Lesezirkel: 'Der Klavierstimmer' von Pascal Mercier

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Fundevogel
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 22:18

Ich habe mal irgendwo gelesen, daß die Kunst des Schreibens im Detail liegt.


Daß die Schilderung von Details
Authentizität bringt und Lebendigkeit und Stimmung.

Ich habe auch gelesen, daß man schlechte Literatur
an zu vielen Adjektiva/Eigenschaftswörtern erkennt.
Oder an den falschen, standardmäßigen.

Da gab es eine Stelle in dem Buch, die mich daran erinnert hat, an diese Detailfragen.
Als Patricia zum ersten Mal seit Jahren wieder das Elternhaus betritt
und wie diese Eintrittshalle geschildert wird und die weiteren Räume des Hauses.

Mit allen Sinnen, sehen, hören, fühlen, riechen.
Man sieht wie es dort aussieht und man fühlt sich,
wie sich Patricia gerade fühlt und auch,
wie früher die Stimmung in diesem Haus war. (S. 140f.)

Das Haus wirkt leer, groß, museal. Man friert immer darin.
Die roten Kacheln haben "ein besonderes, provencalisches Rot", der große Gong "mit dem Jeanette in den ersten Jahren zum Essen rief", der "hohe Spiegel in der Goldfassung". DER Spiegel. Es ist still. Totenstill im Haus.
Sie geht durchs Haus und man sieht es mit ihren Augen.

***

Ich mag auch die Begeisterung des Vaters für seinen Beruf, das Klavierstimmen.
Er ist nicht nur ein verhinderter Opernkomponist, sondern ein erfolgreicher und talentierter Klavierstimmer. Er ist einzigartig gut in seinem Beruf und er liebt ihn.

Ich mag es, wenn Menschen so begeistert sind von etwas.
Da gibt es eine Passage in dem Buch, in dem diese Begeisterung des Vaters für Klaviere beschrieben wird und zwar anhand seines Verhältnisses zu Holz.

Und wie er unterschiedliche Hölzer nicht nur durch Augenschein, sondern auch durch Geruch unterscheiden konnte. Und wie er durch Hand auflegen, sagen konnte, ob das Holz wirklich trocken ist.

Die Auflistung über die unterschiedlichen Teile eines Klaviers und die dafür benötigten Hölzer soll diese Begeisterung und Liebe zum Detail ausdrücken nehme ich an (S. 130f.)

[Frage am Rande: Drückt sich Begeisterung eigentlich immer durch Liebe zum Detail aus oder wodurch eigentlich? Muß ich mir merken, Begeisterung ist ein spannendes Thema.]

Zuckerahorn - für Mechanikteile
Sitka-Fichte (hell, dichtfaserig) - für Resonanzböden
Zuckerpinie (harzhaltig) - für Resonanzbodenrippen
Bergahorn - für Rahmen und Stege
Vogelkirsche (amerikanisch), Walnußbaumholz (schwarz), Mahagoni - Gehäuse
Gelbbirke - für die Füße
Tulpenbaum - für Deckel, Tastendeckel und Notenpulte


Also ich hab nicht gewußt, daß ein Klavier aus so vielen verschiedenen Hölzern besteht.
Und Birken hab ich schon gekannt, aber es muß natürlich Gelbbirke sein
und die Pinie aus Zucker...
Fundevogel

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Blossom
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 22:24

da ist ja noch jemand

das mit den Klavierhölzern fand ich auch megaspannend.
Wow, ja.

Und wie er die Leute beim Klavierkauf oder Stimmen durch seine Art irritiert zurücklässt.

Boa, und als die Frau, die die Oper für Patrice auf dem Klavier spielt ihm sagt, er war ein ganz normaler Hobby-Musiker, begabt schon, aber mehr halt auch nicht

Und diese Anerkennung von der Welt zu wollen.
Und da in dem Buch - in den vielen Farben zu unterstreichen.

Also die Vaterfigur berührt mich, in ihrem Scheitern.

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Blossom
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 22:27

@ Fundevogel

Auf so stilistische Sachen, wie man was erzeugt und so, und was als "gut'" gilt und was nicht - darauf kann ich nicht eingehen, da weiß ich zu wenig zu.
Aber bestimmt auch ein spannendes Thema.

Und das Thema Begeisterung?
Hm. Ich glaube, ich bin ganz schnell von was begeistert, aber das kann so ein seltsames Eigenleben entwickeln und dann überschlägt sich die Begeisterung, ist noch wenig konkret und ausgeformt und auf ganz konkrete Sachen halt bezogen, so dass ich das auch "halten" kann.

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Fundevogel
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 22:31

Hallo Blossom,

freut mich, daß du doch noch heute reinschaust.

Was du über das Buch geschrieben hast, hat mich berührt;
man spürt durch deine Worte, wie nahe es dir ging.

Daß der Inhalt des Buches zu einem Film in dir geworden ist.
Bilder entstanden sind.


Deine Anregung, hier Raum zu haben und die nächsten zwei Wochen bis zum nächsten Abschnitt des Buches weiter zu schreiben finde ich sehr gut und möchte ich gerne aufgreifen.
Das Durcheinanderschreiben hat heute ohnehin nicht stattgefunden, lassen wir uns einfach noch mehr Zeit dafür.

Ja, Blossom und der Mißerfolg des Vaters - also was da Erfolg und Mißerfolg eigentlich ist.... Das ist auch so ein Thema. Und warum er gescheitert ist und ob überhaupt? Ich glaub, da ist noch einiges ungeklärt. Und die Mutter, die hat glaub ich einen größeren Anteil an der ganzen Sache (und das Morphium und die Zigaretten und der Sohn....).

Ich bin dann auch schon müde und geh dann mal schlafen.
Fundevogel

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Blossom
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 22:33

Die Frage, ob es ein Scheitern ist, letztendlich, habe ich mir noch gar nicht gestellt.
Ich finde, die ganze Figur des Vaters (mit dem Ende, dass er gemordet hat) drückt für mich irgendwie schon Scheitern aus.
Aber ich bin interessiert da mehr zu zu hören, über deine Ansicht.

Gute Nacht, Fundevogel, freut mich, dich hier noch angetroffen zu haben. (Und danke für deine Organisation hier.)

Blossom.
Zuletzt geändert von Blossom am Mo., 21.01.2013, 22:37, insgesamt 2-mal geändert.

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stilleswasser
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 22:35

da ich etwas später zum buchclub dazu gestoßen bin, bin ich auch noch nicht so weit wie ihr und hab das ziel auch nicht erreicht. ich bin gerade auf seite 113.

ich muss sagen, dass ich mich auch ein wenig schwer tue mit dem buch. wie ich schon im anderen thread schrieb (tut mir leid, dass ich da schon zu viel gesagt haben, war mir nicht klar, dass es so strikt gehandhabt wird, dass man noch nichts sagt - also verzeiht mir ), komme ich gedanklich nicht so mit. ich hab anfangs nicht gemerkt, dass da zwei verschiedenen personen erzählen. ich habs im kopf jetzt immer noch nicht klar, wer noch lebt und wer wo wohnt und was in der gegenwart gerade passiert. diese ständige hin- und her geswitche nervt mich. ich überseh scheinbar die zeichen, dass jetzt ein wechsel stattfindet.
ich bin aber auch mehr der typ "konsument" und lese ohne 100% zu denken dadurch steige ich gar nicht richtig in die geschichte ein und verpasse wohl einiges bzw. fühle nicht oder nur wenig mit.
einerseits finde ich es schön, dass er so detaliert schreibt, andererseits finde ich es schon "too much". ich hab gerne mehr action in der gegenwart, mehr wirkliche dialoge.

die idee des buchclubs finde ich toll. ich erhoffe mir, dass ich lerne mehr in die geschichten einzusteigen. sensibler zu werden und dadurch mehr vom schreib- und erzählstil und somit auch von der geschichte mitzubekommen. eure gedanken find ich ganz interessant.

stilleswasser
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Blossom
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 22:41

Hallo stilleswasser,

ich musste mich beim Lesen auch ganz arg konzentrieren und viele Sätze mehrmals lesen.
Bei manchen Sachen hatte ich auch echt ein Fragezeichen im Kopf, was jetzt wie und wann in welcher Reihenfolge passiert ist und wann Patrice und Patricia sich zum ersten Mal getrennt haben und wann wer wieder wie in Berlin in dem Haus gelebt hat.

Aber ich habe gemerkt, wenn ich mich da reinknie und nochmal lese, dann erschließt es sich mir irgendwann. Was sich nicht erschließen lässt, da versuchte ich noch "dahinter" zu kommen.
Aber es war schon ein sehr bewusst lesen müssen und wie ein Rätsel teilweise, eine kniffelige Aufgabe und sie hat meine volle Aufmerksamkeit gefordert.

Aber - es hat mir dann auch Spaß gemacht, weil ich habe gemerkt, es fügt sich in mir irgendwie zusammen und ich bekomme die Infos die ich brauche. Und das fand ich dann schon wieder echt toll, dass es einem nicht so einfach gemacht wird, ich fand das spannend und eine Herausforderung. Ich fand dann auch spannend, dass jemand so eine Geschichte spinnen kann, die so viele Handlungsstränge hat, ohne dass es unschlüssig wird.

Aber ich kann deine Sichtweise nachvollziehen.

Gruß, Blossom

jetzt auch wieder "off", glaube ich.


leberblümchen
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 22:57

Ich finde das total interessant, dass sich so viele Menschen schwer tun damit. Denn ich kenne dieses Phänomen von mir - Sätze mehrmals lesen müssen, keinen Zugang finden. Und hier ist es ganz anders! Wenn jetzt hier nicht so häufig geschrieben worden wäre, dass das Buch irgendwie 'schwer' ist, dann würd ich denken: "Hey, das liest sich aber einfach". Nun aber wird mir klar, wie sehr die Stimmung des Lesers mit der Frage zusammenhängt, ob man einen Zugang findet. Ich bin immer ganz aufgeregt, wenn ich es lese, so, als würde ich mich mit einer vertrauten Freundin treffen, um Geheimnisse auszutauschen.

Da frag ich mich: Liegt das nur daran, dass ich selbst das gerade durchmache, die Frage von Trennung und Verschmelzung - freilich mit anderen Beteiligten...? Ich vermute ganz stark, dass das so ist.

Leider hab ich mir keine Notizen gemacht, sondern 'nur' gelesen - und nun bin ich natürlich nicht vorbereitet, 'richtig' mit dem Text zu arbeiten. Es gab einige Stellen, bei denen ich mir dachte: "Wow!" - und nun finde ich sie nicht mehr und ich weiß nicht mehr, was genau der Wow-Effekt eigentlich war

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Sabriel
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 23:08

Hallo Fundevogel,

ich muss zugeben, mich hat die Schreibweise des Buches nicht besonders angesprochen, deswegen habe ich aufgehoert, nachdem Paco zum ersten Mal erwaehnt wurde, bis dahin hat mich auch das Beschriebene vom Inhalt her nicht besonders gefesselt.

Aber ich lese hier mit, und es freut mich, dass das Buch dich und Blossom so sehr anspricht und man euch den Spass am Lesen beinahe virtuell "ansehen" kann. Buecher sind ja immer auch Geschmacksache, und das ist auch gut so.

Ebenfalls finde ich es toll, dass und wie du hier den Zirkel moderierst, und hoffe, dass sich noch ein bisschen mehr Beteiligung findet, und auch enthusiastisch weitergelesen wird.

Einen schoenen Abend noch
Sabriel
“I'm just the weatherman
I make the sun, wind, rain and the colourful rainbow
I am a lucky man
I can freeze my pain if I feel that way”

Sub7even

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Blossom
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 23:09

@ Titus,

wenn die Diskussion jetzt über einen längeren Zeitraum offen bleibt, vielleicht kannst du ja das ein oder andere noch mal aktivieren oder "rausfischen" aus dem Text? Wenn du es hier zur Sprache bringen möchtest?

__________________________________________________________

Mag noch sagen, dass ich ja immer denke, wenn ich lese, "Alles ist dann weg" - aber ich glaube, es schiebt sich nur in den Hintergrund und es ist doch viel, was mir aus dem Buch in Erinnerung ist, die Geschichte ist in meinem Kopf. Und manchmal ist sie wahrscheinlich einfach nur wegdissoziiert.

So, jetzt aber mal doch sich auf was anderes konzentrieren, sonst zerfleddere ich hier noch. Grenze finden und spüren und halten!! (ganz wichtig, wenn ich aus der Symbiose will).


leberblümchen
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 23:20

Blossom, die genaue Stelle hab ich nicht mehr gefunden, aber was ich z.B. meine, ist, wie sie die Kinobesuche beschreibt, die sie ohne ihren Bruder unternimmt - und sich dabei vorkommt wie eine Verräterin. Und dass sie dann bald die letzte Vorstellung besucht, nur um zu garantieren, dass es etwas eigenes bleibt. Wie das beschrieben wurde, das hat mich total aufgewühlt. Und ich gehe davon aus, dass ich das nie hätte so lesen können, wenn ich nicht gerade selbst so einen Verschmelzungswunsch mit meinem Therapeuten hätte; daher kommen mir die Sehnsüchte des Bruders in ihrer Brutalität und in ihrem Kindischsein so NORMAL vor. Auch dass sie schreibt, es sei typisch für ihn, dann gleich in die hinterste Ecke der Welt zu ziehen, weil das auch so kindisch sei, da dachte ich mir: Ja, so bin ich auch: kindisch und brutal in dem an sich so zärtlichen Wunsch nach Verschmelzung.

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stilleswasser
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 23:33

ich weiß nicht, warum ich so probleme habe mit dem buch. früher war ich ein richtiger bücherwurm, aber da hab ich meist nur einfache bücher gelesen. die haben mich nicht angestrengt. ich glaube, ich bin es einfach nicht gewöhnt, konzentriert zu lesen und dabei noch 100% zu verstehen, worum es geht und alles nachzufühlen usw. bzw. habe es verlernt über dinge, die mich nicht betreffen, nachzudenken. meine ängste und meine gefühls-/gedankenwelt kann ich allerdings gut analysieren und sezieren (wie mal jemand sagte )

interesse weiterzulesen ist noch da, obwohl ich nicht so ganz durchsteige. wenn der lesezirkel nicht da wäre, hätte ich vermutlich aufgehört, aber so ist noch motivation da weiter mitzumachen. vielleicht schaffe ich beim nächsten mal auch so weit wie ihr zu kommen.

ich weiß nicht so recht, ob ich es gut finde, wenn wir hier frei schnauze schreiben, also ohne uns nach 100/200 etc seiten zusammen zu treffen und zu diskutieren. ich fände es gut, wenn wir es wieder so machen wie heute. uns nach x seiten treffen und uns austauschen. allerdings finde ich 200 seiten recht viel. ich hab probleme damit viel inhalt zusammen zu fassen und vergesse dann oft was, bin damit überfordert. deswegen schlage ich vor, wir treffen uns in 2 wochen wieder (weiß allerdings nicht, wieviele seiten man da schafft) oder nach 100 seiten - da brauchen wir allerdings auch einen termin.
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Nico
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Beitrag Di., 22.01.2013, 06:14

Eines hab ich hier zumindest gelernt, f a l l s ich weiterlesen sollte werde ich mir asuch einige Textstellen herausschreiben um sie hier zitieren zu können.
Es gab da nämlich so 2 - 3 verschnörkelte Sätze bei denen das Buch beinahe in der Ecke gelandet wäre.
Ich finde es auch ehrlich gesagt wenig glaubhaft wie die Sache mit Paco beschrieben wurde.
Alle Menschen die ihn betreuen beissen sich an ihm die Zähne aus und dann kommt Patrice ( hab niergends gelesen dass er von Fach wäre) und knackt ihn als einziger im Handumdrehen.

Dass die Mutter bei der Sache mit dem Wettbewerb ihre Finger im Spiel hat scheint gesichert, allerdings finde ich diese Story mit dem daran klammern obwohl es ja nur ein einziges Schreiben gibt und alle anderen Kontaktversuche fehlschlagen auch ein bisserl aufgersetzt.
Wenn der Vater so ein überragender Musikkenner ist wird er auch den genauen Ablauf so eines Wettbewerbes kennen und denen nicht derart auf den Leim gehen, dass er sogar nach Monte Carlo fährt um Auskunft zu bekommen.

Ausserdem wird dauernd beim Vater an der verbissenen Suche nach Anerkennung herumgemeckert, dabei haben gerade die Kinder diese Anerkennung dem Vater völlig verwehrt und erst als er im Häfen war die guten Seiten des Vaters entdeckt.

Naja sei es wie es sei, ich glaube jetzt hab ich genug gemotzt.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


leberblümchen
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Beitrag Di., 22.01.2013, 08:30

Ich hab gar nicht darüber nachgedacht, ob das mit dem Jungen glaubhaft war. Stimmig war es für mich, emotional stimmig. Dass er ihn 'knackt', das ist doch eigentlich nicht weiter verwunderlich. Ich fand eher die Story drumherum komisch, dass die sich quasi anfreunden. Aber dass ein Außenstehender rein intuitiv eine Verbindung zu jemandem aufbaut, die derjenige zu anderen Menschen nicht hat, das fand ich wiederum beeindruckend.

Und das mit dem Vater ist doch auch rührend, und ist das nicht ein Klassiker? Dass einem die Anerkennung verwehrt wird und man erst nach dem Tod desjenigen wirklich anfängt, sich in ihn hineinzuversetzen?

Also, das Einzige, was mich wirklich an dem Buch stört, sind die Namen der beiden. Hätte es das nicht auch getan, wenn sie verschiedene Namen gehabt hätten?

Auf dem Buchrücken ist ja ein Zitat aus der ZEIT abgedruckt: 'Die Buddenbrooks von heute' oder so ähnlich. Ich konnte mit den Buddenbrooks nichts anfangen, stilleswasser*, weil mich das nicht betroffen hat. Vielleicht gelingt es mir ja, nach der Lektüre dieses Buches einen anderen Zugang zu finden?

Edit: Oh, sorry, Stilleswasser - mit Usernamen stand ich schon immer auf Kriegsfuß! - ich hab dich aus Versehen Schmetterling genannt.
Zuletzt geändert von leberblümchen am Di., 22.01.2013, 08:44, insgesamt 1-mal geändert.

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Nico
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Beitrag Di., 22.01.2013, 08:39

Das mit den Namen ist nur ein weiterer Punkt womit die einzigartige Nähe der beiden zueinander nochmals herausgestrichen wird, kommt mir vor.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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