Probleme mit Vater und Bruder

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BillieJane
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Beitrag Mi., 23.04.2014, 12:50

Hallo aglaja.

Die Art des Umgangs deines Bruders ist in der Tat sehr rücksichtslos.

Was mich zudem sehr trifft ist, wie dein Vater deine Mutter abgeschrieben hat. Ich meine, sie hat ihm immerhin zwei Kinder auf die Welt gebracht....... Ich könnte mir vorstellen, dass das für dich auch verletzend ist wie dein Vater sich verhält.

Eine Empfehlung aus eigener Erfahrung welche ich dir gebenkann ist, dass du vielleicht eines Tages für dich selbst, zu deinem eigenen Schhutz und in deinem eigenen Interesse für dich selbst gegenüber dem schwierigen Vater und Bruder eine klare Haltung findest. Eine Haltung welche dir hilft emotional damit umzugehen.

Du kannst das Verhalten deines Bruders und Vaters nicht ändern und es bringt dir nur Kummer, wenn du dich darüber ärgerst, wie rücksichtslos dein Bruder und dein Vater sind.

Was helfen könnte ist anzuerkennen, dass dein Vater und dein Bruder irgendwo eine Art emotionale, wie auch immer "Behinderung" haben, wie ein Handicap. So als würde ihnen ein Arm oder ein Bein fehlen, also etwas wofür sie nichts können und man auch nicht rückgängig machen kann. Ein Handycap, dass auch du nicht heilen oder verändern kannst.

Das Einzige was du machen könntest, wäre anzuerkennen, dass du dafür keine Verantwortung trägst. Sondern lediglich für dich alleine, wie du mit ihnen umgehst, die Verantwortung übernehmen kannst. Nur du alleine kannst für dich selbst, für deine seelische Gesundheit und emotionale Stabilität die Fürsorge übernehmen.

Du bist eine junge Frau, die verdammt noch mal auch ein Recht auf das eigene Leben und das eigene Glück haben darf!

Wenn dein Bruder dich nicht mit nimmt, dann kannst nur du schauen wie du zu deiner Mutter kommst. Indem du vielleicht selbst fährst, dir einen Mietwagen nimmst... Vielleicht gibt es für dich die Möglichkeit des Car-Sharings https://www.carsharing.at/de/pub/ . Oder andere Möglichkeiten dich unabhängig vom Bruder zu organiseiren.

Du kannst nur akzeptieren, dass dein Vater und dein Bruder so sind, nicht in der Lage zu zweit einen Haushalt zu führen, usw. Es ist nicht dein Problem wie die zwei ihr Leben organisieren. Du hast selbst dein eigenes Leben.

Das zu realisieren wäre zB so eine klare Haltung welche du gegenüber Vater und Bruder ein nehmen könntest. Es ist schwer und es dauert.......... das kann ich dir aus eigener Erfahrung mit einer psychisch kranken Mutter und psychisch kranker Schwiegermutter sagen, welche mir das Leben zur Hölle gemacht haben........... es ist aber möglich.

Du hast deine Therapeutin, du übernimmst damit bereits für dich Verantwortung indem du dir Hilfe gesucht und gefunden hast, und alles andere wird die Zeit ergeben wenn du dran bleibst und diese Muster mit deiner Therapeutin langsam löst.

Liebe Grüße,

BillieJane
Zuletzt geändert von BillieJane am Mi., 23.04.2014, 13:10, insgesamt 3-mal geändert.

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leuchtturm
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Beitrag Mi., 23.04.2014, 12:58

Was mich zudem sehr trifft ist, wie dein Vater deine Mutter abgeschrieben hat. Ich meine, sie hat ihm immerhin zwei Kinder auf die Welt gebracht.......
so wie manche Scheidungen ablaufen, wundert mich das nicht.

Ich würde mich als geschiedene Ehefrau auch nicht bis in alle Ewigkeit für meinen Exmann verantwortlich fühlen......noch auch ihn für mich verantwortlich machen

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aglaja
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Beitrag Mi., 23.04.2014, 13:23

nun, ich stehe zwischen diesen beiden ansichten.
einerseits denke ich, dass man das recht hat zu sagen: gut, ich schaffe das nicht mehr, ich möchte nicht für mein leben lang krankenpfleger sein (so hat es mein vater mir mal erklärt, warum er sich scheiden gelassen hat).
andrerseits, zwischen verantwortlich fühlen und dem ganzen total ausweichen gibt es viele abstufungen...dass er sie nie wieder sehen will und kann zeigt viel von seinem unvermögen, damit umzugehen.

im grunde genommen ist es ja so, dass ich mich nicht selbst in diese welt gezeugt habe. insofern recht unlogisch,dass mein vater so argumentiert, dass die kranke mutter unsere aufgabe ist ( rein auch von der bezeichnung her: eure mutter, statt meine exfrau).
mein bruder würde auch nie dagegen aufbegehren, dass er mehr oder weniger den ersatz meines vaters spielt. und gleichzeitig im selben haus wohnend nicht mal das thema ansprechen darf.

das putzen ist also wie gesagt nur eine kleine darstellung der ganzen tiefliegenden probleme. meine therapeutin meinte gestern, dass die zwei männer wie in einem dornröschenschlaf sind, alles verstaubt immer mehr und sie selber auch...und da komm ich daher mit meiner lebendigkeit und bin automatisch, rein auch mal dadurch dass ich eine frau bin, ein störfaktor. und das die beiden sehr ohnmächtig sind im umgang mit den problemen unsere familie, und deswegen oft so dermaßen wütend reagieren, wenn ich dinge anspreche.
sie meinte, dass ich ihnen mal schriftlich mitteilen soll was ich so denke, weil es vor ort immer gleich sehr ausartet..
für mich ist halt bei allem ein neues gefühl dabei, nämlich dass ich nicht mehr kämpfen mag. früher wollte ich immer alles ausdiskutieren, jetzt möchte ich irgendwie aufgeben...und bin dabei auch sehr traurig.

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BillieJane
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Beitrag Mi., 23.04.2014, 13:24

leuchtturm hat geschrieben:
Ich würde mich als geschiedene Ehefrau auch nicht bis in alle Ewigkeit für meinen Exmann verantwortlich fühlen......noch auch ihn für mich verantwortlich machen
Würdest du stattdessen die Verantwortung allein auf deine Kinder abwälzen?

Ich könnte das nicht, ich könnte nicht zu meinen Söhnen sagen, wisst ihr was, ab jetzt kümmert ihr euch ganz alleine um euren kranken Vater. Ich bin von ihm geschieden, also macht ihr lieben Kinder das mal alleine.

Ich würde eher schauen, dass ich auch meinen Kindern bei stehe, auch emotional, denn es ist nicht einfach die eigene Mutter oder Vater in einem Heim, so jung ans Bett gefesselt zu sehen. Auch wenn ich es nicht für meinen E-Mann machen würde, ich würde es für meine Kinder tun, damit sie nicht die ganze Last alleine stemmen müssen.

Liebe Grüße,
BillieJane

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BillieJane
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Beitrag Mi., 23.04.2014, 13:27

aglaja hat geschrieben: für mich ist halt bei allem ein neues gefühl dabei, nämlich dass ich nicht mehr kämpfen mag. früher wollte ich immer alles ausdiskutieren, jetzt möchte ich irgendwie aufgeben...und bin dabei auch sehr traurig.
Es ist die Frage ob es wirklich ein Aufgeben ist. Oder vielleicht doch die Einsicht, dass du es schlicht und einfach nicht leisten kannst, die beiden aus ihrem Schlaf zu erlösen, sondern erkennst, dass es zwei erwachsene Männer sind, welche selbst die Verantwortung für ihr Leben tragen.

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BillieJane
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Beitrag Mi., 23.04.2014, 13:29

Was ich noch hinzufügen möchte, dieser Erkenntnis, dass man einen Menschen nicht retten kann, gerade wenn man ihn liebt, ist sehr schmerzhaft und wahnsinnig traurig. Ich habe selbst erlebt wie es einen innerlich zerreißt.........

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aglaja
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Beitrag Mi., 23.04.2014, 13:55

also, man muss dazu sagen, dass zwischen scheidung und dem zeitpunkt wo mein bruder die sachwalterschaft übernommen hat, meine tante diese innehatte, so ca. 10 jahre. hätte mein bruder ja auch rechtlich nicht mit 12 jahren machen können.
jedenfalls, vielleicht kann ich es irgendwie akzeptieren dass mein vater es eben nicht geschafft hat, mit der krankheit umzugehen, und soweit geht, dass er meine mutter bis an sein lebensende nimmer sehen mag. was ich allerdings nicht akzeptieren möchte ist, nicht über sie sprechen zu dürfen oder wie schwer so ein pflegeheimbesuch ist.
zumindest versucht mir mein vater mir "rationalen" dingen zu helfen, sei es in finanziellen oder organisatorischen dingen. bloß nicht emotional in die tiefe gehen....jedenfalls scheint das alles, was er da verdrängt, sehr extrem explodiert zu sein ihn ihm bei unserem letzten streit.
nicht nur dass ich unangenehm dinge anspreche, ich bin ja auch die einzige frau, mit der er wohl enger zu tun hat..und die leben in seine bude bringt, weil er immer so traurig ist, wenn ich fahre. aber das nervt mich auch eigentlich, weil ich in so vielen punkten immer etwas sein musste für jemanden in meiner familie, die mutter für die eigene mutter, der frauenersatz für den vater...und ich auch sonst im leben oft die führung übernehme/ übernehmen musste, wie auch im beruf (kunstlehrerin)...wie auch in meiner beziehung, wobei ich durch meinen freund kapiere dass ich es ja auch nicht zulasse...
Es ist die Frage ob es wirklich ein Aufgeben ist. Oder vielleicht doch die Einsicht, dass du es schlicht und einfach nicht leisten kannst, die beiden aus ihrem Schlaf zu erlösen, sondern erkennst, dass es zwei erwachsene Männer sind, welche selbst die Verantwortung für ihr Leben tragen.
ja. das wird wohl so sein. vielleicht ist es auch ein prozeß der einsicht, des gesünderen umgangs damit, dass ich nun eben irgendwie loslasse, und wahrscheinlich ist es eben auch ein sehr trauriger prozeß.

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aglaja
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Beitrag Mi., 23.04.2014, 14:10

ach ja danke, billie jane, erste jetzt konnte ich den ganzen beitrag lesen, das hat mir sehr geholfen!

ja, carsharing wär auch eine möglichkeit, leider kann ich trotz führerschein nicht mehr wirklich auto fahren, weil es es schon so lang her ist! aber ich habe mit meinem freund ausgemacht, dass wir mal zu meiner mutter fahren und dass mit einer wanderung verbinden, das wäre auch eine premiere ohne den bruder hinzufahren. es freut mich auch dass mein freund das mitmacht, und er war auch schon mal mit...

ja, ich glaube eigentlich dass ich auf einem guten weg bin, mit dem was ich mir selber aufgebaut habe und mit der aufarbeitung die ich schon lange betreibe...es gibt halt immer rückschlage, und obwohl ich mehr oder weniger mutig mein leben bestreite, fühle ich mich in situationen wie zu ostern klein und dumm und verzweifelt und hilflos...was es in dem moment ja auch ist, wenn mein vater mir mehr oder weniger sagt: dein problem, ich helf dir nicht. jetzt zurück in meiner eigenen welt fühle ich mich wieder erwachsener und selbstverantwortlicher...
manchmal habe ich eben auch angst, dass mein "knacks" oder der knacks meiner familienmitglieder so groß ist, dass ich selber nicht fähig bin eine familie zu gründen ( was jetzt immer mehr ein thema wird).


chaosfee
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Beitrag Mi., 23.04.2014, 14:16

Mir kommt euer gesamtes Verhalten ziemlich respektlos und grenzüberschreitend vor.
Du rauschst alle paar Wochen in das Leben deines Bruders und deines Vaters und stellst Forderungen. Das sind 2 erwachsene Männer, und solange sie nicht offensichtlich psychisch krank sind (Messietum) oder ihre Gesundheit gefährdet ist (Ungeziefer im Haus, ...), hat es dich einfach nicht zu kümmern, wie sie ihr Leben und ihre Wohnung gestalten. Wenn sie es gerne unordentlich haben oder ihnen die Wohnung in dem aktuellen Putzstadium reicht, dann ist das ganz allein ihr Ding. Du bist dort Gast, und wenn es dir nicht gefällt, dann geh nicht hin. Als Argumente habe ich bislang hier nur gelesen, dass du gerne ins Grüne willst, nichts dafür zahlen und einen eigenen Wald haben willst. Wenn dir das so wichtig ist, dann musst du eben woanders Abstriche machen. Auch die Jobsuche deines Bruders: Wenn er nicht darüber reden mag, dann muss das für dich ok sein. Ebenso, wenn die beiden keine Frau im Haus haben wollen. Ich lese da etwas Abfälliges in deiner Beschreibung des Singledaseins der beiden.
Auf der anderen Seite schlägt dein Bruder mit Respektlosigkeiten zurück: Er erscheint nicht zum gemeinsamen Essen (war das vorher verabredet?), er fährt ohne dich zur Mutter, er interessiert sich anscheinend nicht für dich und deine Besuche, er macht sich nicht die Mühe, das Haus herzurichten, wenn dein Freund mitkommt.
Und schließlich dein Vater, der jegliches Gespräch über eure Mutter unterbindet, sie nicht besucht, Eure Konflikte ignoriert.
Das sieht aus, als hätte das System bei euch.

Interessierst du dich denn wirklich für die beiden, abseits von Äußerlichkeiten wie einer sauberen Wohnung, Job und Frau? Weißt du, wie es ihnen geht? Warum verbietet euer Vater Gespräch über die Mutter, warum hat er sie aus seinem Leben gestrichen? Wie fühlt sich dein Bruder als derjenige, der sich hauptsächlich um eure schwerkranke Mutter kümmert? Ist die verwarloste Wohnung vielleicht Sinnbild für euer verwarlostes Familienleben?

Natürlich kannst du dich jetzt hinstellen und verlangen, dass die anderen sich zu ändern haben. Ich denke, ihr habt es alle nötig, aber anfangen kannst du nur bei dir selbst.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno

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aglaja
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Beitrag Mi., 23.04.2014, 14:43

@ chaosfee

ich finde das nun eine sehr oberflächliche beobachtung des ganzen threads.
beim meinem bruder sehe ich schon anzeichen zum messietum. aber dass das putzthema für vieles andere steht, habe ich nun wohl schon erklärt...auch der wald zb ist so eine familiensache: er gehört meinem vater, das war schon immer in der familie, da geht es auch um viel arbeit..das fehlt mir eben auch.
mein bruder hat übrigens längst schon einen job.
ich versuche nicht abfällig zu sein, aber ich finde es eben traurig und irgendwie leblos wie die beiden leben, leblos- und lieblos.
natürlich hat die kommunukation system. und ich möchte mich dagegen wehren. wenn ich meinen bruder frage, wie es ihm geht, wird er aggressiv oder antwortet einsilbig. mein vater erzählt schon gerne was und wir unterhalten uns länger..
und warum mein vater meine mutter aus dem leben gestrichen hat, habe ich hier zum teil erwähnt: weil er es nicht schafft damit umzugehen, weil er nicht sein leben lang krankenpfleger sein will.
meinen bruder habe ich versucht zu fragen, wie es ihm mit meiner mutter geht. auch hier hat er sehr aggressiv reagiert.

das mit dem selber ändern/ bei mir aufräumen habe ich also schon lange begonnen...und ja, ich denke die verwahrlosung hat sehr mit dem verwahrlosten familienleben zu tun.


chaosfee
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Beitrag Mi., 23.04.2014, 15:12

aglaja, eher kommen mir deine Antworten oberflächlich und lieblos vor. Was du hier schreibst, klingt so halbherzig. Richtig engagiert wirkst du eigentlich nur bei den Themen, bei denen dich persönlich etwas stört.
Beispiel: Natürlich kann dein Vater nicht mit der Krankheit deiner Mutter umgehen, das ist ja offensichtlich. Habt ihr denn jemals wirklich darüber gesprochen, in der Familie? Oder dein Bruder: Aggression ist doch nur Ausdrück für einen inneren Konflikt. Hast du dich mal gefragt, was hinter seiner Aggressivität steckt?
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aglaja
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Beitrag Mi., 23.04.2014, 15:36

@ chaosfee ja, ich habe mich nach den letzten ereignissen sehr sehr viele stunden damit befasst, warum mein bruder so aggressiv ist. sehr viel denke ich darüber nach. ich versuche nachzufühlen, was das gemeinsam erlebte mit ihm gemacht hat, wie er anders darauf reagiert als ich, warum es in einer männlichen sozialiserung vielleicht anders schwer ist; ober er vielleicht glaubt er muss das mit meiner mutter übernehmen, da er vor ort ist, oder der ältere...und warum es wohl keine frau gibt bei ihm, ob er sozusagen sich das nicht traut oder sich schämt..
bei meinem vater ebenso. ich zerbreche mir den kopf darüber warum er so reagiert wie er reagiert. er ist sehr sensibel und auch früher schon gern ausgewichen, gern fischen gegangen oder in den wald, wenn es konflikte gab...
wie soll ich denn darüber sprechen in der familie, wenn niemand reden mag? natürlich bin ich bei den themen engagiert die mich stören!
alles andere wäre nicht menschlich...
vielleicht klingt das abgeklärt, was ich als letztes geschrieben habe. allerdings kann ich nach zwei tagen drüber nachdenken, warum die beiden herren wie funktionieren, mich nicht immer damit beschäftigen.
ich habe meinen vater sehr gern, und fühle eine recht starke bindung zu ihm, auch wenn er sich schwer tut diese zu kommunizieren, ich fühle dass ich ihm wichtig bin. mit meinem bruder ist es schwieriger.
mein ganzes leben muss ich verstehen, die krankheit der mutter verstehen, verstehen dass mein vater nicht reden mag, verstehen wie die anderen sind, muss vieles verstehen was man vor allem als kind nicht packen kann.

ich finde deine kommentare zu wertend/ vorwurfsvoll, alsdass ich viel mit ihnen anfangen kann. ich bin jetzt erstmal ziemlich fertig, zutiefst verletzt von dem was passiert ist, und versuche loszulassen, und das ist eigentlich nicht der (zeitliche) punkt, wo man mir sagen kann, ich bin mehr oder weniger selber lieblos oder oberflächlich zu bruder und vater.

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BillieJane
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Beitrag Mi., 23.04.2014, 15:53

Ab einem Punkt aglaja, musst auch dich um dich kümmern, schützten, dich selber pflegen emotional und auch deine Wunden lecken.
Vielleicht gibt es jetzt etwas was dir gut tut.
Hast du erste Hilfe Maßnahmen?

Kannst du deinem Partner sagen, dass es dir dreckig geht und ihr beide etwas unternimmt was dich auf andere Gedanken bringt?

Ich kenne diese Schmerzen wenn etwas passiert, gerade bei Besuchen bei der Familie.
Mein Mann und ich wir wussten immer was das bedeutet, haben uns vor den Besuchen gut darauf vorbereitet..... so richtig strategisch

Klingt jetzt dramatisch, aber es war für uns beide immer der Super-Gau und uns ging es beiden immer sehr schlecht, deswegen waren startegische Palnungen vor und danach sehr wichtig. Da einen partnerschaftlichen Zusammenhalt zu haben ist wichtig.

Viellicht kannst du jetzt erstmal für dich Nachsorgemaßnahmen treffen, damit die Verletzungen heilen können.
Gut essen, schlafen, Sport, Bewegung, dich von deinem Freund trösten lassen, vielleicht kannst du mal in seinen Armen weinen......... solche Dinge.

Das nächste Mal wenn du hingehst, schau, dass du dich etwas vorbereitest, dass du geschützt bist und dir selbst emotional helfen kannst.

Liebe Grüße,
BillieJane

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BillieJane
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Beitrag Mi., 23.04.2014, 15:59

aglaja hat geschrieben:.es gibt halt immer rückschlage, und obwohl ich mehr oder weniger mutig mein leben bestreite, fühle ich mich in situationen wie zu ostern klein und dumm und verzweifelt und hilflos...
Das kenne ich nur zu gut und ich kann dich da sehr gut verstehen.

Ich habe erkannt, dass da gerade diese kindlichen Anteile in mir sich an Ort und Stelle meiner Kindheit sich sofort melden und sich hilflos fühlen.
Mir hat es irgendwann geholfen, zu realisieren, dass ich jetzt als Erwachsene, das kleine Kind von damals jetzt beschützen muss.
So konnten sich die kleinen Anteile beruhigen und im Hintergrund treten, und ich als Erwachsene die Verletzungen abfangen.
Vielleicht hilft dir das weiter.

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aglaja
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Beitrag Mi., 23.04.2014, 16:08

ja, ich habe erste maßnahmen getroffen: schon die zugfahrt zurück hab ich durchgeheult (wahrscheinlich kann ich das auch mehr rauslassen als früher bei meinem freund), sehr viel darüber geredet, freunde angerufen, sofort einen termin bei der therapeutin ausgemacht, viel aufgeschrieben, gegärtnert, ein bisl sport..auch die arbeit heute hat mich sehr abgelenkt, auch wenn es gerade stressig ist da ich die schule wechseln will..
mein freund ist sehr gut für mich da, wir hatten zuvor eine krise wegen seiner jobsuche, aber ich kann gerade die beziehung wieder mehr schätzen, weil er gerade sehr gut auf mich eingeht..
es ist ja auch nicht immer so, dass es streit gibt zuhause. das letzte mal war eigentlich sehr nett und entspannend. ist auch zum ersten mal passiert dass mich mein bruder eben nicht fragt ob ich mitfahren möchte zur mutter, wenn ich schon mal da bin.
ich denke dass die idee, einen brief an meinen vater oder auch an den bruder zu schreiben, keine schlechte ist. damit meine gedanken ankommen, ohne dass ich die vorwurfsvolle störende bin, und ohne explosive reaktion darauf...
das werd ich wohl mal angehen, wenn ich mich etwas beruhigt habe..

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