Meine Mutter ist schwer krank...

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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AnnaK
Helferlein
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Beiträge: 77

Beitrag Mi., 10.09.2008, 10:46

Meine Mama hat vorgestern nach einem harten Kampf mit einer neuen Lungenentzündung losgelassen.
Sie durfte friedlich einschlafen. Ich bin so froh um die Entscheidung für´s Hospiz: Kein Gepiepse, kein Gerenne, kein Geschrei.... einfach nur noch fester einschlafen und zuvor schon mit Morphin soweit gedämpft, dass sie geschlafen hat und keine Panik mehr hatte. Ganz ruhig durfte sie gehen, von mir ein gutes Stück und meinem Vater dann bis zum Ende begleitet.
Nach zwei Tagen "Nicht realisieren" können, hänge ich jetzt im Loch....

Habe mich die ganze Zeit drauf gefreut irgendwann noch mal mehr Zeit für mich und meine Belange zu haben, hätte sie jetzt, und weiß ünerhaupt nichts mit mir anzufangen... gar nichts.

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Irrlicht
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weiblich/female, 40
Beiträge: 343

Beitrag Mi., 10.09.2008, 11:01

Hallo Anna,

auch wenn Du schon lange traurig bist/getrauert hast - nun beginnt ein neues Loslassen.
Loslassen der Verantwortung, der Sorge, der Alltagsorganisation, des Verdrängens, des Da-seins.

Gib Dir Zeit loszulassen.

Eine große und schwierige Aufgabe hast Du gemeistert. Erwarte nun nicht, dass Deine Energien schlagartig wieder frei sind.
Du brauchst Zeit, Deine Traurigkeit braucht Zeit.

*anteilnehmend,

Irrlicht

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Kolja
Helferlein
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Beiträge: 90

Beitrag Mi., 10.09.2008, 12:04

oh neiiin!!
einerseits sah man die sonne langsam untergehen und nun erschrickt man doch, daß es dunkel geworden ist.
oh, annamaus!!
ich fühle mit dir. und wie irrlicht schon schrieb, gebe dir nun die zeit, die es bracuht zu trauern! uch wenn die meisten tränen vorhergeweint wurden, die zeit wirst du nun brauchen.


glg, kolja
Es sagte Schwester Seele zu Bruder Leib: "Sag Du's ihm! Mir glaubt er ja nicht."

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caroline
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Beiträge: 14

Beitrag Mi., 10.09.2008, 14:59

Liebe AnnaK

Mein Beileid zum Tode deiner Mutter, kann sehr gut verstehen wie es dir zu Mute ist. Meine Mama ist vor 3 Monaten innerhalb von nur 5 Wochen an einem Hirntumor gestorben. Ich vermisse sie sehr. Es wird noch Zeit brauchen, bis ich alles verdaut habe. Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft für die kommende Zeit.

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Harlekin
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weiblich/female, 41
Beiträge: 81

Beitrag Mi., 10.09.2008, 15:44

Hallo Anna,

mein aufrichtiges Beileid.
Ich wünsche Euch viel Kraft in dieser schweren Zeit.
Grüße

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Taffi
Forums-Insider
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weiblich/female, 32
Beiträge: 484

Beitrag Mi., 10.09.2008, 16:37

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"Tränen können die Wüste des Kummers in unserem Herzen bewässern und sie ganz allmählich wieder in eine Oase der Hoffnung verwandeln."
Weine Anna, weine.

Ich sende dir Wärme und Licht.
Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.

"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi

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Mandy096
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1072

Beitrag Mi., 10.09.2008, 17:15

Von dem Menschen, den man geliebt hat,
wird immer etwas im Herzen zurückbleiben,
... etwas von seinen Träumen
... etwas von seinen Hoffnungen
... etwas von seinem Leben
alles von seiner Liebe.


Anna, wie gut kann ich dich verstehen. Man sehnt sich in der schweren Zeit nach Ruhe, nach einfachen Belangen, nach einen einfachen, alltäglichen Leben, ohne diese Ängste, ohne Schmerz, ohne diese Traurigkeit.

Dann hätte man diesen "Alltag", ohne Krankenhaus usw. wieder, doch es ist ein riesen Loch, ein riesen Tunnel da,
aus dem es scheint nicht mehr rauszukommen.


Was helfen da tröstende Worte.... es gibt ja keinen Trost...


Und dennoch, auch für dich wird irgendwann wieder die Zeit kommen in der es dir besser geht.
Auch wenn es jetzt unmöglich scheint.
Der Schmerz dauert, die Tränen sollen fließen, irgendwann werden sie langsam weniger.



mit mitfühlenden Gedanken

Mandy
Man lernt nie aus...

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comus
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männlich/male, 34
Beiträge: 876

Beitrag Mi., 10.09.2008, 18:10

Anna, auch ich möchte dir mein Beileid übermitteln

Manchmal geht es dir wohl so,
wie es auch mir geht.
Da geschieht so viel, das sich nicht klären lässt,
nicht in Ordnung bringen, ja nicht einmal verstehen.
Dann ist irgend etwas in mir verletzt.
Es schmerzt und lässt sich nicht abtun.

Dann ist es gut,
dass manches wie von selbst verheilt.
Dass man nicht alles zu klären braucht,
sondern nur zu warten, bis es sich verwandelt
in etwas Lebendiges, Neues.

Ich sah einmal aus der Vulkanasche,
die vor ein paar Jahren fruchtbares Land
verbrannte und begrub,
ein paar Blumen wachsen.
Es sah aus, als wolle die Erde wieder heil werden.

Wenn ich mir vorstelle, was die Engel tun,
glaube ich:
Ein Engel legt auf die schmerzende Stelle
die Hand und sagt: Lass das heilen.


(Jörg Zink in "Meine Gedanken sind bei Dir")

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Elfchen
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Beiträge: 2845

Beitrag Mi., 10.09.2008, 19:46

Liebe Anna

Ich habe Deine Sorgen von Anfang an mit verfolgt.

Hier möchte ich Dir nun auch mein aufrichtiges Beileid entbieten.
Ich hoffe sehr, dass Du nach all der Trauer um Deine Mutter Dich selber auch wieder finden kannst. Du warst sehr tapfer in der schweren Zeit!

Alles Liebe für Dich!

Liebe Gedanken Elfchen
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Nitsch
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 1

Beitrag Sa., 13.09.2008, 18:32

Liebe Anna!

Auch ich möchte Dir mein Beileid aussprechen!

Meine Mutter starb vor 2 1/2 Jahren auch an Krebs, aber zu Hause.
Sie konnte und wollte es ein ganzes Jahr lang nicht wahrhaben, hat immer wieder gehofft (war auch gut so), doch als ihr Ärzte in einem anderen Krankenhaus die Wahrheit gesagt haben, hat sie sich innerlich aufgegeben.
Der Kampf dauerte 2 Wochen.
Doch sie durfte in Frieden und gut mit Medikamenten eingestellt einschlafen. Ihre Schwester (meine Tante, die 6 Monate darauf starb) war an ihrer Seite. Die letzten Worte meiner Mutter waren "später (wahrscheinlich eine Erinnerung an das Lied von Monika Martin).

Mein Vater war wie Deiner, ich absolvierte gerade eine Ausbildung zur Diplomkrankenschwester, hatte eine Menge Prüfungen vor mir und kümmerte mich auch um das ganze Organisatorische (Beerdigung, Notar, usw.).

Ich kann das gut nachvollziehen, wie es dir gegangen ist, bzw. geht.
Man macht sich solche Vorwürfe, es entsteht nach dem Tod eine gewisse Leere.
Doch auch ich hatte das große Glück, dass meine Familie hinter mir stand.

Ich wünsche Dir und Deinem Bruder die Kraft, dass ihr die Trauer gut bewältigt!

Alles Gute
Nitsch

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Seecat
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Beitrag So., 14.09.2008, 01:22

Meine Mutter hatte vier Jahre Blutkrebs das reinste Horrorprogram.....ich hab nach meinem Herzen gehandelt.....was ich für richtig gehalten habe.Ich hab nie auf andere gehört.
Und immer gefragt was willst Du ....das Wichtigste war Sie.
Wenn Sie weiss was auf Sie zukommt kann Sie sich einstellen.
Bei den Aerzten hab ich das ähnlich erlebt da gehts vor allem bei schwierigen Fällen hoch her...ich hab mich auf eine konzentriert die mir am ehrlichsten und am menschlichsten rüberkam.
Und ich hatte trotz grosser Angst......immer den Mut das Sie es schaffen kann!
Deine Gefühle sind also normal nimm sie einfach an und hör auf Dein Herz !

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Thread-EröffnerIn
AnnaK
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Beiträge: 77

Beitrag So., 14.09.2008, 16:59

Vielen lieben Dank für Eure Worte...

Nein, ich mache mir keine Vorwürfe. Ich habe nichts getan, was ich jetzt bereuen würde und ich habe auch nichts gelassen, was ich unbedingt noch hätte machen wollen. Natürlich ist die Zeit immer zu wenig, natürlich wollten wir noch so viel machen. Doch was wäre ihr Leben auch noch wert gewesen, wenn man gar keine Pläne mehr gemacht hätte?
Mein Arbeitsgeber macht mir zwar in letzter Zeit böse Feuer unter dem Hintern: Aber hätte ich mir die Zeit nicht genommen, sie hätten sie mir auch nicht zurückgeben können.
Ich suche mir einen neuen Job... ich ändere jetzt einiges in meinem Leben. Das letzte Jahr hat mich viel gelehrt und ich habe trotz der schlimmen Dinge die ich erfahren habe, weniger Angst vor dem Leben, als ich es vorher hatte.
Nachdem ich meine Mutter beim Sterben begleiten durfte/musste... noch nicht einmal mehr davor. Ich weiß wieviel Hilfe man bekommen kann, wenn man sie annimmt. Und ich habe erfahren, dass nichts so schlimm ist wie die Angst davor.
Ich bin reich beschenkt worden und wurde arg beraubt.
Ich hab´s mir nicht aussuchen können... ich nehme es so wie es ist. Aber ich habe im letzten Jahr mehr gelebt als in den zehn davor... ich weiß nicht ob man das verstehen kann... von außen betrachtet...

Ich fühle mich im Moment rekonvaleszent. Wie nach einer langen Krankheit... erst mal ganz langsam machen. Luft holen und abwägen, Prioritäten setzen und bloß kein Lärm.

In diesem Sinne schnappe ich mir meine Hunde und gehe mal noch ein Ründchen in den Wald laufen, ehe ich meine Nase morgen noch mal in den hektischen Alltag stecken muss...

Liebe Grüße
AnnaK

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Eve...
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Beitrag So., 14.09.2008, 17:43

sorry für meine Unachtsamkeit. Gelöscht.
Zuletzt geändert von Eve... am So., 14.09.2008, 18:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Birgit2.
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Beiträge: 14

Beitrag So., 14.09.2008, 17:59

Hallo Eve
ich bin gerade etwas unsicher, ob du die letzten Threads von Anna gelesen hast u. weißt, dass ihre Mutter inzwischen von ihrem Leid erlöst wurde

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Eve...
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weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag So., 14.09.2008, 18:18

Birgit2. hat geschrieben:Hallo Eve
ich bin gerade etwas unsicher, ob du die letzten Threads von Anna gelesen hast u. weißt, dass ihre Mutter inzwischen von ihrem Leid erlöst wurde
Nein, ich hatte da offenbar die ganze letzte Seite überlesen. Tut mir sehr leid, ich habe aufgrund dessen meinen Text natürlich gelöscht.

Danke für Deine Aufmerksamkeit. Und mein Beileid an Anna.

LG, Eve

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