Bei mir ändert sich sozial einfach nichts mehr...

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Aprikosenmarmelade
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Beitrag So., 01.07.2012, 20:31

Den kenne ich auch über ein Internetforum. Schon sehr lange. Aber die Möglichkeit, sich öfter zu sehen, ist auch kaum gegeben. Wir sind ja beide in Ausbildung und so.

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Ratlosigkeit
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Beitrag Mo., 02.07.2012, 06:34

Was ist das eigentlich für eine merkwürdige "Vorschrift", dass man viele Kontakte haben, diese knüpfen und pflegen muss? Was sollen das denn für "Kontakte" sein, die man wie ein Pensum absolviert?
Ich suche keine Kontakte. Ich suche Menschen, die ich mag und die mich mögen, mit denen ich mich verstehe. Die findet man nicht, indem man gezielt auf Kontaktsuche geht, die wachsen einem zu, irgendwie, zufällig. Manche bleiben, manche gehen wieder. Es gibt Zeiten, da ist da niemand, und da findet man auch niemanden, egal, wie sehr man sich anstrengt. Es passt einfach nicht. Ich bin dann lieber allein, als dass ich meine Zeit mit Leuten verschwende, die mir nicht liegen. Und dann ändert es sich und es tauchen Leute auf, mit denen man etwas anfangen kann. Und dann verlaufen die sich wieder. So ist das im Leben. Kein Grund für eine Therapie, finde ich.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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Aprikosenmarmelade
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Beitrag Mo., 02.07.2012, 07:09

Ich mache die Therapie ja nicht vorrangig deswegen, sondern wegen Panikattacken und depressiver Verstimmungen und weil ich 12 Jahre gemobbt worden bin in der Kindheit und Teenagerzeit.

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Aprikosenmarmelade
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Beitrag Mo., 02.07.2012, 11:27

na ja, zum Beispiel mein Therapeut findet das schon komisch, wie jemand an der Uni und bei so vielen verschiedenen Nebenjobs keine Kontakte weiter haben kann. Dazu noch das Whm. Und dazu habe ich auch aus der Teenagerzeit niemanden mehr.
Ja, da sind halt auch einige von weggezogen oder es passte eben irgendwann nicht mehr.

Wer hat denn wirklich so viele Kontakte noch aus Kindheits- und Teenagerzeiten?

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Nico
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Beitrag Mo., 02.07.2012, 12:22

Ach der Thera findet das komisch ?
Dich selbst stört das gar nicht so ??
Ich finde das gar nicht komisch.
Aussergewöhnlich vielleicht.
Wenn du darunter leidest, solltest du daran arbeiten, aber nicht weil der Thera das komisch findet.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 02.07.2012, 12:32

Aprikosenmarmelade hat geschrieben:na ja, zum Beispiel mein Therapeut findet das schon komisch, wie jemand an der Uni und bei so vielen verschiedenen Nebenjobs keine Kontakte weiter haben kann

Naja, das sind ja alles Zwangsbekanntschaften. Da kann sich was ergeben oder aber auch nicht. Meiner Meinung nach generieren sich Freunde erheblich leichter aus selbst gewählten Aktivitäten denen man längere Zeit in einer Gruppe nachgeht. Meine stammen jedenfalls alle aus meinen diversen privaten Interessen und haben sich auch im Lauf von den 20 Jahren die ich jetzt erwachsen bin langsam angesammelt.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 02.07.2012, 12:36

Aprikosenmarmelade hat geschrieben: Wer hat denn wirklich so viele Kontakte noch aus Kindheits- und Teenagerzeiten?
Einen einzigen, eine gute aber eher lose Bekannte. Die Menschen mit denen ich mich umgeben habe haben in meinem Leben ziemlich gewechselt. Ansonsten habe ich keinen Kontakt mehr zu Leuten mit denen ich vor 25 zu tun hatte.

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Aprikosenmarmelade
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Beitrag Mo., 02.07.2012, 15:06

Hmmmm... liebes Münchnerkindl, ich habe ja auch schon Vereine und so was besucht. Aber alles, was mich irgendwie interessiert, wird entweder nur von Männern besucht (z.B. Schach, Tischtennis oder auch Fitnesstraining) oder es sind nur ältere Leute da (Literaturclub, VHS-Kurse, Schach, Kurse die vom Fitnesscenter angeboten werden).

Ich frage mich irgendwie immer, ob es außer Party, Disco und solche Extrem-Sportarten für Jüngere so gar nichts gibt irgendwie...

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Nico
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Beitrag Mo., 02.07.2012, 15:26

Kommt halt darauf an was du moechtest, lockere Kontakte oder was enges.
Lockere Kontakte ergeben sich z.B. relativ leicht bei diversen Fortbildungen, Volkshochschulkursen usw. aber darauf wirst du keinen Bock haben wenn du ohnehin studierst.
Aber ich sag dir jetzt einmal ganz ehrlich etwas Aprikosenm., ich glaube nicht, dass es dir an Gelegenheiten Kontakte zu knuepfen fehlt, ich vermute viel mehr, dass dir die Faehigkeit Kontakte zu knuepfen und zu pflegen fehlt.
Und diese Faehigkeit erlernt man im Kindesalter, wie man das als Erwachsener Mensch " lernen" kann, weiss ich nicht.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Jugendstil
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Beitrag Mo., 02.07.2012, 15:31

Und ich möchte dir auch etwas sagen, unabhängig vom bisher Geschriebenen. Wenn ich deine Überschrift lese weiß ich warum du dich so endlos im Kreis bewegst: Du glaubst selbst felsenfest daran, was du da geschrieben hast, sonst hättest du es nicht so ausgedrückt.

Wenn es in deinem Denken verankert ist, dass sich "nichts mehr ändert" - ähm bitte, was soll sich denn dann noch im Leben ändern?

Ändere vor allem deine Einstellung, das ist meine Empfehlung.

Meine Güte du bist noch so jung! Mit 27 steht dir absolut die Welt offen und du glaubst, es wird sich in den nächsten 30 Jahren!!! nichts mehr ändern? Wie gesagt, wenn du selbst davon so überzeugt bist, dann hast du gute Aussichten, dass das noch lange so bleibt.

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Aprikosenmarmelade
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Beitrag Mo., 02.07.2012, 17:05

Na ja, was heißt ich bin davon überzeugt. Das ist eine Momentaufnahme, die ich getätigt habe. Leider wiederholt sich bei mir aber recht vieles; weswegen ich ja die Therapie auch mache...

Ich hatte ja ne ganze Zeit Kontakte und ich bin auch immer diejenige, welche gewesen, die sich überhaupt immer gemeldet, Treffen vorgeschlagen und auch die Gespräche moderiert hat; obwohl ich nicht einmal sagen würde, dass die Leute jetzt per se keinen Kontakt gewollt haben. Zumindest wirkte es nicht so. Nicht jeder hat das Telefonat oder ein Treffen o.ä. abgewürgt. Nur habe ich immer irgendwie den Eindruck, ich müsste die Leute bespaßen. Von sich aus machen bei mir die wenigsten Leute irgendwie was... Kommt zwar durchaus auch mal vor; aber meistens rufen mich eher mal Leute an oder klopfen hier bei mir, wenn die irgendwas ganz Bestimmtes haben wollen... ob das nun Geld ist oder sich einfach nur bei mir auskotzen.
Irgendwann habe ich das aber auch nicht mehr so zugelassen, dass das so einseitig ist. Deswegen läuft ja bei mir auch nicht mehr viel.

Da ich mit meinen alten Kontakten überwiegend die Gedulde verloren habe,. läuft da eben nichts mehr. Wobei mir da aber auch welche von außen immer mal das Feedback gegeben haben, dass die Kontakte nix sind. (der Freund, der so weit weg wohnt z.B.) oder jetzt seit Januar mein Therapeut.

Vor kurzem habe ich für mich ja noch einen Kontakt beendigt oder besser gesagt mit dem einen gleich mehrere mit, weil wir ja auch gemeinsame Bekannte/Freunde hatten.
Der Typ ist quasi Gastronom und mir ist es nicht gleich zu Anfang so extrem aufgefallen, dass er wirklich über alle Personen x, mit denen er zu tun hat, nur mit seinen Kollegen im Café am Klatschen und Tratschen ist. Da werden dann auch die ganzen persönlichen Details über die Leute weitergegeben. Aus dem Grunde, dass ich so etwas 2x mitbekommen habe, gehe ich davon aus, dass ich für die auch ein gefundenes Fressen bin. Der Mann scheint quasi auch nur darauf zu lauern, dass ihm irgendjemand was erzählt, damit er sich eben damit interessant machen kann.
Nur verkauft er einem das natürlich zunächst anderes, d.h. er schlüpft irgendwie bei allen Leuten in die Rolle des Vertrauten, des Beraters usw. Ich glaube ja, dass es nicht alle Leute peilen, die mit ihm zu tun haben, dass er eben die Details alle so weitergibt. Bei mir liegt es daran, dass ich dort meine Examensarbeit z.T. geschrieben habe im Café. Demzufolge bekommt man auch recht viel mit...

Natürlich kann man mir vorwerfen: warum gibst du dich mit jemandem ab, der mit dem halben Campus "palavert". Ich war in dem Fall mit Sicherheit zu naiv und bin auch darauf reingefallen, dass er eben so einen auf netten Onkel macht, der super-mega-duper hilfsbereit ist und keiner Fliege was zu leide tun könnte. Das Lustige ist ja, dass er ja sogar als Berater gar nicht mal so schlecht ist. Nur sollte er nicht alles weiter tratschen... Er hat mir ja durchaus bei einigen Problemen ganz gut mal weitergeholfen. Das heißt jetzt nicht, dass ich in ihm einen Therapeuten-Ersatz gesehen habe; aber es kam eben mal zu dem einen oder anderen persönlichen Thema.
Was mir nur eben auch auffiel ist, dass alle seine Mitarbeiter eine Art Groll gegen mich hegen. Von dem her ist wohl anzunehmen, dass er "geredet" hat.
Das ist halt noch so ein Beispiel dafür, was mir auch immer mal wieder passiert.

Die Kontaktpflege sehe ich gar nicht mal als Problem an, da ich mich ja bei Leuten melden kann, initiativ bin und alles; aber ich möchte anderen den Kontakt nicht irgendwie aufdrängen oder so.

Wenn ich die Möglichkeit habe und auch denke, das könnte auf fruchtbaren Boden stoßen, dann mache ich auch durchaus genug, d.h. ich gehe aktiv auf die Leute zu, frage die auch durchaus, ob sie mal was machen wollen usw.
Die ganzen Sachen, die bei mir im Whm bisher liefen, habe ich ja auch durch diese "Art" initiiert. Aber dennoch läuft immer mal irgendwas schief.
Vielleicht beiße ich mich an dem Schieflaufen auch zu sehr fest...

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Ratlosigkeit
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Beitrag Mo., 02.07.2012, 18:42

Kann es sein, dass Du Deine Mitmenschen zu streng beurteilst? Zu viel von ihnen erwartest? Und nicht verzeihen kannst, wenn sie sich mal "falsch", sprich nicht in Deinem Sinne verhalten?
Dein Beispiel mit dem "Gastronomen" brachte mich drauf - ja gut er tratscht. 99.9% der Menschen "tratschen" über 99,9% der Menschen. Das ist so, und jeder weiß das auch. Wenn ich zu jedem, der über mich tratscht den Kontakt abbrechen würde, hätte ich auch keine Kontakte mehr.
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Beitrag Mo., 02.07.2012, 18:46

Ratlosigkeit hat geschrieben:Kann es sein, dass Du Deine Mitmenschen zu streng beurteilst? Zu viel von ihnen erwartest? Und nicht verzeihen kannst, wenn sie sich mal "falsch", sprich nicht in Deinem Sinne verhalten?
Dein Beispiel mit dem "Gastronomen" brachte mich drauf - ja gut er tratscht. 99.9% der Menschen "tratschen" über 99,9% der Menschen. Das ist so, und jeder weiß das auch. Wenn ich zu jedem, der über mich tratscht den Kontakt abbrechen würde, hätte ich auch keine Kontakte mehr.
Hey Ratlosigkeit,

na ja, es geht ja nicht bloß ums Tratschen, sondern um die Weitergabe von Infos. Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass er das mit meiner Therapie, meinen gesundheitlichen Problemen oder auch meine immer mal wieder auftauchenden Kontaktprobleme mit den Mitarbeitern und auch mit unseren gemeinsamen Kontakten durchgekaut hat.
DAS habe ich gemeint.

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Aprikosenmarmelade
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Beitrag Mo., 02.07.2012, 18:51

Zusatz:
die Sache mit der Tratscherei ist nicht das einzige, was mich da gestört hat, sondern auch, dass es eben zuweilen vorkam, dass er mir "Kritiken" oder überhaupt irgendwelche Kommentare einfach in einem zu besserwisserischen und blöden Tonfall gesagt hat.

Es gab mal diese Zeit, in der ich bei meiner Oma lebte... und da hat er das dann auch durchs ganze Café gebrüllt: boah, wie kannste in dem Alter familiär wohnen... usw.
Das haben demzufolge auch so einige Leute mitbekommen...

Das Problem, was ich sehe ist, dass da auch meine Dozenten und Professoren ständig gastieren. Ich will da halt nicht zum Gespräch oder Gespött der Leute werden.
Das sind ja immerhin diejenigen, die mich nächstes Jahr im Examen prüfen!

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Hiob
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Beitrag Di., 03.07.2012, 16:04

Aus meiner Sicht sind dir all diese Leute mit ihren Meinungen über dich und die Vergangenheit und was andere erlebten und sagen noch so wichtig, dass die wirkliche Veränderung einfach noch nicht an der Reihe ist. Daher sicher auch dein Gefühl dafür, dass sich scheinbar nichts ändert. Ich denke eher, dass du noch eine Weile im System weiter rudern musst und die Probleme noch eine Weile brauchen, sich zu entwickeln. Klingt seltsam, aber es erscheint so, alsob du nach wie vor ziemlich stark daran interessiert bist, den bisherigen Status beizubehalten. Mit all seinen unlösbaren Zwickmühlen und kleinen Haltepunkten.

Vielleicht wartest du noch bis du das Examen hast und eine Weile ins Berufsleben reingeschnuppert. Das klingt zwar stumpfsinnig, aber vielleicht spitzen sich die Dinge dann soweit zu, dass dir garnichts anderes übrig bleibt, als all die Dinge, die du hier genau erläuterst, heim gehen zu lassen. Ich wäre heut z.B. nicht mehr in der Lage, mich bei Proffessoren einschleimen zu können, bin deshalb froh, dass ich all diese "Schulen" hinter mir hatte, bevor mir ein bisschen klarer wurde, wie die Dinge zusammenhängen. Wahrscheinlich kann man eine Veränderung nicht erzwingen, wie man eine Blüte nicht an eine langsam aber unermüdlich vor sich hin wachsende Sonnenblume "drankleben" kann. Sie wächst einfach noch. Aber welches Stück eines Stängels ist unnütz oder schlecht?

Liebe Grüße
Hiob

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