Symbiose mit der Mutter
@ elana
ich bin bereits seit einem halben jahr in theraphie. von selbst wär ich da ganz bestimmt nicht draufgekommen. weil ich dieses "innige" verhältnis als normal bzw. schön empfunden habe.
@ password
ich sehe es genau so. man muss das system auch erst mal erkennen und schauen inwiefern es krank ist. was anderes kennt man ja nicht
ich bin bereits seit einem halben jahr in theraphie. von selbst wär ich da ganz bestimmt nicht draufgekommen. weil ich dieses "innige" verhältnis als normal bzw. schön empfunden habe.
@ password
ich sehe es genau so. man muss das system auch erst mal erkennen und schauen inwiefern es krank ist. was anderes kennt man ja nicht
- Werbung
Mit Hass lösen? Äh, das ist unmöglich, der Hass ist ja der beste Beweis für eine aufrechte emotionale Bindung...elana hat geschrieben:Es gibt nur diesen Weg oder dann mit Hass sich komplett lösen.
Es ist es wert. Und notwendig, wenn das Bein schon schwarz vor Fäulnis ist, diese langsam nach oben kriecht...tigra1988 hat geschrieben:wegen dem bein abhacken, ich hoff dass es vielleicht noch eine sanftere loslösung möglich ist, ansonsten wird mir eh nichts anderes übrig bleiben
Nur kann man eben nicht einfach an- und ausschalten, ob man mal Opfer war oder nicht. Alles andere ist Illusion und macht letzten Endes erst recht krank. Aber nur, weil man mal Opfer war, heißt das nicht, daß man es weiterhin sein muß. Dem Opfer von damals steht aber eine Andacht zu.elana hat geschrieben:Diese Opferhaltung bringt nichts. Es verlängert nur das Leid.
elana,
ich verstehe schon, was Du meinst, und ich weiß auch, dass Du nicht "daherredest", wirklich. Allerdings halte ich es auch für wichtig, sich diese Position überhaupt zeitweilig zuzugestehen, wenn es denn stimmt, UM sich daraus lösen zu können. Daran ist nichts Verwerfliches. Und ich finde den Schritt sehr schwer, zu sagen: ich bin/war Opfer.
Ich verstehe Dich, weil ich diese Härte gegen die eigene Person selbst kenne. Ich weiß auch, dass und wofür sie hilfreich bis überlebensnotwendig ist für die Zeit, für die sie es ist.
Ich möchte sie nicht mehr haben (geht nicht so leicht), und auch anderen nicht damit begegnen (geht inzwischen sehr gut). Und ich habe auch nicht das Gefühl, dass tigra sich in der Opferhaltung hält, ganz im Gegenteil.
Alles Liebe.
ich verstehe schon, was Du meinst, und ich weiß auch, dass Du nicht "daherredest", wirklich. Allerdings halte ich es auch für wichtig, sich diese Position überhaupt zeitweilig zuzugestehen, wenn es denn stimmt, UM sich daraus lösen zu können. Daran ist nichts Verwerfliches. Und ich finde den Schritt sehr schwer, zu sagen: ich bin/war Opfer.
Ich verstehe Dich, weil ich diese Härte gegen die eigene Person selbst kenne. Ich weiß auch, dass und wofür sie hilfreich bis überlebensnotwendig ist für die Zeit, für die sie es ist.
Ich möchte sie nicht mehr haben (geht nicht so leicht), und auch anderen nicht damit begegnen (geht inzwischen sehr gut). Und ich habe auch nicht das Gefühl, dass tigra sich in der Opferhaltung hält, ganz im Gegenteil.
Alles Liebe.
Liebe Tigra
Ich zerschnitt damals meiner Mutter die Lieblingsjacke, sie hat es nicht kapiert. Da gab ich es auf und hatte sogar noch ein schlechtes Gewissen. Sie verdreht auch immer alles so, das ich dann schuld bin. Aber ich wehre mich und stauch sie so richtig zusammen (verbal), bis sie endlich nach Ewigkeiten mal nachgibt. Es ist ein offener Kampf. Da sie mich liebt, gibt sie nach langem Gezeter nach und gibt dann endlich ihre Übergriffigkeit zu. Ich erziehe sie und sie verhält sich wie ein trotziges kleines Kind. Trotzdem haben wir auch schöne Zeiten zusammen.
Also wenn es Deine Mutter nicht wert ist, würde ich einfach den Kontakt auf ein Minimum setzen, wie es sehr viele andere erwachsene Kinder tun. Distanz ist immer gut. Das war auch gut in Bezug auf meine Schwester. Als sie auszog, ging es mir danach viel besser. Aber sie ruft noch an. Doch auch da erziehe ich sie, dass sie nicht die ganze Zeit anruft.
Ich zerschnitt damals meiner Mutter die Lieblingsjacke, sie hat es nicht kapiert. Da gab ich es auf und hatte sogar noch ein schlechtes Gewissen. Sie verdreht auch immer alles so, das ich dann schuld bin. Aber ich wehre mich und stauch sie so richtig zusammen (verbal), bis sie endlich nach Ewigkeiten mal nachgibt. Es ist ein offener Kampf. Da sie mich liebt, gibt sie nach langem Gezeter nach und gibt dann endlich ihre Übergriffigkeit zu. Ich erziehe sie und sie verhält sich wie ein trotziges kleines Kind. Trotzdem haben wir auch schöne Zeiten zusammen.
Also wenn es Deine Mutter nicht wert ist, würde ich einfach den Kontakt auf ein Minimum setzen, wie es sehr viele andere erwachsene Kinder tun. Distanz ist immer gut. Das war auch gut in Bezug auf meine Schwester. Als sie auszog, ging es mir danach viel besser. Aber sie ruft noch an. Doch auch da erziehe ich sie, dass sie nicht die ganze Zeit anruft.
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
- Werbung
Naja, also ich halte von diesen Begriffen wie Mißbrauch etc. eh nicht besonders viel.
Mir war es einfach wichtig mal zu verdeutlichen wie schwerwiegend auch psychischer "Mißbrauch" ist und nicht nur sexueller etc..
Leider passiert es ja auch immer wieder das Menschen zu Unrecht des sexuellen Mißbrauchs angeklagt werden und das ist dann wiederum psychischer Mißbrauch.
Ich drücke das jetzt einfach mal in diesen Worten "Mißbrauch" aus, weil mir jetzt kein besseres Wort einfällt.
Tigra, ich denke, Deine Mutter hat tatsächlich nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, trotzdem ändert das nichts an der Tatsache das vieles falsch gelaufen ist und Du jetzt extrem leidest.
Wenn ich lese wie schnell Du andere User nach Ihrer Geschichte fragst, obwohl dieses hier Dein Thread ist dann merke ich wie verantwortlich Du Dich fühlst, stimmt das?
Nicht nur für Deine Mutter, sondern auch für Wildfremde? Kann das sein oder eher nicht?
Natürlich ist es jetzt Deine Verantwortung Dich zu lösen und alles dafür zu tun um glücklich zu werden, ich denke ohne Therapie geht es nicht, aber Du bist ja auch schon dabei.
Das es sehr schwierig ist kann ich mir vorstellen, vielleicht wäre es jetzt für diesen Thread ganz hilfreich nochmal eine konkrete Fragestellung zu stellen oder was Du Dir speziell für einen Austausch wünscht?
Liebe Grüße
Tigerkind
Mir war es einfach wichtig mal zu verdeutlichen wie schwerwiegend auch psychischer "Mißbrauch" ist und nicht nur sexueller etc..
Leider passiert es ja auch immer wieder das Menschen zu Unrecht des sexuellen Mißbrauchs angeklagt werden und das ist dann wiederum psychischer Mißbrauch.
Ich drücke das jetzt einfach mal in diesen Worten "Mißbrauch" aus, weil mir jetzt kein besseres Wort einfällt.
Tigra, ich denke, Deine Mutter hat tatsächlich nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, trotzdem ändert das nichts an der Tatsache das vieles falsch gelaufen ist und Du jetzt extrem leidest.
Wenn ich lese wie schnell Du andere User nach Ihrer Geschichte fragst, obwohl dieses hier Dein Thread ist dann merke ich wie verantwortlich Du Dich fühlst, stimmt das?
Nicht nur für Deine Mutter, sondern auch für Wildfremde? Kann das sein oder eher nicht?
Natürlich ist es jetzt Deine Verantwortung Dich zu lösen und alles dafür zu tun um glücklich zu werden, ich denke ohne Therapie geht es nicht, aber Du bist ja auch schon dabei.
Das es sehr schwierig ist kann ich mir vorstellen, vielleicht wäre es jetzt für diesen Thread ganz hilfreich nochmal eine konkrete Fragestellung zu stellen oder was Du Dir speziell für einen Austausch wünscht?
Liebe Grüße
Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
-George Orwell-
@ passwort
ich finde es schön, dass du andere menschen so lassen kannst, wie sie sind ohne sie zu verurteilen. so empfinde ich das jedenfalls. ich hoffe, dass ich auch dorthin komme.
@ elana
ich versuche mich abzugrenen, mir meinen eigenen inneren raum zu schaffen.
@ tigerkind
ich denke du hast recht. das hat mir jetzt auch ein bisschen die augen geöffnet, danke. ich denke dass ich nicht einfach mal nehmen darf, ich muss auch was zurück geben. was mich interessieren würde:
wer hat sich schon aus einer symbiotischen beziehung gelöst, und welche probleme hatte er/sie dabei?
wie sollte euerer meinung nach eine gesunde beziehung aussehen?
und kennt ihr diese verlassenheitsgefühle, die beim lösen auftreten? das kommt bei mir sehr oft. da fühle ich mich wie ein kleines unfähiges, von allen verlassenes kind.
liebe grüße,
tigra
ich finde es schön, dass du andere menschen so lassen kannst, wie sie sind ohne sie zu verurteilen. so empfinde ich das jedenfalls. ich hoffe, dass ich auch dorthin komme.
@ elana
ich versuche mich abzugrenen, mir meinen eigenen inneren raum zu schaffen.
@ tigerkind
ich denke du hast recht. das hat mir jetzt auch ein bisschen die augen geöffnet, danke. ich denke dass ich nicht einfach mal nehmen darf, ich muss auch was zurück geben. was mich interessieren würde:
wer hat sich schon aus einer symbiotischen beziehung gelöst, und welche probleme hatte er/sie dabei?
wie sollte euerer meinung nach eine gesunde beziehung aussehen?
und kennt ihr diese verlassenheitsgefühle, die beim lösen auftreten? das kommt bei mir sehr oft. da fühle ich mich wie ein kleines unfähiges, von allen verlassenes kind.
liebe grüße,
tigra
-
- Helferlein
- , 25
- Beiträge: 69
hallo tigra,
ich melde mich, nachdem ich sehr aufmerksam alles durchgelesen habe. ich muss erschreckend feststellen, dass ich mich so sehr in deinen worten wiederfinde..ich stecke im gleichen dilemma und mir geht es auch ziemlich schlecht mit diesem ablöseprozess.
meine mutter macht mir nämlich viele vorwürfe, wenn ich mich abgrenze und "nein" sage oder grenzen setze. sie stellt dann meine liebe in frage und fängt an zu weinen, richtig verzweifelt zu sein.
ich bin noch nicht an dem punkt, den elana meinte: mein ding durchzuziehen und zu wissen, meine mutter wird mitmachen, weil sie angst hat, mich sonst zu verlieren.
ich bin genau am anderen punkt: ich versuche, mein ding durchzuziehen und das ist von abschiedsschmerz von meiner mutter durchzogen, abschiedsschmerz von dieser 100%igen, innigen (ja, vielleicht symbiotischen) bindung..ich trauere um die beziehung die wir hatten, obwohl diese mich jetzt immer mehr erdrückt. manchmal ruft sie an und ich fühle meine kehle schon enger werden, wenn ich nur ihre nummer sehe. mir geht es dann es oft schlecht, wenn wir telefonieren, weil ähnlich, wie bei dir: es geht nur um ihre sch***..und ich kann mich schlecht abgrenzen und wenn, wird sie ganz kalt oder wahlweise verzweifelt..trotzdem habe ich ein unglaublich schlechtes gewissen, wenn ich mich mal 3 tage nicht melde und mich zieht es so stark zu ihr gedanklich, dass ich dauernd anrufen will..seltsam.
trotzdem habe ich gemerkt, ich mache fortschritte und fühle mich besser, wenn ich ihr sagen kann: erzähl mir das nicht, das wird mir zuviel oder wenn ich ihr ne sms schreibe: kann das we nicht telefonieren oder so..ich schaffe mir damit mir luft zu atmen, weil ich mich dann nicht dauernd zusammenreißen muss vor ihr und ich denke auch, ihr damit eigentlich gerechter zu werden, als dauernd die brave tochter zu spielen, die ich schon lang nicht mehr sein will.
ich merke, dass dieses doppelgesicht (ich leide durch die beziehung und brauch sie doch so sehr / passe mich ihren bedürfnissen an) unsere beziehung auf lange sicht zerstören wird und spüre auch bei den kleinen veränderungen, dass sie uns seltsamerweise näher bringen, weil ich dadurch echter ihr gegenüber werden kann.
aber immerwieder kostes es auch zu viel kraft und ich knicke an und richte viel an ihr aus..und schuldgefühle verfolgen mich auch stark (auch in träumen, hab ein traumtagebuch angefangen, das half irgendwie)..ich hab mir aber einen satz richtig stark gesagt:
ich kann sie nicht glücklich machen. das kann nur sie selbst. und vor allem: kann ich mich nicht glücklich machen, indem ich versuche die top tochter zu sein. ich kann nur mich selbst glücklich machen, das ist meine aufgabe.
das hilft mir, daran halte ich mich fest.
liebe grüße,
bittermint
ich melde mich, nachdem ich sehr aufmerksam alles durchgelesen habe. ich muss erschreckend feststellen, dass ich mich so sehr in deinen worten wiederfinde..ich stecke im gleichen dilemma und mir geht es auch ziemlich schlecht mit diesem ablöseprozess.
meine mutter macht mir nämlich viele vorwürfe, wenn ich mich abgrenze und "nein" sage oder grenzen setze. sie stellt dann meine liebe in frage und fängt an zu weinen, richtig verzweifelt zu sein.
ich bin noch nicht an dem punkt, den elana meinte: mein ding durchzuziehen und zu wissen, meine mutter wird mitmachen, weil sie angst hat, mich sonst zu verlieren.
ich bin genau am anderen punkt: ich versuche, mein ding durchzuziehen und das ist von abschiedsschmerz von meiner mutter durchzogen, abschiedsschmerz von dieser 100%igen, innigen (ja, vielleicht symbiotischen) bindung..ich trauere um die beziehung die wir hatten, obwohl diese mich jetzt immer mehr erdrückt. manchmal ruft sie an und ich fühle meine kehle schon enger werden, wenn ich nur ihre nummer sehe. mir geht es dann es oft schlecht, wenn wir telefonieren, weil ähnlich, wie bei dir: es geht nur um ihre sch***..und ich kann mich schlecht abgrenzen und wenn, wird sie ganz kalt oder wahlweise verzweifelt..trotzdem habe ich ein unglaublich schlechtes gewissen, wenn ich mich mal 3 tage nicht melde und mich zieht es so stark zu ihr gedanklich, dass ich dauernd anrufen will..seltsam.
trotzdem habe ich gemerkt, ich mache fortschritte und fühle mich besser, wenn ich ihr sagen kann: erzähl mir das nicht, das wird mir zuviel oder wenn ich ihr ne sms schreibe: kann das we nicht telefonieren oder so..ich schaffe mir damit mir luft zu atmen, weil ich mich dann nicht dauernd zusammenreißen muss vor ihr und ich denke auch, ihr damit eigentlich gerechter zu werden, als dauernd die brave tochter zu spielen, die ich schon lang nicht mehr sein will.
ich merke, dass dieses doppelgesicht (ich leide durch die beziehung und brauch sie doch so sehr / passe mich ihren bedürfnissen an) unsere beziehung auf lange sicht zerstören wird und spüre auch bei den kleinen veränderungen, dass sie uns seltsamerweise näher bringen, weil ich dadurch echter ihr gegenüber werden kann.
aber immerwieder kostes es auch zu viel kraft und ich knicke an und richte viel an ihr aus..und schuldgefühle verfolgen mich auch stark (auch in träumen, hab ein traumtagebuch angefangen, das half irgendwie)..ich hab mir aber einen satz richtig stark gesagt:
ich kann sie nicht glücklich machen. das kann nur sie selbst. und vor allem: kann ich mich nicht glücklich machen, indem ich versuche die top tochter zu sein. ich kann nur mich selbst glücklich machen, das ist meine aufgabe.
das hilft mir, daran halte ich mich fest.
liebe grüße,
bittermint
hallo bittermint,
freut mich dass du auch dazugestossen bist wie lange versuchst du denn schon dich von deiner mutter zu lösen, hast du auch therapheutische unterstützung?
also das mit dem doppelgesicht kenn ich nur allzugut, ich habs satt seelentröster zu spielen und dann überkommt mich so eine sehnsuchtswelle und ich will zu meiner mama.
empfindest du auch hass oder wut gegenüber deiner mutter? ich seit theraphiebeginn, und ich finde das tut ganz gut, ich glaube auch dass ich mich so leichter abgrenzen kann. die schuldgefühle sind aber trotzdem noch ganz stark, obwohl ich sie oft unterdrücke, wie generell meine gefühle.
alles liebe,
tigra
freut mich dass du auch dazugestossen bist wie lange versuchst du denn schon dich von deiner mutter zu lösen, hast du auch therapheutische unterstützung?
also das mit dem doppelgesicht kenn ich nur allzugut, ich habs satt seelentröster zu spielen und dann überkommt mich so eine sehnsuchtswelle und ich will zu meiner mama.
empfindest du auch hass oder wut gegenüber deiner mutter? ich seit theraphiebeginn, und ich finde das tut ganz gut, ich glaube auch dass ich mich so leichter abgrenzen kann. die schuldgefühle sind aber trotzdem noch ganz stark, obwohl ich sie oft unterdrücke, wie generell meine gefühle.
alles liebe,
tigra
Was ich auch als Tipp weitergeben kann:
Logische äußere Gründe finden. Ich erkläre z. B. meiner Mutter, dass sie selbst denken kann. Sie darf nicht mit jedem kleinsten Gedankengang zu mir kommen und bei mir die Entscheidung abholen, sonst kann ich meine eigenen Sachen nicht mehr erledigen. Außerdem muss sie ja im Kopf fit bleiben und dürfe da nicht abbauen im Alter. Sie wolle ja nicht dement werden. Also müsse sie ihr Denken weiterhin erhalten und stärken. Es ist also nur zu ihrem Besten. Dann lobe ich sie auch und erkläre, wie viel sie doch im Leben geschafft habe, eine ganze Familie eigenständig großgezogen hatte, ich traue ihr das auch zu, dass sie dieses Problem selbst lösen kann, ich vertraue ihr da.
Das hilft, ohne Schuldgefühle entwickeln zu müssen, ganz im Gegenteil ist es ein Vertrauensbeweis. Es ist wirklich so, keine Lüge. Wir tun unseren Müttern keinen Gefallen, wenn wir sie wie Kinder behandeln. So werden sie nur alt und landen bald mal in der Betreuung und Pflege, was um einige Jahre hinausgezögert werden kann, wenn sie aktiv und selbständig bleiben. Das verlängert auch ihr Leben, das ist erwiesen!
Äußere Gründe können z. B. auch Jobgründe sein.
Logische äußere Gründe finden. Ich erkläre z. B. meiner Mutter, dass sie selbst denken kann. Sie darf nicht mit jedem kleinsten Gedankengang zu mir kommen und bei mir die Entscheidung abholen, sonst kann ich meine eigenen Sachen nicht mehr erledigen. Außerdem muss sie ja im Kopf fit bleiben und dürfe da nicht abbauen im Alter. Sie wolle ja nicht dement werden. Also müsse sie ihr Denken weiterhin erhalten und stärken. Es ist also nur zu ihrem Besten. Dann lobe ich sie auch und erkläre, wie viel sie doch im Leben geschafft habe, eine ganze Familie eigenständig großgezogen hatte, ich traue ihr das auch zu, dass sie dieses Problem selbst lösen kann, ich vertraue ihr da.
Das hilft, ohne Schuldgefühle entwickeln zu müssen, ganz im Gegenteil ist es ein Vertrauensbeweis. Es ist wirklich so, keine Lüge. Wir tun unseren Müttern keinen Gefallen, wenn wir sie wie Kinder behandeln. So werden sie nur alt und landen bald mal in der Betreuung und Pflege, was um einige Jahre hinausgezögert werden kann, wenn sie aktiv und selbständig bleiben. Das verlängert auch ihr Leben, das ist erwiesen!
Äußere Gründe können z. B. auch Jobgründe sein.
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
hallo elana,
danke für den tipp. ich ignoriere meistens solche fragen oder lange erklärungen, manchmal sag ich auch mhm oder aso oder einfach ja. ich kann das, wenns übers telefon ist oft gar nicht aushalten, dass ich mein handy vom ohr weghalten muss. schlechtes gewissen hab ich dann aber trotzdem gleich wieder.
wenn ich dann was anderes mach, oder sogar noch irgendwas was mir spass macht, dann hab ich immer so dieses ungute, flaue gefühl im magen ich sollte doch meiner mutter helfen. wie kanns mir so gut gehen wo sie doch ständig "leidet".
also ich hab auch schon ein schlechtes gewissen wenns mir gut geht.
ich kann meine mutter irgendwie nicht so aufbauen und sie darin bestärken, dass sies alleine schafft, weil dann würd ich ja wieder mutter spielen. ausserdem macht mich dieses fragen oder erzählen alleine schon dermaßen sauer
meine hoffnung liegt darin, dass sie irgendwann mal selbststädnig wird. mein thera hat mir eine geschichte von einem jungen patienten erzählt, der für 1 jahr im ausland war, nur sporadisch kontakt zur mutter hatte. als er dann wieder nach österreich kam, war die mutter städig total verplant, hatte eigene hobbies, neue freunde usw... das find ich total super, und daran halt ich mich auch fest. so auf die art, wenn sies alleine machen MUSS, dann lernt sies auch.
schon verrückt, dass es hier um die mütter geht und nicht um eigene kinder
alles liebe,
tigra
danke für den tipp. ich ignoriere meistens solche fragen oder lange erklärungen, manchmal sag ich auch mhm oder aso oder einfach ja. ich kann das, wenns übers telefon ist oft gar nicht aushalten, dass ich mein handy vom ohr weghalten muss. schlechtes gewissen hab ich dann aber trotzdem gleich wieder.
wenn ich dann was anderes mach, oder sogar noch irgendwas was mir spass macht, dann hab ich immer so dieses ungute, flaue gefühl im magen ich sollte doch meiner mutter helfen. wie kanns mir so gut gehen wo sie doch ständig "leidet".
also ich hab auch schon ein schlechtes gewissen wenns mir gut geht.
ich kann meine mutter irgendwie nicht so aufbauen und sie darin bestärken, dass sies alleine schafft, weil dann würd ich ja wieder mutter spielen. ausserdem macht mich dieses fragen oder erzählen alleine schon dermaßen sauer
meine hoffnung liegt darin, dass sie irgendwann mal selbststädnig wird. mein thera hat mir eine geschichte von einem jungen patienten erzählt, der für 1 jahr im ausland war, nur sporadisch kontakt zur mutter hatte. als er dann wieder nach österreich kam, war die mutter städig total verplant, hatte eigene hobbies, neue freunde usw... das find ich total super, und daran halt ich mich auch fest. so auf die art, wenn sies alleine machen MUSS, dann lernt sies auch.
schon verrückt, dass es hier um die mütter geht und nicht um eigene kinder
alles liebe,
tigra
Zuletzt geändert von tigra1 am Fr., 12.10.2012, 06:18, insgesamt 2-mal geändert.
Ah, okay, das mit dem Handy-Weghalten am Ohr mach ich auch öfter bei meiner Schwester oder ich mach parallel was im Internet, z. B. hier lesen und nehm dann einfach am Ende so allgemein Stellung zum Erzählten. Aber ein schlechtes Gewissen habe ich nicht mehr, das ist bei mir wirklich Selbsterhaltungstrieb, da meine Schwester ihren Alltag um mich baut und ich meine Kräfte sammeln muss für das, was ich dann effektiv erledigen muss. Ich meine, ich habe eine Schmerzkrankheit und bin total erschöpft, wenn ich mich von ihr vereinnahmen lasse, fehlt mir die Kraft, um ganz fundamentale Dinge im Alltag zu erledigen, das kann ich mir nicht leisten. Es liegt also schon an uns, sich nicht vereinnahmen zu LASSEN.
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
das mitm handy ohne schlechtes gewissen durchzuziehen ist ja schon mal eine große erleichterung. schön ists denk ich auch, ohne dieses ständige nagende schuldgefühl, das mich seit immer begleitet zu leben. aber das geht nicht von heut auf morgen. da konzentrier ich mich mal auf die handy- sache.
was mir auch aufgefallen ist, ich bin praktisch eine universalanlaufstelle für probleme. manchmal denk ich mir ich stürze mich gerade auf die probleme anderer. oder ich strahle irgendsowas in der art aus. teilweise erzählen mir auch leute die ich gerade erst kennengelernt habe, ihre problemchen
hat deine schwester eigentlich irgendwelche hobbies oder so? irgendwas anderes wonach sie ihren tag strukturieren könnte?
was mir auch aufgefallen ist, ich bin praktisch eine universalanlaufstelle für probleme. manchmal denk ich mir ich stürze mich gerade auf die probleme anderer. oder ich strahle irgendsowas in der art aus. teilweise erzählen mir auch leute die ich gerade erst kennengelernt habe, ihre problemchen
hat deine schwester eigentlich irgendwelche hobbies oder so? irgendwas anderes wonach sie ihren tag strukturieren könnte?
Huhu liebe Tigra
Siehst Du, das ist der Beweis, dass es auch an Dir liegt, sogar Fremde spüren, dass Du der nachgiebige Typ bist. Das erging mir auch lange so, aber es hat sich durch die Therapie etwas verändert, jetzt kann ich mich endlich besser abgrenzen, ohne schlechtes Gewissen. Ich mach mir derzeit viel mehr Sorgen um meinen 18-jährigen Neffen, der sich sehr schlecht gegen seine Kumpels abgrenzt.
Du musst es hinkriegen, sonst könntest Du wie ich psychosomatisch krank und letztlich arbeitsunfähig werden. Du musst Dich um Dich selbst kümmern, Du bist auch wichtig, weißt Du ... Du hast eigene Probleme und wenn Du Dich nicht um Dich kümmerst, wird es niemand für Dich tun, Du wirst Dich einfach liegen lassen und vernachlässigen. Dann bist Du selbst es, die Dein inneres Kind misshandelt hat. Du bist jetzt Deine eigene Mutter und willst es doch besser machen, nicht?
Meine Schwester hat massive Probleme, aber ich kann ihr leider nicht in allem helfen. Sonst müsste ich ihren Mann um die Ecke bringen. Da hab ich aber dann doch genug Selbstfürsorge gelernt, ich will nicht in den Knast!
Siehst Du, das ist der Beweis, dass es auch an Dir liegt, sogar Fremde spüren, dass Du der nachgiebige Typ bist. Das erging mir auch lange so, aber es hat sich durch die Therapie etwas verändert, jetzt kann ich mich endlich besser abgrenzen, ohne schlechtes Gewissen. Ich mach mir derzeit viel mehr Sorgen um meinen 18-jährigen Neffen, der sich sehr schlecht gegen seine Kumpels abgrenzt.
Du musst es hinkriegen, sonst könntest Du wie ich psychosomatisch krank und letztlich arbeitsunfähig werden. Du musst Dich um Dich selbst kümmern, Du bist auch wichtig, weißt Du ... Du hast eigene Probleme und wenn Du Dich nicht um Dich kümmerst, wird es niemand für Dich tun, Du wirst Dich einfach liegen lassen und vernachlässigen. Dann bist Du selbst es, die Dein inneres Kind misshandelt hat. Du bist jetzt Deine eigene Mutter und willst es doch besser machen, nicht?
Meine Schwester hat massive Probleme, aber ich kann ihr leider nicht in allem helfen. Sonst müsste ich ihren Mann um die Ecke bringen. Da hab ich aber dann doch genug Selbstfürsorge gelernt, ich will nicht in den Knast!
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
-
- Helferlein
- , 25
- Beiträge: 69
hallo tigra,tigra1988 hat geschrieben:hallo bittermint,
freut mich dass du auch dazugestossen bist wie lange versuchst du denn schon dich von deiner mutter zu lösen, hast du auch therapheutische unterstützung?
empfindest du auch hass oder wut gegenüber deiner mutter? ich seit theraphiebeginn, und ich finde das tut ganz gut, ich glaube auch dass ich mich so leichter abgrenzen kann. die schuldgefühle sind aber trotzdem noch ganz stark, obwohl ich sie oft unterdrücke, wie generell meine gefühle.
alles liebe,
tigra
ich versuche schon seit ich 19 bin, mich von meiner mutter zu lösen..oder vielleicht 20..da ist es mir zumindest so richtig bewusst geworden, dass ich das muss, dass mich diese enge bindung einengt und mir meine eigene selbstbestimmung verhindert..es ruhte dann, nachdem ich mich nach einer schmerzhaften trennung zurück in die arme meine mutter flüchtete und jetzt hab ich so das gefühl, es geht ans eingemachte, ich hab das gefühl, es wird immer dringender und drastische schritte sind nötig, um mich und unsere beziehung zu retten.
in etwa waren die phasen der ablösung eben so bei mir:
- auf einmal merken, dass ich mehr als nur die tochter bin, ich bin partnerersatz, beste freundin, identikfationsfigur für meine mutter und gleichgewichtshalter ihrer stimmungen/ stimmungen der familie
- sich darin nicht mehr wohl fühlen, "keinen eigenen platz mehr haben"..flüchten wollen..ausziehen..
- schlechtes gewissen, weil ich mich distanziere
- dann mehr und mehr wut, weil ich vieles nicht mehr ertragen kann, was ich immer mit-getragen habe, womit ich mich auch identifziert habe (ihre sorgen, ihr leid, ihre erwartungen, ihre moralischen ansprüche..)..ich habe immer mehr einen anderen blick für meine mutter gewonnen
- naja und jetzt bin ich innerlich distanziert, gespalten und merke, ich hab keine vertrauensbasis mehr mit meiner mutter, habe dieses doppelgesicht und bin irgendwie weit weg und doch abhängig..und gleichzeitig die sehnsucht, wieder nah bei meiner mama zu sein.
ich hab bislange keine therapeutische unterstützung. habe wie du erst mal nach ner ganzen weile gemerkt, DASS ich in der hinsicht ein riesiges problem habe. dann habe ich es aber trotzdem als einen normalen ablöseprozess eingestuft (vielleciht weil ich auch ganz klar meinen eigenen anteil sehe). aber irgendwie merke ich, dass manche hintergründe dieser symbiotischen beziehung und vor allem auch die verstrickung im familiären system so komplex sind, dass ich mir manchmal hilfe wünsche. und ihre besitzansprüche belasten auch meine beziehung zu meinem partner.
ob ich meine mutter hasse? ich hasse sie manchmal sehr und es hilft mir auch, wie du sagst, mich abzugrenzen. vor allem in gesprächen mit freunden rede ich oft "bösartig" über sie und kann alles rauslassen, oft lache ich auch über ihr verhalten, was mir in dem moment hilft. aber eigentlich ist meine liebe und auch meine hilflosigkeit viel größer als mein hass. und vor allem: mein verständnis für sie und ihre gefühlswelt - das blockiert am meisten meinen ablöseprozess. ich verstehe (obwohl es ja bescheuert ist), warum sie mich als "partnerersatz" braucht (bei meinem vater..), ich verstehe, warum sie diese enge bindung zu mir braucht, ich sehe sie einfach als sehr bedürftigen menschen und dieses übergroße verständnis lähmt mich..
ich will lernen, dass ich beide seiten ausbalancieren kann: das verständnis und die abgrenzung, die klare distanz zu verletzenden/"missbrauchenden" verhalten. ich bin aber auch sehr froh, nicht nur das negative zu sehen, weil das ja meine brücke zu meiner mutter ist. und nicht alles in dieser symbiotischen beziehung ist schlecht und nur von ihr "gemacht". kurzes beispiel: in meiner jugend wurde ich heftig gemobbt und meiner mutter war meine einzige "freundin", die mich aufgebaut hat und für mich da war.
dass du für andere da bist, ihre probleme dir anhörst, finde ich kein manko, sieh es doch zunächst als stärke, die sich aus deinen erfahrungen mit deiner mutter heraus entwickelt hat (nicht nur aus dieser beziehung wahrscheinlich) - nicht alles was im rahmen dieser beziehung geschehen ist, muss schlecht sein - ich denke, dass deine sensibilität eine stärke sein kann. wichtig ist eben, dass du auch lernst, deine bedürfnisse geltend zu machen und wenn andere von ihren problemen dir erzählen, dann solltest du auch deine sorgen ins gespräch kommen lassen. vielleicht lässt du das selbst auch bisher noch nicht zu, weil du die andere rolle so gewöhnt bist?
liebe grüße,
bittermint
Ich wollte eigentlich nur einen Beitrag schreiben, da fingen meine Gedanken zu fliesen an, und ich habe jetzt eine lange Geschichte geschrieben, ich poste sie trotz ihrer Länge:
Auch ich lebte in einer symbiotischen Beziehung mit meiner Mutter.
Sie hat mich wohl schon sehr früh, als Kleinkind parentifiziert. Sie war immer eine schwache und bedürftige Person, die sehr viel gelitten hat. Ich habe alle diese, ihre Gefühle übernommen, ich wurde und blieb symbiotisch ein Teil von ihr. Ich litt mit ihr. Mit dem einzigen und höchsten Wunsch das Leid meiner Mutter zu lindern, für sie da zu sein. Sie zu verteidigen, gegenüber meinem Vater (auf eigene Gefahr). Den ich war emotional der stärkere Teil. Ich war auf der emotionalen Ebene ihre "Mutter" und sie "mein Kind". Die Liebe die ihr mein Vater nicht geben wollte, versuchte sie von mir zu bekommen.
Dies führte auch bei mir dahin, dass ich nicht den natürlichen Ablösungsprozess im erwachsenen Alter vollziehen konnte. Ich tat alles für sie, wenn sie es brauchte, und aus ständiger Sorge umsie. Ich kaufte sogar Möbel, erst für sie, wenn dann noch Geld übrig war, für mich. Hörte mir ihren Kummer an, beschütze sie, stellte eigene Beziehungen zurück, das volle Programm eben. Doch gleichzeitig nahmen meine psychischen Probleme enorm zu.
Ich musste in eine Psychotherapie, da wurde die symbiotische Beziehung aufgedeckt. Es war eine kranke gegenseitige Abhängigkeit!
Mir ist dan schlagartig bewusst geworden, dass ich nicht Ich selbst war, sondern meine Mutter!
Mich hatte diese plötzliche Erkenntnis ebenso in einen Schock und tiefe Verwirrung gestoßen, ein Konflikt zwischen Liebe zu meiner Mutter und gleichzeitigen Hass, dafür, dass sie mich instrumentalisiert hat, dafür, dass sie mich emotional missbraucht und gebraucht hat, mich total eingesaugt hat.
Es gab gleichzeitig sehr schöne und innige Momente, die ich sehr genossen habe. Meine Mutter tröste mich, wenn ich Probleme hatte, ich konnte mich immer zu ihr flüchten wenn es Schwierigkeiten in Beziehungen gab, da war immer ein zuhause, wo eine Mutter war. Es war einfach so, also ob wir vollkommen für einander da sind, immer, in schwierigen Zeiten. Wenn ich krank war, etwa eine Grippe hatte, musste ich immer bei meiner Mutter sein. Sie versorgte mich dann liebevoll, während ich im Bett lag, bereitete sie mir heißen Tee zu. Und ich fühlte mich wie ein kleine,s beschütztes Kind in diesen Augenblicken. ( Ich denke jetzt hin und wieder blitze etwas Gesundes in dieser Mutter-Kind-Beziehung auf)
Ich war so im Konflikt mit dieser neuen Sicht auf meine Mutter, sie hat mich einerseits für sich selbst missbraucht als Kind, was mich damals sehr überfordert und belastet hat und andererseits war das soviel Liebe für sie in mir. Ich entwickelte teilweise einen enormen inneren Hass, das war wohl der innere, verdrängte, unterdrückte Hass, der dieses egoistische Spiel meiner Mutter unterbewusst erkannte. Und der immer unterdrückt wurde. Und der kam nun an die Oberfläche. Das ging eine lange Zeit lang so und ich hatte nur Verachtung für sie übrig. Weil ich nur ein Bedürfnisbefriedungsobjekt für sie war. All die Zeit. Und vor allem weil sie mich von meinem Vater total entfremdet hat.
Dieser neue Hass auf meine Mutter hat mich allerdings auch total zerrissen, denn er fühlte sich ebenso falsch wie richtig an. In dieser Zeit kümmerte ich mich mehr um mich, ich konnte mich auch teilweise gut abgrenzen, war nicht mehr immer für meine Mutter da, erkannte mich als eigenständige Person, die ein eigenes Leben führen musste, die ihre eigenen Gefühle und Wünsche erkennen musste. War aber immer auch weiterhin stark an meine Mutter emotional gebunden.
(Diese Zeit des Hasses, war vielleicht auch eine wichtige Phase, ein Prozess, ich weiß es nicht...)
Fortsetzung folgt:
Auch ich lebte in einer symbiotischen Beziehung mit meiner Mutter.
Sie hat mich wohl schon sehr früh, als Kleinkind parentifiziert. Sie war immer eine schwache und bedürftige Person, die sehr viel gelitten hat. Ich habe alle diese, ihre Gefühle übernommen, ich wurde und blieb symbiotisch ein Teil von ihr. Ich litt mit ihr. Mit dem einzigen und höchsten Wunsch das Leid meiner Mutter zu lindern, für sie da zu sein. Sie zu verteidigen, gegenüber meinem Vater (auf eigene Gefahr). Den ich war emotional der stärkere Teil. Ich war auf der emotionalen Ebene ihre "Mutter" und sie "mein Kind". Die Liebe die ihr mein Vater nicht geben wollte, versuchte sie von mir zu bekommen.
Dies führte auch bei mir dahin, dass ich nicht den natürlichen Ablösungsprozess im erwachsenen Alter vollziehen konnte. Ich tat alles für sie, wenn sie es brauchte, und aus ständiger Sorge umsie. Ich kaufte sogar Möbel, erst für sie, wenn dann noch Geld übrig war, für mich. Hörte mir ihren Kummer an, beschütze sie, stellte eigene Beziehungen zurück, das volle Programm eben. Doch gleichzeitig nahmen meine psychischen Probleme enorm zu.
Ich musste in eine Psychotherapie, da wurde die symbiotische Beziehung aufgedeckt. Es war eine kranke gegenseitige Abhängigkeit!
Mir ist dan schlagartig bewusst geworden, dass ich nicht Ich selbst war, sondern meine Mutter!
Mich hatte diese plötzliche Erkenntnis ebenso in einen Schock und tiefe Verwirrung gestoßen, ein Konflikt zwischen Liebe zu meiner Mutter und gleichzeitigen Hass, dafür, dass sie mich instrumentalisiert hat, dafür, dass sie mich emotional missbraucht und gebraucht hat, mich total eingesaugt hat.
Es gab gleichzeitig sehr schöne und innige Momente, die ich sehr genossen habe. Meine Mutter tröste mich, wenn ich Probleme hatte, ich konnte mich immer zu ihr flüchten wenn es Schwierigkeiten in Beziehungen gab, da war immer ein zuhause, wo eine Mutter war. Es war einfach so, also ob wir vollkommen für einander da sind, immer, in schwierigen Zeiten. Wenn ich krank war, etwa eine Grippe hatte, musste ich immer bei meiner Mutter sein. Sie versorgte mich dann liebevoll, während ich im Bett lag, bereitete sie mir heißen Tee zu. Und ich fühlte mich wie ein kleine,s beschütztes Kind in diesen Augenblicken. ( Ich denke jetzt hin und wieder blitze etwas Gesundes in dieser Mutter-Kind-Beziehung auf)
Ich war so im Konflikt mit dieser neuen Sicht auf meine Mutter, sie hat mich einerseits für sich selbst missbraucht als Kind, was mich damals sehr überfordert und belastet hat und andererseits war das soviel Liebe für sie in mir. Ich entwickelte teilweise einen enormen inneren Hass, das war wohl der innere, verdrängte, unterdrückte Hass, der dieses egoistische Spiel meiner Mutter unterbewusst erkannte. Und der immer unterdrückt wurde. Und der kam nun an die Oberfläche. Das ging eine lange Zeit lang so und ich hatte nur Verachtung für sie übrig. Weil ich nur ein Bedürfnisbefriedungsobjekt für sie war. All die Zeit. Und vor allem weil sie mich von meinem Vater total entfremdet hat.
Dieser neue Hass auf meine Mutter hat mich allerdings auch total zerrissen, denn er fühlte sich ebenso falsch wie richtig an. In dieser Zeit kümmerte ich mich mehr um mich, ich konnte mich auch teilweise gut abgrenzen, war nicht mehr immer für meine Mutter da, erkannte mich als eigenständige Person, die ein eigenes Leben führen musste, die ihre eigenen Gefühle und Wünsche erkennen musste. War aber immer auch weiterhin stark an meine Mutter emotional gebunden.
(Diese Zeit des Hasses, war vielleicht auch eine wichtige Phase, ein Prozess, ich weiß es nicht...)
Fortsetzung folgt:
Zuletzt geändert von Ester am Fr., 12.10.2012, 23:59, insgesamt 2-mal geändert.
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 18 Antworten
- 2325 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Scars
-
- 8 Antworten
- 1320 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Looney
-
- 45 Antworten
- 42823 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Svelia
-
- 32 Antworten
- 6186 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Trouble55
-
- 6 Antworten
- 2825 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Stacheldraht