wieviel sexuelle Lust ist normal?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Traurige Seele
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Beitrag Di., 25.06.2013, 11:01

Liebe ADW,

doch langsam aber sicher kann ich Unterschiede feststellen. Aber auch erst seit ich mich mit der Problematik auseinandergesetzt habe. Habe vor kurzem das Buch gelesen und da gab es bei mir sehr viele AHA Erlebnisse. Ich hab mich oft in irgendwelchen Beispielen wieder gefunden. Ich weiß langsam ob ich es aus Lust tue oder nur um was in meinem emotionalen Leben zu überdecken. Ich denke das ist der erste Schritt um da auch in der Therapie ran zu gehen.

Bei mir ist es so hier im Austausch geschrieben und anonym kann ich mich sehr gut drüber unterhalten ohne zu viel Schma, leider ist es im vier Augen Gespräch sehr hart für mich. Ich bin ganz bestimmt nicht die die nach Außen wie eine sex geile Frau aussieht bzw. wie man sich sowas vorstellt.

Vielleicht liest Du auch mal das Buch, es war sehr hilfreich für mich. Ist ja auch von einem Psychotherapeuten geschrieben.

LG TS
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Traurige Seele
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Beitrag Di., 25.06.2013, 11:04

Dann ist es bei Dir anders. Mir geht es nach der SB eine Weile besser bevor der Absturz wieder kommt. Das ist es ja. Man ist immer auf der Suche nach dem nächsten Kick der mich stabilisiert und nach dem O. geht es kurzzeitig besser und später kommen die Schuld und Schamgefühle. Diese Gefühle veranlassen mich dann wieder SB zu machen dass es mir kurzzeitig besser geht. So ist das bei mir.
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Beitrag Di., 25.06.2013, 11:06

Ich habs nicht so mit Fachbüchern.
Hab dann immer Angst, dass ich zu viel davon aufnehme und nicht mehr "pur" in der Therapie erscheine.
Werde wohl wie du auch in den sauren Apfel beissen und weiter mit ihr am Thema dran bleiben.

Wenn ich könnte wie ich wollte
ich würde meinen Onkel an die Wand klatschen.
Ich habe so wenig Lust mich mit ihm zu befassen
und ausgerechnet dieses Arschloch läuft mir dauernd über den Weg.

Nein, ich benutze es um mich zu trösten, dieses Gefühl mag ich mir erhalten als schlafe ich weg, schalte mich aus und finde dann aber nicht mehr zurück.
Dabei WILL ich mich doch bewusst gar nicht ausschalten
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Beitrag Di., 25.06.2013, 11:09

einmal eine ganz normale Frau sein
das wärs, das wärs echt.
Wünsch ich mir soooo sehr.
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montagne
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Beitrag Di., 25.06.2013, 11:11

Ich würde unterscheiden zwischen Lust und Gier/Zwang.
Wie der Hunger und Appetit eines gesunden auf Essen und dann der HUnger und Appetit eines Bulemikers oder Esssüchtigen.
Denke da sind schon unterschiede auszumachen. Geht mir nicht um Quantität, sodnern um Qualität und Konsequenzen.


Was du beschreibst, adw, kenne ich ein bisschen auch. Auch dieses, wenn ich dem bedürfnis nachgehe, kann ich den Rest des Tages in die Tonne hauen und bin zu nix produktivem mehr fähig. Ich habe meine Theorie, warum das so ist.

Und damit hängt folgende Beobachtung zusammen:
Wenn ich auf Reisen bin, den ganzen Tag neue Eindrücke, Action von früh bis spät, dann habe ich das alles gar nicht. Wenn ich arbeite und gut zu tun habe, auch Eindrücke und Action, habe ich es nicht, dann habe ich nur normale Lust, vllt. sogar eher weniger als der Durchschnitt. (Obwohl sicher kaum so viel gelogen wird, wie beim Sex.)

Wenn ich aber, wie jetzt, zu Hause bin, unbezahlter Urlaub, muss meine Abschlussarbeit schreiben, dann kommt es wieder mehr. Weil es wenig von außen gibt. Wenngleich ich sicher versuche zu lesen, die Arbeit an sich kommt aus mir. Ich bin viel stärker Konzentriert auf Gedanken und Reize aus mir. Nennt man auch, auf sich zurückgeworfen sein.
Und dann habe ich es phasenweise mit einem unguten Hunger auf Sex und Essen zu tun. Ist jetzt nicht so schlimm, aber es ist eben da.
Denke es kommt, weil es was überdecken, verdrängen soll, was ich sonst eben aus mir wahrnehmen würde, was absolut nicht schön wäre: Erinnerungen, gefühle, keine Ahnung.... ich nehms ja nicht zuordenbar wahr.. aber da wird schon was sein... das merke ich dann in der Therapie.
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Nico
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Beitrag Di., 25.06.2013, 11:12

**AufdemWeg** hat geschrieben: Asexuelle Menschen müssen echt glücklich sein.
Das denke ich.
Also wenn du gewisse sexuelle Orientierungen schon als abartig bezeichnest dürfte das im wahrsten Sinne des Wortes auf asexuelle Menschen erst recht zutreffen, oder ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Traurige Seele
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Beitrag Di., 25.06.2013, 11:13

Hi ADW,

das Buch ist aber echt gut und sehr verständlich geschrieben. Ich lese sowas ganz gerne solche psychologischen Fachbücher, es muss jetzt nicht mal meine Problematik betreffen, ich fand Psychologie immer schon spannend.

Ich bin danach fit und frisch nach dem Orgasmus und könnte erstmal Bäume ausreißen. Das gibt mir irgendwie so einen Antrieb.

Ja bleib mit Deiner Thera da dran, ich mach es auch. Und die Scham lässt nach. Ich bin nervös vor Donnerstag ja aber nicht mehr so wie nach dem Brief weil ich weiß sie wertet mich nicht ab und zeigt trotz allem Wertschätzung mir gegenüber.

Ich will auch einfach mal ganz normal FRau sein, mal sehen ob wir beide das irgendwann mal schaffen durch die Therapie.

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Beitrag Di., 25.06.2013, 11:13

montagne,

also meinst du, dass das etwas ist
dass irgendwo auch alle Menschen kennen?

das wäre ja schon mal etwas...
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Beitrag Di., 25.06.2013, 11:15

Nico,

was habe ich als abartig bezeichnet?

Asexuelle Menschen müssen nach meinem Empfinden glücklich sein
weil ihnen doch ein Haufen erspart bleibt.
Aber klar, ich bin nicht asexuell; vielleicht leiden sie auch
und es ist nur meine Phantasie.
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Nico
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Beitrag Di., 25.06.2013, 11:18

**AufdemWeg** hat geschrieben:das fragst du doch nicht im ernst, oder?

Das ist ABARTIG
DAS DA
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


montagne
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Beitrag Di., 25.06.2013, 11:19

Na ja alle weiß ich nicht...
Aber sicher Menschen, die mehr unverarbeitete Dinge in sich haben, als gesund sein kann.

Und je nachdem wie man gestrickt ist, findet man dann was, womit man dieses Ungute unterdrückt halten kann. bei mir ist es ein mix aus allem körperlichem: Sport, Essen, manchmal sexuelle Lust, vllt. auch manchmal zu viel Arbeit.
Andere greifen zu Alk, Drogen, Workoholics, keine Ahnung.

Ich spüre das bei mir zumindest sehr deutlich, in jedem Einzellfall, ob es ein gesunder Appetit auf Essen, Sport Sex ist, ober ob es was zwanghaftes ist, eine Gier...
Und in letzter Zeit fühle ich es deutlich, das da eben was ist, was die Seele lieber unterdrücken möchte. Wissen tut man es, klar, aber irgendwann fühlt man es auch.
amor fati

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Beitrag Di., 25.06.2013, 11:26

ja, an MIR fände ich Nymphomanie abartig.
Da ist doch eben der Leidensdruck
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Nico
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Beitrag Di., 25.06.2013, 11:27

Und wenn du asexuell wärst fändest du das normal ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Beitrag Di., 25.06.2013, 11:33

auf jeden Fall stelle ich es mir entlastend vor, nico.
Aber wie gesagt: ich BIN es nicht und vielleicht wäre es auch furchtbar.
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Beitrag Di., 25.06.2013, 11:35

montagne,

dass meine Lust ungut ist, das spüre ich auch
nur woraus sie nun gespeist wird
das kann ich nicht unterscheiden.
Und ich WILL doch gar nichts unterdrücken.
Ich versuche es doch zu sprechen und trotzdem ist es dann da.
Gerade dann nach den Stunden - furchtbar.
Dann werde ich blöd vermissig und mag mich befriedigen
und das kann ich nicht weils mittem Tag ist
dann renne ich herum mit dieser Traurigkeit und Vermissigkeit
und der unguten Lust.
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