Damit hast du natürlich recht....dankecarö hat geschrieben:
sich jemand anderem mit einem wunsch anzuvertrauen, birgt immer das risiko, dass der wunsch abgelehnt wird. aber damit kann man ja lernen umzugehen. eine ablehnung kann ja auch begründet und nachvollziehbar sein, so dass man sich nicht als mensch abgelehnt fühlen muss.
Den Therapeuten um Beistand bitten
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Ich hatte so einen Wunsch auch einmal, eher den Traum. Wie sich alles verändern würde, wenn ER sich da mal einmischen würde. Es ging damals auch um meine Interessen und dass ich mich nicht in der Lage fühlte, sie zu vertreten und mich für mich selbst einzusetzen. Dachte, er kann das viel besser, denn er kennt nicht nur mich besser als ich selbst, sondern überblickt die Situation realistischer als ich mit meinem krankheitsverzerrten Weltbild. Ich habe ihm diesen Wunsch"traum" nie erzählt, aber wir haben trotzdem darüber gesprochen, wie ich meine Interessen vertreten kann, und er hat mir, ganz entgegen der sonstigen Therapie, konkrete praktische Tipps gegeben. So haben wir gemeinsam eine Strategie erarbeitet (er mehr als ich), die ich dann (naja, in Teilen zumindest) anwenden konnte, und das war letztendlich viel besser, als wenn "Big daddy" das geregelt hätte.
Was für mich aber besonders wichtig war: Zu wissen, dass er hinter mir steht. ich habe es mir in der schwierigen Situation selbst beinahe bildlich vorgestellt, dass er neben mir sitzt, dass er weiß, wic wichtig mir das ist, was in mir vorgeht und wie schwer das ganze für mich ist.
Also Beistand nicht im physischen, aber im gedanklichen Sinne. Das ist mir im Nachhinein sehr viel mehr Wert, als wenn er tatsächlich irgendwo statt meiner gehandelt hätte.
LG Chaosfee
Was für mich aber besonders wichtig war: Zu wissen, dass er hinter mir steht. ich habe es mir in der schwierigen Situation selbst beinahe bildlich vorgestellt, dass er neben mir sitzt, dass er weiß, wic wichtig mir das ist, was in mir vorgeht und wie schwer das ganze für mich ist.
Also Beistand nicht im physischen, aber im gedanklichen Sinne. Das ist mir im Nachhinein sehr viel mehr Wert, als wenn er tatsächlich irgendwo statt meiner gehandelt hätte.
LG Chaosfee
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Es geht in meinem Fall nicht darum, dass ich mich nicht "traue" mich für meine Interessen einzusetzen, oder glaube, dass jemand das besser könnte als ich selbst, sondern darum, dass ich im Falle einer körperlichen Erkrankung (nicht psychischen) jemanden hätte der genauso stark ist wie ich, und meine Interessen dann vertritt, nur für dem fall, dass ich das nicht kann.chaosfee hat geschrieben:
Also Beistand nicht im physischen, aber im gedanklichen Sinne. Das ist mir im Nachhinein sehr viel mehr Wert, als wenn er tatsächlich irgendwo statt meiner gehandelt hätte.
LG Chaosfee
Vor diesem Problem stehen sicher ganz viele (alleinstehende) Menschen. Und wie sagte mir meine Therapeutin: "Das müssen sie alleine können!" Und so ist es eben auch. Ich vermute bei dir aber diese kindliche Suche nach der fürsorglichen Mami. Ein Analytiker wir das auch verstehen, ob er das tun würde? Nein, vermute ich. Und wie es eine VT sieht? Vermutlich enger. Letztlich ist es auch nur eine "Was wäre wenn"- Frage, weil du keinesfalls davon ausgehen mußt, dass du falsch behandelt wirst- das ist gottlob nicht die Regel im Krankenhaus.yamaha1234 hat geschrieben: Wenn man körperlich dazu in der Lage ist, ohne jeden Zweifel, aber es gibt Erkrankungen, da kann man nicht so wie man gerne möchte.....es fehlt die Kraft zum streiten......(nicht der Wille)
Mein Verstand würde also selbst wenn ich die Problematik so empfinden würde gar nicht auf die Iee kommen oder die Frage schnell verwerfen.
Eine Ablehnung müßte eine Therapeutin nicht mal begründen, was du zudem erwartest und schiffst dich vermutlich noch in eine Eskalation oder Spannung der therapeutischen Beziehung.
candle
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@yamaha: Ich kann mich an Deine anderen Fragen erinnern, geht also wohl um die besagte OP, die Du verschoben hast aus Angst. Hast Du das jetzt in der Therapie besprechen können? - Ich würde - wenn möglich - ein Familienmitglied dafür aussuchen, weil Familienmitglieder in solchen Fällen noch am ehesten anständig Auskunft und Berücksichtigung erfahren. Ich würde aber sicherheitshalber eine Vollmacht für das Auskunftsrecht ausstellen. Theoretisch könnte es auch sonst eine nahestehende Person sein, die Du vorher immer wieder als Bezugsperson in den Akten und vor dem Personal erwähnst oder am besten auch mal mitnimmst zum Sekretariat dort. Also ich persönlich glaube eher nicht, dass Theras dafür zuständig sind. Ich fände es heikel, aber fragen kannst Du ja trotzdem. Warum nicht? Mehr als ein Nein erhältst Du nicht.
Vielleicht wär es auch mal gut, Dich auf eine Angsstörung untersuchen zu lassen. Du versuchst Sicherheitsnetze zu bauen. Typisch Angst als Hintergrund! Du kannst offenbar auch sehr schwer Vertrauen fassen und verlässt Dich sonst wohl auch nur auf Dich. In diesem Fall ginge das nicht, also braucht es ein Sicherheitsnetz. Also Durchschnitt ist das nicht.Wäre ein gutes Therapie-Thema und dann könntest Du gleich fragen. - Der Hausarzt wäre evtl. auch eine Möglichkeit, immerhin ist ein solcher evtl. noch an Hausbesuche gewöhnt.
Vielleicht wär es auch mal gut, Dich auf eine Angsstörung untersuchen zu lassen. Du versuchst Sicherheitsnetze zu bauen. Typisch Angst als Hintergrund! Du kannst offenbar auch sehr schwer Vertrauen fassen und verlässt Dich sonst wohl auch nur auf Dich. In diesem Fall ginge das nicht, also braucht es ein Sicherheitsnetz. Also Durchschnitt ist das nicht.Wäre ein gutes Therapie-Thema und dann könntest Du gleich fragen. - Der Hausarzt wäre evtl. auch eine Möglichkeit, immerhin ist ein solcher evtl. noch an Hausbesuche gewöhnt.
Zuletzt geändert von (e) am Do., 22.11.2012, 15:07, insgesamt 2-mal geändert.
Lieben Gruß
elana
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elana
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Dann verstehe ich aber nicht, wieso du da ausgerechnet auf deinen Therapeuten kommst. Wenn du dann aus körperlichen, nicht aus psychischen Gründen nicht in der Lage dazu bist - das hat ja mit deiner Therapie bzw. seinem Job als Therapeuten nichts mehr zu tun, sondern wäre eine rein private Anfrage.
Hast du keine Freunde oder Familie, die dir bei sowas helfen? Ist ja auch die Frage, inwieweit sich das Ärztepersonal dann überhaupt von einer fremden Person in die Karten schauen und beeinflussen lässt.
Du hattest vorher etwas von Mediatorenrolle geschrieben - daraus hatte ich entnommen, dass es um Interessen deinerseits geht, die du alleine nicht durchsetzen kannst. Dann würde ich aber, stünde ich auf der anderen Seite, darauf bestehen, dass ein unabhängiger Mediator bestellt wird.
Hast du keine Freunde oder Familie, die dir bei sowas helfen? Ist ja auch die Frage, inwieweit sich das Ärztepersonal dann überhaupt von einer fremden Person in die Karten schauen und beeinflussen lässt.
Du hattest vorher etwas von Mediatorenrolle geschrieben - daraus hatte ich entnommen, dass es um Interessen deinerseits geht, die du alleine nicht durchsetzen kannst. Dann würde ich aber, stünde ich auf der anderen Seite, darauf bestehen, dass ein unabhängiger Mediator bestellt wird.
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yamaha, ich würde aus dem Bauch heraus sagen: Nein, sie sind dafür nicht zuständig. Ich würde, wie carö, es schon als sehr viel empfinden, wenn sie dir sagt, was genau du tun könntest, an wen du dich wenden könntest.
Ich habe mal von einem Analytiker gelesen, der seine Weigerung, konkreten Beistand zu leisten, damit begründete, dass er dann nicht mehr neutral wäre und dass das Ganze dann u.U. etwas verworren werden kann. Also, er meinte, er sei halt nicht so was wie - von mir etwas flapsig formuliert - der Handlanger des Patienten, der für ihn arbeitet. Für mich klingt das sehr plausibel. Zumal du dich auch fragen müsstest, inwieweit deine Therapeutin dafür ausgebildet ist, solche 'Aufträge' anzunehmen und was im Falle eines Misserfolgs passiert - Stichwort: Haftung.
Etwas Anderes wäre für mich emotionaler Beistand. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass ein guter Therapeut nicht wirklich 'zupackt', wenn man in einer persönlichen Krise ist.
Ich habe mal von einem Analytiker gelesen, der seine Weigerung, konkreten Beistand zu leisten, damit begründete, dass er dann nicht mehr neutral wäre und dass das Ganze dann u.U. etwas verworren werden kann. Also, er meinte, er sei halt nicht so was wie - von mir etwas flapsig formuliert - der Handlanger des Patienten, der für ihn arbeitet. Für mich klingt das sehr plausibel. Zumal du dich auch fragen müsstest, inwieweit deine Therapeutin dafür ausgebildet ist, solche 'Aufträge' anzunehmen und was im Falle eines Misserfolgs passiert - Stichwort: Haftung.
Etwas Anderes wäre für mich emotionaler Beistand. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass ein guter Therapeut nicht wirklich 'zupackt', wenn man in einer persönlichen Krise ist.
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Damit liegst du komplett falsch, weder suche ich eine Mutti noch bin ich alleinstehend.....ich glaube warum ich ihren Beistand wünsche spielt eine nicht unerhebliche Rolle. Ich werde das mit ihr besprechen und sehn was sie dazu sagt.candle. hat geschrieben:yamaha1234 hat geschrieben:
Vor diesem Problem stehen sicher ganz viele (alleinstehende) Menschen. Und wie sagte mir meine Therapeutin: "Das müssen sie alleine können!" Und so ist es eben auch. Ich vermute bei dir aber diese kindliche Suche nach der fürsorglichen Mami.
LG
Ein richtiger Beistand wär natürlich das absolut Beste. Ich arbeite ja auch öfter als Beistand. Eine solche Person ist es gewohnt, sich durchzusetzen und das bestmögliche Recht für den Klienten einzufordern, ganz im Gegensatz zu immer netten Theras. Für diesen Job muss man etwas rigide sein, so wie ich. Sonst kommt man nicht weit. Ein Thera wäre zu harmoniebedürftig, was gerade in einer solchen Situation Passivität bedeutet.
Lieben Gruß
elana
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Ich habe keine Angststörung, der Fall liegt bei mir anders, aber ich möchte öffentlich nicht zu sehr privatisieren.....Hausarzt hab ich keinen...elana hat geschrieben:@
Vielleicht wär es auch mal gut, Dich auf eine Angsstörung untersuchen zu lassen. Du versuchst Sicherheitsnetze zu bauen. Typisch Angst als Hintergrund! Du kannst offenbar auch sehr schwer Vertrauen fassen und verlässt Dich sonst wohl auch nur auf Dich. In diesem Fall ginge das nicht, also braucht es ein Sicherheitsnetz. Also Durchschnitt ist das nicht.Wäre ein gutes Therapie-Thema und dann könntest Du gleich fragen. - Der Hausarzt wäre evtl. auch eine Möglichkeit, immerhin ist ein solcher evtl. noch an Hausbesuche gewöhnt.
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Weil ich meine Thera als genauso starken Menschen wie mich selbst sehe, sie hat die nötige emotionale Distanz im Vergleich zu meinen Angehörigen, sie kennt mich und meine Biographie genau, ich vertraue ihr und traue ihr darüber hinaus viel zu. Klar kann es sein, dass sie ablehnt aber ich werde sie trotzdem fragen.....chaosfee hat geschrieben:Dann verstehe ich aber nicht, wieso du da ausgerechnet auf deinen Therapeuten kommst. Wenn du dann aus körperlichen, nicht aus psychischen Gründen nicht in der Lage dazu bist - .
Damit schließt du dich aber selber hier permanent aus oder anders gesagt, du widersprichst dir nur noch. Einmal kann es eine streng juristische Sache sein oder eben eine tief emotionale Sache. Vielleicht ist es auch nur eine Kraftprobe um die Beziehung zur Therapeutin. Mehr Spielraum gibt es nicht mehr m. M. n., außerem gibt es auch bei schwierigen Krankheitsverläufen extra Psychologen in den Kliniken.
Nun hast du dich entschieden sie zu fragen. Das finde ich gut! Sagst du uns was dabei herauskam? Wann ist der Termin? Und wie wirst du mit einem klaren Nein umgehen?
candle
Nun hast du dich entschieden sie zu fragen. Das finde ich gut! Sagst du uns was dabei herauskam? Wann ist der Termin? Und wie wirst du mit einem klaren Nein umgehen?
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Yamaha, ich finde es auch gut und richtig, dass du es ansprechen willst in der therapie. dabei kann ja vielleicht auch einiges an überraschendem rauskommen. vielleicht auch dazu, was noch alles so hinter diesem wunsch steht. all das ist dann vielleicht sogar viel wichtiger als die erfüllung des wunsches selber.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Darum geht' s mir nicht, auch habe ich nirgends geschrieben, dass es sich um eine juristische Sache handelt.....übrigens nervt es mich, dass meine Motivation meine Thera zu fragen schon wieder pathologisiert wird und mir die unterschiedlichsten Diagnosen angeboten werden...candle. hat geschrieben: Einmal kann es eine streng juristische Sache sein oder eben eine tief emotionale Sache. Vielleicht ist es auch nur eine Kraftprobe um die Beziehung zur Therapeutin. Mehr Spielraum gibt es nicht mehr m. M. n., außerem gibt es auch bei schwierigen Krankheitsverläufen extra Psychologen in den Kliniken.
Mich interessiert einzig die ethische Perspektive, aber ich will nicht meckern, es waren auch brauchbare Antworten dabei, dafür danke!
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@eintherapeut ich würde mich freuen, wenn du noch meine Frage beantworten könntest, also warum du dich als Thera überrumpelt fühlen würdest.....
LG
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