Ein Leben als Einzelgänger - wirklich so schlimm?
Kleine Zwischenfrage: Wie definiert ihr mittleres Alter? Von wann bis wann soll das sein?
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Genau in dieser Situation bin ich inzwischen. Ich sag ja, aussichtslos. Da kann mein Therapeut noch so sehr anschieben.
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Ich bin eigentlich auch ein passionierter Einzelgänger. Früher war ich sehr beliebt und hab mich sogar nachmittags versteckt, um meine Ruhe zu haben Später fiel es mir dann schwerer, Kontakte zu knüpfen, will sagen: Ich fand es schon irgendwie wichtig, gemocht zu werden. So nach dem Motto: immer eingeladen werden, aber nie hingehen...
Dann hab ich mich völlig zurückgezogen und hatte zwar immer ein paar Alibi-Freundinnen - wobei ich zu Frauen nie ein herzliches Verhältnis haben konnte -, aber wenn ich es mir hätte aussuchen können, wäre ich auf 'meine' griechische Insel gezogen, ganz alleine.
In der Therapie dann die Entdeckung: Mein Einzelgängerdasein ist eigentlich nur auf Angst begründet.
Dann hab ich mich völlig zurückgezogen und hatte zwar immer ein paar Alibi-Freundinnen - wobei ich zu Frauen nie ein herzliches Verhältnis haben konnte -, aber wenn ich es mir hätte aussuchen können, wäre ich auf 'meine' griechische Insel gezogen, ganz alleine.
In der Therapie dann die Entdeckung: Mein Einzelgängerdasein ist eigentlich nur auf Angst begründet.
@ENA
Bezieht sich hier auf mittleres Erwachsenenalter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Erwachsenenalter
Bezieht sich hier auf mittleres Erwachsenenalter:
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Ein Tropfen Liebe hat mehr Bedeutung als ein Ozean von Wissen.
Blaise Pascal
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.. fast - nur .. grossteils!titus2 hat geschrieben:Mein Einzelgängerdasein ist eigentlich nur auf Angst begründet.
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Dass mag schon stimmen.viciente hat geschrieben: was letztendlich dann noch mehr zum rückzug/abgrenzung führt .. bis man tatsächlich auch zu viel interpretiert .. und weltfremd werden kann. dann geht NIX mehr, denn dann nimmt man alles im aussen nur mehr als bescheuert wahr.
Viele große Philosophen habe z.b. auch ein sehr zurückgezogenes Leben geführt und dies auch als Erfüllung bzw. als notwendig erachtet um sich selbst zu finden.
Ich finde dass mir meine Jahre im Selbststudium auch ziemlich gut getan haben aber ich weiß dass ich nicht ewig so weitermachen sollte denn es kann auch mitunter ganz schön deprimierend sein.
Geändert.
Zuletzt geändert von Schlampowski am Di., 16.04.2013, 21:16, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn der Mensch kein ewiges Gewissen hätte, das Große und das Geringe, aus dem Strudel dunkler Leidenschaften hervorbrächte, wenn darunter sich die bodenlose, durch nichts zu füllende Leere verberge - was wäre dann das Leben anderes als Verzweiflung?
Na, aber nicht alle Mainstream-Aussteiger waren zuvor Einzelgänger; oft ist die Idee ja innerhalb einer Clique etc. entstanden.
Ich finde, man sollte das nicht so vermischen.
Hier im TE ist es ja auch so, dass eine grundsätzliche Zufriedenheit mit dem gesellschaftlichen Leben besteht.
Ich finde, man sollte das nicht so vermischen.
Hier im TE ist es ja auch so, dass eine grundsätzliche Zufriedenheit mit dem gesellschaftlichen Leben besteht.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
.. ein möglicher weg da wieder raus ist, sich stück für stück das dauernde (ver)urteilen abzugewöhnen, und vor allem zum beobachter zu werden; auch bei sich selbst. dann transformiert sich u.a. das urteil, dass alle einen knacks haben in so fragen wie z.b. .. "weshalb macht jemand sowas?" .. wozu sind wir so? dann hört man auf, andere von oben herab zu sehen und sich damit selbst quasi drüber zu stellen und sich auch als getrennt zu erleben.sandrin hat geschrieben:Genau in dieser Situation bin ich inzwischen. Ich sag ja, aussichtslos. Da kann mein Therapeut noch so sehr anschieben.
.. manchmal fühlen wir uns ja nur (relativ) besser, weil wir zumindest meinen anderen ginge es schlechter; deswegen machen sich ja menschen auch gegenseitig runter. wenn sie sich dann als gewinner vorkommen glauben sie, es ginge ihnen besser .. aber das ist eben nur relativ; tatsächlich geht es ihnen nicht besser, sondern anderen schlechter .. womit es nur verlierer gibt.
.. von dem allem mal abgesehen .. wenn jemand tatsächlich schon so reif und abgeklärt ist, den wahn-sinn auf der welt zu erkennen und zu durchschauen .. dann hindert ja auch nix dran, das im allgemeinen interesse zu teilen .. hinauszutragen .. und es selbst anders zu machen. das aber wieder nicht missionierend und herablassend, sondern von verständnis getragen.
.. solange DU aber damit zufrieden und glücklich bist wie es ist, ist alles das ja sowieso kein "problem".
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Warum dann der Rückzug? Es macht irgendwie nur Sinn wenn ich mich von der Gesellschaft zurückziehe dass ich auch ein Problem mit eben jener habe.biber hat geschrieben:
Hier im TE ist es ja auch so, dass eine grundsätzliche Zufriedenheit mit dem gesellschaftlichen Leben besteht.
Wenn der Mensch kein ewiges Gewissen hätte, das Große und das Geringe, aus dem Strudel dunkler Leidenschaften hervorbrächte, wenn darunter sich die bodenlose, durch nichts zu füllende Leere verberge - was wäre dann das Leben anderes als Verzweiflung?
Das ist bei mir definitiv auch der Fall. Darum geht es ja, mich vor Enttäuschungen zu schützen und mich auf mich selbst zu besinnen.titus2 hat geschrieben: In der Therapie dann die Entdeckung: Mein Einzelgängerdasein ist eigentlich nur auf Angst begründet.
genau SO kams mir auch vor, deshalb die vielen worte; es geht da dann aber eben weniger - wie eingangs von dir gefragt - darum, ob das jetzt schlimm oder verkehrt ist, sondern nur, ob es für DICH gut ist auf dauer. kann ja auch sein, dass durch diesen prozess der selbstfindung in 2 wochen oder 4 monaten alles ganz anders ausschaut. wenn andere daran zu zerren versuchen wirds eher kontraproduktiv .. sich zu schützen und raum zur selbstfindung zu schaffen ist ja wichtig und gut .. manche haben eher probleme damit, weil sie grade das gar nicht können. sie führen dann oft keine fruchtbaren beziehungen, sondern torkeln von abhängigkeit zu abhängigkeit .. nicht schön.sandrin hat geschrieben:Das ist bei mir definitiv auch der Fall. Darum geht es ja, mich vor Enttäuschungen zu schützen und mich auf mich selbst zu besinnen.
.. noch kurz ein bild zum "rückzug": stell dir vor, du mauerst um dich einen turm aus dicken steinen; stein für stein baust du auf den anderen .. du siehst zwar noch nach draussen - und andere sehen dich, aber er ist bald hoch genug um nicht bezwingbar zu sein. während du weiterbaust, wird er langsam fertig .. und kaum noch jemand kann dich sehen .. selbst die exaktesten pfeile erreichen dich nicht mehr. auch sparst du dir das rausschiessen - wird überflüssig. und dann bist du fertig. ein paar endsteine lässt du weg, damit noch ein rest licht in den turm fällt.
.. die angreifer verziehen sich, weil sie die aussichtslosigkeit der lage erkennen. einige zeit vergeht .. und es ziehen freundliche leute vorbei .. sie sehen dich gar nicht .. und du siehst sie auch nicht. jetzt fühlst du dich ganz sicher und bist unangreifbar .. und merkst, dass zwar kein angriff dich erreicht, du selbst aber überhaupt nicht mehr erreicht werden kannst .. ja viel mehr auch leider gar nicht mehr sehen kannst, was draussen überhaupt vorgeht. nachdem das auch nicht so lustig ist, beginnst du deinen turm zurückzubauen .. du machst ihn etwas niedriger, offener, machst kleine fenster rein und eine zugbrücke. jetzt bist du zwar immer noch geschützt, siehst jedoch, was draussen vorgeht und kannst dich frei entscheiden, wann du für wen die zugbrücke runterlässt ....... der turm musste wohl erst mal so gebaut werden, um die erfahrung machen zu können, wie viel zu viel und wie wenig genug ist, damit man auch noch leben kann.
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Sandrin, frag mich bitte nicht, woher ich das weiß, aber: Es ist der falsche Weg...
Erstaunlicherweise gehe ich mit dem Thema unverkrampfter um, seitdem mein Therapeut mir erklärt hat, dass das Alleineseinwollen nicht schlimm sei, dass es aber eine freiwillige Entscheidung sein muss und dass das Alleinesein aus Angst - und sei sie auch noch so gut versteckt und in Schach gehalten - kein Weg zum Glück ist.
Erstaunlicherweise gehe ich mit dem Thema unverkrampfter um, seitdem mein Therapeut mir erklärt hat, dass das Alleineseinwollen nicht schlimm sei, dass es aber eine freiwillige Entscheidung sein muss und dass das Alleinesein aus Angst - und sei sie auch noch so gut versteckt und in Schach gehalten - kein Weg zum Glück ist.
ich bemühe mal den alten freud mit seinen fehlleistungen und stell was in den raum:sandrin hat geschrieben:
Im Laufe der Zeit habe ich mich mit dem Status des Alleinseins engagiert.
mit arrangieren verbinde ich einen akt des mehr oder weniger passiven anpassens an eine bestimmte situation
mit engagieren verbinde ich etwas aktives. Bewußte arbeit in eine bestimmte richtung um etwas bestimmtes zu erreichen
.. ich hab irgend wie den verdacht, dass ersteres gemeint war!
ja, gemeint war es bestimmt. aber geschrieben ist dann doch was anderes, und ich glaub halt nicht, dass das ganz von ungefähr kommt.viciente hat geschrieben: .. ich hab irgend wie den verdacht, dass ersteres gemeint war!
worauf ich hinweisen möchte ist der unterschied, den es macht ein leben als einzelgänger zu akzeptieren (arrangieren), weil die situation halt so ist, wie sie ist, und die vorteile des einzelgängertums die nachteile überwiegen
oder sich um ein leben als einzelgänger zu bemühen (engagieren), DAMIT keine unangenehme situation eintreten kann.
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