja, jetzt ist halt eine Grenze erreicht, wo kein Verstehen mehr ist. Ich hab mich trotzdem gefreut, mal wieder etwas von dir zu lesen, und werde auch weiterhin Anteil nehmen - aber lieber nur noch als stumme Zuleserin. Ich habs nämlich nicht so, mit "die andere Wange auch noch hinhalten".
Machs gut!
Nun ja, jetzt ist halt eine Grenze erreicht, wo kein Verstehen mehr ist. Ich hab mich trotzdem gefreut, mal wieder etwas von dir zu lesen, und werde auch weiterhin Anteil nehmen - aber lieber nur noch als stumme Zuleserin. Ich habs nämlich nicht so, mit "die andere Wange auch noch hinhalten".
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