Ist er der Richtige (Analytiker)?

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candle.
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Beitrag Do., 08.11.2012, 15:24

Alba, wie siehst du es denn mit emotionaler Forderung?

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ziegenkind
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Beitrag Do., 08.11.2012, 16:01

alba, tut sich da nicht gerade eine riesenchance auf? was, wenn du ihm all das mal erzählst, dass du so unsicher bist, ihn dir manchmal gebildeter, belesener, smarter wünschen würdest, auch weil du denkst, dass dein vater so war, dass du selten beziehungen beendest usw? ich denke, all das könnte dazu führen, dass ihr in deiner analyse ganz schnell in die tiefenbohrungen kommt. vielleicht ist es auch das, vor dem du angst hast und weshalb du jetzt über gehen nachdenkst?
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Eiswürfel
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Beitrag Do., 08.11.2012, 19:36

@ Kenneth: Wenn sie ihm erzählt, dass sie sich ihn manchmal gebildeter etc. wünscht, wird er das entweder als Angriff werten oder akzeptieren. Er wird sich aber nicht ändern können. Aus einem Affen wird kein Apostel, selbst wenn er eine große Bibliothek verschlingt. Gebildet sein hat leider viel mit einem selbst zu tun.
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ziegenkind
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Beitrag Do., 08.11.2012, 19:51

merkt du was, eiswürfel: du gehst automatisch davon aus, dass er selber gebildeter sein will und sich im zweifelsfall ändern wollen würde. muss doch gar nicht so sein, oder? erstens mag er sich vielleicht, so wie er ist und zweitens ist es vielleicht nicht sein vordringliches ziel, von alba gemocht und als klug anerkannt zu werden. ich glaube in der beziehung zu seiner patientin wird es ihm um was ganz anderes gehen. es könnte einfach ein interessantes gespräch werden, in dem alba sich, ihre vorurteile, ihre wünsche und ihre ängste besser kennen lernen kann. darum geht es doch in einer therapie, nicht?
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Alba
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Beitrag Do., 08.11.2012, 20:36

@kenneth
Ich könnte mir vorstellen, dass es ihn irgendwo trifft, auch wenn er innerhalb der Analyse damit professionell umgehen würde. Ich meine, ich möchte einem Analytiker bezüglich seiner Person auch nicht zuviel zumuten, letztlich sind sie auch nur Menschen. Gerade meiner kommt mir nicht vor wie ein "typischer" Analytiker, sondern in seinen Reaktionen sehr lebensnah und menschlich rüber, was ich sogar sehr sympathisch finde. Ihm zu sagen, dass es mich stört, dass er mir nicht so gebildet rüberkommt, finde ich schon ziemlich grenzüberschreitend...Aber dennoch hast Du vielleicht Recht, dass darin eine Chance steckt: ich könnte es anders formulieren, nämlich so, dass ich das Gefühl habe, dass unsere Interessen so unterschiedlich sind und dass mich das etwas bremst.

Hm, also irgendwie so gegensätzlich Euer Rat ist, Kenneth und Eiswürfel, so ist an beidem etwas Wahres dran.
Eiswürfel hat geschrieben:Aus einem Affen wird kein Apostel, selbst wenn er eine große Bibliothek verschlingt. Gebildet sein hat leider viel mit einem selbst zu tun.
Oh weia...Gebildet sein hat für mich nichts mit Intelligenz zu tun. Es gibt haufenweise Menschen, die sehr intelligent sind, aber nicht intellektuell. Und da würde ich ihn auch einordnen. Er ist mit Sicherheit sehr intelligent, daran zweifel ich überhaupt nicht. Es ist eher wie Tristezza geschrieben hatte, dass ich so oberflächlich bin und mich von der Raffinesse wie etwas gesagt wird und von der Belesenheit beeindrucken lasse. Und da fällt mir echt auf, dass ich das, was ich an meinem Vater nicht mochte, nämlich, dass er sich von gebildeten Menschen einnehmen liess, auch selbst an mir zu haben scheine.
candle. hat geschrieben:Alba, wie siehst du es denn mit emotionaler Forderung?
Meinst du damit, wie wichtig es mir ist, dass er empathisch ist?

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candle.
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Beitrag Do., 08.11.2012, 20:41

Alba hat geschrieben: Meinst du damit, wie wichtig es mir ist, dass er empathisch ist?
Nein, eher wie intelligent du bist in diesem Bereich, denn da wärest du dann vorerst unterlegen und hättest die Herausforderung, die du brauchst. Aber nach 2 Monaten ist das alles noch so verdammt früh für dich die Therapie oder den Therapeuten zu bewerten.

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ziegenkind
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Beitrag Do., 08.11.2012, 20:46

alba, die formulierung, dass es dich stört, dass er ungebildet ist, wäre in der tat wenig hilfreich und unverschämt. erstens, kannst du nach den paar stunden nicht wirklich seinen bildungsgrad beurteilen, zweitens hast du keinen anspruch auf einen gebildeten analytiker und drittens, wenn es dich wirklich stört, kannst du wegbleiben und gut ist. aber du kannst davon sprechen, dass du darüber nachdenkst, dass es dir aus gründen, die dir nicht so ganz klar sind, irgendwie wichtig ist, dass du da mal enttäuscht von ihm warst, den bezug zu deinen vater thematisieren usw. der ton macht die musik. und wichtig wär es, denke ich, in so einem fall, dass man bei sich bleibt und von seinen phantasien, vorstellungen und erwartungen an den anderen spricht, immer in dem bewusstsein, ich spreche über meine bilder, nicht über den anderen. dafür ist, mein verständnis, analyse da. und das, da bin ich mir ziemlich sicher, hält dein analytiker allemal aus. der hat mit seinen 700 stunden lehranalyse ganz bestimmt herausfordernderes hinter sich als das. da steckt, könnte ich mir denken, auch ein interessanter funken selbstüberschätzung, hinter der vorstellung, dass du ihn damit aus den puschen kippst.
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Alba
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Beitrag Do., 08.11.2012, 20:50

candle. hat geschrieben:Nein, eher wie intelligent du bist in diesem Bereich, denn da wärest du dann vorerst unterlegen und hättest die Herausforderung, die du brauchst.
Mein Ex-Therapeut war sehr empathisch und die ganze Therapie, die ca. über 7 Jahre ging, hat mir kaum Erkenntnisse über mich und mein Leben gebracht. Ich glaube, das ist auch der Grund, weshalb ich so verbissen das Gegenteil gesucht habe, nämlich einen intellektuellen Analytiker, in der Hoffnung, dass diese Therapie mich weiter bringt. Letztlich habe ich aber gemerkt, dass die Erstgespräche, die ich mit Analytikern hatte, es doch nicht so toll finde, wenn sie sehr intellektuell drauf sind, dafür aber die Empathie in den Hintergrund rückt. Daraufhin war ich auf der Jagd nach einem, der Beides hat.

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candle.
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Beitrag Do., 08.11.2012, 21:05

Vielleicht weißt du es ja schon? Hoher Intellekt verbaut sich gerne mal selber den Weg, weil er die Gefühle überlegt ausbremst.

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Alba
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Beitrag Do., 08.11.2012, 21:10

Liebe Kenneth,

klar,ich könnte mit ihm darüber reden, aber die Frage ist, was mir das letztlich bringen würde?
Hast Du eine Idee?
Ich meine, belesener wird er dadurch nicht.

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Alba
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Beitrag Do., 08.11.2012, 21:20

kenneth hat geschrieben: ich denke, all das könnte dazu führen, dass ihr in deiner analyse ganz schnell in die tiefenbohrungen kommt. vielleicht ist es auch das, vor dem du angst hast und weshalb du jetzt über gehen nachdenkst?
Sorry, Du hattest es hier ja bereits geschrieben.
Ich glaube wirklich nicht, dass ich Angst vor dieser Tiefenbohrung habe, denn dieses Gefühl des Zweifelns war ja schon vom ersten Gespräch an da. Vielleicht ist er auch wirklich der richtige Analytiker für mich und ich spüre das unbewußt irgendwo und sabotiere das? Das würde sich aber dem widersprechen wie es bei meinem Ex-Therapeuten war, denn da hatte ich auch diese Zweife. Man könnte jetzt vermuten, dass es einzig an mir lag, aber es haben sich wohl auch andere Klienten beschwert.

Ich könnte ja auf das Intellektuelle verzichten, wenn die Atmosphäre dort einladend wäre. Kannst Du Dir vorstellen, dass die Atmosphäre des Zimmers einen derart beeinflussen kann?

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Alba
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Beitrag Do., 08.11.2012, 21:30

titus2 hat geschrieben:Ich kann dich schon verstehen. Aber geht dir das auch so, dass du denkst: "Eigentlich WEISS ich ja, dass ich das falsch sehe"? Ich meine, 'offiziell' müsste man alleine nach den menschlichen und fachlichen Merkmalen schauen. Ich aber bin auch so dermaßen froh, dass ich genau diese 'Figur' gefunden habe, die ich mein ganzes Leben lang vermisst habe: jemand, zu dem ich aufschauen kann; jemand, der einem in der Phantasie die Welt erklärt, wenn es einem selbst zu anstrengend wird; jemand, der weiß, wo es langgeht, wenn man den Überblick verloren hat; jemand, der Autorität ausstrahlt, ohne sich durch seinen Titel oder sein Amt zu definieren.
Ja, vermutlich suchen wir einen Großvater, der weise ist und uns Halt gibt.

Meiner ist kein Typ "Großvater", er hat auch keine eigenen Kinder.
titus2 hat geschrieben:Vermutlich hätte mich bei einem 40jährigen Berufsanfänger, der mich mit Teletubby-Socken empfängt, dasselbe Schicksal ereilt wie immer: Ich hätte es nicht durchziehen können.
Ich wollte auch bewußt keinen jungen Analytikerm, wobei da ja gesagt wird, dass sie noch mehr Engagement mitbringen.

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Alba
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Beitrag Do., 08.11.2012, 21:34

Summa summarum, was meint Ihr: soll ich mir einen neun suchen oder bei ihm bleiben?


leberblümchen
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Beitrag Do., 08.11.2012, 21:36

Ich sehe schon: Wir haben dieselbe Macke Das musst du ganz alleine wissen - oder herausfinden.

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Alba
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Beitrag Do., 08.11.2012, 21:44

titus2 hat geschrieben:Ich sehe schon: Wir haben dieselbe Macke Das musst du ganz alleine wissen - oder herausfinden.
Doppelt ja.

Was haltet Ihr von dieser Lösung (wenn sie denn krankenkassentechnisch machbar ist?):
Ich teile meinem Analytiker meine Bedenken mit ("Ich suche einen Grossvater-Typ") und setzte diese Analyse vorerst auf Eis. Dann mache ich noch Erstgespräch mit anderen Analytikern, probiere hier und da aus. Ich könnte mir vorstellen, dass das Ausprobieren mir bei der Entscheidungshilfe erheblich etwas bringen würde. Denn alle von Euch, die zufrieden sind mit ihrem Analytiker hatten keine Zweifel.
Zuletzt geändert von Alba am Do., 08.11.2012, 21:47, insgesamt 2-mal geändert.

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