Freundschaft mit Therapeutin möglich?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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**AufdemWeg**
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Beitrag Do., 17.01.2013, 14:49

an dem Punkt hänge ich wie bei yamaha auch:

wenn ich beginne wegen der Therapeutin in die Therapie zu gehen
ich weiss nicht
wenn sich daran über lange Zeit nichts ändert
wäre das für mich schon ein sehr deutliches Signal.

LG
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yamaha1234
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Beitrag Do., 17.01.2013, 14:50

**AufdemWeg** hat geschrieben:Die haben die Bedeutung die du ihnen beimißt
Ich nehme das anders wahr. es gibt ein ich, es gibt ein du, und es gibt ein wir. Was ich fühle oder gefühlt habe-klar. Aber für unsere "wir" Erfahrung fehlt mir ihr Teil. Ein ich und du allein, nebeneinander reicht mir nicht.....
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yamaha1234
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Beitrag Do., 17.01.2013, 14:53

kenneth hat geschrieben:yamaha, ich gaube darum geht es, dass man die qualität der beziehung selber spüren kann - auch ohne, dass man sich das von seinem gegenüber immer wieder bestätigen lässt. wobei ich den wunsch, manchmal das gefühl des existentiell darauf angewiesenseins gut verstehen kann. meine therapeutin hat sich mir da immer konsequent verweigert. sie hat mich statt dessen immer gefragt, was ich spüre. wenn ich sie gefangen in üertragungssch.te.

Machst du Analyse oder TP? Denn da ist die gesamte Ausgangssituation eine andere. Ich sehe mich weder in einem symbiotischen Verschmelzungswunsch noch in einer Übertragung.


montagne
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Beitrag Do., 17.01.2013, 14:56

**AufdemWeg** hat geschrieben:an dem Punkt hänge ich wie bei yamaha auch:

wenn ich beginne wegen der Therapeutin in die Therapie zu gehen
ich weiss nicht
wenn sich daran über lange Zeit nichts ändert
wäre das für mich schon ein sehr deutliches Signal.

LG
Find ich nicht per se schlecht.
Für mich sehe ich es als Fortschritt, weil es ja auch heißt, ich habe mich eingelassen auf einen Menschen, wie er ist. Nicht wie ich ihn mir als Idealbild phantasiere, sondern wie er ist.
Man darf nur nicht aus dem Auge verlieren, dass es Zweck der ganzen Sache oder Bezieung ist, sich überflüssig zu machen. Aber das kann ja beides sein. ich gehe wegen ihr hin und weiß doch, es wird ein Ende haben. Es muss auch, sonst wirds echt sehr komisch.
amor fati

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yamaha1234
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Beitrag Do., 17.01.2013, 14:57

**AufdemWeg** hat geschrieben:an dem Punkt hänge ich wie bei yamaha auch:

wenn ich beginne wegen der Therapeutin in die Therapie zu gehen
ich weiss nicht
wenn sich daran über lange Zeit nichts ändert
wäre das für mich schon ein sehr deutliches Signal.

LG
sie war für mich da, warum sollte ich nun nicht für sie da sein? Ich glaube wir profitieren beide von unserem Kontakt.

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(e)
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Beitrag Do., 17.01.2013, 15:01

Hallo ihr!

Diese Frage nach der Therapeutensicht beschäftigt mich auch schon für eine Weile, weshalb ich auch einige Fachbücher dazu gelesen habe bzw. teilweise noch dran bin, weil für mich diese Frage nicht abgeschlossen ist. Es war tröstlich für mich zu lesen, dass Therapeuten wirklich auch nur Menschen sind, die Gefühle haben und deshalb immer wieder versuchen müssen, sich abzugrenzen, damit der Erfolg der Therapie nicht gefährdet wird. Mein Eindruck beim Lesen war also eher so, dass sie mehr fühlen, als sie zeigen, sich stark zurücknehmen, um das therapeutische Setting herzustellen und zu wahren. Diese Gefühle können sehr positiv sein, aber manchmal besteht da auch sehr viel Unsicherkeit und Überforderung, auch aufgrund negativer Erfahrungen und erlebten störungsbedingten Patientenabwertungen (vor dem Patienten zu bestehen ist schwieriger als jedes Diplom zu erreichen). Jedenfalls ist es nicht so, dass Therapeuten gefühlsunempfindlich sind und bei ihnen einfach so alles abgeladen werden kann. Eine gewisse Sorgfaltspflicht hat der Patient schon auch, damit die Therapie eine Chance hat. Mitarbeit eben.

Derzeit lese ich dazu gerade: Hoffmann & Hofmann, Selbstfürsorge für Therapeuten und Berater, ein Hilfsmodule-Leitfaden für Therapeuten. Da stehen auch viele Fallbeispiele und unterschiedliches Therapeutenverhalten. Das Buch kommt auf den Punkt und ist nicht weitschweifig, füllt die Seiten dafür mit viel Information und praktischen Beispielen.
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elana

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leberblümchen
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Beitrag Do., 17.01.2013, 15:08

tatsächlich fühle ich, andere Patienten hin oder her, dass diese Begegnung für mich schon sehr einzigartig ist. Dass Sie für mich als Mensch einzigartig ist
Ja, für DICH ist sie einzigartig. Ein Mensch macht oft nur eine Therapie, manchmal vielleicht auch zwei oder drei - ein Therapeut hingegen hat insgesamt schon eine ganze bunte Palette an Schicksalen kennen und schätzen oder betrauern gelernt. Das ist schon ein Unterschied, ob DU für SIE etwas Besonderes bist oder SIE für DICH.

Mein Therapeut ist mir als Mensch ehrlich gesagt nicht so 'besonders': Er wirkt oft unbeholfen und realitätsfern. Ich mag ihn aber trotzdem, natürlich. Ich bin tatsächlich so bekloppt und denke: "Er ist der beste Therapeut, den ich mir vorstellen kann" - ob ich hingegen das Prädikat 'die beste Patientin' verdient habe? Sicher nicht. Und als Mensch? Nee, wirklich nicht. Ich brauche seine Kompetenz, sein Einfühlungsvermögen, seine analytischen Fähigkeiten, aber nicht seine Sicht auf die Welt. Die nervt mich nämlich häufig tierisch! Was natürlich sicher an mir liegt und nicht an ihm...
Sie war in der Therapie nie für mich eine "weiße Wand", und unser beidseitiges Vertrauen ist im Laufe der Jahre stetig gewachsen. Natürlich geht es in der Therapie hauptsächlich um meine Belange, aber ich glaube bspw., dass es sehr viele Parallelen in unseren Leben gibt.
Aber wieso ist das so wichtig, dass es diese Parallelen gibt? Ich bin ja auch immer auf der Suche nach einer Zwillingsübertragung und hoffe, Seelenverwandte zu finden. Aber meist bleibt es bei der Phantasie, denn das, was ich als Seele meines Mitmenschen so ausmache, das ist nur meine Vorstellung von diesem Menschen. Ob er, also in diesem Fall der Therapeut, tatsächlich Ähnliches erlebt und fühlt wie ich, spielt doch gar keine Rolle, oder? Wieso findest du es so wichtig, dass es sich in Richtung 'Freundschaft' entwickelt?

Montagne, ich weiß, dass deine Therapeutin dir das gesagt hat, dass du etwas Besonderes bist; ich hab das schon mal gelesen und weil es mich so irritiert hat, hab ich es mir gemerkt. Irgendwo in einem meiner 384 Psychotherapie-Bücher steht, natürlich , dass der Therapeut auf gar keinen Fall niemals nicht dem Patienten suggerieren oder gar expressis verbis sagen darf, er sei für ihn etwas Besonderes - selbst wenn das so IST. Ja, gut, wer richtet sich schon nach diesen Vorschriften? Aber ich KANN es mir anders definitiv nicht vorstellen. Manchmal hab ich durchaus die Phantasie, ich sei etwas Besonderes, weil ich denke, das, was wir tun, ist fruchtbar, unterhaltsam, emotional. Und weil ich denke, dass er irgendwas für mich fühlt, Mitgefühl eben und Verständnis. Es gibt ja 'Fälle', die einem ans Herz wachsen. Und ja, manchmal phantasiere ich mir, dass ich so ein Fall bin. Natürlich möchte ich das von ganzem Herzen. Aber ich möchte es nicht wissen!

Ich denke, es ist schön, wenn ICH IHM sagen kann, was ich auch tue, wie viel er mir als Therapeut bedeutet. Aber ich will keine Antwort darauf haben. Und dann wieder denke ich mir: "Nein, Titus, du BIST für ihn nichts Besonderes. Du wünschst es dir, weil da dein Defizit aus dir spricht. Aber du BIST nur jemand, mit dem er gerne - davon bin ich überzeugt - zusammenarbeitet. Wie mit vermutlich vielen, nicht allen!, anderen Patienten vor und einigen wenigen nach dir auch!" - und so traurig diese Erkenntnis scheint - sie ist für mich wirklich heilsam, im Wortsinn: Es heilt, auch ohne das Gefühl: "Hurra, ich bin besonders" seinen Platz in dieser Welt zu haben und zu wissen: Du darfst sein. Du musst nicht die Größte, Intelligenteste, Schönste und Berührendste sein. Du darfst einfach nur DU sein. Ein Mensch von ganz vielen. Nicht besser, nicht schlechter. Das ist eigentlich eines meiner Therapieziele, das ganz fest in mir zu verankern.

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(e)
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Beitrag Do., 17.01.2013, 15:16

Also eigentlich sind für mich alle Menschen etwas Besonderes, von daher ist es auch nicht ganz verkehrt, dies anzunehmen. Nur sollte man evtl. nicht vergessen, dass es da eben noch andere ganz besondere Menschen im Leben der/s Theras gibt, wie auch in meinem Leben nicht nur mein Thera etwas Besonderes ist, sondern auch noch andere mir nahstehende Menschen.
Zuletzt geändert von (e) am Do., 17.01.2013, 15:17, insgesamt 1-mal geändert.
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carö
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Beitrag Do., 17.01.2013, 15:16

yamaha1234 hat geschrieben:dass Sie in meinem Leben bleibt, auch wenn ich die Therapie beende. Dass wir eine andere Form finden und uns anders begegnen. Ich kann ihr das aber erst sagen, wenn ich zu 100% sicher bin, dass ich sie nie wieder im Leben als Therapeutin brauche, und ich weiß das leider immer noch nicht sicher. Ich habe das Gefühl, als ob ein winziges Stückchen noch fehlen würde, aber diese Gefühl habe ich schon seit Monaten. Dennoch nehme ich schon eine Art Entwicklung wahr, ich werde mit der Situation immer unzufriedener, aber wie gesagt, mir fehlt noch das letzte Quentchen....Mut, vielleicht.

hallo yamaha,

das kommt mir so bekannt vor. weia. ich kann dazu nur sagen, dass ich nicht in der lage war, die therapie von mir aus zu beenden und es war dann auch sehr schwer dahin zu kommen, sie eben doch zu beenden. ich habe mir sehr ähnliches gewünscht und vorgestellt bzw. war es lange unvorstellbar schmerzhaft, mir vorzustellen - nein konnte und wollte ich ja nicht - dass ich diesen menschen nie mehr sehen sollte. wobei das nie-mehr eine dramatisierung von meiner seite aus war, denn es hätte ein sehr-selten-mal werden können, aber auch das wollte ich nicht.

ich glaube, dass es schon ein sehr ernstes zeichen ist, dass du dir eben nicht vorstellen magst, sie im herzen mitzunehmen und neue wege einzuschlagen. ob du nochmal therapie brauchst, kannst du nie wissen.. es gibt aber dann neue möglichkeiten, auch andere therapeuten...

mir ist nicht klar, warum du ihr das alles nicht so sagen kannst. bzw. ok.. ich vermute mal.. dass du angst hast, was zu hören, was unangenehm werden könnte.

aber im grunde ist es an der zeit, den sprung zu wagen, um an einer ablösung zu arbeiten, damit du dir irgendwann vorstellen kannst, sie im inneren bei dir zu haben und um nicht nur hingehen zu müssen, weil du den inneren kontakt anders nicht halten kannst.und dieses thema gibt es allemal, und zwar heftig wie mir scheint.

bei mir war es ein riesendrama, aber mein therapeut hat nicht locker gelassen, diese therapie zu einem ende zu bringen, nachdem klar wurde, dass ich alleine es nicht auf die reihe kriege. obwohl es so ziemlich das heftigste war an trauer, wut, enttäuschung, was ich in meinem erwachsenen leben durchgemacht habe, bin ich froh, dass er es eben nicht hat laufen lassen.

nun ist sehr offen, ob wir uns wiedersehen und wann... ich weiss inzwischen, wie sehr besonders unsere beziehung war. es hat aber eine komponente, die nicht unbedingt wünschenswert ist. denn ich glaube, wir waren sehr nah und es war sehr besonders auch wenn er das nie während der analyse gesagt hat, aber ich glaube, dass es letztlich deswegen auch so schwer wurde, einen inneren punkt zu finden. auch für ihn. für mich sowieso. also ich kann dich nur ermutigen, nicht zu warten, sondern offen über deine wünsche zu sprechen und das risiko einzugehen, was dann daraus wird.

ich glaube, dass alles besser ist als sich in so einem nebel illusorisch treiben zu lassen... . sehr verständlich, aber..halt... es ist deine lebenszeit.

lg
carö

hab etliche beiträge dazwischen noch nicht gelesen
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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candle.
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Beitrag Do., 17.01.2013, 15:36

yamaha, wie deine Therapeutin über dich denkt, kann hier keiner wissen, ABER normalerweise hat man selber ja ein untrüglich Gespür dafür WIE sympatisch man sich gegenseitig ist. Und es gibt ja durchaus auch Beziehungen zum Ex- Therapeuten über die Therapie hinaus, ob Freundschaft oder Parrbeziehung.

Bei dir klingt mir schwammig durch, dass von deiner Seite mehr ist. Nun weiß ich natürlich nicht, ob dieses MEHR ein Fall von Übertragung ist oder ob du dir möglicherweise sogar eine Freundschaft oder Partnerschaft zur Therapeutin wünscht.

Wenn du dir selber Gedanken machst, kommst du vielleicht von selber drauf.

Ableiten tue ich gerne aus dem Leben, denn wenn ich Therapeut wäre, wäre ich ja auch der Mensch, der ich nebenher nun bin und kann behaupten, dass es schon Unterschiede gibt wie mir "Kunden" oder Kollegen nahestehen, die ich regelmäßig sehe und auch etwas mit ihnen teile. Anders wird es dir nicht gehen und anderen, vorrausgesetzt natürlich, dass es sich nicht um eine Übertragung handelt, denn da treibt es offenbar bei Betroffenen Blüten, die dann fern der Realität sind.

Könntest du denn die Therapie beenden und die Beziehung anders weiterführen? Hätte deine Therapeutin Interesse daran? Was denkst du, wenn du deinen Blickwinkel möglichst objektiv an ihre Stelle setzen würdest.

candle
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yamaha1234
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Beitrag Do., 17.01.2013, 16:06

titus2 hat geschrieben: Ja, für DICH ist sie einzigartig. Ein Mensch macht oft nur eine Therapie, manchmal vielleicht auch zwei oder drei - ein Therapeut hingegen hat insgesamt schon eine ganze bunte Palette an Schicksalen kennen und schätzen oder betrauern gelernt. Das ist schon ein Unterschied, ob DU für SIE etwas Besonderes bist oder SIE für DICH.
Ehrlich gesagt, das weißt du doch gar nicht. Woher willst du, liebe Titus, wissen was meine Thera für mich empfindet? Wie sie mich sieht und wahrnimmt? Zudem geht es doch genau darum, ich möchte sie fragen, denn dieses ganze Spekulieren bringt im Endeffekt nichts.
titus2 hat geschrieben: Mein Therapeut ist mir als Mensch ehrlich gesagt nicht so 'besonders': Er wirkt oft unbeholfen und realitätsfern. Ich mag ihn aber trotzdem, natürlich. Ich bin tatsächlich so bekloppt und denke: "Er ist der beste Therapeut, den ich mir vorstellen kann" - ob ich hingegen das Prädikat 'die beste Patientin' verdient habe? Sicher nicht. Und als Mensch? Nee, wirklich nicht. Ich brauche seine Kompetenz, sein Einfühlungsvermögen, seine analytischen Fähigkeiten, aber nicht seine Sicht auf die Welt. Die nervt mich nämlich häufig tierisch! Was natürlich sicher an mir liegt und nicht an ihm...
Ja, du hast offensichtlich andere Bedürfnisse in deiner Therapie als ich in meiner

titus2 hat geschrieben: Aber wieso ist das so wichtig, dass es diese Parallelen gibt? Ich bin ja auch immer auf der Suche nach einer Zwillingsübertragung und hoffe, Seelenverwandte zu finden. Aber meist bleibt es bei der Phantasie, denn das, was ich als Seele meines Mitmenschen so ausmache, das ist nur meine Vorstellung von diesem Menschen. Ob er, also in diesem Fall der Therapeut, tatsächlich Ähnliches erlebt und fühlt wie ich, spielt doch gar keine Rolle, oder? Wieso findest du es so wichtig, dass es sich in Richtung 'Freundschaft' entwickelt?
Wie gesagt, ich mache keine Analyse und ich bin auch nicht in einer "Zwillingsübertragung". Die Parallelen sind nicht wichtig, sie sind mir im Laufe der Jahre aber aufgefallen, und ich finde das schön, fühle mich gesehen, verstanden und erkannt, und wer weiß, vielleicht sie sich auch?

titus2 hat geschrieben: Du wünschst es dir, weil da dein Defizit aus dir spricht. Aber du BIST nur jemand, mit dem er gerne - davon bin ich überzeugt - zusammenarbeitet. Wie mit vermutlich vielen, nicht allen!, anderen Patienten vor und einigen wenigen nach dir auch!" - und so traurig diese Erkenntnis scheint - sie ist für mich wirklich heilsam, im Wortsinn: Es heilt, auch ohne das Gefühl: "Hurra, ich bin besonders" seinen Platz in dieser Welt zu haben und zu wissen: Du darfst sein. Du musst nicht die Größte, Intelligenteste, Schönste und Berührendste sein. Du darfst einfach nur DU sein. Ein Mensch von ganz vielen. Nicht besser, nicht schlechter. Das ist eigentlich eines meiner Therapieziele, das ganz fest in mir zu verankern.
Ich finde dieses Bedürfnis nicht defizitär, ich finde es legitim, alles andere ist Spekulation. Du weißt nicht was er genau für dich empfindet, weil du es nicht wissen willst. Ich will es aber wissen!

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yamaha1234
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Beitrag Do., 17.01.2013, 16:08

elana hat geschrieben:Nur sollte man evtl. nicht vergessen, dass es da eben noch andere ganz besondere Menschen im Leben der/s Theras gibt, wie auch in meinem Leben nicht nur mein Thera etwas Besonderes ist, sondern auch noch andere mir nahstehende Menschen.
Ja, aber wer weiß, vielleicht bin ich ja der besondere Mensch unter den besonderen für sie Wäre theoretisch sicher auch möglich.

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Beitrag Do., 17.01.2013, 16:12

carö hat geschrieben:
i

bei mir war es ein riesendrama, aber mein therapeut hat nicht locker gelassen, diese therapie zu einem ende zu bringen, nachdem klar wurde, dass ich alleine es nicht auf die reihe kriege. obwohl es so ziemlich das heftigste war an trauer, wut, enttäuschung, was ich in meinem erwachsenen leben durchgemacht habe, bin ich froh, dass er es eben nicht hat laufen lassen.
Huhu carö,

danke für die Anregung, das ist eine Frage die ich mir vorstellen könnte in unserer nächsten Sitzung mit ihr zu besprechen. Ich frage sie, ob sie von sich aus die Therapie bis zum sanktnimmerleinstag weiter laufen lassen möchte, oder was für sie ein Indikator dafür wäre zu sagen "jetzt reicht's" wir beenden nun die Therapie. Wenn sie dann sagt, dass ich das entscheiden soll, hab ich ja einen super Einstieg für "mein Thema".

Trotzdem möchte ich nochmals sagen, dass es eine VT und keine Analyse ist die ich mache, und die Rollen in solch einer Konstellation sicher anders sind.


Widow
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Beitrag Do., 17.01.2013, 16:20

kenneth hat geschrieben:kennt ihr das: ich liebe meinen mann und seit kurzem auch meine therapeutin eigentlich am meisten dann, wenn sie ganz anders sind, als ich, ganz anders auch, als ich mir das vielleicht vorgestellt hab. berührend ist doch auf ganz aufregende art und weise, dass differente, das unerwartete, auch das nicht kontrollierte.
Vielleicht ist das mittlerweile OT, aber ich halte es für ganz ganz wichtig.
(Liegt vielleicht daran, dass ich damit groß geworden bin, immer so sein zu müssen, wie die anderen in der Familie, vor allem eine, - nein: nicht nur es sich "vorgestellt" haben, sondern waren.
Mein Mann war auch in vielem "der Andere", der Überraschende und vor allem der, der sich von mir nicht "zurichten" ließ. Manche seiner Eigenschaften fand ich nicht gut. Aber er bei mir auch nicht. Dass wir uns dennoch mehr als gegenseitig ausgehalten haben, muss ich hier nicht vertiefen.
Mr. Gemini52 ist auch immer wieder eine Überraschung - in positiver wie in negativer Hinsicht [und was davon wirklich positiv und wirklich negativ ist, kann ich vermutlich derzeit gar nicht beurteilen ...].)


leberblümchen
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Beitrag Do., 17.01.2013, 16:27

Ehrlich gesagt, das weißt du doch gar nicht. Woher willst du, liebe Titus, wissen was meine Thera für mich empfindet? Wie sie mich sieht und wahrnimmt? Zudem geht es doch genau darum, ich möchte sie fragen, denn dieses ganze Spekulieren bringt im Endeffekt nichts.
Ich mag keine Doppelzitate, daher: Vielleicht magst du dir meinen Beitrag bzw. den betreffenden Abschnitt noch mal durchlesen? Da steht nirgendwo, dass ich wüsste, was deine Thera für dich empfindet. Es interessiert mich auch gar nicht. Wir diskutieren doch hier über 'die therapeutische Beziehung aus Therapeutensicht' und nicht über 'meint Ihr, dass yamahas Therapeutin sie liebhat?'.

Möchtest du hier so eine Art Massen-Bestätigung dafür haben, dass es ganz toll und normal ist, wenn Therapeuten starke Gefühle, die über das professionelle Maß hinausgehen, für ihre Patienten haben? Oder dürfen sich auch Leute zu Wort melden, die meinen, dass es keine gute Idee wäre, wenn Therapeut und Patient in ihren Gemeinsamkeiten 'baden'?

Wenn ich hier lese, dass Freundschaften oder gar Paarbeziehungen üblich oder zumindest akzeptabel sein sollen, dann finde ich das fragwürdig, wenn nicht sogar gruselig. Ich finde es einfach unprofessionell und sehe keinen Vorteil darin, wenn der Patient mit dem Gefühl, einen Freund im Therapeuten gefunden zu haben, die Behandlung beendet. Abgesehen davon, wäre die Chance vertan, wie carö es ausformuliert hat, den Absprung ins Leben zu wagen.

Aber wie gesagt: Wenn du hier nur Bestätigung für deine Freundschaftsphantasie haben willst, dann bin ich weg

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