Ein Kind mit 40+?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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Stilling
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Beiträge: 9

Beitrag Mi., 04.06.2008, 10:54

candle hat geschrieben:Aber generell ist die Frage: Was ist anders, wenn man ein Kind im höheren Alter bekommt? Wo seht Ihr vor und Nachteile?

le
Hallo

Ich bekam meinen ersten Sohn mit 22. Ich war unerfahren, unsicher, ungeduldig.

Meinen zweiten Sohn bekam ich mit 39.

Ich war erfahren, gelassen, ausgeglichen, geduldig, konsequenter als beim 1.
Hatte keine Angst vor der Geburt, konnte diesmal stillen, habe die Schwangerschaft ohne Ängste genossen

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nannly
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Beitrag Mi., 04.06.2008, 11:42

Selber habe ich die Erfahrung ein "spätes" Kind zu sein (meine Eltern gingen auf die 40 J.zu) und habe das schön früh (ab Pubertät) als unangenehm empfunden (die Eltern meiner Klassenkammeraden warenn so jung und mobil und den Themen ihrer Kinder nicht so weit enfernt. Meine Eltern sind so extrem anders aufgewachsen und tragen die Nachkriegserfahrung noch in sich, was man spüren kann). Auch kam ich nicht in den Genuss Großeltern zu haben, was mir ebenfall gefehlt hat.
Auch jetzt sind meine Eltern meinen Themen meilenweit entfernt. Sie arbeiten beide nicht mehr und sind nicht mehr so belastbar wie vor 10 Jahren. Ich mache mir Gedanken, ob ich ihnen ein Ekelkind im selben Haus zumuten könnte.
Da sehe ich lieber eine Freundin (50 J.) die viel Spaß mit ihrer Tochter (29 J.) und dem Enkel (1 J.) bei gemeinsamen Unternehmungen hat. Auch Mutter und Tochter sprechen nicht mehr die gleiche Sprache, was die Erziehung oder den Umgang mit dem Kleinkind angeht, aber sie sind nicht meilenweit voneinander enfernt.
Andererseit habe ich zwei liebe Freundinnen, die kurz vor 40 J zum ersten Mal Mutter wurden. Ich sehe den Beiden gerne zu, weil sie eine gewisse Gelassenheit mitbringen. Sie lachen häufig einfach über stressige Begebenheiten. Sind so seelig das kleine Kind bei sich zu haben. Ich freue mich mit Ihnen, sehe auch die Vorteile und wünsche es mir trotzdem für mich auf keinen Fall so.

Das Bild mit der Konstellation von 1 J., 29 J. und 50 J. empfinde ich stimmiger und ausgeglichener in allen Bereichen, die ich miterlebe. Für mich persönlich "passt" das einfach gut. Auch weil die Oma in diesem Fall noch so viel Spaß an ihrem Enkel haben kann und trotzdem auch mit ihrem Mann die Freiheit ihrer Partnerschaft genießen kann, weil ihre Kinder bereits aus dem Haus sind.

Aber wer entscheidet sich für/gegen Kinder rein mit der Vernunft?
Ist es doch nicht viel mehr ein Gefühl, ein Wunsch, der sich immer dringlicher in den Vordergrund schiebt (beim einen früh- beim anderen später) und dem man gerne nachgibt um des Glücksgefühls Willen Mutter (Vater) zu sein?

Lg

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karlei007
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Beitrag So., 08.06.2008, 15:20

nannly hat geschrieben: Aber wer entscheidet sich für/gegen Kinder rein mit der Vernunft?
Ist es doch nicht viel mehr ein Gefühl, ein Wunsch, der sich immer dringlicher in den Vordergrund schiebt (beim einen früh- beim anderen später) und dem man gerne nachgibt um des Glücksgefühls Willen Mutter (Vater) zu sein?
Genau das finde ich wesentlich. Früh oder spät Mutter (bzw. Vater) werden, weil es "vernünftiger" ist oder sich so gehört sollte nicht der Grund sein, ein Kind zu bekommen oder nicht zu bekommen. In beiden Fällen gibt es Vor- und Nachteile. Und so gibt es junge Mütter/Väter, die ihre Sache ausgezeichnet machen, genauso wie es ältere Mütter und Väter gibt, die ganz wunderbare Eltern sind.

Wenn nun also der Kinderwunsch bislang unerfüllt geblieben ist und/oder eine Frau in den 40ern ein Kind erwartet und sich darauf freut - warum sollte sie sich dann ausgerechnet aus Altersgründen dagegen entscheiden? M. E. gibt es heutzutage wesentlichere Gründe als das Alter, die für oder gegen ein Kind sprechen.

Kritisch sehe ich es z. B. wenn der Kinderwunsch bei jungen Frauen eine verborgene Sehnsucht nach "etwas eigenem" darstellt, oder bei ältern Frauen die Angst vor dem Älterwerden überwinden soll. In beiden Fällen wird dann nämlich dem Kind eine Funktion zugeschrieben, die es nicht erfüllen kann (und soll) - weil dann nämlich nicht mehr die Bedürfnisse des Kindes im Vordergrund stehen, sondern die der Mutter.

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Desire
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Beitrag Mo., 12.01.2009, 20:29

Ich habe mein ganzes Leben gedacht, wenn ich Kinder haben sollte, dann keinesfalls vor 40.
In meinem Freundeskreis wäre das auch völlig normal, die jüngste Mutter war 38 bei der Geburt des Kindes.
Ein enger Freund hat mit 53 nocheinmal ein Kind nachgeschoben und er ist der beste Vater, den man sich vorstellen kann!

Ich habe mich im Laufe meines Lebens aber ganz gegen Kinder entschieden und auch damit bin ich im Freundeskreis nicht alleine.

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candle
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Beitrag Di., 13.01.2009, 11:27

Hallo Desire!

Warum hast Du Dich nun gegen ein Kind entschieden?

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hungryheart
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Beitrag Mo., 06.04.2009, 16:03

ein grund, lieber früher kinder zu kriegen, ist die zunahme der häufigkeit von chromosomenanomalien.
z.b. beim down syndrom ....
(und das sind die zahlen nur fürs down syndrom, die anderen anomalien sind da gar nicht eingerechnet)


30 Jahre 0,2 %
35–37 Jahre 1,4 %
38–40 Jahre 1,8 %
40–44 Jahre 4,7 %
älter als 44 Jahre 8,5 %
Nimm was du willst und zahl dafür.

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candle
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Beitrag Mo., 06.04.2009, 19:36

Hallo hungryheart!

Danke für Deinen Beitrag!

Aber wie meinst Du, soll ich meine Biologie nun zurückstellen.

Hier geht es eben um 40+ und generell auch nicht um das Thema Schwanger werden.

candle
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Eve...
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Beitrag Mo., 06.04.2009, 20:39

Hi Candle!

Hab jetzt nicht alles gelesen, möchte Dir aber aus der "umgekehrten" Sicht etwas dazu schreiben.

Ich bekam mein Kind mit 18. Aus meiner heutigen Sicht war das viel zu jung. Meine Mutter brachte mich mit 40 zur Welt, das fand ich als Kind schon grenzwertig. Meine Mutter war allerdings auch nicht mehr gesund.

Heute meine ich, je nach Frauentyp ist 40+ schon richtig, jedenfalls besser, als allzu jung Mutter zu werden. Die Reife, die Geduld, die für Kinder erforderlich sind, hat man dann in der Regel einfach eher. Ich hatte auch später noch einen gewissen "Nachholbedarf", was für mein Kind sicherlich kein Vorteil war; eine reifere Mutter hat diese Defizite wohl eher selten, wenn überhaupt.

Der ausschlaggebende Punkt ist m.E., ob sich die Frau nicht nur gefühlsmäßig ein Kind wünschst, sondern auch persönlich und nervlich imstande fühlt, es großzuziehen - zumal oft genug die Verantwortung über kurz oder lang bei ihr alleine liegt.

Gruß, Eve

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candle
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Beitrag Mo., 06.04.2009, 20:55

Wie gesagt: Die Uhr kann ich ja nun nicht zurückstellen. Also hab ich hier völlig unsinnig den Thread eröffnet. Mir nützt ja der Vergleich im Umkehrschluss nichts.

Aber Danke an alle. Ich weiß nicht was mich damals diese Frage hat stellen lassen.

candle
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hungryheart
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Beitrag So., 12.04.2009, 16:39

hi candle,

nee nicht biologie zurückstellen. aber gute schwangerschaftsvorsorge machen

ich denke es hat alles seine vor- und nachteile...
ich habe meine kinder -die ersten dann auch noch zwillinge völlig ungeplant zwischen 20 und 22 bekommen.
mitten im studium.

für mich war das damals stress pur, weil ich mein studium nebenher durchgezogen habe.
umgekehrt waren die kinder aber auch katalysator für's gesund- und erwachsen werden. mir war klar, dass ich die verantwortung für diese menschlein habe und habe mich dann nochmal ganz intensiv in therapie begeben bzw. dinge umgesetzt, die mir vorher zwar klar waren, aber deren umsetzung mir zu schmerzhaft war.
insofern war's schon gut so.
inzwischen bin ich auch froh, weil die kids aus dem allergröbsten raus sind und es inzwischen viel leichter wird.
aber wenn ich es mir hätte aussuchen können, hätte ich kinder so zwischen 35-40 haben wollen, also eher "später".
ich vermute mal, dass man dann gelassener sein kann.
lieben gruß
hh
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Edwart
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Beitrag So., 12.04.2009, 17:09

hallo,

meine mutter wird dieses jahr 65 und ist zum glück kein stück altmodisch...

Vor- und Nachteile also jetzt aus der Sicht des Kindes...oder ehr meiner Sicht

hmmm vorteile:
- mutter mit viel lebenserfahrung
- mit dem alter wird man ruhiger vielleicht auch gelassener

und nachteile:
- ansichten manchmal vielleicht doch etwas verschoben
- nicht mehr so fit wie sie früher mal war

ich finde es nicht schlimm eine alte mutter zu haben. vielleicht liegt das aber auch daran das meine mutter in sehr vielen sachen lockerer ist als junge mütter. ist halt 'n alter hippie XD
In einem Raum voller naturalistischer Stillleben - bin ich verstörende moderne Kunst - keiner will mein Bild sehen - Sie sehn´ mich wie den Dadaismus ohne Idee dahinter: Dumm und menschlich - abstrakt im besten Fall interessant,
aber unzugänglich.

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Tanja87
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Beitrag Sa., 25.04.2009, 20:33

Ich persönlich finde es nicht so berauschend wenn Frauen so ab 40 plötzlich eine Anwandlung bekommen und glauben, jetzt dann noch ein Kind bekommen zu müssen. Natürlich, wenn eine Frau schwanger wird, dann soll sie es nicht abtreiben. Aber ich denke, in der heutigen Zeit, kann man ziemlich sicher dafür sorgen, dass man nicht schwanger wird, wenn man es nicht will. Meine Mutter war 38 und mein Vater 44 als ich auf die Welt gekommen bin und ich hatte nicht unbedingt Vorteile. Ok, ich bin in sicheren Verhältnissen aufgewachsen, meine Mama war immer daheim, wenn ich von der Schule kam und alles. Aber ich wurde auch überbehütet (werde ich teilweise heute noch) und die Tatsache, dass meine Eltern gleichsam meine Großeltern sein könnten, macht es auch nicht einfacher, denn durch den Generationenunterschied kommt es zwangsläufig zu Konflikten, die andere Menschen in meinem Alter mit ihren Eltern nicht haben. Ich persönlich würde nach 35 kein Kind mehr wollen. Würde es dann passieren, würde ich es sicher bekommen. Aber es wird nicht passieren.

Und zum Thema Lebenserfahrung:
Mag sein, dass eine Frau mit 40 mehr Erfahrungen im Leben sammeln konnte, als eine Frau mit 25. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie damit auch eine bessere Mutter sein kann. Das kommt, meiner Meinung nach, nicht auf das Alter an, sondern auf der Charakter einer Frau. Das Alter hat absolut nichts damit zu tun, finde ich.
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candle
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Beitrag Sa., 25.04.2009, 23:29

Tanja87 hat geschrieben:Ich persönlich finde es nicht so berauschend wenn Frauen so ab 40 plötzlich eine Anwandlung bekommen und glauben, jetzt dann noch ein Kind bekommen zu müssen.
Das möchte ich jetzt mal zurückweisen, denn manche Frauen beschäftigen sich oft viel länger mit einem Kinderwunsch. Es ist eben nichts planbar.

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Tanja87
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Beitrag So., 26.04.2009, 18:37

Das mag ja alles sein. Ich kann ja auch jede Frau verstehen, die einen tief empfundenen Kinderwunsch hat. Ich selbst würde selbst irgendwann auch gerne mal Kinder haben. Aber nicht mehr mit 40. Auch wenn ich mir vielleicht ewig Kinder wünsche, oder gewünscht habe. Wenn es nicht hat sein sollen, dann ist das nunmal so. Was machst du denn, wenn du mit 42 eine alleinstehende Frau bist, aber unbedingt schon seit Jahren ein Kind willst? Dir irgendeinen Kerl suchen, der einigermaßen passt und mit ihm ein Kind zeugen, nur um eins zu haben? Doch wohl kaum. Nebenbei hab ich ja auch gesagt, dass ich es nicht berauschend finde, wenn eine Frau mit 40+ erstmal merkt, dass man doch mal noch ein Kind kriegen könnte. Wenn eine Frau mit 40 nochmal schwanger wird, oder das erste Mal oder was weiß ich, weil sie schon seit Jahren einen Kinderwunsch hat, dann kann man das noch vertreten. Dann finde ich das auch noch ok. Einigermaßen. Wenn diese Frau einen Freund/Mann hat und dem Kind da was bieten kann, dann ok. Aber auch das hat seine Grenzen und spätestens ab 45 finde ich es ohnehin absolut daneben noch ein Kind zu bekommen. Das sag ich, wie gesagt, aus der Erfahrung heraus, dass meine Eltern schon recht "alt" waren, als ich gekommen bin. Und ich sehe die Nachteile jetzt schon. Die wären mit Sicherheit nicht weniger, wären meine Eltern noch älter gewesen.
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Beitrag So., 26.04.2009, 20:53

Nun, Du bist offenbar sehr negativ beeindruckt von Deinen Eltern. Das ist Ok, aber Du bist eben auch noch nicht 40. Die Qualität wie man seine Kinder groß zieht, sehe ich eben auch nicht als eine Frage des Alters an.

Was war also schlimm an Deinen Eltern?

Wenn ich manche Menschen im Umkreis beobachte, sind manche mit geseterenm Alter viel besser drauf als jüngere. Mannche Menschen sind mit 60 nicht "reif". Ich denke DAS ist das Magebliche hier in dem Thread, was sich für mich rauskristalisiert.

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