Wie vor Ausbeutung schützen?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Hiob
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Beitrag Mo., 04.03.2013, 12:17

Meinst du, ich sollte mich aktuell krankschreiben lassen und aus dieser Position was Neues suchen?
Nö, kündigen und in die Privatinsolvenz gehen.
Sobald man dir dann wieder eine Chance gibt, für dich und nicht für die Schulden zu arbeiten, kannst du doch wieder voll durchstarten. Andernfalls arbeitest du weiterhin für die anderen und deine ganze Aufmerksamkeit gilt der Aufrechterhaltung deiner Versklavung.

Ist aber nur ein Vorschlag, man kann andere Prioritäten setzen, im Leben.
Vielen Menschen gibt diese Lebensweise Sinn und Halt, sie wissen, wofür sie leben. Auch das kann man natürlich mögen.

Hiob

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Tamila
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Beitrag Mo., 04.03.2013, 12:27

Hallo Hiob,

danke dir für die Antwort. Ja, das wäre das Richtige, auch aus meiner Sicht, aber erst mal nur
theoretisch.
Das was du schreibst, mit Aufrechterhaltung meiner Versklavung ist absolut richtig.
Ich habe aber tausend Ängste....was passiert dann?
Wird das Arbeitsamt mir eine Sperre für Arbeitslosengeld verpassen?
Wird mir in der Privatinsolvenz vorgeworfen oder diese gar verweigert, weil ich meinen Job
gekündigt habe? Ich werde mein Auto verlieren und bin für Jobsuche nicht mehr mobil genug.
Ich müsste beim neuen Arbeitgeber angeben, dass ich in Insolvenz bin.
Ich hab keine Ahnung, was passiert, wenn mein überzogenes Girokonto dann angepfändet wird
und ich dann meine Miete womöglich nicht mal mehr zahlen kann...

Mein Sohn ist seit längerer Zeit schon instabil und will die Schule kurz vor dem Abschluss
schmeißen. Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst anfangen soll mit Beratung oder wo ich anfange
meine Situation in den Griff zu kriegen.

Es ist doch wirklich nicht zu fassen, aber ich habe gar keine Chance: entweder werde ich im Job
ausgebeutet oder ich werde privat große Probleme haben. Ich sehe gar keine wirkliche Lösung in dem
Ganzen. Ganz ehrlich. Mir gehts echt schlecht.

Das allerallerschlimmste ist für mich aktuell, dass alle meine Bemühungen, mir zu helfen, meinem Sohn
zu helfen, zu arbeiten, mich aufzuopfern, absolut nichts gebracht haben, im Gegenteil ich stehe nun mit
noch mehr Schulden da, als vorher! Ist doch nicht zu fassen, oder?

LG eine verzweifelte Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

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Orchideee
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Beitrag Sa., 09.03.2013, 10:05

Es ist doch wirklich nicht zu fassen, aber ich habe gar keine Chance: entweder werde ich im Job
ausgebeutet oder ich werde privat große Probleme haben.
Wenn Du es schon so siehst, dann hast Du ja nichts menr zu verlieren in der Arbeit auf den Tisch zu hauen und wenigstens mal zu versuchen, dass Du nicht ausgebeutet wirst. Leider leider gehören in gewissen Ansätzen 2 dazu (ja das sagt eine Betroffene).

Und dann solltest Du mal in Dich reinhören, denn ich verrate Dir wer Dir eine Antwort auf Deine Fragen geben kann. Ist es die Auszeut oder eben nicht im Moment.
Nur Du und kein anderer kann das

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Tamila
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Beitrag Sa., 09.03.2013, 10:15

Hallo Orchidee!

Es ist ja eigentlich dein Thread und ich freue mich trotzdem, dass ich daran teilhaben darf.
Also bei mir gabs jetzt eine Aussprache, die wohl schon für die nächste zeit zumindest gut funktionieren dürfte. Was mich nicht hindert, nun am weitersehen nach anderen Stellen zu arbeiten. Allerdings hab ich
mich entschieden das aus einer festen Stelle heraus zu tun und die anderen sozial-finanziellen Themen damit mir zu ersparen. Ob das wirklich so klappen wird.....mal sehen wie es im Job weitergeht im Alltag.

Und du? Wie geht es dir mit "deiner" Ausbeutungssituation?

LG Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

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Orchideee
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Beitrag Sa., 09.03.2013, 18:20

kein Problem
mich entschieden das aus einer festen Stelle heraus zu tun und die anderen sozial-finanziellen Themen damit mir zu ersparen.
schau und damit bist Du viel weiter als die meisten und als Du denkst. Viele werden nun wieder auf mich schimpfen, aber zum Amt rennen und abkassieren ist echt der letzte Ausweg.

Ich habe auch einen Ausweg gefunden (möchte ich hier nicht erzählen) und wenn es so nicht besser wird, werde ich eine Auszeit nehmen bis ich wieder "sortiert" bin und die Kraft habe mich gegen Ausbeuter und Co zu wehren und zwar täglich. Und dazu bin ich auch nicht 100% gesund, aber eine schrittweise Genesung ist auch ohne Amt und Harz 4 und Co vielleicht möglich. Du siehst ja wir sind beide in kürze einen Riesenschritt weiter gekommen.

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Orchideee
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Beitrag Mo., 11.03.2013, 18:39

Hallo
Auch wenn man Entscheidungen selbst treffen muss. Ich habe die Wahl zu bleiben wo es chaotisch ist –ich aber von den Aufgaben sehr gut passe. Eine andere Möglichkeit da passt es fachlich nicht so 100%, aber es scheint einen viel klareren Ablauf zu geben und auch weniger Stress. Ich muss mich eigentlich heute noch entscheiden.

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Tamila
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Beitrag Mo., 11.03.2013, 21:28

liebe orchidee,

nimm das, das einen weiteren Burn-out verhindert. Deine Gesundheit ist wichtig!

Hätte ich heute die Wahl, ich würde das andere neue nehmen, wo ich von den Aufgaben vielleicht nicht so passe, aber alles stressfreier wäre. Es sei denn, es könnte ein Trugschluss sein, also ich würde schon gründlich in mich gehen....sonst fängt am neuen Ort alles wieder von vorne an. Dann hätte es weniger Sinn gemacht.

Alles Gute für die Entscheidung!!!!!!!! Am besten auch mit dem Gefühl entscheiden und nicht nur vom Kopf aus....(das sagt die Richtige.... )...

Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

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Hiob
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Beitrag Di., 12.03.2013, 16:58

von Orchidee an Memory: siehst ja wir sind beide in kürze einen Riesenschritt weiter gekommen.
*fröhlich kucke*
Das find ich schön.

Hiob

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Orchideee
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Beitrag Di., 12.03.2013, 20:53

Ach Hiob, was hast Du geschafft in Deinem Leben und warum bist Du hier auf der Seite? Über andere kann sich keiner Stellen der selbst unten ist.

Danke, memory. Leider kann ich mich nicht entscheiden. Es kann mir keiner sagen, dass es dort besser und stressfreier ist. Ich habe die neue Stelle in einer stressigen Situation an Land gezogen und Strass zieht Stress an. Es könnte auch sein, dass ich dort noch unglücklicher werde, weil die Aufgaben nicht passen. Und wer sagt mir, dass der andere keinen Psychoterror-Missbrauch veranstaltet? Scheisse ich weiß nciht was ich machen soll. Ich wollte doch einfach Geld verdienen und leben.

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Tamila
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Beitrag Di., 12.03.2013, 21:29

Den Satz an Hiob hab ich jetzt nicht ganz verstanden...ich habe eher gemeint, er hat es gut gemeint und sich gefreut über unsere Fortschritte.

Orchidee ich kann dich gut verstehen, dass du Angst hast vor einer solchen Entscheidung....mir würde es wahrscheinlich genauso gehen. Wenn es natürlich nicht abzusehen ist, ob es genausoviel Stress macht, dann ist ein Wechsel ja wirklich nicht zielführend.
Da deine aktuelle Stelle ja befristet ist, musst du dann ja eh wechseln irgendwann nehme ich an. Wenn es solange für dich psychisch und körperlich ok ist, dann würde ich bleiben.

Ich weiß auch nicht, ob Stress IMMER Stress anzieht. Manchmal -wenn man schon dazugelernt hat- dann kann es auch anders werden.
Es wäre ja eine Liste möglich, mit Vor- und Nachteilen beider Jobs ... oder vielleicht kannst du mal "probearbeiten" und reinschnuppern. Das eigene erste Gefühl trügt ja oft nicht.
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

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Orchideee
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Beitrag Di., 12.03.2013, 22:12

Danke.

Achso dachte Hiob meint es ironisch. Dann entschuldige.
Es wäre ja eine Liste möglich, mit Vor- und Nachteilen beider Jobs ...
oder vielleicht kannst du mal "probearbeiten" und reinschnuppern. Das eigene erste Gefühl trügt ja oft nicht.
„reingeschnuppert habe ich schon und ich habe schon deutlich gespürt, dass sie wen suchen weil es brennt und extrem Not am Mann ist. Ich will aber arbeiten um zu leben und fertig. Zudem ist der Aufgabenbereich weniger spannend und könnte auch langweilig werden-also stressig und doch fad.

Aktuell sind zumindest die Aufgaben spannend , aber Stress, Chaos und die Chefin die ausbeutet und Terror macht wo es geht.

ABER mir kann keiner sagen wie es mit dem anderen Chef wäre. Wenn er dann auch mit Druck a la „wenn dies und das nicht passiert kündige ich“ kommt, dann komme ich nicht nur vom Regen in die Traufe , sondern dann ist es gelaufen, da ich denke, dass die neue Aufgabe wenig Spaß macht.

Also es wäre wie wenn ein Anwalt der auf Familienrecht spezialisiert ist plötzlich ohne Erfahrung auf dem Gebiet zu Anwalt für Vertragsrecht wechselt und sich da wenig auskennt und es ihm auch weniger Spaß macht.

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Ratlosigkeit
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Beitrag Mi., 13.03.2013, 07:14

Wenn ich recht verstehe, hast du nur die Möglichkeiten, entweder im jetzigen Zustand zu verbleiben und zu schauen, ob du dort deine Situation verbessern kannst oder zu gehen, wobei du aber keine Garantie hast, dass es dort besser wird - aber eventuell besteht eine Chance auf Verbesserung (kannst Du nicht wissen).

Der Punkt ist: Mit welcher der beiden Situationen kommst Du persönlich besser klar? Liegt es dir mehr am Bekannten zu arbeiten oder etwas Neues, Unbekanntes zu riskieren?

Ich fürchte nämlich, das "Geld verdienen und leben", das gibts heute nicht mehr. Alles ist auf turbo geschaltet. Sogar Jobs, die noch vor 20 Jahren als "gemütlich" galten sind heute... naja. Gefährliche Entwicklung.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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Tamila
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Beitrag Mi., 13.03.2013, 20:24

Na, dann hast du dich ja besser entscheiden können, als du selbst dachtest!
Ich wünsche dir viel Glück bei der weiteren Suche nach vielleicht besseren Möglichkeiten.

Ja, Ratlosigkeit, ich finde auch, dass der Kurs "schneller, härter, besser" absolut Fehl am
Platze ist für die Menschen. Das kann einfach nicht gut gehen. Leider hat die Politik keinen
Mut sich auf Neues einzulassen. Ich wäre z.B. schon neugierig, wie es wäre, ein "Grundein-
kommen" zu bekommen und dann noch dazuverdienen, wer mag.
Es gibt so viele neue Ideen, aber wir Menschen sind so sehr an der Gewohnheit fest und haben
da keinen Mut. Ich glaube, dass dieser "Turbotrend" sehr viel von dem Wirtschaftsdenken ausgeht.
Überall angebliches Qualitätsmanagement, dass oft unrealistisch ist.
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

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Orchideee
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Beitrag Do., 14.03.2013, 20:20

Ich fürchte nämlich, das "Geld verdienen und leben", das gibts heute nicht mehr. Alles ist auf turbo geschaltet. Sogar Jobs, die noch vor 20 Jahren als "gemütlich" galten sind heute... naja. Gefährliche Entwicklung.
Danke das hat mir geholfen. Leider schwanke ich noch immer. Aktuell ist der Chef einfach nicht auszuhalten und der neue hat einen wesentlich besseren Ruf. Ob das reicht so eine Entscheidung zu treffen???!! Nur weiß ich, dass ich die aktuelle Psychotante nicht mehr aushalte.


Hat wer eine Idee wie ich mich bei der Entscheidungsfinung selbst unterstützen kann? Eine +/- Liste habe ich schon erstellt.

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Ratlosigkeit
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Beitrag Do., 14.03.2013, 21:05

Ich würde mich immer für den Job entscheiden, wo es die spannenderen und interessanteren Aufgaben gibt. Weil da kann man was draus machen, sich trotz allem selber damit wohl(er) fühlen und oft sogar den miesesten Chef entwaffnen, wenn man was zu bieten hat.
Ich stelle mir nichts schrecklicher vor, als eine uninteressante Aufgabe im Turbomodus durchziehen zu müssen. Das macht echt keinen Spaß.
Also so ticke ich.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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