Ehrlichkeit von Seiten des Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Sufragette
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Beitrag Sa., 16.02.2013, 16:46

Hallo Candle,

nein, ich werde die Therapie natürlich auf keinen Fall abbrechen wegen so was. Dafür hab ich sie viel zu lieb. Ich wüsste nicht wo ich sonst so eine gute und engagierte Therapeutin herbekommen sollte.

Nein, ich hätte mich tatsächlich nicht an den Plan gehalten, wenn ich gewusst hätte, dass andere dadurch mega viel zugenommen haben. Ich hätte ihn wahrscheinlich trotzdem gemacht, aber wäre schon hier und da ein bisschen abgewichen von dem, was da an der Menge von Essen drinsteht (das mache ich jetzt, wo ich weiß wie dick man davon wird ja auch).
Vielleicht war auch die ganze Idee mit dem Essplan falsch, vielleicht finden wir auch einen komplett anderen weg...mal schauen.
Um auf deine Frage zurückzukommen: Ja, sie hat mich wissentlich belogen, weil sie genug Klientinnen hat, von denen sie zu dem Zeitpunkt wusste, dass diese zugenommen haben. Eine kleine Warnung hätte mir damals ehrlich gesagt auch gereicht.

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candle.
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Beitrag Sa., 16.02.2013, 16:51

Ich wollte nur mal wissen, ob du nicht von alleine auf die Idee gekommen bist, dass du zunehmen wirst oder könntest, weil das doch eigentlich logisch ist- jedenfalls für mich, dann wäre es keine Lüge, nur die Voraussetzung des Therapeuten, dass du darum wissen könntest eigentlich. War jetzt nur mal mein Ansatz.

LG candle
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stern
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Beitrag Sa., 16.02.2013, 17:15

Für was genau hat sie denn die Verantwortung übernommen... verstehe ich nicht ganz. Denn das wäre ähnlich witzlos, wie wenn jemand sagen würde: ich übernehme für deine Leben die Verantwortung - wenn ich diejenige bin, die die Konsequenzen trägt.

Und wenn du jetzt Normalgewicht hast, geht es vielleicht darum, das jetzt zu halten (bei einigermaßen normalem Essverhalten). Dass kann man dann dauerhaft eh nicht durch Pläne vorgeben, weil das muss man selbst lernen.

In der Klinik waren anfangs (so wie ich das mitbekommen habe) bei ES auch Pläne einzuhalten - ohne wenn und aber. Aber später waren Patienten in der Zusammenstellung wieder freier, um (beim Essen mit anderen) mehr Gespür zu bekommen, was normal ist... mit mehr Eigenverantwortung, darauf zu achten.

Davon abgesehen kann man anhand eines Planes individuell eh schwer sagen, wie sich das auswirkt. Nur wenn du untergewicht warst, dann geht es kaum ohne Zunahme und normalisierung des Essverhaltens... denn du wolltest/willst ja aus der ES raus. Also ist es eh nur bedingt sinnig, um eine paar kg zu streiten.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Sufragette
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Beitrag Sa., 16.02.2013, 17:39

@stern: Ja, das mit der Verantwortung habe ich ja auch nicht verstanden.

@candle: Naja, der Plan enthält viele gesunde Dinge, viel Obst, Gemüse und Eiweisprodukte. Da ich wusste, dass dieser von professionellen Menschen erstellt wurde, war ich mir nicht ganz sicher, ob man da auch zunehmen wird, deswegen habe ich nachgefragt.

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peppermint patty
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Beitrag Sa., 16.02.2013, 17:51

Hallo,

magst Du denn Deine ES überhaupt in den Griff bekommen? Oder willst Du lieber untergewichtig bleiben? Also was willst DU eigentlich? Denn vielleicht "arbeitet" ihr auch aneinander vorbei?

LG
pp

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Thread-EröffnerIn
Sufragette
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Beitrag Sa., 16.02.2013, 18:01

Ich war früher stark übergewichtig, dann leicht untergewichtig, BIN jetzt normalgewichtig und MÖCHTE auf keinen Fall übergewichtig werden. Ist das so schwer nachzuvollziehen?
Habe ich nicht auch trotz einer ES das Recht zu sagen, ja, obwohl ich etwas ändern möchte, möchte ich nicht in das Leben zurück, dass mitunter meine ES erst ausgelöst hat!? Nur weil man etwas ändern will, heißt das ja nicht, dass man selbst nichts mehr bestimmen darf, oder?
Nein, wir arbeiten eigentlich immer sehr gut zusammen, außer bis jetzt eben, deswegen wirft mich das ja auch so aus der Bahn...

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peppermint patty
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Beitrag Sa., 16.02.2013, 18:10

Hi,

nicht aufregen, wie Du siehst habe ich nur Fragen gestellt.

Und die dienen ausschließlich zum Überdenken Deiner/Eurer Situation.

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Launebär
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Beiträge: 249

Beitrag Sa., 16.02.2013, 20:11

Hallo nochmal Sufragette!

Ein schlechtes Gewissen brauchst du gegenüber deiner Therapeutin nicht zu haben! Du hast doch nichts falsch gemacht! Du darfst kritisch sein, hinterfragen, bei ihr nachfragen, warum sie was sagt, ich find das ist dein gutes Recht! Denn damit umzugehen, das liegt in der Verantwortung deiner Therapeutin. Und dadurch nimmst du dich, deine Bedürfnisse und deine Gefühle ernst und das finde ich etwas vom Wichtigsten!

Ich kann dich verstehen, dass du grosse Angst vor dem zunehmen hast. Meine Gedanken waren dazu: (sag mir wenn ich falsch liege, ja?): Deine Therapeutin hat dir einen Essplan gegeben und sich gewünscht, dass du dich danach ernährst. Wenn du nun in deinem Heilungsprozess, was dein Essverhalten anbelangt, schon etwas weiter wärst, so wäre vielleicht eine leichte Gewichtszunahme nicht so schlimm für dich gewesen. Aber du bist vielleicht in diesem Moment noch nicht so weit und da ist dir das Risiko einer Gewichtszunahme einfach zu gross, und du möchtest das Risiko genau einschätzen können. Deine Therapeutin hat sich vielleicht wiederum gedacht, dass du vielleicht durch den Essplan merkst, dass nichts schlimmes passiert, wenn man sich "normal" ernährt.

Viele Grüsse Launebär!

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