Sucht nach Selbstbefriedigung

[peppermint patty]

Ja, auch ich freu mich, dass Du das so gut hinbekommen hast.
Und ich glaube Deine Therapeutin hat mit ihrer Einschätzung recht, da ist Kraft bei Dir vorhanden!!!

[Tröte]

kann mich dem user ekel nur anschliessen, herzlichen glückwunsch.
siehst du, deine therapeutin hat es gut aufgefasst und sie hat dich aufgebaut und gemeinsam
könnt ihr das thema nun angehen. es wird hart werden, aber irgendwann werden die flashbacks aufhören und es verbleibt eine kleinere narbe als jetzt die blöde blutende und suppende wunde, deine thera wird einen hübschen verband umlegen und dann tut es nicht mehr ganz so weh, bis es verheilt ist.
ich freue mich für dich, weiter so

lg tröte

[leuchtturm]

toll wie du das angepackt hast!! Du bist eine starke Frau!

[Traurige Seele]

Hallo Ekel, Peppermint und leuchtturm,

danke Euch allen

Ihr hier im Forum wart ja auch eine große Unterstützung, dass ich den Mut hatte das durch zuziehen. Aber doch es ist noch viel Scham dahinter , ich versuche mich dem ganzen trotzdem zu stellen. Sie meinte auch meine Mutter bräuchte selber mal eine Therapie. Sie würde mich mit ihren Kommentaren und mit dieser emotionalen Kälte der Kindheit vergiften. Sie hat noch so einen Spruch losgelassen da musste ich noch schmunzeln "Es ist ja bei der Einstellung Ihrer Mutter ein Wunder, dass sie überhaupt gezeugt wurden so männerfeinlich und negativ wie ihr denken ist" , da hat sie Recht und ich glaube damit auch zu verstehen was sie mir damit sagen will, das soll bestimmt darauf rausgehen, dass ich ja im Bezug auf meine Sexualität vermittelt bekommen habe alle Männer und Sex ist schlecht. Da hat sie ja auch ein Stück weit recht, ich habe bei meiner Mutter noch nie irgendwas von Sexualität erlebt, sie war 19 als sie mich bekammund hatte danach nie wieder nen Mann.

Naja es wird ein harter langer Weg werden aber sie war mir gegenüber so positiv heute, dass ich mich nicht mehr so sehr schäme bezüglich der sexuellen Sachen. Und mein Mann kann auch mal zu ner Stunde mitkommen, das empfinde ich auch als sehr positiv.

LG Traurige Seele

[peppermint patty]

Irgendwie kann ich da nur "hach" sagen mit einem rund um zufriedenen Lächeln.

[Traurige Seele]

Ja diese Reaktion, dass sie gesagt hat es sei ein Wunder dass ich gezeugt wurde hat dann die Situation aufgelockert . So schlecht es mir geht aber darüber musste ich auch lachen und wenn ich nicht gerade depressiv bin bin ich ein super humorvoller Mensch. Und dann bin ich zu allen Scherzen aufgelegt. Ich glaube sie schätzt mich da ganz gut ein und weiß das auch und weiß dass sie mich da aus der Reserve locken kann.

Ich fühle mich heute sooo unendlich erleichtert, dass ich mal drüber sprechen konnte und ich mich einfach nur verstanden gefühlt habe.

LG Traurige Seele

[Tröte]

wie schön

[Traurige Seele]

Ich habe mir die letzten Tage verdammt viel Gedanken um meine ganzen Probleme gemacht und habe mich übers Netz auch über das Thema Hypersexualität etwas informiert. Und was da drin stand trifft genau meine Geschichte in der Kindheit. Na super, wenig Wärme und Körperkontakt durch die Familie, sexual feindliche Erziehung, Missbrauch in der Familie, keiner hat mir damals geglaubt und das Ende vom Lied war dass ich schon mit 9 angefangen habe exzessiv zu masturbieren bis es geschmerzt hat. Und ich erkenne mich in dem Ganzen Dilemma voll und ganz wieder. Flucht in die Masturbation weil ich meinen inneren Schmerz betäuben wollte durch Missbrauch und zu wenig emotionale Nähe.

Oh Mann, das ist ja wohl das peinlichste überhaupt der Therapeutin zu beichten dass ich süchtig nach dem Sexrausch bin . Naja ich habe ihr ja diesen Brief gegeben den ich geschrieben habe und da habe ich das Thema etwas umschrieben. Aber ich glaube sie weiß schon auf was es raus läuft weil sie mir so bestimmte Fragen gestellt hat. Mit dem Missbrauch und meine Gefühle dadurch haben wir besprochen und sie wollte viel über Erziehung besonders in sexueller Hinsicht wissen wie mir Sexualität vermittelt wurde, mit dem Missbrauch wie ich damit umgegangen bin dass mir nicht geglaubt wurde, und allgemein Körperlichkeit und Zuwendung in emotionaler Hinsicht. Und das trifft genau die Bereiche die zur Hypersexualität führen. Alles trifft bei mir zu. Kaum Wärme und Körperkontakt von seiten meiner Mutter, Vater gab es ja nicht, Missbrauch durch Cousin, und eben Einsamkeit und das Gefühls des Zerbrechen da mir meine eigene Mutter nicht geglaubt hat. Und nun,wie gehe ich jetzt mit dieser Erkenntnis um?

Und wie bringe ich das meinem Mann eventuell bei, der hat von der exzessiven Selbstbefriedigung ja nie was mitbekommen??? Peinlich peinlich

Warum passiert das genau mir? Ich glaube nichts ist so peinlich wie eine sexuelle Sucht.
Ich schäme ich gerade so abgrundtief dafür
LG TRaurige Seele

[Tröte]

Liebe Traurige Seele,
ich glaube Du bist (wie ich auch) ein Mensch der nicht wirklich Geduld mit sich hat oder .
Noch vor ein paar Tagen wusstest Du nicht, ob und wie Du Deinen Missbrauch mit den damit verbundenen "Schädigungen" Deiner Therapeutin mitteilen konntest. Dann hast Du das schnell und in einer guten Art und Weise rüber gebracht, bist also den ersten Schritt gegangen und anstatt erstmal anzuhalten, Stolz zu sein und Dich zu loben, dass Du das so gut hinbekommen hast, setzt Du Dir gleich die nächsten "Aufgaben" und Ziele.
Wie wäre es, wenn Du erstmal ein wenig ausruhst und das Gefühl, den ersten Schritt getan zu haben, geniesst und darauf vertraust, dass Deine Therapeutin Dich nun an die Hand nimmt und aus diesem "Loch" heraushilft ?
Sie wird Dir bestimmt auch Tips geben können udn auch sagen können, wie Du das am besten Deinem Mann sagen kannst. vlt. bietet sich bei sowas ja auch ein gemeinsamer Termin bei Deiner Thera an, Du sagtest doch was davon, dass er mal mitkommen "darf".

Dein Mann weiss aber generell schon, dass Du Sex mit Dir selbst hast und ihr könnt generell auch offen über Sex sprechen ?

LG und geduldig sein
Tröte

[Traurige Seele]

Hallo Tröte,

ich kann gerade nicht dagegen ankämpfen, in mir arbeitet es wie in einem Bergwerk und das Puzzle setzt sich mehr und mehr zusammen. Und das ist einfach nur verdammt schmerzhaft.

Mein Mann weiß dass ich SB mache aber nicht in welchem Ausmass. Er ist auch eher der der nicht so oft Sex will wie ich es immer wollte. Er meinte mal vor vielen Jahren, es wäre ihm zu viel sooft wie ich Sex haben will, seither bin ich eben viel auf SB ausgewichen. Ich respektiere ihn darin auch. Ja wir haben natürlich über die Probleme im Bett gesprochen und er strengt sich echt an aber bei mir ist da einfach eine Blockade da bei der das System von 100 auf 0 in 3 Sekunden runter fährt, da habe ich oft ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber. Erst so halb herzig mit ihm Sex haben und allein abgehen wie Schmidts Katze.

Oh mein Gott mit meiner Thera mit meinem Mann über dieses Problem reden, das kann ich mir nicht so recht vorstellen. Über alles andere ja aber nicht über das Thema.

[Tröte]

Du verarbeitest scheinbar gerade, was ja generell nicht schlecht ist.
Und Du wirst sicherlich, wenn Du öfter mit Deiner Thera über das Problem gesprochen hast, da auch etwas weniger schambehaftet sein.

Eigentlich sollte man seinem Partner ja alles sagen können. Dass es Themen gibt, die problematisch sind, kann ich gut nachvollziehen, habe ich auch erst letzte Woche meiner Freundin konkret gesagt, wer mein "Missbrauchsmann" war.
Aber Dein Mann liebt Dich, so wie Du ihn liebst und da sollte das SB-Problem aus meiner Sicht keine große Sache sein, zumal er weiss, dass Du SB machst. Und es hängt mit dem Missbrauch zusammen und nicht, wegen fehlender LIebe.

[Traurige Seele]

Tröte, ja Du hast schon Recht. Ich merke auch dass ich gerade viel verarbeiten muss. Und ich habe nie gedacht wie hart das ist.

Heikel ist das Thema trotzdem. Mit der Thera drüber reden auch, habe gelesen, dass es eher Männer sind die zu dieser Art Süchten greift. Bei Frauen ist das nicht so oft der Fall. Wenn ich mal so unbehaftet über mein Sexleben reden kann wie über meine Fressanfälle und gar nichts essen wollen Attacken dann hab ich es geschafft.

Zu meinem Mann, er ist SB gegenüber nicht so offen eingestellt wie ich, er meinte mal er braucht das ganz selten in einer festen Beziehung. Ich schäme mich einfach für diese Zwänge.

[Tröte]

Guten Morgen,
ich denke, dasss es vlt. besser wäre, wenn Du nicht soviel lesen würdest, denn das verunsichert Dich nur .
Es ist aus meiner Sicht völlig egal, ob und wer und wieviel diesen "Zwang" hat, Fakt ist, dass Du diesen in Dir trägst und schon was dagegen getan hat (damit möchte ich natürlich nicht schmälern, dass es problem- und schambehaftet ist), aber
Du solltest Dich nicht fertig machen, dass es vlt. bei Männern öfter auftritt als bei Frauen. Im Umkehrschluss heisst dies aber auch, dass Frauen so etwas passiert und es doch eigentlich völlig irrelevant ist, wie hoch die "Quote" ist, sondern wichtig ist es sich helfen zu lassen, damit es weggeht.

Das das ganze nciht einfach ist und auch seine Zeit braucht ist doch vrständlich und ganz normal.
Vielleicht magst Du in Deinem nächsten Termin bei der Thera ja auch mal darüber reden, wie schwer Dir das ganze fällt und wie sehr Du Dich schämst.

Viele Grüße
Tröte

[Traurige Seele]

Guten Morgen Tröte,

ja Du hast Recht ich werde bis zum nächsten Termin nicht mehr so viel nachlesen sonst werde ich noch verrückt.

Heute Morgen gehe ich erstmal nochmal zum Arzt, mit den Medikamenten so wie sie jetzt sind komme ich nicht klar. Mein Fluoxetin wurde auf 40 mg erhöht, seither hab ich eher das Gefühl gleich verrückt zu werden weil ich so eine enorme innere Unruhe empfinde als dass es hilft. Das verstärkt die ganze Angstproblematik bei mir noch viel mehr. Ich komme gerade überhaupt nicht mehr zur Ruhe, das ist so schrecklich. Ich bin seit Jahren mit dem Fluoxetin zu Recht gekommen ich verstehe gar nicht warum es jetzt gerade alles so daneben läuft. Ich hatte immer 20 mg und das hat gut geholfen, aber jetzt reichen 20 mg nicht mehr und mit 40 wird es aber eher noch schlimmer als besser.

Ja und Du hast Recht, ich sollte mit meiner Therapeutin darüber sprechen wie viel Scham usw. dahinter ist. Obwohl ich ihr das in dem Brief auch schon geschildert habe und ihr auch rein geschrieben habe dass wir das ganze in kleinen Schritten bearbeiten sollen, da es für mich recht schwer ist. Ich habe auch rein geschrieben, dass ich Angst davor habe vor Wertungen ihrerseits zu dem Thema. Und wie Scham besetzt das ganze für mich ist und wie unnormal ich mit damit auch fühle. Und sie war letzte Woche auch sehr taktvoll mit mir auch mit dem ganzen Wissen was in dem Brief alles drin gestanden hat.

Oh Mann so ein sch..., warum gerade jetzt? Jetzt sollte ich mit meiner Familie die Vorweihnachtszeit geniessen können und was passiert ich dreh fast durch.

LG Traurige Seele

[peppermint patty]

Moin Traurige Seele,

ich glaube das "Dinge" gerade dann aufbrechen, wenn der die Betroffene bereit ist sie zu verarbeiten.
Und das finde ich sehr positiv, zeigt es doch Entwicklung-(bereitschaft).

Und mit der Scham kann ich nur sagen, schämen sollte sich immer der Täter. Dir wurde etwas angetan und Deine Symptome sind Folgewirkungen. Sie sind weder schlecht noch unnormal. UND es gibt viel peinlichere und schlimmere Süchte, bei denen andere geschädigt werden.

Bleib auf diesem guten Weg, auch wenn es natürlich oft schwer ist. Alles Liebe!!

LG,
pp