Freies Assoziieren oder Geschwafel?
Ich hab den Eindruck titus, du liest zu viel Literatur zur Analyse, aknn ja auch eine Art Widerstand sein. oder eben.. rauskriegen was dem Therapeuten gefällig ist und danach handeln....?
Nur du kannst doch wissen, was Geschwafel ist und was ein Anknüpfungspunkt für etwas wichtiges sein könnte.
Darüber hinaus, wie ich es verstanden habe, geht es ja nicht nur ums assoziieren, sondern auch ums durcharbeiten. Auch assoziieren kann als Widerstand genutzt werden, ist nicht immer angesagt. Ist auch egal finde ich.
Ich glaube wirklich, dieses Lesen und Abgleichen mit der literatur brigt einen weg von sich selbst und weg von der Realität der beziehung zum Therapeuten. Weil man ihn/sie und sich mit externen Erartungen überfrachtet.
Ich glaube es geht wie so oft in Therapie um Vertrauen. Vertrauen in sich, selbst richtig wahrnehmen und entscheiden zu können, was wichtig ist und was nicht. Vertrauen in den Therapeuten, dass er einem das sagt, wenn er den Eindruck hat man blockt mit Gelabber oder mit sonst was.
So kenne ich es auch aus meiner Therapie. ich rede in der Therapie meist ja eher zu wneig, als zu viel und was ich sage ist wichtig. Neulich ist es mir aber passiert, da habe ich viel erzählt und wollte damit etwas illustrieren, wuste nicht genau was. Nach einer ganzen Weile schnitt meine Therapeutin mir das Wort ab und sagte, cih hätte wohl Angst vor dem Thema, darum ginge es.
Ja war wohl so, da wurde es mir klar, was ich versuchte auf weitem Umweg zu illustrieren. Und damit war das Gelabber dnan ja auch wieder produktiv und zielführend. Häte ich gesc hwiegen, wie meist, wären wir vllt. nicht so einfach dahinter gekomemn, was mich weider blockiert.
Von daher kann ich schwafeln und labern nicht so schlecht finden.
Nur du kannst doch wissen, was Geschwafel ist und was ein Anknüpfungspunkt für etwas wichtiges sein könnte.
Darüber hinaus, wie ich es verstanden habe, geht es ja nicht nur ums assoziieren, sondern auch ums durcharbeiten. Auch assoziieren kann als Widerstand genutzt werden, ist nicht immer angesagt. Ist auch egal finde ich.
Ich glaube wirklich, dieses Lesen und Abgleichen mit der literatur brigt einen weg von sich selbst und weg von der Realität der beziehung zum Therapeuten. Weil man ihn/sie und sich mit externen Erartungen überfrachtet.
Ich glaube es geht wie so oft in Therapie um Vertrauen. Vertrauen in sich, selbst richtig wahrnehmen und entscheiden zu können, was wichtig ist und was nicht. Vertrauen in den Therapeuten, dass er einem das sagt, wenn er den Eindruck hat man blockt mit Gelabber oder mit sonst was.
So kenne ich es auch aus meiner Therapie. ich rede in der Therapie meist ja eher zu wneig, als zu viel und was ich sage ist wichtig. Neulich ist es mir aber passiert, da habe ich viel erzählt und wollte damit etwas illustrieren, wuste nicht genau was. Nach einer ganzen Weile schnitt meine Therapeutin mir das Wort ab und sagte, cih hätte wohl Angst vor dem Thema, darum ginge es.
Ja war wohl so, da wurde es mir klar, was ich versuchte auf weitem Umweg zu illustrieren. Und damit war das Gelabber dnan ja auch wieder produktiv und zielführend. Häte ich gesc hwiegen, wie meist, wären wir vllt. nicht so einfach dahinter gekomemn, was mich weider blockiert.
Von daher kann ich schwafeln und labern nicht so schlecht finden.
amor fati
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Hallo, montagne,
stimmt, was du sagst: dass selbst das Schwafeln ja sinnvoll sein kann. So hab ich das noch gar nicht gesehen Und damit hängt dann natürlich auch zusammen, dass ich 'gefallen' will, alles richtig machen will, um halt anerkannt zu werden. Ich kann mich komischerweise echt nicht von diesem Ideal lösen - muss ich vielleicht noch mal ansprechen. Obwohl wir das ja eigentlich schon wissen, aber es sitzt total fest, dieser beschis.sene Wunsch, unbedingt dort die gute Tochter zu sein.
Das mit der Literatur hängt damit ja auch zusammen, obwohl ich diese Neigung, mich mit anderen zu vergleichen, auch in anderen Lebensbereichen habe - weniger, um besser zu sein (mein Ehrgeiz geht gegen Null) -, sondern um überhaupt irgendwie meine 'Position' zu finden. Daher auch dieser Drang, die Diagnose zu kennen. Es ging dabei weniger darum, möglichst 'toll' gestört zu sein, sondern darum, mich irgendwie und irgendwo 'festpinnen' zu können. Aber dem kann ich teilweise durchaus etwas Positives abgewinnen. Wenn ich jetzt über diese Narzissmus-Frage nachdenke, fühlt sich das stimmig an. Ich will also beim Lesen gar nicht dem Therapeuten den Wind aus den Segeln nehmen, und irgendwie geht es mir auch gar nicht darum, mich möglichst durchgestylt, informiert und perfekt dort zu geben: Ich kann schon auch doofe Sachen ansprechen, aber ich will dabei unbedingt das Gefühl haben, dass ich das 'richtig' mache. Kann ich gerade nicht besser erklären.
Wobei ich jetzt echt nicht weiß, ob das ein Widerstand ist, wenn man über sich und seine Störung lesen will, sozusagen. Ist das nicht so ungefähr dasselbe wie Introspektion, wenn es doch dazu dient, sich selbst besser kennen zu lernen? Ich glaube, den Patienten, der so gar nicht informiert ist, den gibt es faktisch nicht - nicht in der Psychotherapie, oder?
Aber in jedem Fall stimmt deine Feststellung, dass schon alleine meine Frage irgendwie entlarvend ist
Komisch: Du sagst, es wäre gut, darauf zu vertrauen, dass der Therapeut das Labern dann deutet. Aber genau das kann ich mir bei ihm nicht vorstellen, und das macht mich ganz wahnsinnig (naja, nicht wirklich...), aber es beschäftigt mich. Ich unterstelle ihm immer, er würde sich nur nicht trauen, mich mal zu kritiseren. Und er behauptet das Gegenteil. Wenn er allerdings mal was Kritisches sagt, dann ist es so verpackt, dass ich das gar nicht als Kritik empfinde. Er sagt ja immer, ich hätte so panische Angst vor Kritik und dem damit verbundenen Gefühl, herabgesetzt zu werden. Stimmt ja auch. Aber ich weiß nun nicht, ob er tatsächlich Rücksicht auf mich nimmt, weil er womöglich 'Angst' hat, ich könnte 'zusammenbrechen' - und ich kann das nicht mal entschieden so leugnen; da sind wieder meine zwei Seiten, die irgendwie nicht zusammenpassen. Naja, ist schon wieder alles ziemlich konfus.
stimmt, was du sagst: dass selbst das Schwafeln ja sinnvoll sein kann. So hab ich das noch gar nicht gesehen Und damit hängt dann natürlich auch zusammen, dass ich 'gefallen' will, alles richtig machen will, um halt anerkannt zu werden. Ich kann mich komischerweise echt nicht von diesem Ideal lösen - muss ich vielleicht noch mal ansprechen. Obwohl wir das ja eigentlich schon wissen, aber es sitzt total fest, dieser beschis.sene Wunsch, unbedingt dort die gute Tochter zu sein.
Das mit der Literatur hängt damit ja auch zusammen, obwohl ich diese Neigung, mich mit anderen zu vergleichen, auch in anderen Lebensbereichen habe - weniger, um besser zu sein (mein Ehrgeiz geht gegen Null) -, sondern um überhaupt irgendwie meine 'Position' zu finden. Daher auch dieser Drang, die Diagnose zu kennen. Es ging dabei weniger darum, möglichst 'toll' gestört zu sein, sondern darum, mich irgendwie und irgendwo 'festpinnen' zu können. Aber dem kann ich teilweise durchaus etwas Positives abgewinnen. Wenn ich jetzt über diese Narzissmus-Frage nachdenke, fühlt sich das stimmig an. Ich will also beim Lesen gar nicht dem Therapeuten den Wind aus den Segeln nehmen, und irgendwie geht es mir auch gar nicht darum, mich möglichst durchgestylt, informiert und perfekt dort zu geben: Ich kann schon auch doofe Sachen ansprechen, aber ich will dabei unbedingt das Gefühl haben, dass ich das 'richtig' mache. Kann ich gerade nicht besser erklären.
Wobei ich jetzt echt nicht weiß, ob das ein Widerstand ist, wenn man über sich und seine Störung lesen will, sozusagen. Ist das nicht so ungefähr dasselbe wie Introspektion, wenn es doch dazu dient, sich selbst besser kennen zu lernen? Ich glaube, den Patienten, der so gar nicht informiert ist, den gibt es faktisch nicht - nicht in der Psychotherapie, oder?
Aber in jedem Fall stimmt deine Feststellung, dass schon alleine meine Frage irgendwie entlarvend ist
Komisch: Du sagst, es wäre gut, darauf zu vertrauen, dass der Therapeut das Labern dann deutet. Aber genau das kann ich mir bei ihm nicht vorstellen, und das macht mich ganz wahnsinnig (naja, nicht wirklich...), aber es beschäftigt mich. Ich unterstelle ihm immer, er würde sich nur nicht trauen, mich mal zu kritiseren. Und er behauptet das Gegenteil. Wenn er allerdings mal was Kritisches sagt, dann ist es so verpackt, dass ich das gar nicht als Kritik empfinde. Er sagt ja immer, ich hätte so panische Angst vor Kritik und dem damit verbundenen Gefühl, herabgesetzt zu werden. Stimmt ja auch. Aber ich weiß nun nicht, ob er tatsächlich Rücksicht auf mich nimmt, weil er womöglich 'Angst' hat, ich könnte 'zusammenbrechen' - und ich kann das nicht mal entschieden so leugnen; da sind wieder meine zwei Seiten, die irgendwie nicht zusammenpassen. Naja, ist schon wieder alles ziemlich konfus.
Nein, ich glabe nicht, das es per se und immer Widerstand ist Literatur zu seiner Problemlage und zur Therapie an sich zu lesen. Mache ich ja auch. Denke aber es kann als Widerstand benutzt werden. Wobei ich auch das nicht per se negativ bewerten würde, oder halt gar nicht bewerten möchte.
Ohne usnere Abwehrmachanismen würden wir nicht funktionieren können, würden wir zusammenbrechen. Abwehr ist ja gesund die Frage ist nur nach der Angebmessenheit.
Letzlich agierst du ja etwas, ja eben "gute Tochter", das klingt schlüssig. Auch das ist sicher echt sehr normal. Insofern ist es an dir drann, weil es wohl ein Thema von dir ist.
Dennoch denke ich eben, muss man aufpasen das man sich damit nicht selbst verbaut und überfrachtet. Indem man aus Büchern entnimt, wie man in eienr bestimmten Situation reagieren sollte, wie ein Therapeut auf dies und das reagere sollte. Solche Fallvignetten und Heuristiken, mehr ist es ja nicht in der Analyse als schablone zu nehmen, halte ich für gefährlich. Denn der Autor ist ebenso individuelle, wie dein Therapeut und du. Und man lernt immer nur Auschnitte kennen. Und letzlich sehr viele Wege führen nach Rom, auch innerhalb der Analyse.
Ich kann auch nicht völlig frei sprechen, kontrolliere da schon, bzw. bestimmte Sachen gehen nicht. Aber ich habe mir angewöhnt mir zumindest zu erlauben in der Therapie und über die Therapie frei, assoziierend zu denken. und das dann für mich zu analysieren und zu verwerten, ggf. zum Thema zu machen. Mich nicht selbst durch Erwartungen zu zensieren.
Schon dadurch werde ich freier und merke auch, meine Therapeutin spürt es wohl. Weil sie dann etwas anders fragt, anders reagiert. Mehr eben in Richtung Aufforderung zum hinspühren und assoziieren. Das ist gegenseitiges vertrauen, das es mich weiter bringt, was wir besprechen und das kreiiert schon eine Atmosphäre der etwas größeren Offenheit.
Boh, Mist sorry, Tippfehler kannst behalten.
Nochwas: Ich könnte jetzt x Gründe vorbringen, warum dein therapeut dir das schon sagen wird, wenn er meint, du mauerst mit Geschwafel. Aber das ist deine Übertragung und egal was ich sage, du wirst es emotional nicht "glauben" können. Ich könnte es auch nur rational betrachten, da ich dieses Problem so nicht hatte (dafür halt andere).
Was mir aber auffällt, du denkst da halt sehr in der Kategorie richtig oder falsch. Kritik oder Zustimmung. ich glaube beides gibt und fühlt ein Therapeut so gar nicht. Und uns tut es auch besser davon zu lassen.
Selbst wenn du labberst, was ja wirklich noch das kleinste aller Ärgernisse ist, so wird dein Therapeut verständnis dafür haben warum du es tust. Und er wird dich darauf hinweisen um dir zu helfen, um dich weiter zu bringen und nicht um dir zu zeigen, was für eine dumme Klientin du bist.
Ich hab früher mit meiner Therapeutin ganz andere Sachen gemacht. Und obwohl sie sich sicher geärgert hat, manchmal echt bisschen geflippt ist, so weiß ich, sie hat es immer auch therapeutisch gesehen. Hat versucht zu verstehen, warum ich so reagiere und hatte sicher auch Mitgefühl für mich. Hat versucht bei mir rkenntnis zu erzeuigen, mich davon wegzubringen, weil es mir ja auch nicht gut tat.
Jetzt wo ich das schreibe, merke ich, das sicher auch das eine Übertragung, eine Wiederholung der Kindheit ist. Zu meinen der andere bewerte einen ständig nach richtig und falasch, nach gutem und bösem Kind. So ist es aber jetzt nicht mehr.
Ohne usnere Abwehrmachanismen würden wir nicht funktionieren können, würden wir zusammenbrechen. Abwehr ist ja gesund die Frage ist nur nach der Angebmessenheit.
Letzlich agierst du ja etwas, ja eben "gute Tochter", das klingt schlüssig. Auch das ist sicher echt sehr normal. Insofern ist es an dir drann, weil es wohl ein Thema von dir ist.
Dennoch denke ich eben, muss man aufpasen das man sich damit nicht selbst verbaut und überfrachtet. Indem man aus Büchern entnimt, wie man in eienr bestimmten Situation reagieren sollte, wie ein Therapeut auf dies und das reagere sollte. Solche Fallvignetten und Heuristiken, mehr ist es ja nicht in der Analyse als schablone zu nehmen, halte ich für gefährlich. Denn der Autor ist ebenso individuelle, wie dein Therapeut und du. Und man lernt immer nur Auschnitte kennen. Und letzlich sehr viele Wege führen nach Rom, auch innerhalb der Analyse.
Ich kann auch nicht völlig frei sprechen, kontrolliere da schon, bzw. bestimmte Sachen gehen nicht. Aber ich habe mir angewöhnt mir zumindest zu erlauben in der Therapie und über die Therapie frei, assoziierend zu denken. und das dann für mich zu analysieren und zu verwerten, ggf. zum Thema zu machen. Mich nicht selbst durch Erwartungen zu zensieren.
Schon dadurch werde ich freier und merke auch, meine Therapeutin spürt es wohl. Weil sie dann etwas anders fragt, anders reagiert. Mehr eben in Richtung Aufforderung zum hinspühren und assoziieren. Das ist gegenseitiges vertrauen, das es mich weiter bringt, was wir besprechen und das kreiiert schon eine Atmosphäre der etwas größeren Offenheit.
Boh, Mist sorry, Tippfehler kannst behalten.
Nochwas: Ich könnte jetzt x Gründe vorbringen, warum dein therapeut dir das schon sagen wird, wenn er meint, du mauerst mit Geschwafel. Aber das ist deine Übertragung und egal was ich sage, du wirst es emotional nicht "glauben" können. Ich könnte es auch nur rational betrachten, da ich dieses Problem so nicht hatte (dafür halt andere).
Was mir aber auffällt, du denkst da halt sehr in der Kategorie richtig oder falsch. Kritik oder Zustimmung. ich glaube beides gibt und fühlt ein Therapeut so gar nicht. Und uns tut es auch besser davon zu lassen.
Selbst wenn du labberst, was ja wirklich noch das kleinste aller Ärgernisse ist, so wird dein Therapeut verständnis dafür haben warum du es tust. Und er wird dich darauf hinweisen um dir zu helfen, um dich weiter zu bringen und nicht um dir zu zeigen, was für eine dumme Klientin du bist.
Ich hab früher mit meiner Therapeutin ganz andere Sachen gemacht. Und obwohl sie sich sicher geärgert hat, manchmal echt bisschen geflippt ist, so weiß ich, sie hat es immer auch therapeutisch gesehen. Hat versucht zu verstehen, warum ich so reagiere und hatte sicher auch Mitgefühl für mich. Hat versucht bei mir rkenntnis zu erzeuigen, mich davon wegzubringen, weil es mir ja auch nicht gut tat.
Jetzt wo ich das schreibe, merke ich, das sicher auch das eine Übertragung, eine Wiederholung der Kindheit ist. Zu meinen der andere bewerte einen ständig nach richtig und falasch, nach gutem und bösem Kind. So ist es aber jetzt nicht mehr.
Zuletzt geändert von montagne am Fr., 06.07.2012, 11:13, insgesamt 1-mal geändert.
amor fati
Vielleicht geht es erst mal darum zu akzeptieren, dass du die gute Tochter sein willst?titus2 hat geschrieben:Ich kann mich komischerweise echt nicht von diesem Ideal lösen - muss ich vielleicht noch mal ansprechen. Obwohl wir das ja eigentlich schon wissen, aber es sitzt total fest, dieser beschis.sene Wunsch, unbedingt dort die gute Tochter zu sein.
Sorry, titus, das klingt schon wieder nach psychoanalytischer Literatur (älteren Semesters). Ich verstehe es sehr gut, wenn man sich genauer über seine Diagnose informieren will, wie bei einer körperlichen Krankheit auch, eher noch mehr als bei einer körperlichen Krankheit, weil die psychische Krankheit ja viel mehr mit dem eigenen Selbst zu tun hat.titus2 hat geschrieben:Wobei ich jetzt echt nicht weiß, ob das ein Widerstand ist, wenn man über sich und seine Störung lesen will, sozusagen.
Zum Glück wohl kaum mehr. So ist man auch den Schwarzen Schafen unter den Therapeuten nicht so ausgeliefert.titus2 hat geschrieben:Ich glaube, den Patienten, der so gar nicht informiert ist, den gibt es faktisch nicht - nicht in der Psychotherapie, oder?
Kannst ja mal ein Laber-Experiment machen und sehen, was passiert.titus2 hat geschrieben:Du sagst, es wäre gut, darauf zu vertrauen, dass der Therapeut das Labern dann deutet.
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Hallo, montagne,
ach nein, es ist jetzt nicht so, dass ich erwarte, dass der Therapeut genauso reagiert wie Psychologe xy aus dem Lehrbuch. Und ich selbst zensiere mich auch nicht unbedingt so, dass ich möglichst 'gut rüberkomme'. Ich will halt nur kapieren, wie der Hase läuft. Ich sehe das eigentlich eher als Ergänzung. Und vor allem, fällt mir gerade auf, beziehe ich das, was ich lese, eigentlich immer primär auf vergangene Stunden - dann denke ich: "Ach, das und das ist passiert, weil..." - ist jetzt auch nicht gerade toll, denke ich. Aber er hat sich jetzt auch nicht negativ darüber geäußert.
Vieles lese ich auch nur, weil es mich 'wirklich' interessiert und ich es gar nicht so sehr auf mich beziehe. Ich hab z.B. gerade Blumen auf Granit gelesen - wurde ja überall empfohlen. Einfach so. Ohne dass man daraus ableiten könnte, dass ich in meiner eigenen Therapie nach Fehlern suchen würde. Also, oft vermischt sich das sachliche Interesse mit dem persönlichen Hintergrund.
Und mittlerweile hab ich mit Entsetzen festgestellt, dass ich in dieser ganzen 'Branche' fast informierter bin als in meinen Studienfächern
ach nein, es ist jetzt nicht so, dass ich erwarte, dass der Therapeut genauso reagiert wie Psychologe xy aus dem Lehrbuch. Und ich selbst zensiere mich auch nicht unbedingt so, dass ich möglichst 'gut rüberkomme'. Ich will halt nur kapieren, wie der Hase läuft. Ich sehe das eigentlich eher als Ergänzung. Und vor allem, fällt mir gerade auf, beziehe ich das, was ich lese, eigentlich immer primär auf vergangene Stunden - dann denke ich: "Ach, das und das ist passiert, weil..." - ist jetzt auch nicht gerade toll, denke ich. Aber er hat sich jetzt auch nicht negativ darüber geäußert.
Vieles lese ich auch nur, weil es mich 'wirklich' interessiert und ich es gar nicht so sehr auf mich beziehe. Ich hab z.B. gerade Blumen auf Granit gelesen - wurde ja überall empfohlen. Einfach so. Ohne dass man daraus ableiten könnte, dass ich in meiner eigenen Therapie nach Fehlern suchen würde. Also, oft vermischt sich das sachliche Interesse mit dem persönlichen Hintergrund.
Und mittlerweile hab ich mit Entsetzen festgestellt, dass ich in dieser ganzen 'Branche' fast informierter bin als in meinen Studienfächern
Lesen ist vllt. eine Brücke.. Widerstand, aber auch Brücke ind er Beziehung zum Therapeuten und auch ja.. zu sich.. zur Beziehung zu sich... ist ja okay.. ganze Studiengänge leben davon. Was meinst du warum Leute klinische Psychologie studieren? Das Klischee trifft schon zu... um sich selbst besser kennen zu lernen, um sich selbst zu heilen...
Falls es dich tröstet, ich lese manchmal immer noch, was meine Therapeutin aktuell liest. Sehe ich halt, weil sie ein Fach im Bücherregal hat, wo die Bücher ziemlich schnell wechseln, neues kommt hinzu, während das andere einen festen Platzt hat.
Also weiß ich immer, was sie gerade an Fachliteratur liest und bin da immer ziemlich versucht, da ich ja Zugang zur Unibib habe. Aber es steht dort auch nicht alles, was sie leist, das weiß ich auch.. also.. ähm.. auch nur eine brücke... (:
Nachtrag: irgendwann will man doch aufhören mit Brücke, will den "real deal" der beziehung. Zu sich UND zum Therapeuten.
Falls es dich tröstet, ich lese manchmal immer noch, was meine Therapeutin aktuell liest. Sehe ich halt, weil sie ein Fach im Bücherregal hat, wo die Bücher ziemlich schnell wechseln, neues kommt hinzu, während das andere einen festen Platzt hat.
Also weiß ich immer, was sie gerade an Fachliteratur liest und bin da immer ziemlich versucht, da ich ja Zugang zur Unibib habe. Aber es steht dort auch nicht alles, was sie leist, das weiß ich auch.. also.. ähm.. auch nur eine brücke... (:
Nachtrag: irgendwann will man doch aufhören mit Brücke, will den "real deal" der beziehung. Zu sich UND zum Therapeuten.
Zuletzt geändert von montagne am Fr., 06.07.2012, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Hallo, Tristezza, hey, das mit dem Widerstand war ich nicht... Ich hab nur geantwortet
Ich glaube, wenn ich das Laber-Experiment wirklich machen würde, würde ich ständig krampfhaft danach gucken, ob und wie gelangweilt er ist. Mach ich ja jetzt schon. Das wäre das Schlimmste: ihn zu langweilen. Nicht, dass ich jetzt nur spannende Sensations-Stories da raushaue, aber wenn ich merken würde, wie er anfängt, sich zu langweilen, würde mich das echt in eine Krise stürzen. Hört sich furchtbar an, ist aber irgendwie so. Auch DAS haben wir schon besprochen. Aber man kann das ja nicht mit einem Schalter einfach umlegen. Ich interpretiere jede Geste von ihm - und meist deute ich das so, dass ich ihn langweile. Das Einzige, was mich noch irgendwie rettet, ist, dass ich eigentlich von mir behaupten würde, dass meine Sprache relativ anschaulich und lebendig ist - dafür ist mein Tonfall eine einzige Katastrophe; ich könnte gut als Grabredner arbeiten... Ich hab das auch mal bei ihm angesprochen, aber was soll er auch dazu sagen? - "Ja, stimmt, ich muss auch immer erst drei Tassen Kaffee trinken, bevor ich Ihnen die Tür öffne?" - das würd ich natürlich nicht vekraften. Oder soll er sagen: "Ach nein, machen Sie sich keine Sorgen. Ihre Stimme ist so was von erotisch, dass ich Ihnen stundenlang zuhören könnte" - wäre natürlich gelogen...
Ich glaube, wenn ich das Laber-Experiment wirklich machen würde, würde ich ständig krampfhaft danach gucken, ob und wie gelangweilt er ist. Mach ich ja jetzt schon. Das wäre das Schlimmste: ihn zu langweilen. Nicht, dass ich jetzt nur spannende Sensations-Stories da raushaue, aber wenn ich merken würde, wie er anfängt, sich zu langweilen, würde mich das echt in eine Krise stürzen. Hört sich furchtbar an, ist aber irgendwie so. Auch DAS haben wir schon besprochen. Aber man kann das ja nicht mit einem Schalter einfach umlegen. Ich interpretiere jede Geste von ihm - und meist deute ich das so, dass ich ihn langweile. Das Einzige, was mich noch irgendwie rettet, ist, dass ich eigentlich von mir behaupten würde, dass meine Sprache relativ anschaulich und lebendig ist - dafür ist mein Tonfall eine einzige Katastrophe; ich könnte gut als Grabredner arbeiten... Ich hab das auch mal bei ihm angesprochen, aber was soll er auch dazu sagen? - "Ja, stimmt, ich muss auch immer erst drei Tassen Kaffee trinken, bevor ich Ihnen die Tür öffne?" - das würd ich natürlich nicht vekraften. Oder soll er sagen: "Ach nein, machen Sie sich keine Sorgen. Ihre Stimme ist so was von erotisch, dass ich Ihnen stundenlang zuhören könnte" - wäre natürlich gelogen...
Kannst ihm ja hinterher sagen: Ätsch, das war nur ein Experiment.titus2 hat geschrieben:Ich glaube, wenn ich das Laber-Experiment wirklich machen würde, würde ich ständig krampfhaft danach gucken, ob und wie gelangweilt er ist.
Also hier kommst du überhaupt nicht langweilig rüber.titus2 hat geschrieben:Ich interpretiere jede Geste von ihm - und meist deute ich das so, dass ich ihn langweile.
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Stimmt, montagne, eigentlich dachte ich auch, dass ich endlich so weit bin, dass ich diese 'Brücke' nicht mehr brauche. Oder nicht mehr so oft, sondern vielleicht nur in 'besonderen Fällen'. Ich glaube allerdings auch, dass wir schon ganz gut dabei sind, sozusagen. Aber so eine Art 'Rückversicherung' brauche ich offensichtlich schon. Ich hab ja sonst auch niemanden ( ), mit dem ich darüber reden kann. Keine Ahnung, ob Leute, die in einer Beziehung leben, öfter mal - vielleicht auch unbewusst - mit dem Partner bestimmte Wahrnehmungen überprüfen. Oder einfach mit ihm über die Therapie reden. Ich kann das alles nur in Foren oder in Büchern zu irgendwas in Bezug setzen.
Klingt jetzt schon wieder so, als hätte ich kein Vertrauen. Aber wenn man erst mal erkannt hat: "Nee, Symbiose mit dem Therapeuten funktioniert leider nicht", dann muss man vielleicht auch offen sein für andere 'Kanäle'. Ich würd auch lieber heute als morgen bei ihm einziehen und ihn ausfragen über alles, was mich beschäftigt - wie ein Kind das eben bei seinen Eltern tut. Aber das wären dann keine 240 Stunden mehr, sondern ein unbegrenztes 'Dauerfüttern' - und das geht nun mal nicht.
Klingt jetzt schon wieder so, als hätte ich kein Vertrauen. Aber wenn man erst mal erkannt hat: "Nee, Symbiose mit dem Therapeuten funktioniert leider nicht", dann muss man vielleicht auch offen sein für andere 'Kanäle'. Ich würd auch lieber heute als morgen bei ihm einziehen und ihn ausfragen über alles, was mich beschäftigt - wie ein Kind das eben bei seinen Eltern tut. Aber das wären dann keine 240 Stunden mehr, sondern ein unbegrenztes 'Dauerfüttern' - und das geht nun mal nicht.
Du kannst mich ja auch nicht hören...Also hier kommst du überhaupt nicht langweilig rüber
Hmm...kurz zu der Frage, warum man im Forum schreibt. Bei mir war es so, dass ich Angst bekam, meine Therapeutin zu verlieren, weil ich eben mit der gesprochenen Sprache nicht das sagen konnte, was eine Verbindung zu ihr gefühlsmäßig herstellen konnte. Und dann, als ich sie deswegen verloren hatte. Also beides aus Angst vor einer drohenden schlimmen Verletzung (Isolation???!), die ich vermeiden wollte indem ich eben zu lesen anfing, wie andere ihre Therapie erlebten und mit welchen Schwierigkeiten sie dort zu kämpfen hatten und welche Erfolge sie auch erzielten. Ich weiß nicht wirklich, warum ich das in deinen Thread schreibe, titus2, aber das war eben meine Assoziation zu deinem Thema
tellmewhy
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kein Problem
Ich hab noch mal darüber nachgedacht und ich finde es gar nicht so unverständlich, wenn man sich Anregungen zum freien Assoziieren holen will. Letztendlich ist das ja eine Technik, die vom Patienten angewendet werden sollte. Und warum sollte man das nicht erlernen können?
Allerdings kommt meistens irgendwas Anderes dazwischen, was mich beschäftigt. In die vorletzte Stunde, um die es hier bei meiner Frage ging, bin ich dann unvorbereitet gegangen, und es lief eigentlich genauso gut wie sonst auch. Dann kam noch eine Stunde, und nun ist seit gestern schon wieder so viel in meinem Kopf passiert, dass ich schon wieder aussortieren muss, was ja auch nicht gut ist.
Ich hab noch mal darüber nachgedacht und ich finde es gar nicht so unverständlich, wenn man sich Anregungen zum freien Assoziieren holen will. Letztendlich ist das ja eine Technik, die vom Patienten angewendet werden sollte. Und warum sollte man das nicht erlernen können?
Allerdings kommt meistens irgendwas Anderes dazwischen, was mich beschäftigt. In die vorletzte Stunde, um die es hier bei meiner Frage ging, bin ich dann unvorbereitet gegangen, und es lief eigentlich genauso gut wie sonst auch. Dann kam noch eine Stunde, und nun ist seit gestern schon wieder so viel in meinem Kopf passiert, dass ich schon wieder aussortieren muss, was ja auch nicht gut ist.
Ok. Was mich innerlich bewegt hat in meiner Therapie, war das Gefühl die Kontrolle zu verlieren und gleichzeitig aber zu spüren, dass meine Therapeutin mir Halt gibt. Ich finde, das "frei" Assoziieren nicht das bezeichnet, ich würde es "neu" Assoziieren nennen, wenn es dafür nicht schon einen Begriff gäbe. Wie findest du das? Ich verstehe nicht ganz, was du mit Geschwafel wirklich sagen willst, obwohl ich deine Beiträge vorher gelesen habe. Meinst du damit Dinge, die dich nicht freier machen, wenn du sie erzählst? Oder die dir zuwider sind? Hast du dann keine Hoffnung, dass dir das was bringt über die Sachenzu reden? Würd mich freuen, wenn du es mir vielleicht nochmal erläutern könntest.
Danke!
tellmewhy
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