mein momentanes Fazit ist was meinen Willen betrifft eher ernüchternd, meine Wille hat mich eher in eine Sackgasse geführt - ich wünschte ich könnte dem Leben vertrauen, an einen mir wohlgesonnenen Gott glauben, und auf Erfüllung die mir in den Schoß fällt hoffen, aber ich befürchte ich kann all dies nicht. Ja, und was ich will? - Ich glaube nichts mehr wollen müssen.elana hat geschrieben:yamaha1234 hat geschrieben:
Ja, vielleicht braucht es wirklich neue Ziele. Evtl. gibt es Talente, die bei Dir ausgelebt werden wollen. Vielleicht spürst Du, dass "etwas nicht stimmt". Womöglich kannst Du Dich nicht mehr ganz mit dem identifizieren, was Du machst. Wär sicher gut, einmal Bilanz zu ziehen. Du sagst, Du wirst von Deinem Willen gesteuert. Was also WILLST Du?
Jammern auf hohem Niveau oder fehlt mir was?
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Hattest Du da nicht noch einen zweiten Therapeuten? Könntest Du nicht mal mit ihm darüber reden? Also für mich klingt es doch nach Burnout. Das fäng ähnlich an. Eben auch auf hohem Niveau.
Lieben Gruß
elana
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Das ist ein Körpertherapeut, mit dem rede ich eigentlich nie über so privates, zudem ist er ein Mann, da hab ich eh nicht so den Zugang.....elana hat geschrieben:Hattest Du da nicht noch einen zweiten Therapeuten? Könntest Du nicht mal mit ihm darüber reden?
Nun, es geht da auch um anhaltende Traurigkeit, Grübeln, Verstimmtheit und Verlust des Lebenssinns.yamaha1234 hat geschrieben: weiß man da genaueres wie sich die persischen melancholischen Menschen genau Verhalten? Und wie findet man wieder seinen Lebenssinn und seine Daseinsfreude? Ach ja, wenn ich das nur wüsste......wenigstens weiß ich wie es nicht funktioniert, meine Ziele von damals waren eine Sackgasse.
zum einen führt das öfter zu einer Hinwendung zum Spirituellen (Perser sind nicht aber nicht islamisch verortet, das geht eher in Richtung Sufismus und sehr alte Religionen, soweit ich weiß), zum anderen ist Melancholie anders gesellschaftlich verortet, im Grunde ist es so, dass diesem Verhalten von außen ja da Sinn gegeben wird, es wird nicht negativ bewertet, durch "boah, jammern die", "die sind depressiv und krank", es wird akzeptiert, als gegebenes mögliches Verhalten, durch diese Einbettung ist für die Menschen es dann von außen leichter. Man kann sich dem Grübeln hingeben und dann weitermachen, nehme ich an. Evenuell gibt man der Erfahrung eben auch künstlerischen Ausdruck, aber nicht unbedingt.
Bspw. kann man ja auch einfach ein paar tage ans Meer fahren und einfach nur aufs Meer schauen.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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das stelle ich mir gerade sehr schön vor. Ich glaube das könnte ich mir gerade gut vorstellen. Gut, ich müsste noch ein wenig planen, aber das könnte ich mir wirklich durchaus vorstellen. Ich google gleich mal nach Möglichkeiten.biber hat geschrieben:yamaha1234 hat geschrieben:
Bspw. kann man ja auch einfach ein paar tage ans Meer fahren und einfach nur aufs Meer schauen.
Ja, Erholung und ein Standortwechsel helfen mir auch oft. Bei mir ist es jetzt ein neues Fachbuch, das mich ablenkt und aus meiner Arbeitsblockade und meinem Tief rausholt.
Lieben Gruß
elana
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yamaha1234 hat geschrieben:ja, daran habe ich vor 10 Minuten auch gedacht als ich die anderen Antworten tippte. Irgendwie bin ich überhaupt nicht mehr in meiner Mitte und ich weiß eigentlich gar nicht mehr wer ich bin, ich finde meine Existenz so bedeutungslos für mich selbst.bittermint hat geschrieben:für mich hört sich das so an, als wärst du nicht im reinen mit dir..die umstände können noch so perfekt sein, wenn man nicht mit seinem innern eins ist, wenn man die innere stimme nicht mehr hören kann, weil man sie vielleicht weggedrückt hat für eine lange weile -
Innere Stimme? Hm, nie gehört, ich hatte mehr einen Willen und orientierte mich an diesem. Gibts so eine Stimme wirklich?
dann ist vielleiht dein willen deine innere stimme. für mich ist das so eine art bauchgefühl, was mir die richtung angibt, in die ich gehen will oder "muss", weil es für mich sich richtig anfühlt. die war beispielsweise ausschlaggebend für die erkenntnis, dass ich meinen partner liebe wenn ich diese innere stimme höre, weiß ich mein innerer kompass funktioniert. er funktioniert nicht mehr, wenn ich fremdbestimmt lebe oder mich allgemeinen erwartungen / abläufen im lebenslauf (komische ausdrucksweise, sorry) anpasse. dann merke ich manchmal, wie "tonlos" ich geworden bin und dass ich mich nicht mehr spüre. manchmal versuche ich dann einfach, etwas ganz anders zu machen als sonst. ein total oberflächliches beispiel ist, dass ich nicht mehr die ganen unifarbenden t shirts und schwarzen hosen anziehe, sondern bunte klamotten mir kaufe und mir die haare färbe. kann auch sein, dass ich dann auf einmal die freunde, die mich langweilen, nicht mehr treffe und mich mit einem neuen interessanten kollegen verabrede.
irgendwie bringt das dann wieder was ins rollen, dass ich mich besser spüren kann.
vielleicht kannst du damit was anfangen?
wenn manchmal alles an einem vorbeiläuft und falsch läuft, muss man manchmal einfach nur etwas "anders machen" und spürt dann evtl. einen unterschied und ein inneres aufhorchen..?!
liebe grüße, bittermint
Hallo Yamaha,
du hast geschrieben, du könntest dich selbst schlecht aushalten. Kannst du das näher benennen?
Meinst du das so, dass du quasi kein gutes Haar an dir lässt oder dich momentan nicht leiden kannst?
LG
mitsuko
du hast geschrieben, du könntest dich selbst schlecht aushalten. Kannst du das näher benennen?
Meinst du das so, dass du quasi kein gutes Haar an dir lässt oder dich momentan nicht leiden kannst?
LG
mitsuko
Bspw. kann man ja auch einfach ein paar tage ans Meer fahren und einfach nur aufs Meer schauen.
Ja, mach das mal. Wenn das nicht hilft, kann man ja noch mal über die dunkle Nacht nachdenken. Ohnehin macht der Begriff zunächst mal nur auf dem Hintergrund einer entwickelten spirituellen Tradition Sinn. Und von der unsrigen haben sich ja die meisten hier verabschiedet.yamaha1234 hat geschrieben:
das stelle ich mir gerade sehr schön vor. Ich glaube das könnte ich mir gerade gut vorstellen. Gut, ich müsste noch ein wenig planen, aber das könnte ich mir wirklich durchaus vorstellen. Ich google gleich mal nach Möglichkeiten.
Du ja vermutlich auch:
ich könnte dem Leben vertrauen, an einen mir wohlgesonnenen Gott glauben, und auf Erfüllung die mir in den Schoß fällt hoffen, aber ich befürchte ich kann all dies nicht.
@ lonley
Nun ja, kaum eine spirituelle Richtung geht davon aus, dass Erfüllung in den Schoss fällt ...
... es ist also auch nicht fair, Menschen, die spirituell sind, dieses Bild zu zuordnen, früher nicht und in der gegenwart nicht.
@ yamaha
Ja, Meer ist stimmig für diese Stimmung ... ohne gleich zu viel zu planen ... einfach hinfahren, schauen, dasein, etwas am Strand wandern ...
(klar, fahrt und unterkunft muss organisiert sein )
Nun ja, kaum eine spirituelle Richtung geht davon aus, dass Erfüllung in den Schoss fällt ...
... es ist also auch nicht fair, Menschen, die spirituell sind, dieses Bild zu zuordnen, früher nicht und in der gegenwart nicht.
@ yamaha
Ja, Meer ist stimmig für diese Stimmung ... ohne gleich zu viel zu planen ... einfach hinfahren, schauen, dasein, etwas am Strand wandern ...
(klar, fahrt und unterkunft muss organisiert sein )
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ja, so in der Art, ich wäre am liebsten ein anderer Mensch, zu einer anderen Zeit, an einem anderen Ort. Ich fühle mich in meinem Leben so deplatziert. Mir fehlt was, aber ich weiß nicht genau was. Es ist komisch, meine Thera sagt manchmal" sie können so stolz auf das sein was sie erreicht haben", und ich denke dann: von wem redet diese Frau da, das hat mit mir nichts zu tun....manchmal weiß ich überhaupt nicht wer ich bin, und was das alles soll, ich verstehe mein Leben nicht, und manchmal kann ich dieses Gefühl kaum ertragen. Es ist nicht so, dass ich mich hasse, oder liebe, ich habe mehr gar kein Gefühl für mich, in Bezug auf andere Menschen jedoch fällt mir das leicht zu fühlen, es gibt Menschen die ich liebe und von denen ich mich geliebt fühle, aber in Bezug auf mich selbst kann ich nur fühlen, dass ich hier ( also in meinem "sosein") irgendwie falsch bin. Macht das Sinn?mitsuko hat geschrieben:Hallo Yamaha,
Meinst du das so, dass du quasi kein gutes Haar an dir lässt oder dich momentan nicht leiden kannst?
LG
mitsuko
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Dieses Wochenende hat mich leider die Arbeit wieder absoriert, aber wenigstens habe ich es in den Wald und an ein Rapsfeld geschafft, es war eine sehr schöne Aussicht. Natur ist toll:)biber hat geschrieben:
Ja, Meer ist stimmig für diese Stimmung ... ohne gleich zu viel zu planen ... einfach hinfahren, schauen, dasein, etwas am Strand wandern ...
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Die Aufgabe ist gelöst.
Die Arbeit gemacht.
Das Ziel ist erreicht.
Es war mühsam und schrecklich und anstrengend und hat einen ganz erfüllt.
Man ist erschöpft und erleichert und könnte glücklich und zufrieden sein.
Man ist es nicht. Ein großes Loch tut sich auf, da wo früher die Plackerei war.
Man könnte ausruhen und genießen - aber hat man das nicht schon längst verlernt? Wie macht man das?
Man könnte es sich einfach in der Routine gemütlich machen. Aber man ist anderes gewöhnt. Es langweilt, es bietet keinen Sinn, es macht nicht glücklich.
Man könnte eine neue Herausforderung suchen - aber... sich wieder etwas aufbürden? Reichen die Kräfte? Man ist noch immer erschöpft und müde, einfach nur müde.
Die Frage, die einen verfolgt: Was kommt jetzt noch? Was macht jetzt noch Spaß? Was macht glücklich? Wird sich noch irgendetwas ändern? Zum Guten oder zum Schlechten? Und wenn sich nie wieder etwas ändert? Was dann?
Die Antwort verkriecht sich in der Zukunft. Keine Lust, keine Kraft ihr nachzulaufen.
Es ist Pause.
Die Arbeit gemacht.
Das Ziel ist erreicht.
Es war mühsam und schrecklich und anstrengend und hat einen ganz erfüllt.
Man ist erschöpft und erleichert und könnte glücklich und zufrieden sein.
Man ist es nicht. Ein großes Loch tut sich auf, da wo früher die Plackerei war.
Man könnte ausruhen und genießen - aber hat man das nicht schon längst verlernt? Wie macht man das?
Man könnte es sich einfach in der Routine gemütlich machen. Aber man ist anderes gewöhnt. Es langweilt, es bietet keinen Sinn, es macht nicht glücklich.
Man könnte eine neue Herausforderung suchen - aber... sich wieder etwas aufbürden? Reichen die Kräfte? Man ist noch immer erschöpft und müde, einfach nur müde.
Die Frage, die einen verfolgt: Was kommt jetzt noch? Was macht jetzt noch Spaß? Was macht glücklich? Wird sich noch irgendetwas ändern? Zum Guten oder zum Schlechten? Und wenn sich nie wieder etwas ändert? Was dann?
Die Antwort verkriecht sich in der Zukunft. Keine Lust, keine Kraft ihr nachzulaufen.
Es ist Pause.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
Wie kommst Du jetzt auf diese Verknüpfung? Ich habe Yamahas Selbstcharakterisierung ja gerade als Anzeichen dafür gewertet, dass sie sich nicht in der hiesigen spirituellen Tradition verortet.biber hat geschrieben:@ lonley
Nun ja, kaum eine spirituelle Richtung geht davon aus, dass Erfüllung in den Schoss fällt ...
... es ist also auch nicht fair, Menschen, die spirituell sind, dieses Bild zu zuordnen, früher nicht und in der gegenwart nicht.
Wobei es in anderen Traditionen ja durchaus ein dezentes Wechselspiel von wei und wuwei gibt. Und auch für unsere der Begriff der Gnade von Wichtigkeit ist.
Entscheidend ist aber ja in beiden Fällen der gelebte Bezug zum Transzendenten - das ja per definitionem von uns aus unerreichbar ist.
Lone(!)ly
Ja warum nicht? Ich glaube, es bringt da auch nichts sich vor Augen zu führen was habe ich erreicht, wie sind die äußeren Umstände, weil die Connection ja irgendwie zu fehlen scheint zwischen dem was du fühlst und dem was nach Außen da sein mag. Ich würde vom Inneren ausgehen, auch wenn das sich schlechter anfühlt, und versuchen nach und nach zu spüren was da überhaupt los ist.yamaha1234 hat geschrieben: Macht das Sinn?
Ich meine, obwohl du ja betonst, dass es dir ziemlich mies geht, zeigst du schon im Titel und dann später immer wieder diese Zerissenheit, dass das ja eigentlich gar nicht sein kann/darf/soll, relativierst es damit ja auchund lässt dich damit womöglich dann doch nicht auf diese Gefühl ein. Ich kenne das von mir so, dass ich gerne erstmal abzuwehren versuche, hohes Niveau, hier schau, es ist doch alles so gut uns so weiter. Das hindert aber auch daran die eigenen Gefühle ernst genug zu nehmen um sie dann auch mal verstehen zu können.
Letztendlich deckt sich ja nicht mit dem was du wirklich empfindest, denn da gibt es kein hohes Niveau, sondern niederstes Jammertal und das wäre dann vielleicht dein hier und jetzt,wo du dich nicht deplatziert fühlen würdest, aber eben traurig und alleine und da will man ja nicht wirklich hin.
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