Umgang mit Jugendlichen im Forum

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woflx
Helferlein
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Beitrag Sa., 15.09.2012, 17:45

also ich finde wer denkt, dass seine ratschläge einem jugendlichen nichts bringen, sollte sie ihm einfach nicht geben. diejenigen, die sich das zutrauen, können ja gerne helfen.

ich denke auch, dass es hier im internet viele wesentlich gefährdendere seiten gibt. warum sollten sie nicht hier hilfe suchen? weil sich manche erwachsene damit überfordert fühlen sich in sie hineinzuversetzen? das sollte finde ich nicht der grund sein. und warum sollte ein 16 jähriger keine depression haben? warum sollte man einem 16 jährigen sagen "es wird alles schon werden", einem erwachsenen aber nicht? leid hat nichts mit dem alter zu tun. und wenn jemand leidet, warum auch immer, warum sollte er hier dann keine hilfe bekommen?

wie auch schon erwähnt wurde gibt es hier ja eine eigene unterkategorie für jugendliche.

ich bin zwar kein teenager mehr, aber selbst noch relativ jung. ich kann nur sagen, dass mir ein anderes forum vor einiger zeit sehr weitergeholfen hat. da waren andere leute, die genau die gleichen probleme hatten wie ich. ich bin mir dadurch nicht irgendwie abnormal vorgekommen, sondern wenn dann eher normaler.

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Thread-EröffnerIn
candle.
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weiblich/female, 56
Beiträge: 15212

Beitrag Sa., 15.09.2012, 17:51

woflx hat geschrieben: wie auch schon erwähnt wurde gibt es hier ja eine eigene unterkategorie für jugendliche.
Ich z. B. habe diese Kategorie nie für Jugendliche verstanden komischerweise, sondern eher für Erwachsene, die in der Zeit eben Probleme hatten. Ich bin mir gar nicht sicher, ob die Kategorie von Jugendlichen sehr genutzt wird. Da werde ich direkt mal schauen.

candle
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woflx
Helferlein
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weiblich/female, 22
Beiträge: 129

Beitrag Sa., 15.09.2012, 18:07

naja unter der überschrift steht zumindest für kinder, jugendliche und eltern : )

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Ratlosigkeit
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weiblich/female, 48
Beiträge: 1294

Beitrag Sa., 15.09.2012, 20:53

Mir gehts wirklich nicht darum, dass ich mich "überfordert" fühlen könnte, beim mich in Jugendliche hineinversetzten - eher genau im Gegenteil. Ich erinnere mich noch zu genau an meine Pubertät, an alle Zustände, sie ich in dieser Phase hatte (Depressionen, Schuldgefühle, Heulkrämpfe, Selbstmordgedanken, krankhafte Schüchternehit, Unsicherheit, das Gefühl dem Leben nicht gewachsen zu sein und was weiß ich noch). Heute weiß ich, dass das alles echt nicht so wild war, wie es mir damals vorkam... Es dauerte 4-5 Jahre und es war notwendig und völlig normal, das alles durchzumachen um mir über mich selbst und meinen Lebensweg klar zu werden. Ich glaube, wenn mir damals ein Erwachsener gesagt hätte: Kind, du bist gefährdet, du hast vielleicht die und die Störung, du solltest in Behandlung gehen - ich hätte eine wunderbare Karriere als psychiches Wrack begonnen. Zum Glück war ich von Erwachsenen umgeben, die mich in dieser Phase nicht allzu ernst genommen haben, sondern mich in Ruhe meine Pubertätskrämpfe durchmachen ließen.
Und es hat doch etwas mit dem Alter zu tun ob und wie jemand leidet. Die leiden der Pubertierenden sind nunmal zu einem großen Teil hormonell bedingt, sobald der Körper ausgewachsen ist, legt sich das.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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ENA
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weiblich/female, 46
Beiträge: 9840

Beitrag Sa., 15.09.2012, 21:03

(Depressionen, Schuldgefühle, Heulkrämpfe, Selbstmordgedanken,
Also Depressionen sind ja nun mal eine Krankheit. ...und aus den Selbstmordgedanken wurden auch -versuche?
Und es hat doch etwas mit dem Alter zu tun ob und wie jemand leidet.
Ich glaube, 14-jährige können genauso Leid erleben, wie 4-jährige, 34-jährige, 54-jährige und 74-jährige.
Die leiden der Pubertierenden sind nunmal zu einem großen Teil hormonell bedingt, sobald der Körper ausgewachsen ist, legt sich das.
Weiß nicht. Ich glaube, wenn ich als Jugendlicher leiden würde, wäre mir das egal, ob das an meinen Hormonen liegt oder nicht. Mir gehts scheiße und darin würde ich gerne ernst genommen werden.

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Ratlosigkeit
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weiblich/female, 48
Beiträge: 1294

Beitrag Sa., 15.09.2012, 21:29

Nein aus den Selbstmordgedanken wurden nie Versuche - unterstell mir nur nix -, vermutlich weil ich die Gedanken in Ruhe haben konnte und letztendlich ganz von selbst zu dem Schluß kam, Selbstmord bedingungslos abzulehnen.

In meiner Jugend waren Depressionen noch nicht als Krankheit klassifiziert, aber ich hätte vermutlich eher "Depressionsartige Verstimmungen" schreiben sollen um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen.

Natürlich kann jeder Leid erleben und versprüren. Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, ob es hilfreich ist oder eventuell sogar schädlich sein kann, wenn man Leiden generell bei allen und jedem als "psychische Störung" sieht und einer professionellen Behandlung zuführen will. Nicht jedes Leid ist an ein eine psychische Störung gekoppelt (aber jede psychische Störung bringt Leiden). Leid an sich ist ein Teil des Lebens, der durchgemacht werden muss. Was in diesem Forum problematisch ist, ist die Einschätzung, besondern bei Jugendlichen, denn ich streite durchaus nicht ab, dass sich manche Störungen eben in der Pubertät erstmals zeigen. Das zu beurteilen ist das schwierige für den normalen User hier.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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ENA
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weiblich/female, 46
Beiträge: 9840

Beitrag Sa., 15.09.2012, 22:18

Ratlosigkeit hat geschrieben:Nein aus den Selbstmordgedanken wurden nie Versuche - unterstell mir nur nix -,
Nö, nix mit Unterstellung. War nur eine Frage.
Ratlosigkeit hat geschrieben:aber ich hätte vermutlich eher "Depressionsartige Verstimmungen" schreiben sollen um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen.
Okay, alles klar.
Ratlosigkeit hat geschrieben:Der Punkt ist, ob es hilfreich ist oder eventuell sogar schädlich sein kann, wenn man Leiden generell bei allen und jedem als "psychische Störung" sieht und einer professionellen Behandlung zuführen will.
Das stimmt. Würde ich auch nicht hier so tun.
Ratlosigkeit hat geschrieben:denn ich streite durchaus nicht ab, dass sich manche Störungen eben in der Pubertät erstmals zeigen. Das zu beurteilen ist das schwierige für den normalen User hier.
Das stimmt. Da finde ich, sollte man auch vorsichtig sein. Ist ja auch allgemein so, dass Fremdiagnostizierung hier nicht so angesehen ist, verständlicher Weise.
...aber Hilfe hier kann ja auch anders aussehen, als diagnostizieren und zuschreiben. Muss ja nicht immer gleich "Das hört sich nach Depression an, geh mal zum Arzt" sein.

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woflx
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 22
Beiträge: 129

Beitrag Sa., 15.09.2012, 22:22

also mal ganz im ernst, selbstmordgedanken sind kein normales phänomen bei pubertierenden. das ist eine durchaus ernstzunehmende sache. es ist auch nicht normal, dass sich jugendliche schlecht fühlen. die hormone bringen in dem sinne keine probleme, sondern nur veränderungen. klar ist die pubertät eine schwierige zeit. aber es ist doch eindeutig, dass dinge (dinge die ich hier im forum durchaus schon gelesen habe), wie depressionen, selbstmordgedanken, sich ritzen, magersucht und zwänge nicht "normal" sind. und selbst wenn sich hier einer meldet und meint er hat solchen liebeskummer, was ist falsch daran? besser er erzählt es hier als er erzählt es niemanden und leidet still.

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stern
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Beiträge: 25012

Beitrag So., 16.09.2012, 01:21

Ratlosigkeit hat geschrieben:Was in diesem Forum problematisch ist, ist die Einschätzung, besondern bei Jugendlichen, denn ich streite durchaus nicht ab, dass sich manche Störungen eben in der Pubertät erstmals zeigen. Das zu beurteilen ist das schwierige für den normalen User hier.
Das obliegt ja auch nicht wirklich einem User, das zu beurteilen. Das kann nur ein Arzt oder PT... und auch von dem wäre eine Ferndiagnose via Forum unseriös. Was man daher machen kann, auf eine Abklärung zu verweisen.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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(e)
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Beiträge: 3983

Beitrag So., 16.09.2012, 02:31

Ich würde auch sagen, dass ein solches Forum hilfreich sein kann für einen Jugendlichen, der z. B. suizidgefährdet ist. Da hier doch ziemlich viel los ist und nicht wenige selbst oder als Angehörige diese Phasen kennen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass jemand zeitnah einen guten Tipp geben kann, evtl. auch konkret eine Anlaufstelle in der Nähe benennt und erste hilfreiche Sätze findet. Meine Schwester führte ihre ersten Suizidversuche mit 14-16 durch. In dieser Phase sind die Jugendlichen besonders gefährdet.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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Krang2
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Beitrag Sa., 26.01.2013, 21:45

Ich finde die Kommunikation mit Jugendlichen auch schwierig, weil ich immer denke, daß ich eine größere Verantwortung beim Antworten habe. Wenn ich einem Erwachsenen hier antworte, dann ist es seine Verantwortung, was er aus dem herausliest und wie es bei ihm ankommt. Bei einem Jugendlichen denke ich oft: Hoffentlich bringe ich den jetzt nicht auf blöde Gedanken, und ich denke immer, ich müßte etwas Positives, Ermunterndes schreiben. Kennt ihr das auch? Übrigens, ich hatte mit 18-20 auch Selbstmordgedanken, wegen meiner Neigung, und die habe ich jetzt überhaupt nicht mehr. Ich denke, daß das Problematische nicht die negativen Stimmungen von vielen Jugendlichen sind, sondern daß diese in der Jugend soviel Kraft besitzen, daß sie zu unüberlegten Aktionen führen können. Soll heißen, daß sich z.B. jemand umbringt, der in zehn Jahren ein fröhlicher Mensch geworden wäre. Und dann denke ich immer: Wenn ich jetzt vielleicht irgend etwas Unüberlegtes tippe, und das tu ich ja oft, dann könnte das bei dem Jugendlichen am anderen Ende der Stromleitung üble Folgen haben. Bei einem Erwachsenen wäre mir das gleich, da schreibe ich, was ich denke.

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Dampfnudel
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Beitrag So., 27.01.2013, 01:25

Ich finde, dass es oft an den Beiträgen ganz gut zu erkennen ist, ob jemand wirklich größere Probleme hat oder "nur Pubertäts-Weltschmerz". Und die Antworten, die ich bisher gelesen habe, sind auch meistens ziemlich angemessen gewesen. Nicht, dass ich hier den großen Überblick hätte, aber ich denke, die meisten von uns haben ein ganz gutes Gespür dafür, wie sie am besten reagieren und ob es passend ist, aus einer "Erwachsenenperspektive" heraus auf die Beiträge einzugehen. (Nachtrag: Negativbeispiele wie das mit dem Kiffen wird man wahrscheinlich immer finden, sind hier aus meiner Sicht aber eher die Ausnahme als die Regel.)

Allgemein finde ich, dass es bei ernsthafteren Problemen auch für Jugendliche erstmal erleichternd ist, wenn sie das Gefühl haben, dass sie in ihrer Not verstanden werden. Ich würde deshalb nicht grundsätzlich etwas Positives, Ermunterndes schreibenl, denn ich glaube, dass das auch nach hinten losgehen kann, wenn der- oder diejenige sich mit dem Problem nicht ernstgenommen fühlt.
Alles hat seine Zeit.

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Krang2
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Beiträge: 1691

Beitrag Do., 31.01.2013, 22:23

Danke @Dampfnudel, du hast mir bewußt gemacht, daß mein Bestreben, etwas möglichst Positives, Ermunterndes zu schreiben teilweise aus schlechtem Gewissen heraus kommt.

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Dampfnudel
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weiblich/female, 39
Beiträge: 1138

Beitrag Do., 31.01.2013, 23:43

Krang, warum hast Du denn in solchen Situationen ein schlechtes Gewissen?
Alles hat seine Zeit.

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Krang2
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weiblich/female, 40
Beiträge: 1691

Beitrag Di., 05.02.2013, 21:16

Der Grund für mein schlechtes Gewissen ist einerseits, daß ich Jugendliche (als ich selbst etwas jünger war) zu gewissen Straftaten angestiftet habe, indem ich ihre Unsicherheit, Neugier, Rebellion usw. ausgenutzt habe. Außerdem freut sich der "kranke" Teil in mir, wenn einer bestimmte Probleme hat (also entweder ähnliche Neigungen oder Selbstmordgedanken). Aber mein Verstand weiß, daß das nicht richtig ist, und ich kann es ja auch nicht rückgängig machen, was früher geschehen ist. Also versuche ich das so ein bißchen wiedergutzumachen, indem ich Jugendlichen möglichst viel Positives und Ermutigendes schreibe. Oder zumindest das, was mein Verstand für sinnvoll erachtet, ohne meine wahren Gefühle zu sehr verleugnen zu müssen.

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