Was tun, wenn man in jedem Job scheitert?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Codeman
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Beitrag Di., 05.03.2013, 23:16

Hallo Talya,

ich habe mir vor kurzem deine Geschichte durchgelesen und sie hat mich schon sehr berührt. Du versucht anscheinend wirklich alles um in deinem
Berufsfeld akzeptiert zu werden und deine Leistungen zu erbringen. Jedoch wurdest du leider nur mit Verachtung und Spott belohnt.

Problem:
Jedoch muss ich ehrlich gestehen, wie ich mir die ganzen Beiträge durchgelesen habe, dachte ich mir schon manchmal ob deine Schwächen nicht auch pathologische Gründe haben können. Ich weiss niemand hört so etwas gerne bzw. will sich mit unangenehmen Themen befassen. Aber du hast anscheinend doch große Defizite
wenn es um Aufmerksamkeit, Arbeitsausführungen, zwischenmenschliche Beziehungen,... geht (lt. den Aussagen und Mobbing deiner KollegInnen).

Gleich vorweg, ich will dich in keiner Weise als Mensch hier abwerten oder ähnliches, sondern mein Ziel ist ein ganz anderes. Natürlich hast du schon von klein auf,
kein Selbstbewusstsein aufbauen können, da du nie den Anforderungen deiner Eltern gerecht werden konntest. Auch sonst hast du ja beschrieben, dass du schon viel erdulden hast
müssen und einige Probleme hattest. Aber trotzdem kann ich nicht glauben, dass dies der einzige Grund ist, warum du in keinem Beruf bis jetzt zufrieden sein konntest oder andere mit deinen Leistungen.

Vielleicht solltest du einmal wirklich den Schritt wagen und dich von einem Arzt in Bezug auf deine kognitiven Fähigkeiten durchchecken lassen. Wahrscheinlich startet er mit einem IQ Test. Aber auch wenn du hier nicht den Durchschnittswert erreichen solltest, ärgere dich nicht. Das heisst nicht das du dumm bist oder nichts auf die Reihe bekommen kannst.
Es würde auch nur bedeuten das du eben, in manchen Bereichen Defizite hast und halt andere Bedürfnisse seitens des Arbeitgebers erfüllt werden müssen.

Ich mein vergleiche es mit einem Rollstuhlfahrer, der würde sich auch nicht entschuldigen das er im Rollstuhl sitzt und jetzt andere Anforderungen an seine Umwelt stellt.
Wenn er arbeiten geht, braucht er auch einen Fahrstuhl, eine Rampe, mehr Platz,....

Und vielleicht benötigst du einfach einen anderen Arbeitsplatz, der auch geduldig ist und sich deinen Bedürfnissen anpasst. Denn wie die Vorredner auch schon bemerkt haben, schreibst du hier sehr klar, flüssig, nachvollziehbar also sieht man das du stärken hast und die gehören gefördert.

Aber wenn du einfach den Job wechselst ohne an deinem Problem zuarbeiten wirst du die nächsten Fehlschläge erleiden müssen und das wirkt sich halt alles auf dich und dein
Selbstbewusstsein und deine persönliche Einstellung aus.

Zum Abschluss kann ich nur noch anmerken, dass die Arbeitswelt generell sehr problematisch geworden ist. Brauchst dich nur in dem Forum hier durchlesen, es herrscht Konkurrenz Kampf, schlechte Bezahlung, Mobbing, Bossing, .... damit will ich sagen auch Leute die (jetzt überspitzt ausgedrückt) keine Probleme haben, können in der Arbeitswelt auf enorme Probleme stoßen.

Deshalb einfach Kopf hoch und das beste daraus machen. Jeder Mensch hat es verdient glücklich zu werden und lass dich wegen einer Arbeit nicht runter ziehen.
Ich bin überzeugt auch du findest noch die richtige Arbeit für dich, bei der du glücklich wirst.

Mfg

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Rainbow33
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Beitrag Mi., 06.03.2013, 11:47

es freut mich, dass Dir die Arbeit mit den älteren Menschen gefallen hat. Dass ist doch toll, das Du es bemerkt hast und daran Spaß hast. Hast Du schon mal über den Bundesfreiwilligendienst nachgedacht? In vielen sozialen Einrichtungen suchen die Leute, die sich sozial arrangieren. Einrichtungen wie z. B. Lebenshilfe e. V. oder Martinshof und Pflegeheime etc. brauchen Bufdis.
Sozialversicherungsbeiträge werden für Dich gezahlt und Du bekommst ein Taschengeld (keinen vollen Lohn) und die Bestätigung etwas für die Gesellschaft beizutragen. Auf dem Lebenslauf und eventuell für Deine Entwicklung macht sich sowas auch ganz gut.
Ehrenamtliche werden eigentlich immer händeringend gesucht, wenn nicht in dem Heim wo Du gearbeitet hast, findest Du sicher in einer anderen Einrichtung etwas. Ganz sicher, Du schreibst so überzeugend und präzise über Dich. Du wirst irgendwo gebraucht, da bin ich mir ziemlich sicher!
Ich wünsche Dir ganz viel Glück.
LG Rainbow


chaosfee
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Beitrag Sa., 09.03.2013, 14:56

Tayla, ich finde das total schrecklich, was ich zuletzt von dir gelesen habe. Wo ist denn dein Selbstbewusstsein? Du willst FREIWILLIG und Ohne Bezahlung an einem Ort schuften, an dem man dich während deines Urlaubes mal eben durch eine andere Person ersetzt, an dem man es nicht für nötig hält darüber Gespräche mit dir zu führen, sondern du jeder Information hinterherrennen musst, an dem du gemobbt wirst, verachtet, verspottet, ausgenutzt, ausgeschlossen und dein Selbstwert mit Füßen getreten wird? Dort BETTELST du darum, kostenlos arbeiten zu dürfen? Himmel, wo ist dein Stolz, dein Selbstwertgefühl, deine Selbstachtung?
Wenn du mit solch einer Haltung in deine neuen Jobs gehts, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass du an vielen Orten schnell zum Fußabtreter degradiert wirst. Du drängst den Leuten ja geradezu auf, dass deine Arbeit nichts wert ist, dass du nichts wert bist.
Der soziale Sektor ist als ein hartes Pflaster verschrien. Mobbing, Ausbeutung, Burnout. Ich glaube nicht, dass du wirklich dort arbeiten willst. Und ich glaube auch nicht, dass ein "alte Menschen mögen" dafür ausreicht. Klar hältst du dich jetzt daran fest, wahrscheinlich war es das einzig positive an dem Job und das, was dich während der letzten Monate über Wasser gehalten hat.
Mein Tipp: Arbeite dringend an deinem Auftreten, deinem Selbstwertgefühl und deinem Durchsetzungsvermögen. Sonst wirst du es schwer haben, egal wohin du kommst. Und ich glaube nicht, dass das an deinen mangelnden Fähigkeiten liegt. Aber du musst auch Zugang zu deinen Ressourcen haben, der ist m. E. derzeit durch dein schreckliches Selbstbild verschüttet.

LG Chaosfee
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno

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Talya
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Beitrag Mi., 27.03.2013, 17:23

Hallo,

ich melde mich mal wieder nach einiger Zeit.
Die Frage ist immer noch, was soll ich auf dieser Welt, wenn ich doch nirgendwo akzeptiert werde.
Am allerwenigsten im Berufsleben!

Nach der etwas ablehnenden Haltung der Mitarbeiterin vom sozialen Dienst und des Pflegedienstleiters bezüglich einer ehrenamtlichen Tätigkeit schrieb ich eine E-Mail mit der Anfrage, ob ich denn wenigstens noch eine bettlägerige Bewohnerin besuchen dürfe, die ich besonders ins Herz geschlossen habe. Ich vermisste diese liebe alte Dame so sehr, dass ich ihr wenigstens mit einem Besuch ab und an eine Freude machen wollte.
Daraufhin meldete sich die Mitarbeiterin vom sozialen Dienst telefonisch bei mir und sagte, ich habe da etwas falsch verstanden. Natürlich würde man sich freuen, wenn ich noch ehrenamtlich im Altenheim tätig würde. Sie habe auch schon mit den Mitarbeitern aus dem Wohnbereich, in dem ich gearbeitet habe, gesprochen. Laut ihrer Aussage hätten sie es sehr positiv aufgefasst, dass ich mich noch ein wenig dort engagieren wolle solange ich keinen neuen Job habe.

Trotzdem waren von meiner Seite gewisse Ängste, wie sie mir wohl begegnen würden.
Gestern endlich nahm ich meinen Mut zusammen und ging zum Altenheim. In der Wohnküche waren gerade zwei Mitarbeiter, die mich trotz meiner freundlichen Begrüßung kaum zurückgrüßten. Geschweige denn nur einen netten Satz sagten wie z.B. "Schön, dass du uns mal besuchen kommst" oder "Wie geht es dir?"
Sie guckten eher mürrisch.
Ok, mit der einen Mitarbeiterin hatte ich wenig zu tun, doch da war ja auch noch der Pfleger, der mich einige Male gelobt hatte. Der bedauert hatte, dass ich nicht bleibe und dessen Meinung nach ich mich gut dort entwickelt habe.
Ich richtete noch eine Frage an die Mitarbeiterin, allein schon aus dem Grund, um nicht wieder so gehemmt zu wirken.
Es ging um den Tod eines Bewohners kurz nach meinem Ausscheiden, was sie kurz und knapp beantwortete.

Ich fühlte mich wieder mal völlig fehl am Platze und flüchtete regelrecht in das Zimmer der lieben Omi.
Ihr Lächeln, als ich ihr den Schokoladenosterhasen gab, entschädigte mich etwas für das blöde Verhalten der beiden Mitarbeiter.
Trotzdem war ich traurig.
Kurz bevor ich ging, begegnete ich noch der anderen Mitarbeiterin vom sozialen Dienst, die auch nie begeistert von mir gewesen war. Zumindest hat sie mich oft so komisch angeguckt. Auch gestern kam nur ein "Guten Tag" und das war es.

Ich frage mich wirklich oft, ob ich so schlimm bin, dass keiner mit mir etwas zu tun haben möchte.

@ Chaosfee

Ja, du hast recht, ich habe ein schreckliches Selbstbild.
Leider konnte ich auch nie etwas anderes entwickeln, da ich mich ja auch in der Schule schon so schwer getan habe.
In meinem Berufsleben war ich jetzt schon an neun verschiedenen Arbeitsplätzen, und nirgendwo war man mit mir zufrieden. Das hat mich sehr geprägt.
Zumal einige Personen in meinem Privatleben sich so in diese Richtung geäußert haben, dass mir fürs Berufsleben die Cleverness fehle. Leider hat ja Cleverness wenig mit Selbtwertgefühl zu tun.
Entweder man hat sie oder man hat sie nicht, doch ganz ohne kommt man nur schwer durchs Leben.

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Sonnenblume321
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Beitrag Mi., 10.04.2013, 22:11

Hallo Talya,

ich weiß, Dein Eintrag ist schon länger her, aber ich wollte wissen wie es Dir zwischenzeitlich geht.

Dein Eintrag hat mich sehr tief berührt. Die Stelle war echt mies. Glaub mir, es ist nicht Deine Schuld.
Ich stelle auch manche Kritiken die man gegenüber von Dir geäußert hat in Frage. Ich meine, wieso wird von Dir verlangt
multitaskingfähig zu sein? Gerade sie müsste doch wissen das Grenzen bei der gleichzeitigen Informationsverarbeitung (angesichts der Reizüberflutung) gesetzt sind. In der Praxis würde das heißen, das unser Gehirn Informationen auf eine wahrnehmbare Menge reduziert. Auf diesem Prinzip beruht sich auch das Gesetz, dass man während dem Autofahren nicht mit dem Handy telefonieren darf. -Weil es der Mensch nicht kann, weil es nicht zumutbar bist.
...aber von Dir wird es verlangt!

Man hat Dir auch nahegelegt das man mit Demenzkranken nicht reden darf. Man dürfe ihnen keine Fragen stellen wie z.B. ob sie Kinder haben usw. Man würde sie damit überfordern.
Auch das ist Blödsinn. Demenzkranke Menschen haben ein Anrecht auf Lebensqualität. Das heißt sie müssen professionell gefördert werden, zum denken angeregt werden, in die Gesellschaft miteinbezogen werden. Es ist sogar gut wenn man ihnen persönliche Fragen stellt und ihnen mitteilt welches Datum wir heute haben und welchen Tag.
Was sollte man denn ihrer Meinung nach machen um das Kurzzeitgedächtnis von demenzkranken zu trainieren?
-Die Leute in die stille Ecke vor den Fernseher platzieren?

Man hat Dir auch andere Fehler unterjubelt. Wenn man in der Küche vergessen hat, eine Beilage auf dem Teller zu platzieren, ist das wohl nicht Dein Fehler.
Wie kommen die überhaupt dazu, Dich anzuschreien oder mit dir zu schimpfen???

Auf mich machen diese Leute einen unprofessionellen Eindruck.
Halte Dich lieber von diesen Leuten fern. Die wollen Dir nichts Gutes. Du wurdest schon im Vorhinein abgestempelt, als sie erfahren haben von welcher Institution Du kommst.

Ich hätte da aber eine andere Idee für Dich was Du tun könntest. Du bist noch jung und hättest die Möglichkeit als Au pair Mädchen für längere Zeit ins Ausland zu gehen. Hier bist du weit weg von den Menschen die Dich traktieren und kannst mitunter neue Kulturen kennenlernen sowie dein Selbstbewusstsein aufbauen.
Wenn Du aber das Vorhaben planst, rate ich Dir ab, den anderen davon was zu erzählen. Sie meinen dann automatisch das sie ein Mitspracherecht haben. In Deinem Umfeld sind viele Menschen die Dir nichts gönnen.

Tja, der Witz an der ganzen Sache ist, dass Du eine höhere soziale Kompetenz hast als einige Deiner Mitarbeiterinnen.

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HappyGoLucky
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Beitrag Mo., 29.04.2013, 15:52

Hallo,

zu beginn hast du geschrieben, dass du im theoretischen Teil in der Berufsschule gut gewesen bist, aber im praktischen eher schlecht. Vielleicht solltest du das stärken und dich umorientieren, d.h. dir doch eher einen Bürojob suchen. Die Jobs unterscheiden sich ja auch je nach Betrieb, vielleicht findest du einen kleinen familiären. Mir tut es leid, dass du bei so einer miesen Arbeit festgehangen hast und noch nicht das richtige gefunden hast, aber in bestimmten Bereichen und ich hoffe ich werde jetzt nicht gelynncht, ist es schwierig mit jemandem zusammen zu arbeiten, der sehr langsam ist. Ich arbeite praktisch und hab mal mit einer Kollegin für ein halbes Jahr zusammengearbeitet, die zwar studiert hat und klug ist, aber unheimlich langsam war und es war die Hölle. Sie war nett, ruhig ohne Frage, aber wir hatten damals einen Zeitplan, den wir immer so pi mal Daumen einhalten mussten. Wofür ich 30 Min gebraucht hab, das hat sie in 1,5 Stunden geschafft, wo sie dann schon schneller war. Die Konzequenz: wer auch immer mit ihr gearbeitet hat musste ihre Arbeit mit machen, weil sie nun mal erledigt werden musste und das war nicht wenig. Das bedeutete für mich, wenn sie kam, hab ich entweder Überstunden gemacht, oder ich bin gerannt! Manchmal hab ich mir nichtmal die Zeit genommen um auf die Toilette zu gehen. Ich hatte sie mal eine Woche lang jeden Tag. Ich hatte solche Rückenschmerzen....
Also lange Rede kurzer Sinn: ich war nie scheiße zu ihr oder hätte sie gar Beleidigt oder ihr ins Gesicht gesagt, was ich wirklich dachte, aber ich war auch erleichtert, wo sie dann weg war. So leid es mir auch tut. Es war die Hölle mit ihr zu arbeiten. Aber das war nicht so, weil sie unnett gewesen ist oder dumm war, sie hatte einfach andere Stärken und war bei uns fehl am Platz.

Ich schreib das, weil ich irgendwie auch verstehen kann, warum du an deinem Arbeitsplatz nicht geschätzt wirst. Damit möchte ich dir nicht wehtun, sondern dir erklären wie es deinen Ex - Kollegen evtl gegangen ist, wenn sie mit dir gearbeitet haben. Ich finde Mobbing scheiße! Und man muss niemanden schlecht behandeln, nur weil er den Anfordorderungen nicht gerecht wird. Das ist nicht zu entschuldigen. Aber es wundert mich nicht, dass du nicht bleiben durftest, so hart das auch klingt.
Versuch doch einfach heraus zu finden, was deine Stärke ist und orientier dich um und wenn du im Praktischen nun mal nicht so gut bist, dann mach diese Jobs nicht. Es ist leichter gesagt als getan ich weiß, aber du bist eine erwachsene Frau, du darfst/musst dir die Freiheit nehmen solche Entscheidungen zu treffen und auch zu vertreten. Mir wurde immer gesagt: das Leben ist eines der härtesten als ich klein war....ich hab meine Pflegemutter für den Spruch geh..... Aber irgendwie hatte sie recht. Es ist oft hart, aber man kann lernen damit umzugehen und sich durchzusetzen. Vielleicht wäre ja eine Umschulung oder Weiterbildung gut für dich. Überleg dir worin du stattdessen gut sein könntest, z.B. Sprachen, Buchhaltung, Organisation ect und versuch dich dort weiter zu bilden.

Ich drück dir die Daumen und hoffe du bist mir nicht böse. Aber da dir schon so viele Zuspruch geschenkt haben, wollte ich mal die andere Seite bis zu einem gewissen Punkt erklären

Viel Glück!
HappyGoLucky

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diekatze123456
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Beitrag Do., 05.12.2013, 10:01

Hallo

bin neu hier und gestern über Deinen Beitrag gestolpert, als ich gestern fix und fertig von meiner mal wieder neuen Arbeitsstelle nach Hause kam , und bereits am 2. Arbeitstag mit kritik auf mich gewartet wurde ...

als ich Deinen Bericht gelesen habe , das war als hätte ich Ihn geschrieben ...
Ich bin gerade bei meiner 2. Putzstelle angelangt, war gestern zum 2. mal dort , und schon durfte ich mir anhören was ich nicht richtig gemacht habe ..
Eigentlich hatte ich mir eine Putzstelle gesucht , da ich dachte dass man dort in Ruhe arbeiten kann und keinen Menschen sieht.
Leider wurde ich von der Reinigungsfirma in einem Betrieb eingesetzt wo während der Öffnungszeiten geputzt wird..
Ich bin am ersten Tag über eine halbe Stunde länger geblieben , die ich nicht bezahlt bekomme, da dort schon länger nicht mehr geputzt wurde und ich wollte dass sie zufrieden sind .
jedoch kam gleich am 2. Tag die Aussage dass ich mir was einfallen lassen müsste da der Boden draussen Schlieren aufweist, das geht so nicht , da brauchen sie keine Putzfirma!
Toll, wenn ich draussen den Boden wische , so wie es gestern war, stehen dort wo ich wischen soll , 6-7 paar Füsse im weg rum und laufen ständig durch ! Zudem haben wir jetzt einfach Winter, mit dem Matsch und Salz , wie soll ich da den Boden sauber kriegen wenn mir wieder einer mit dreckigen Schuhen durchläuft ?
Zudem verunsichert es mich total wenn da so viel Leute rumstehen und der dummen kleinen Putze auf die Finger schauen !
Reden tu ich sowieso mit keinem!
Ich denke mal dass der Boden gestern wieder nicht sauber wurde , und morgen der nächste Rüffel auf mich wartet .. und die Kündigung wahrscheinlich bald wieder mit !
Ich habe jetzt auch schon den ungefähr 18. Job hinter mir , war schon in sämtlichen Bereichen tätig und bis auf einem Arbeitgeber konnte ich es keinem recht machen.
Und dem einen wahrscheinlich auch nur , weil ich dort gearbeitet habe ein Jahr bevor er in Rente ging und der das alles nicht mehr so genau genommen hat und es dort einfach total locker zuging und ich so keinen Kontakt mit Kollegen hatte.
Aber ansonsten bekam ich in jeder Arbeit eben auch solche Zeugnisse und Benotungen wie "ungeeignet" und "mangelhaft" . Ich war auch schon bei 3 Neurologen und wollte denen meine Problematik schildern , auch die nahmen mich nicht wirklich ernst.. einer meinte sogar : "In Ihrem Alter kann das noch nicht sein" und hat sich halb totgelacht dass er so einen Schmarrn noch nie gehört hat ! .. und die anderen meinten auch nur dass ich was arbeiten muss! Ansonsten soll ich einfach mal 2 Wochen in eine Klinik und alles währe wieder gut und ich auf wundersame Weise "geheilt".. Klar.. mein ganzes Leben lang läuft es schon so ab und eine Klinik würde das auf 2 Wochen ausradieren ..
Nach den Arztbesuchen kam ich mir noch dämlicher und unnützer vor als vorher ..
Ich versteh Dich zu gut , und es tut wahnsinnig gut zu lesen dass ich nicht allein bin
Hat sich bei Dir schon was getan ?
Therapie oder passender Arbeitsplatz ?
Währ schön von Dir zu lesen

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Sinarellas
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Beitrag Do., 05.12.2013, 12:47

und was sagt ihr betroffenen von Problemen in der Arbeit zu Codemans beitrag? Finde den sehr sinnvoll.
Lasst euch durchchecken.
..:..

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diekatze123456
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Beitrag Do., 05.12.2013, 19:03

Ich hab das mit dem Pathologen gegoogelt .. ich versteh aber nicht ganz was dieser bei so etwas vorgeht und von was das dann kommen kann ??

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candle.
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Beitrag Do., 05.12.2013, 19:25

Hallo diekatze...!

Da ich ja auch oft geputzt habe als studentischen Nebenjob, wollte ich kurz etwas sagen.
diekatze123456 hat geschrieben: und bereits am 2. Arbeitstag mit kritik auf mich gewartet wurde ...
Das bleibt doch aber gar nicht aus. Ich habe auch Kritik bekommen als Neuling, das finde ich völlig normal. Es dauert eben ein paar Tage sich mit den Gegebenheiten und Geräten vertraut zu machen.
Eigentlich hatte ich mir eine Putzstelle gesucht , da ich dachte dass man dort in Ruhe arbeiten kann und keinen Menschen sieht.
Es gibt schon Stellen wo man alleine oder mindestens ohne Publikumsverkehr arbeitet, aber das mußt du vorher erfragen. Ich hatte da auch ganz verschiedene Objekte.
Ich bin am ersten Tag über eine halbe Stunde länger geblieben , die ich nicht bezahlt bekomme,
Ging mir zu Beginn auch so. Es dauert eben wie s. o. bis man sich die Zeiten erarbeitet hat. Hast du denn mal nachgefragt, ob du es bezahlt bekommst oder habt ihr feste Zeiten, die eingehalten werden müssen?

Ich habe jetzt auch schon den ungefähr 18. Job hinter mir , war schon in sämtlichen Bereichen tätig und
bis auf einem Arbeitgeber konnte ich es keinem recht machen.
Und was ist genau das Problem?

Viele Grüße!
candle
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HappyGoLucky
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Beitrag Do., 05.12.2013, 22:34

Hallo Katze,

in welchen Bereichen arbeitest du denn sonst so, außer Putzjobs? Das diese jobs nicht die Erfüllung sind, kann ich verstehen. Ich hab früher mal einen Sommer als Zimmermädchen gearbeitet. Nie wieder! ( Mein Rücken.... und die Bezahlung und der Ton....)

Ich hab schon mehrere Mitarbeiter bei uns eingearbeitet und in den ersten Tagen bekommt man eben Kritik, sonst wird es ja nicht besser. Den Satz: "Dann brauchen sie auch keine Putzfrau" hätten sie sich allerdings sparen können. Ich weis noch wie ich vor Jahren angefangen hab und eine etwas ungeduldige ältere Dame mich eingearbeitet hat. Ich hätte heulen können, aber dann dachte ich mir: Du kannst mich mal, jetzt erst recht! ( Ich bin unglaublich trotzig manchmal und hab ziemliches Temperament. ) Ich lass mir das doch jetzt nicht von dir Miesepeter verderben. Ich hab nie sooo gerne mit ihr zusammen gearbeitet, aber irgendwann hatte sie nichts mehr zu meckern. Ich hab Kaninchen und sie hat mir dann sogar ihr altes ( aber in Top Zustand ) Außengehege geschenkt. Ich war baff, weil das Zeug ja teuer ist. Manchmal muss man einfach die Zähne zusammen beißen und durch.

Was ich bei mir festgestellt hab ist, dass vieles von meinen Emotionen und meiner Grundstimmung abhängt. Grade meine Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit. Wenn ich gut gelaunt und offen bin, mich das Thema interessiert, dann geht es Zach, zack und ich lerne schnell. Ich hatte aber auch schon einige Schicksalsschläge wo ich lange dran geknabbert hab und rückblickend würde ich sagen depressiv war. Da hab ich nichts auf die Reihe bekommen. Manchmal hab ich keine 2 Seiten lesen können, oder ich hab gelesen und wusste nicht mehr was. ich bin in der Zeit völlig verplant gewesen, aber so richtig.
Was ich meine ist nicht, dass du depressiv bist, aber vielleicht ist beim lernen bei dir mal was schief gelaufen. Kinder brauchen positive Erfahrungen und Zuspruch, vielleicht hat es gefehlt und dann ist ein Teufelskreis draus entstanden. Die Grundstimmung ist schlecht, man traut sich selbst nichts zu, daducht ist man unkonzentriert und macht Fehler, was sich wieder negativ auf die Stimmung und das Selbstbewusstsein auswirkt ect...

Mir ist bei dir und Talya ( die Thread Eröffnerin ) aufgefallen, dass ihr beide ein unglaublich schlechtes Selbstbild und Selbstvertrauen habt. Ich würde daran erstmal versuchen zu arbeiten. Und dir dann kleine Aufgaben geben, die du auch bewältigen kannst und dich vor allem nicht immer mit anderen vergleichen. Du bist du und gut, so wie du bist. Ende. Da lass dir von niemandem was anderes erzählen!

Ich weis nicht, wie gut du dass alleine kannst. Da du dich so anhörst, als hättest du wenig Unterstützung, hilft die vielleicht eine VT dich wieder auf zu bauen. Mach kleine Schritte und feiere kleine Erfolge, sei ruhig mal stolz auf dich! Ich hasse!!! z.B aufräumen und bin eine echte Schluse. Ich hab also Musik zu laufen, hab "Tussi Putz Utensilien" und ich schau mir hinterher/ zwischendrin immer Folgen meiner aktuellen Lieblingsserie an oder so. Dann noch was kleines zu knabbern und der Putzsonntag ist plötzlich doch gar nicht mehr so schrecklich. Man kann sich seine Umgebung auch schön machen. Wenn du z.B. Konzentrationsschwächen hast, dann mach es dir gemütlich, so wie du es am liebsten magst und lies ein Buch. Wenn du motorische Probleme hast, such dir einen Sport, der dir gefallen könnte!, und mach den regelmäßig usw usf. Es gibt bestimmt eine Lösung für das Problem. Nur nicht den Kopf in den Sand stecken. Dafür ist das Leben zu kurz

Ich wünsch dir alles Gute!
Happy

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diekatze123456
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Beitrag Do., 05.12.2013, 23:40

Hallo und danke für eure Antworten
Warum es immer zu Problemen kommt und was es genau ist, weis ich selbst nicht !
Ich bin im allgemeinen schon lieber für mich alleine. Habe auch nur drei gute Freundinnen und die sind noch aus der Schulzeit ! Neue Leute sind gar nicht mehr mein ding .
Und auch bei meinen Freundinnen halt ich es nie länger als eine gute Stunde aus.
Das mit dem buch lesen kenn ich gut . Entweder ich lese ind bin mit den Gedanken ganz wo anders .. und wenn ich es mal schaffe richtig reinzukommmen , geht das auch nicht länger als 2 Stunden.
In der Arbeit hab ich schon alles gemacht : friseurin gelernt , die Lehrzeit war allerdings schon eine Katastrophe und ich hab die praktische Prüfung mit mehr Glück als können irgendwie geschafft . Hingegen im theoretischen hatte ich eine glatte eins und war die erste die abgegeben hat ..
Dann war ich schon als Auslieferungsfahrerin tätig, im Service , im Verkauf , als regalbefüllerin ,im lager , büro usw.
Teilweise war ich von den jobs die erste Zeit sogar richtig begeistert und plötzlich war es wieder vorbei . Ich hab mich teilweise während der Arbeitszeit wenn jemand was falsches gesagt hat , eine halbe Stunde im klo eingesperrt und nur Geheult. Ich bekomm da einfach so einen starken fluchtreflex , meine Gedanken drehen sich dann nur noch : ich will weg , ich will nach hause !
Sport mach ich sehr viel , mind. 3 std am tag . Radfahren ist mein Leben .
VT hab ich vor zu machen , das erstgespräch ist allerdings erst im Mai ..

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Beitrag Mo., 09.12.2013, 03:37

diekatze123456 hat geschrieben:
VT hab ich vor zu machen , das erstgespräch ist allerdings erst im Mai ..
Wow, wir haben Dezember... Wo wohnst du denn? Land? Stadt? Kannst du evtl woanders einen Termin machen? Ich frag nur, weil ein halbes Jahr Wartezeit würd ich nicht mit machen. Wenn der Therapeut einem nicht zusagt, kann man ja nicht plötzlich wieder über 6 Monate warten.

Theorie ist also gut, aber Praktisches und Zwischenmenschliches nicht. Kommst du z.B. gut mit Veränderungen klar? Bist spontan? Oder lieber geplant und geregelt? Und hast du bei deinen Freundinnenast du mal darauf geachtet woran das liegt, dass du es nach so kurzer Zeit nicht mehr aushälst? Wirst du unruhig? Bist du unsicher? Ist dir das alles ( die Situation ) zu viel?

Wie ist die Beziehung zu deinen Familienmitgliedern? Hast du dort das gleiche/ ähnliche Problem gehabt oder hast sie noch?
Was verunsichert dich am meisten bei anderen Menschen? Das Gesagte? Mimik? Was fällt dir schwer im Umgang mit anderen?

Viele Fragen, ich weis. Ich hab sogar noch mehr...... Ich hoffe ich bin dir damit nicht auf die Füße getreten. Ich hab aber spontan einen Gedanken zu dir gehabt. Da ich aber wenig Ahnung davon hab, wollte ich erstmal fragen. Es kann auch alles anderes sein.

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diekatze123456
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Beitrag Mo., 09.12.2013, 08:39

Hallo HappyGoLucky

ich bin für jede Antwort/ Frage dankbar !
Ich wohne in einer Kleinstadt. Habe glaub ich über 20 Therapeuten im Umkreis angerufen, davon hab ich schon mal nur 3 ans Telefon bekommen! Bei den anderen hab ich zu den verschiedensten zeiten angerufen, und nie kriegt man jemand ans Telefon. Hab ihnen dann ein paar Mal auf die AB`s gequatscht , hat nie einer zurückgerufen...
Also muss ich jetzt erst mal wohl oder übel den nehmen.
Ja, in Theorei bin ich super das lustige war immer , dass ich in der Berufsschule die meiste Zeit gepennt habe .. die Lehrer haben mich aber dann mit der Zeit einfach schlafen lassen, weil sie wussten ich bin trotzdem gut und wenn ich wach war, war ich voll dabei ich hatte im ganzen Abschlusszeugniss sowie in der Gesellenprüfung überall glatte Einser.. ausser in der Praxis.. da bin ich im zeugnis und in der Prüfung an einer 4 knapp vorbeigeschrammt und hab gerade noch so ne 3 bekommen...
Mit Veränderungen komm ich eigentlich schon klar. Also wenn zb. mit einem meiner Exfreunde schluss war, brauchte ich nie länger als 2-3 Tage um mich wieder zu fangen und umzustellen.
Allerdings muss ich dazu sagen : für mich war diese Art von Veränderung positiv, weil ich immer wieder froh war, wieder single zu sein.
In der Arbeit oder so wenns heisst heute ist es nicht so , oder du bist nicht an deinem gewohnten Platz oder so , das mag ich nicht .
Zu meinen Freundinnen, in der Hinsicht bin ich eher spontan. Da fahr ich lieber spontan hin als wenn das geplant und ausgemacht ist. Zudem kann ich bei Spontanbesuchen dann immer sagen dass ich grad auf dem Sprung bin
Was es genau ist weis ich nicht . Auch wieder dieser Fluchtreflex und einfach dass wir uns jetzt gesehen haben , kurz gequatscht haben , aber dann will ich einfach wieder meine Ruhe und mit mir selber sein.
Mit Familienmitgliedern ist es besser. Allerdings brauch ich auch dort mein Hintertürchen dass ich immer fahren kann wann ich will ..
Ob ich bei anderen Menschen direkt verunsichert bin , weis ich nicht. Eher überfordert..Bei manchen hat man das Gefühl dass sie von einem genervt sind, bei anderen wieder dass sie was besseres sind als man selbst und bei wieder anderen dass sie einfach über einen bestimmen oder dass sie sich denken: was will denn sie überhaupt.. Für mich ist das auch eine furchtbare Kraftanstrengung ein Gespräch zu führen und dieses am laufen zu halten.. sowas stresst mich voll...
Momentan ist es schon so , dass ich teilweise überfordert bin wenn mich nur jemnd grüsst.. da grüss ich schnell zurück , kopf einziehen und weiter , bevor ich ein Gespräch aufgedrückt bekomme.
Hingegen per Sms oder Chat zu schreiben , hab ich null Problem, das mach ich sogar gerne. Telefonieren ist schon wieder was anderes. Wenn ich wo anrufen muss , dann schieb und schieb ich das raus. Ich wenn wo anrufen muss, is der Tag für mich schon gelaufen. Wenn mich dann noch jemand am Telefon aufhält und das Gespräch zu lange wird, dann merk ich schon wie es mir wieder die Brust abdrückt und zuschnürt.
ich hoffe du kannst mit meinen Antworten was anfangen und hast vielleicht irgendeinen Wink oder Tip für mich .

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Thread-EröffnerIn
Talya
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Beitrag Sa., 25.01.2014, 12:20

So nach längerer Zeit schreibe ich hier mal wieder.

Jetzt ist schon fast ein Jahr vergangen seit ich aufgehört habe im Altenheim zu arbeiten.
In diesem einen Jahr Arbeitslosigkeit habe ich mich teilweise der Resignation hingegeben, mich teilweise aber auch sehr um einen Job bemüht und viele Bewerbungen geschrieben.
Ich wurde zu drei Vorstellungsgesprächen eingeladen, wurde aber nicht eingestellt.

Jetzt aber ist das Ende meiner Arbeitslosigkeit abzusehen und ich habe schon tausend Ängste und Selbstzweifel!

Gestern hatte ich ein Vorstellungsgespräch in einem Architekturbüro.
Das Stellenangebot kam vom Jobcenter, d.h. es handelt sich um einen Arbeitsplatz, den ich nicht ablehnen dürfte!
Meine Aufgaben wären Telefondienst und Sekretariatsaufgaben.

Ich hatte schon vor dem Gespräch große Angst, dass ich den Anforderungen nicht gewachsen sein könnte.
Im Profil stand, dass gute MS-Office-Kenntnisse erforderlich und SAP-Kenntnisse wünschenswert seien.
Ich habe eine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht, aber in den 13 Jahren seit dem Abschluss nur ca. vier Jahre im kaufmännischen Bereich gearbeitet. Seit 2009 bin ich dauerhaft arbeitslos mit nur einer sechsmonatigen Unterbrechung, wo ich im Altenheim gearbeitet habe.
Dementsprechend wenig traue ich mir zu und habe das im Gespräch auch voll raushängen lassen.

Ich sagte, dass ich so gut wie keine Computerkenntnisse habe und nur mit Word arbeiten könne.
Der Chef war etwas verwundert, weil ich im vorletzten Jahr eine Fortbildung, die auch eine PC-Schulung beinhaltete, besucht habe.
Doch er kommentierte das nicht weiter.
Er fragte auch nicht, warum ich seit Jahren nicht mehr im kaufmännischen Bereich gearbeitet habe.
Er stellte es eher so dar, dass das ganze kein Problem sein dürfte, obwohl ich mit Datenbänken werde arbeiten müssen.

Das Gespräch war überhaupt so, wie ich es noch nie erlebt habe.
Normalerweise soll man etwas über seinen Werdegang erzählen, man wird nach Stärken und Schwächen gefragt und soll sagen, warum man sich für diesen Job befähigt sieht.
Ich wurde auch desöfteren gefragt, warum ich in keinem Job besonders lange war. Manchmal wurde auch nach privaten Interessen gefragt.
Das war alles nicht der Fall.

Anwesend beim Gespräch war noch ein wesentlich jüngerer Mitarbeiter, der mich die ganze Zeit beobachtete. Ich hatte den Eindruck, dass er mich eher skeptisch betrachtete.
Der Chef jedenfalls machte sehr schnell deutlich, dass es von Arbeitgeberseite auf jeden Fall zu einem Arbeitsvertrag kommen könne. Es liege an mir zu entscheiden, ob ich am 03. Februar anfangen wolle.

Ich wurde noch durch die Firma geführt und mir wurden ein paar der ohnehin wenigen Mitarbeiter vorgestellt.
Ich wäre die einzige Frau.
Mir wurde auch mein eventuell zukünftiger Arbeitsplatz gezeigt. Ein ganz netter Raum, in dem aber in den Regalen neben den Aktenordnern auch Teddybären sitzen.

Ehrlich gesagt habe ich ein ungutes Gefühl.
Ich habe mich äußerst schlecht verkauft, und trotzdem wurde mir gleich ein Arbeitsvertrag angeboten.
Ich sehe zwei mögliche Gründe.
Zum einen: sie wollen möglichst wenig Gehalt zahlen (ich nannte als Gehaltsvorstellung 1400 € brutto). Zum anderen: es gibt doch Chefs, die gerne mal mit einer Sekretärin anbandeln, möglichst jung und blond. Vielleicht wäre ich da das geeignete Objekt?
Oder soll ich diesen Job einfach als Chance sehen und mich freuen?

Jedenfalls soll ich am Montagmorgen Bescheid geben, ob ich anfangen möchte.

Ich kann nicht verstehen, dass sie mich als Mitarbeiterin wollen!
Bitte schreibt mir eure Meinung dazu.

Liebe Grüße,
Talya

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