Widersprüchliche Gefühle in Missbrauchssituation
Ich hatte auch promiskuitive Jahre, die ich später, zusammen mit den Überschreitungen, aus meinen Gedanken löschte, weil ich mich so sehr dafür hasste. Insgesamt zehn Jahre meines Lebens ausgelöscht. Ich habe es dann genau in das Gegenteil gekehrt und mir lange Zeit eine Art umfassende Asexualität gewünscht.
Es war für mich, nachdem ich einige Jahre mit Auslöschung gelebt habe, sehr befreiend, später zu lesen, dass Promiskuität oft zu den Folgen gehört, erklärbar ist. Dadurch ist nichts aufgelöst, aber nach und nach kann ich auch diese Zeit wieder integrieren. Und auch sehen, wie sehr diejenigen, die darauf folgten, teilweise übergriffig waren, manche ohne dass es ihnen bewusst war, manche bewusst.
Es war für mich, nachdem ich einige Jahre mit Auslöschung gelebt habe, sehr befreiend, später zu lesen, dass Promiskuität oft zu den Folgen gehört, erklärbar ist. Dadurch ist nichts aufgelöst, aber nach und nach kann ich auch diese Zeit wieder integrieren. Und auch sehen, wie sehr diejenigen, die darauf folgten, teilweise übergriffig waren, manche ohne dass es ihnen bewusst war, manche bewusst.
- Werbung
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 51
- Beiträge: 3514
ja, adw, durchscheinen kenne ich auch (bei mir keine angst, eher die wut). und doch: eine beziehung führen können, so lange, nicht weglaufen, meine therapeutin hat das ziemlich am anfang gesagt, da ist ganz viel, was nicht kaputt ist, was ich beschützt habe. das klingt ganz fürchterlich bescheuert, aber ich war noch nie so stolz im leben als wie wo bei diesem satz. magst du nicht auch ein bisschen stolz auf dich sein?
passwort, in meinen promiskuitiven jahren da wusste ich von nichts, da war nur so eine diffuse scham vor dem immer wieder das brauchen. ich fand mich sehr merkürdig, abartig, zwanghaft, eklig. danach hab ich erst ml eine "saubere" arbeitssucht entwickelt. ja, das hatte auch was von asexuell. da fand ich mich aber auch sehr gestört.
passwort, in meinen promiskuitiven jahren da wusste ich von nichts, da war nur so eine diffuse scham vor dem immer wieder das brauchen. ich fand mich sehr merkürdig, abartig, zwanghaft, eklig. danach hab ich erst ml eine "saubere" arbeitssucht entwickelt. ja, das hatte auch was von asexuell. da fand ich mich aber auch sehr gestört.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Liebe Kenneth!
Das freut mich für Dich! Es zeigt was möglich ist. Vielleicht auch irgendwann für mich.
Liebe Fundevogel!
Leider habe ich Deinen Beitrag nicht mehr gelesen, aber ich verstehe Deinen Rückzug hier. Es ist viel. Zu viel für den Moment vielleicht. Nimm noch einen lieben Gruß mit von mir und meinen aufrichtigen Dank für Deine Hilfe!
@alle: in vielen Eurer Worte hab ich mich wiedergefunden! Der Alien hat seinesgleichen gefunden. Niemals hätte ich damit gerechnet. So gefangen war ich in meiner Überzeugung nicht richtig zu sein.
@kenneth: mein Thera hat mir auch mal diese Frage nach dem "Warum gerade ich" gestellt. Meine Antwort in etwa die Deine und darauf die Frage, ob ich das von früher, Zuhause, kannte. Nur einmal würde er mir diese Frage stellen, meinte er. Da brach zum ersten Mal in der Therapie das Chaos aus. Und ich fiel ins Bodenlose. Damals wünschte ich, ich hätte nie auch nur ein Wort gesagt. Eine Verräterin, das war ich. Abschaum in meiner Gier nach Schutz und Liebe. Keine Ahnung, ob diese Wahrnehmung jemals vergehen kann. Es ist in mich geschrieben, in mein Herz.
Das freut mich für Dich! Es zeigt was möglich ist. Vielleicht auch irgendwann für mich.
Liebe Fundevogel!
Leider habe ich Deinen Beitrag nicht mehr gelesen, aber ich verstehe Deinen Rückzug hier. Es ist viel. Zu viel für den Moment vielleicht. Nimm noch einen lieben Gruß mit von mir und meinen aufrichtigen Dank für Deine Hilfe!
@alle: in vielen Eurer Worte hab ich mich wiedergefunden! Der Alien hat seinesgleichen gefunden. Niemals hätte ich damit gerechnet. So gefangen war ich in meiner Überzeugung nicht richtig zu sein.
@kenneth: mein Thera hat mir auch mal diese Frage nach dem "Warum gerade ich" gestellt. Meine Antwort in etwa die Deine und darauf die Frage, ob ich das von früher, Zuhause, kannte. Nur einmal würde er mir diese Frage stellen, meinte er. Da brach zum ersten Mal in der Therapie das Chaos aus. Und ich fiel ins Bodenlose. Damals wünschte ich, ich hätte nie auch nur ein Wort gesagt. Eine Verräterin, das war ich. Abschaum in meiner Gier nach Schutz und Liebe. Keine Ahnung, ob diese Wahrnehmung jemals vergehen kann. Es ist in mich geschrieben, in mein Herz.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 3753
kenneth,
stolz..schwierig...denn worauf?
Es ist ja kein Verdienst, ich habe nichts dazu getan.
Ich bin meinem Mann begegnet wie ich allen Männern begegnet bin.
Er schien mir perfekt, ungefährlicher gings ja nicht mehr: Priesteramtsanwärter auf dem Spung zum Auslandssemester...
mit ihm schlafen und gut ist...
aber so liefs halt nicht...
stolz..schwierig...denn worauf?
Es ist ja kein Verdienst, ich habe nichts dazu getan.
Ich bin meinem Mann begegnet wie ich allen Männern begegnet bin.
Er schien mir perfekt, ungefährlicher gings ja nicht mehr: Priesteramtsanwärter auf dem Spung zum Auslandssemester...
mit ihm schlafen und gut ist...
aber so liefs halt nicht...
Offline
- Werbung
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 51
- Beiträge: 3514
adw, auf das, was dann kam, die vielen jahre. ich weiß nicht, ich hätte nie, nie, nie gedacht, dass ich das kann, so normal sein. ich hatte am anfang auch so eine art unbedenklichkeitsbeweis. den brauchte ich wohl. ich war mir zunächst so, so sicher, dass er mir nichts bedeutet, nichts bedeuten kann, deshalb ungefährlich ist - weil er mir so rückhaltlos zeigte, dass er mich mag. ich hab gedacht, meine güte, das kann ich doch nicht ernst nehmen. und dann konnte ich aber doch.
doch, ich verstehe das, ein fast-priester ist da fast perfekt. noch mal: dass es dann alles ganz aders kam, ist das nicht das, was wirklich, wirklich zählt?
doch, ich verstehe das, ein fast-priester ist da fast perfekt. noch mal: dass es dann alles ganz aders kam, ist das nicht das, was wirklich, wirklich zählt?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 3753
Ich hatte auch eine große Scham. Und ich habe mich so schmutzig gefühlt.kenneth hat geschrieben:in meinen promiskuitiven jahren da wusste ich von nichts, da war nur so eine diffuse scham vor dem immer wieder das brauchen. ich fand mich sehr merkürdig, abartig, zwanghaft, eklig. danach hab ich erst ml eine "saubere" arbeitssucht entwickelt. ja, das hatte auch was von asexuell. da fand ich mich aber auch sehr gestört.
Ich versuche jetzt, das dahinter zu sehen, wonach ich gesucht, ich mich gesehnt habe. Also den jungen Menschen mit dieser Verzweiflung und Sehnsucht, nicht begreifend, was eigentlich passiert, auch die Sehnsucht nicht begreifend. Und vielleicht so dazu zu kommen, mich nicht zu verurteilen und abzulehnen. Distanziert betrachtet nämlich, oder wenn es nicht um mich geht, empfinde ich bei so einem Verhalten Trauer und es tut mir so leid um den Menschen. Nur mich selbst so annehmen ist schwer. Aber das war ja auch nicht ich. Obwohl ich es natürlich war. (Und da soll man nicht Störungen entwickeln! Und wissen, wer und wie man ist.)
Das ist überhaupt mit der größte Vorwurf, den ich mache: Dass ich nie erfahren werde, was aus mir gekommen wäre, wenn dem nur die Möglichkeit einer natürlichen, behutsamen, eben meiner Entwicklung gegeben worden wäre, und was eine Folge ist. Im Prinzip das nie wissen, wer ich unbeeinflusst bin.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 3753
Passwort: ja, dieses niemals wissen wie es gewesen wäre wenn...
auch das: in meiner Therapie glücklicherweise geheilt von der Frau, die sagte: ich kann nicht.
auch das: in meiner Therapie glücklicherweise geheilt von der Frau, die sagte: ich kann nicht.
Offline
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 3753
und jetzt?
Kennt ihr das auch...den Wunsch alles was geschrieben steht zu löschen
einfach weil es mit plötzlich wieder weit weg erscheint?
Kennt ihr das auch...das Auftauchen aus dem Nebel und das Unverständnis geschrieben zu haben?
Ich habe das gerade.
Wir sind doch da.
Kennt ihr das auch...den Wunsch alles was geschrieben steht zu löschen
einfach weil es mit plötzlich wieder weit weg erscheint?
Kennt ihr das auch...das Auftauchen aus dem Nebel und das Unverständnis geschrieben zu haben?
Ich habe das gerade.
Wir sind doch da.
Offline
Ich möchte es auch gelöscht haben. Schon die ganze Zeit.
Es ist nicht so weit weg, aber es ist mir zu persönlich und ungeschützt.
"auch das: in meiner Therapie glücklicherweise geheilt von der Frau, die sagte: ich kann nicht."
Schön. Unvorstellbar, dass es das gibt. Echt schön zu hören.
Es ist nicht so weit weg, aber es ist mir zu persönlich und ungeschützt.
"auch das: in meiner Therapie glücklicherweise geheilt von der Frau, die sagte: ich kann nicht."
Schön. Unvorstellbar, dass es das gibt. Echt schön zu hören.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 3753
ich würde am liebsten sagen: ich wars nicht, ich habe das nicht geschrieben
aber ich kanns nicht mehr löschen und nicht bearbeiten - zu spät.
Und genau das ist der Mechanismus: schnell reinzugeraten...irgendwo schnell reinzugeraten
aus Unfähigkeit seine Grenzen zu regulieren oder zu wahren.
aber ich kanns nicht mehr löschen und nicht bearbeiten - zu spät.
Und genau das ist der Mechanismus: schnell reinzugeraten...irgendwo schnell reinzugeraten
aus Unfähigkeit seine Grenzen zu regulieren oder zu wahren.
Offline
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 51
- Beiträge: 3514
ich weiß nicht, ob ihr das meint. aber ich und mein erleben, wir sind mir manchmal sehr fremd. nicht mehr peinlich, nur noch fremd. damit kann ich leben, meist. reingeraten klingt allerdings schlimm, adw. das tut mir leid.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Es tut mir leid! Soll ich versuchen den Faden löschen zu lassen? Ich wollte Euch da nicht mit hineinziehen. Entschuldigt.
Ich glaube, das geht nur in Ausnahmefällen. Wenn es alle am Faden Beteiligten wollen würden, geht es vielleicht. Ich wäre auf jeden Fall dabei.
Hineingezogen hast nicht Du uns, Flügellos, ganz sicher nicht.
Hineingezogen hast nicht Du uns, Flügellos, ganz sicher nicht.
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 24 Antworten
- 3416 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von hope2018
-
- 2 Antworten
- 3103 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von donnie_darko
-
- 7 Antworten
- 1826 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von nulla
-
- 2 Antworten
- 1876 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von kosmica