Unsere unbewussten Muster - sind sie überwindbar?
Ich habe ja mal ein Fachbuch gelesen vor Jahren. Da standen Berichte drinnen, die Vorgeschichten hatten in denen ich mich wiederfand- oh je danach ging es mir richtig dreckig.
Es ist nun auch so, dass selbst Therapeuten es nicht schaffen sich selber zu helfen, weil sie sich wie jeder Klient auch eine Außensicht brauchen. Das ist jetzt natürlich ganz platt gesagt.
Im Grunde ist die Überschrift falsch. Wäre sie richtig, dann könnte ich einfach nur "Ja" schreiben.
Ich muß auch ehrlich sagen, dass ich vielfach hier nicht mitkomme, was da in einem abgeht, weil ich immer meine vorher/ nachher Perspektive hatte. Ich war immer OK so wie ich war. Mich hat das einfach körperlich niedergestreckt. Die Empfehlung zur Therapie hatte ich sofort umgesetzt. Ich sage mir, dass es nicht schlimmer kommen kann und setzte alle meine Kräfte ein. Ich will das sein wie vorher, wenn wir da von Persönlichkeit sprechen: Fröhlich, witzig, schlau, schlagfertig, nicht ängstlich und so viel mehr.
Und wenn ich hier teilweise lese, habe ich den Eindruck, dass hier vielleicht da und dort keine eigene Persönlichkeit ausgebildet wurde. Wäre ja möglich?
candle
Es ist nun auch so, dass selbst Therapeuten es nicht schaffen sich selber zu helfen, weil sie sich wie jeder Klient auch eine Außensicht brauchen. Das ist jetzt natürlich ganz platt gesagt.
Im Grunde ist die Überschrift falsch. Wäre sie richtig, dann könnte ich einfach nur "Ja" schreiben.
Ich muß auch ehrlich sagen, dass ich vielfach hier nicht mitkomme, was da in einem abgeht, weil ich immer meine vorher/ nachher Perspektive hatte. Ich war immer OK so wie ich war. Mich hat das einfach körperlich niedergestreckt. Die Empfehlung zur Therapie hatte ich sofort umgesetzt. Ich sage mir, dass es nicht schlimmer kommen kann und setzte alle meine Kräfte ein. Ich will das sein wie vorher, wenn wir da von Persönlichkeit sprechen: Fröhlich, witzig, schlau, schlagfertig, nicht ängstlich und so viel mehr.
Und wenn ich hier teilweise lese, habe ich den Eindruck, dass hier vielleicht da und dort keine eigene Persönlichkeit ausgebildet wurde. Wäre ja möglich?
candle
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wegen Coach, sehr gerne! Sponsorst du's mir? Haha.
weisst du, ich kenn dich ja zu wenig - und bin da auch vorsichtig .. aber das schlägt mir schon entgegen; WAS hat dich denn "niedergestreckt" DAS?candle. hat geschrieben:Ich habe ja mal ein Fachbuch gelesen vor Jahren. Da standen Berichte drinnen, die Vorgeschichten hatten in denen ich mich wiederfand- oh je danach ging es mir richtig dreckig.
DAS ist was?viciente hat geschrieben:; WAS hat dich denn "niedergestreckt" DAS?
Panikatacken waren es erstmal, die extrem schlimm wurden.
candle
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na du schreibst das mit dem buch - da gings dir dreckig (was hesisst das?) .. und dann "DAS" hätte dich körperlich niedergestreckt; das ist für mich zu generalisiert um dahinterzusteigen, was du genau meinst. ich kann den kontext nicht herstellen, die symptome (panikatt.) "brauch" ich ned zu wissen.
Zuletzt geändert von viciente am Sa., 04.05.2013, 20:17, insgesamt 2-mal geändert.
falls du mich meintest .. hehehehe .. bin leider pleite; denk aber, so jemand sollt sich schon finden lassen.Miss_Understood hat geschrieben:wegen Coach, sehr gerne! Sponsorst du's mir? Haha.
2003 bin ich mit Panikatacken zusammengeklappt. Ich hatte eben Durchfälle bis ich mich nicht mehr auf die Straße traute deswegen. Das wäre echt zuviel das alles aufzuschreiben. Das Buch hatte ich einige Jahre nach der Therapie gelesen und da standen eben auch reichlich Szenen ähnlich meiner Vergangenheit drin, was mich offenbar getriggert hatte. Das war nicht hilfreich.viciente hat geschrieben:na du schreibst das mit dem buch - da gings dir dreckig (was hesisst das?) .. und dann "DAS" hätte dich körperlich niedergestreckt; das ist für mich zu generalisiert um dahinterzusteigen, was du genau meinst.
Und was sonst Literatur angeht: Langweilig!
candle
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@Candle/Vic
Ja, ich habe einen ich-syntonen (als zu sich gehörig wahrgenommenen) akzentuierten anankastischen (=zwanghaften) Persönlichkeitsstil, aber noch keine Persönlichkeitsstörung (eine solche wäre viel stärker ausgeprägt, als es bei mir der Fall ist), dafür aber zusätzlich ich-dystone (als nicht zu sich gehörig wahrgenommene) Zwänge, wo der eigentliche Leidensdruck liegt.
Wenn der Zwang alles so durchzieht, Persönlichkeit und Verhaltensmuster, das ist zu sehr in einem Hauptmuster verhaftet.
Mir ist bei mir und anderen aufgefallen, dass sich nicht wirklich das Hauptmuster ändert, sondern nur der Schauplatz, wo sich immer wieder dasselbe Hauptmuster manifestiert.
Ja, ich habe einen ich-syntonen (als zu sich gehörig wahrgenommenen) akzentuierten anankastischen (=zwanghaften) Persönlichkeitsstil, aber noch keine Persönlichkeitsstörung (eine solche wäre viel stärker ausgeprägt, als es bei mir der Fall ist), dafür aber zusätzlich ich-dystone (als nicht zu sich gehörig wahrgenommene) Zwänge, wo der eigentliche Leidensdruck liegt.
Wenn der Zwang alles so durchzieht, Persönlichkeit und Verhaltensmuster, das ist zu sehr in einem Hauptmuster verhaftet.
Mir ist bei mir und anderen aufgefallen, dass sich nicht wirklich das Hauptmuster ändert, sondern nur der Schauplatz, wo sich immer wieder dasselbe Hauptmuster manifestiert.
Zuletzt geändert von (e) am Sa., 04.05.2013, 20:25, insgesamt 1-mal geändert.
Lieben Gruß
elana
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Was ist denn ein Hauptmuster?elana hat geschrieben:
Mir ist bei mir und anderen aufgefallen, dass sich nicht wirklich das Hauptmuster ändert, sondern nur der Schauplatz, wo sich immer wieder dasselbe Hauptmuster manifestiert.
candle
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Eine Schwierigkeit der Ich-Syntonie ist jedoch, dass etwas, das andere sehr wohl als außergewöhnlich wahrnehmen, selbst nicht als ungewöhnlich erlebt wird... sondern eben zu sich gehörig nach dem Motto: so what, so bin ich eben [und das ist auch "normal"]
Und ähnliches schreib bereits Waldschratin an anderer Stelle: Ein Nachdenkprozess (der zu Veränderung wichtig sein kann... denn wieso sollte man auch etwas als ich-synton erlebtes verändern, wenn es veom Betroffenen selbst auch nicht als störend empfunden wird... andere können es sehr wohl als störend, mindestens aber als seltsam erleben) kann dann durch die Reaktion oder das Feedback andere angeregt werden.
Da du Fachbüchern vielleicht mehr vertraust als dem, was ich schreibe, hier das gleiche nochmals in anderen Worten:
http://books.google.de/books?id=hrQT-FR ... ie&f=false
Und ähnliches schreib bereits Waldschratin an anderer Stelle: Ein Nachdenkprozess (der zu Veränderung wichtig sein kann... denn wieso sollte man auch etwas als ich-synton erlebtes verändern, wenn es veom Betroffenen selbst auch nicht als störend empfunden wird... andere können es sehr wohl als störend, mindestens aber als seltsam erleben) kann dann durch die Reaktion oder das Feedback andere angeregt werden.
Da du Fachbüchern vielleicht mehr vertraust als dem, was ich schreibe, hier das gleiche nochmals in anderen Worten:
http://books.google.de/books?id=hrQT-FR ... ie&f=false
Zuletzt geändert von stern am Sa., 04.05.2013, 20:36, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
danke & "verstehe" .. da war die reihenfolge missverständlich; ich dachte, das buch war am anfang. schon klar, dass du das alles weder aufschreiben kannst noch willst .. ist auch ok. die attacken hatten aber mit sicherheit auch (berechtigte) gründe .. fast immer signalisiert uns ja (dankenswerter weise) der körper, wenn was schief läuft .. er "bremst" uns sozusagen und zwingt uns notfalls, alles zu überdenken, weil es SO nicht weitergeht.candle. hat geschrieben:2003 bin ich mit Panikatacken zusammengeklappt. Ich hatte eben Durchfälle bis ich mich nicht mehr auf die Straße traute deswegen. Das wäre echt zuviel das alles aufzuschreiben. Das Buch hatte ich einige Jahre nach der Therapie gelesen und da standen eben auch reichlich Szenen ähnlich meiner Vergangenheit drin, was mich offenbar getriggert hatte. Das war nicht hilfreich.
.. es gibt philosophien die davon ausgehen, dass die seele die lebensziele genau kennt, dem verstand jedoch auschliesslich über den körper signalisiert .. ihm niemals direkt antwortet. sofern wir also auf diese inneren stimmen/gefühle bzw. den körper nicht hören - und mit dem verstand sozusagen in die falsche richtung drängen, werden die (auch psychischen) probleme immer stärker (vor allem durch immer mehr gegendruck). so kann man diese signale eher als hilfreich annehmen, weil sie uns davor schützen gegen die wand zu fahren .. sie als chance annehmen - herausfinden was zu all dem geführt hat .. und .. einen anderen weg nehmen, der sich gut anfühlt; dann werden meist auch die symptome verschwinden. aber das würd jetzt auch den rahmen sprengen, das alles hier genau niederzugriffeln ..
Liebe ExVotoExVoto hat geschrieben:ich habe eine depressive Persönlichkeitsstruktur, und eigentlich alle typischen Merkmale sind bei mir nach wie vor vorhanden, z. B. Hang zum Perfektionismus, Zuverlässigkeit, Entscheidungsschwäche, starke Bezogenheit auf andere, Harmoniebedürftigkeit, Melancholie, um nur einige zu nennen. Mit Ausnahme der Eetscheidungsschwäche kann ich mit allem anderen ganz gut leben, Merkmale gehören zu mir und machen mich aus.
Was sich an ungünstigen Mustern bei mir geändert hat, ist, dass ich mich von Menschen, die mir aufgrund ihres Wesens nicht gut tun, besser abgrenzen kann und insofern besser auf meine Bedürfnisse achte, dass ich mich nicht mehr so leicht ausnützen lasse aus Angst vor Ablehnung, dass ich es nicht mehr jedem Recht machen muss.
So ähnlich würde ich es bei mir auch formulieren. Der innere Motor meiner zwanghaften Persönlichkeitsstruktur (zwanghafter Persönlichkeitsstil plus Zwänge) bleibt vorhanden. Mich abgrenzen und meine Bedürfnisse ausreichend wahrnehmen kann ich mittlerweile auch besser. Das scheinen zwei gut veränderbare Variablen zu sein. Ich ticke aber weiterhin zwanghaft kontrollierend und bemächtigend. Mein ganzer Fokus ist sehr auf diese zwanghafte Macht bzw. Bewältigung des Lebens ausgerichtet. Ich nehme das mittlerweile sehr bewusst wahr, aber ändern kann ich es trotzdem nicht. (@Candle, das würde ich das Hauptmuster bei mir nennen. Ich will Macht und Kontrolle über meine Lebensbereiche.)
Lieben Gruß
elana
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danke! .. ja, ist ja auch eher klar. ob als assoziiert oder dissoziiert wahrgenommen gehört der gesamte musterkomplex trotz allem zur person selbst und nicht zu anderen; ob die das jetzt als störend wahrnehmen oder nicht ist schon wieder was anderes. es gibt ja auch fälle, wo man sehr wohl etwas völlig "normales" denkt und/oder unternimmt .. und "alle" stossen sich daran. das bedeutet noch nicht per se dass dieses verhalten anormal ist, sondern lediglich, dass es nicht den konventionen entsprechen könnt; na und?elana hat geschrieben:Mir ist bei mir und anderen aufgefallen, dass sich nicht wirklich das Hauptmuster ändert, sondern nur der Schauplatz, wo sich immer wieder dasselbe Hauptmuster manifestiert.
.. so ist für mich die zentrale frage nicht, wer anderer was wie wahrnimmt bzw. verurteilt, sondern was du selbst an dir ablehnst weil es (s. weiter oben) ja einerseits nicht von ungefähr kommt und deshalb andererseits auch sinn macht im hinblick auf die geschichte. und so beginnt - wie fast immer bei mir - alles erst mal mit dem zulassen und der aufgabe des widerstands .. dem ende der (eigen)verurteilung und der möglichst beobachtenden betrachtung dessn, was so abgeht. das schafft meist einen eher guten nährboden für erkenntnisse woher das kommt und wofür es einmal "gut" WAR!
psne:
genau! und was ist da dran jetzt "verkehrt"? .. ich vermute fast, dass es einfach nicht gelingt .. weil das eben prinzipiell nicht geht .. über alles immer und überall die kontrolle zu haben.elana hat geschrieben:das würde ich das Hauptmuster bei mir nennen. Ich will Macht und Kontrolle über meine Lebensbereiche.)
Zuletzt geändert von viciente am Sa., 04.05.2013, 20:48, insgesamt 1-mal geändert.
Die Ursache kenne ich nicht. Und was es wohl zu überdenken gäbe? Klar ich kenne diese Lebenssinnsuche, aber mir ging das ja doch relativ gut und ich habe gemacht was ich wollte. Einen Konflikt habe ich dadurch erkannt, habe den aber nicht mit neuen Verhaltensweisen geregelt, sondern einfach erkannt, dann ging es. Das war eben das Durchsetzen gegen den Willen der Eltern seinen eigenen Lebenstraum zu erfüllen, das saß tief- der Konflikt. Dieses Signal hat mich ja gegen die Wand gefahren und ich bin keinesfalls gefühllos. Ich halte inzwischen ein einschneidendes traumatisches Ereignis als etwas anderes wie negative Verhaltensmuster.viciente hat geschrieben: fast immer signalisiert uns ja (dankenswerter weise) der körper, wenn was schief läuft .. er "bremst" uns sozusagen und zwingt uns notfalls, alles zu überdenken, weil es SO nicht weitergeht.
.. es gibt philosophien die davon ausgehen, dass die seele die lebensziele genau kennt, dem verstand jedoch auschliesslich über den körper signalisiert ..
candle
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@stern
Ich weiß, was Ich-Syntonie ist, sonst würde ich den Begriff nicht verwenden. Das Buch habe ich auch, wie noch viele andere zu meiner Problematik.
Es ist sogar so, dass vieles Ich-Syntone bereis ich-dyston geworden ist, trotzdem ändert das nichts, denn ich ticke so. Das ist meine Denkweise, die mich vorantreibt. Deshalb glaube ich nicht, dass sich die Verhaltensmuster auflösen lassen, nur abschwächen und das auch nur mit großer Anstrengung.
Ich weiß, was Ich-Syntonie ist, sonst würde ich den Begriff nicht verwenden. Das Buch habe ich auch, wie noch viele andere zu meiner Problematik.
Es ist sogar so, dass vieles Ich-Syntone bereis ich-dyston geworden ist, trotzdem ändert das nichts, denn ich ticke so. Das ist meine Denkweise, die mich vorantreibt. Deshalb glaube ich nicht, dass sich die Verhaltensmuster auflösen lassen, nur abschwächen und das auch nur mit großer Anstrengung.
Lieben Gruß
elana
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